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Nr. 23

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

98. IahrAiÄg.

ErscheinungSwels«: Lmal wöchentl. Anz«Igenpr«IS: Di« Z«ll« 50 Mk., Familien»,'.zeig«»

SV Nr., Reklamen 150 W. Aus Sammeianzcigen lammt ei» Zuschlag von 100"/» Fernspr. S.

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Montag, de« 29. Januar 1823.

Begugrpreik: Ju der Stadt mit TrSgerlohi, «L0 M. monatlich. PostbezugSprei« «Lg M. mit Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vormittags'.

Neueste Nachrichten.

Die Reparationskommission hat nun in einer Note der deutschen Regierung mitgeteilt, daß sie infolge der Einstellung der Bar- und Sachlicferunge« an Frankreich und Belgien eineall­gemeine Verfehlung" Deutschlands gegen den Frie» drnovertrag habe festftclle» müssen, weshalb die Frage der Beratung des deutschen Moratoriumsgesuchs hinfällig gewor­den sei. Dir Reparationskommission hat sich also dieselbe» Heuchrlmethod.n angeeignet wir Herr PoinrarS, indem sie be­müht Ursache und Wirlung verdreht.

Die Verwirrung hinsichtlich des Verkehrswesens steigt von Tag zu Tag und sie setzt sich auch auf das andere besetzte Gebiet über. Tic Kohlenförderung wird immer mehr eingeschränkt, da die Kohlrnarbeiter streiken. Die Ausweisungen deutscher Beamter «egen Nichterfüllung der französischen Befehle geht ebenfalls weiter.

Dich man in Par!» nervös wird, zeigt di« unklare und uneinheit­liche Haltung der Presse. Zwecks Gewinnung der Linke« für Poincarö's Gewaltpolitik malt man jetzt royalistisch« Gespen­ster an die Wand, ein Zeichen, wie schlecht es um dir Einigkeit hinsichtlich des Rnhravrntruers bestellt ist.

Di« andern Alliierten und das im geheime« fest auf Frankrrichs Seite stehende Amerika verhalte« sich wie seither vollständig neutral, d. h. sieüillige « stillschweigend diesen brutalen Gewaltakt, ohne ihn moralisch verantworte» zu wollen.

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Mit der Verschärfung der aubenpolitische« Lage durch di« Ruhr­aktion ist auch eine Verschärfung hinsichtlich der Orientfragen eingetreten. Die Türken geben in der Mosulfrage und bezüg­lich der finanziellen Frage« nicht nach, die Roste« protestieren gegen di« systematische Ausschließung von den Verhandlungen, und die Alliierten «ollen jetzt auch hier das Mittel des poli­tische« Drucks anwendcn, indem sie mit Abbruch der Kouferenz drohen.

DieSmMhmWst im MßWiet.

Die militärische Einkreisung des Nuhrgebiets vollzogen.

Berlin, 29. Jan. Nach einer Meldung derMontags­post" aus Essen ist im Lause des Sonntags die militärische Einkreisung des Ruhrgebiets vollendet worden. Eine Ab­sperrung ist allerdings noch nicht vollzogen, auch ist eine Zollgrenze nicht errichtet worden. Die Franzosen lassen die nach Osten gehenden Kohlenwagen zwar die Sperre pas­sieren, kontrollieren aber Bestimmungsort und Herkunst der Kohlen, die Kohlensorte und die Menge. Mit der Einrich­tung eines Zugverkehrs mit französischem Personal haben die Franzosen auch weiterhin keine Erfolge erzielt. Bis gestern hatten sie 7 Zugsentgleisungen zu verzeichnen.

Die Abschnürung des Ruhrgebiets.

Este«, 27. Jan. lieber die Zollinie um das Ruhrgcbiet bezw. die Abschnürung desselben vom übrigen Reich erfahren wir fol­gendes: In nördlicher Richtung haben die Franzosen folgende Linie mit starken Truppenmassen abgesperrt: Düsseldorf über Eroßenbaum nach DuisburgOberhausenBottropGladbeck- West II Recklinghausen. Von hier aus gehen die Operationen nach dem Südwesten weiter. In südlicher Richtung ist folgende Linie besetzt: DüsseldorfKettwigWerdenKupferdreh nach Steele und geht in nordöstlicher Richtung weiter. In Verbindung mit diesen Operationen wurden im weiteren Verlauf des gest­rigen Tages die Bahnhöfe Gladbeck-West, Recklinghausen-Ost, Aplerbeck und Aplerbeck-Süd, ferner im Süden Werden, Essen- Stadtwald, Heisingen und Kupferdreh von französischen Truppen besetzt. Die Beamten und Arbeiter wurden teils nach Hause ge­schickt, teils haben sie wegen der Eingriffe der Franzosen in den inneren Betrieb die Arbeit niedergelegt. Aus der Strecke Düssel­dorfOberhausen fahren bei gewaltsamer Umlegung der Wei­chen die Truppentransportzüge mit französischer Bedienung, da bekanntlich die deutschen Eisenbahner die Arbeit in den Stell­werken verweigert haben und die französischen Eisenbahner mit den deutschen Einrichtungen nicht vertraut sind. Die Zollinie ist bereits gezogen im Süden über WaltropDüren nach Dort­mund-Hörde und HagenVorhalle. Den ganzen Tag bewegten sich ungeheure Truvnenmassen mit Tanks und Geschützen an die Grenze des Ruhrg-.-iets.

Vollständige Verwirrung des Eisenbahnverkehrs.

Essen, 27. Jan. (WTB) Der Personenverkehr im In­dustriegebiet ist durch das Eingreifen der Besatzungsbe­

hörden vollständig desorganisiert. Züge fahren überhaupt nicht mehr und die wenigen, die abgelassen werden, mit großer Verspätung. Die Arbeitsniederlegung der Eisen­bahner hat jetzt auch auf das linke Rheinufer entschiedener übergegriffen. So sind jetzt die Bahnhöfe Rheydt, Mün­chen-Gladbach, Friemersheim und Eleve in den Ausstand getreten. Die deutschen Eisenbahner dürfen die Anlagen der besetzten Bahnhöfe nicht mehr betreten. Französische Eisenbahner versuchen, den Betrieb für ihre Dienste auf­zunehmen, Truppenzüge können nur im Marschtempo fah­ren, da stets zwei Soldaten dem Zuge vorausgehen. Durch das gewaltsame Eingreifen der Soldaten in die Weichen­anlagen ist es bereits mehrfach zu Unglücksfällen gekom­men. So ist in Rattingen ein Zug entgleist und vor dem Bahnhof Vorhalle sind von einem von Franzosen geführten Zuge die Lokomotive und mehrere Wagen umgestürzt, sodatz für die Wiederaufnahme des geregelten Verkehrs ernstliche Schwierigkeiten entstehen.

Die Verteuerung der Lebeumittel durch die Gewaltaktio».

Esten, 28. Jan. Die durch den Einmarsch der französi­sche» Truppen verursachte Verteuerung der Lebensmittel beträgt bis zum 27. Januar insgesamt 1220 Prozent.

Die Gewattmaßuahmen im besetzte« Gebiet.

Koblenz, 28. Jan. Die Rheinlandkommission erklärte im Segment et Secteur Nord der belgischen Besatzungszone, in dem Kohlenrevier von Mörs, den Belagerungszustand.

Koblenz, 28. Jan. Zur Begründung der sofortigen Aus­weisung des Polizeipräsidenten von Aachen, von Korff, wird von der Rheinlandkommkssion angegeben, daß er die öffent­liche Ordnung am 26. Januar nicht aufrecht erhalten hätte. Seine Familie mutz innerhalb 8 Tagen das besetzte Gebiet verlassen haben.

Koblenz, 28. Jan. Die Rheinlandkommisfion verfügte die sofortige Ausweisung des Hauptschristleiters derWies­badener Zeitung", Eorrenz, mit der Begründung, daß er aufreizende Artikel geschrieben habe. Seine Familie hat innerhalb 4 Tagen das besetzte Gebiet zu verlassen.

Düsseldorf» 28. Jan. Die französische Besatzungsbehörde hat den Bürgermeister Schmid und den Regierungsrat Oexle ausge­wiesen. Beide wurden sofort in das unbesetzte Gebiet abtrans­portiert. Der Oberbürgermeister hat di« Vorsitzenden der Stadt- verordnetcufraktionen aus morgen-vormittag zusammenberufen, um die aus der Ausweisung sich ergebenden Maßregeln zu be­raten. Bemerkenswert ist, daß General Simon den Beamten- orgamsationen, deren Vertreter bei ihm waren, zuerst erklärt hat, die Desatzungsbehörde könne in das Verfahren nicht mehr eingreifen, da es bereits beim Kriegsgericht anhängig sei. Trotz­dem wurde aber jeHt von der Besatzungsbehörde kurzerhand die Ausweisung verfügt.

Aachen, 29. Jan. Der belgische kommandierende General Eilan gibt bekannt, daß die deutschen Polizeibeamten von jetzt ab ihm allein unterstehen. Die Truppen seien angewiesen, von der Waffe Gebrauch zu machen. Der seit vorgestern verhängte kleine Belagerungszustand wird zunächst durch Früherlegung der nächtlichen Verkehrsspcrre verschärft. Der Bahnhof ist für den Verkehr gesperrt. Jeder Eisenbahnverkehr ruht.

Daun, 29. Jan. Die hier erscheinendeEifelztg.", amtliches Kreisblatt des Kreises Daun, ist von dem französischen Kreis­delegierten unter Vorzensur gestellt worden und muß in jeder Nummer au der Spitze des Blattes kostenlos die Bekanntmachun­gen des Kreisdelegierten veröfefntlichen.

Düsseldorf, 29. Jan. Aus Essen wird gemeldet, daß die Fran­zosen bei Steele und bei Düsseldorf das Rheinkabel durchschnit­ten haben. Der Regierungspräsident wird sofort wegen der Wie­derherstellung mit den Franzosen verhandeln. Die Reparatur kann nur von deutschen Beamten vorgenommen weiden und diese verlangen die Räumung sämtlicher Umschaltestationen, die von den Franzosen besetzt sind.

Neuer deutscher Protest wegen einer französischen Bluttat.

Berlin, 27. Jan. (WTB.) Der deutsche Geschäftsträger in Paris ist beauftragt worden, der französischen Regierung folgende Note zu überreichen:: Die französischen Truppen begingen im Ruhrgebiet eine neue Bluttat. Am 23. Jan. abends wurde der Arbeiter Rudolf Drees in Kirchende bei Hagen durch französische Soldaten ohne jede Veranlassung mit einer Schutzwaffe schwer verletzt. Obwohl die franzö­sische Regierung sich in ihren Antworten auf frühere Pro­teste wegen der Bluttaten in Bochum und Langendreer weder auf eine sachliche Erörterung eingelassen, noch zu

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Worten des Bedauerns verstand, erhebt die deutsche Re­gierung auch wegen des neuen Unrechts Protest. Sie behält sich vor, volle Sühne dafür zu fordern.

Widerliche Heuchele! der Reparationskommission.

Berlin, 26. Jan. Die Reparationskommission hat gestern der Kriegslastenkommission folgende an die deutsche Regierung ge­richtete Note überreicht: Durch Schreiben der Kriegslastenkom- misston vom 14. und 27. November 1922 stellte die deutsche Re­gierung an die Kriegslastenkommission den Antrag, von allen Barzahlungen und dem größten Teil der Sachleistungen während drei oder vier Jahren befreit zu werden. Am 13. Januar setzte die Reparationskommission die Kriegslastenkommission davon in Kenntnis, daß sic den Fälligkeitstermin vom 15. Januar auf den 31. Januar verlegte. Am gleichen Tage, dem 13. Januar, teilte jedoch die deutsche Regierung der Reparationskommission mit, daß sie alle Reparationslieferungen an Frankreich und Bel­gien einstelle. Tatsächlich hören alle Lieferungen an diese Mächte auf. Die Reparationskommission stellte daher am heutigen Tag« nach dem Wortlaut und dem Sinne des 8 17 Anhang 2 zu Teil 8 des Vertrags von Versailles die allgemeine Nichterfüllung der dentsche« Verpflichtungen gegenüber Frankreich und Belgien fest. Die Reparationskommission ist infolgedessen der Ansicht, daß sich eine Entscheidung über den Antrag der deutschen Regierung, der durch diese selbst hinfällig gemacht wurden, erübrigt. Unter die­sen Umständen bleiben alle Bestimmungen des Zahlungsplans vom 5. Mai 1921 in Kraft.

Anmerkung des W.T.B.: Die Einstellung der Sachlieferungen an Frankreich und Belgien, die hiermit zur Grundlage des Ge- neralmanquement gemacht wird, war die notwendig« Folge des vertragswidrigen Einmarsches französischer und belgischer Trup­pen ln bisher unbcsttzlcs deutsches Gebiet, llebrigens setzt sich die vorliegende Entscheidung, die ohne di« Zustimmung des engli­schen Delegierten getroffen ist, über die zahlreichen Erklärungen der alliierten Mächte während des Jahres 1922 hinweg, in denen ausgedrückt worden war, daß die Forderungen des Londoner Zahlungsplans über die Leistungsfähigkeit Deutschlands hinaus­gingen. Die Pläne, die von der englischen, der französischen und der belgischen Regierung der vom 3. bis 4. Januar jn Paris ta­genden Konferenz vorgelegt worden waren, gehen grundsätzlich alle drei von der Notwendigkeit aus, die in dem Zahlungsplan vom S. Mai 1921 festgesetzte Endsumme herabzu setzen und für die ersten Teil« einen Zahlungsaufschub zu gewähren. Die Re­parationskommission selbst erkennt in ihrer Note vom 31. August 1921 die ausgesprochene Notwendigkeit an, daß die äußeren Lasten Deutschlands ermäßigt werden müssen. Die Reparationskommis» fion fetzt sich mit ihrem jetzige» Beschluß über de« Artikel 234 des Vertrags von Versailles hinweg, der die Höhe der Zahlungs- verpflichtnagen Deutschlands von feiner Leistungsfähigkeit ab­hängig macht, ebenso wie über Artikel 271 Absatz 2 des gleiche« Vertrags, der der Versorgung Dentschlands mit Lebensmittel» und Rohstoffe» grundsätzlich den Vorrang vor de« Reparations­verpflichtungen einriimnt.

Auch die amerikanische Berschleppnngspokttik geht fort.

London, 26. Jan. Reuter meldet aus Washington: Staats­sekretär Hughes teilte im Ausschuß für auswärtige Angelegen­heiten mit, daß er den Beobachter der Vereinigten Staaten in der Reparationskommission, Boyden, beauftragt habe, seine Mei­nung über die Reparationsverpslichtungen nicht anszuspreche« und davon Abstand zu nehmen, seine eigenen Anregungen zur Erwägung vorzuschlagen, so lange er keine anderweitigen In­struktionen des Staatsdepartements erhalten habe. Das kürzlich der Reparationskommission unterbreitete Memorandum Boydcns habe durchaus nicht amtliche Billigung erhalten. Hughes fügte hinzu, es sei von der größten Wichtigkeit, daß die amerikanische Regierung über die Vorgänge in der Reparationskommission in­formiert werde. Schließlich teilte der Staatssekretär noch mit, daß der Hilfssekretär des Schatzamts, Wodsworth, die Vereinig­ten Staaten auf der interalliierten Konferenz vertreten werde, die für den 1. März angcsetzt fei und sich mi. der Bezahlung det militärischen Vesatzungskosten durch Deutschland zu befassen habe.

Das wahre Amerika.

London, 28. Jan. Reuter meldet aus Washington- Bei der Wiederaufnahme der Senatsdebatte über die Stellung Amerikas zur Reparationsfrage verlangte Owen (Demokrat), die Ver. Staaten sollten sich an einer Sicherstellung der Recht« des deut­schen Volkes beteiligen. Der Republikaner Recd protestierte gegen jedes Einschreiten gegen Frankreich. Der Republikaner Oddie sagte, Frankreich «ünsche nur seine berechtigten Ansprüche z« befriedigen. So denken die maßgebenden Amerikaner, so werden sie immer denken.