mng »er AmtsbezeichnungHauptlehrer" inOber lech rer",UU- terlchrer" inLehrer".

Ein demokratischer Redner verlangte, daß der Fortbildungs- schulunterricht hauptamtlich werde. Die Wünsche der Mittelschul- leyrer hält er nicht für begründet.

Ein Redner des Zentrums wünschte Auskunft, was die Re­gierung in Hinsicht auf die Lehrerbildunasseminare im Sinn habe; sie müßten als konfessionelle Anstalten erhalten bleiben, bis ein neues Reichsgesetz da sei. Ferner beantragte er hauptamt­liche Turnlehrstellen an den Semiparien.

Ein sozialdemokratischer Redner will die Pflichtstundenzahl gleichfalls nicht überspannt haben. Die Bezirusschulämter sol­len nur nach der Befähigung besetzt werden.

Der Kultminister hält die Befürchtungen der Lehrerakade­miker nicht für begründet, alten die Lehrer keinen

ortbildunasschulen sollen besondere Lehrer ausgebildet werden Eine Fortdauer der Mittelschule stehe im Zusammenhang mit den Neugestaltungen, die zurzeit im Reich im Gang seien. Der Errichtung pon hauptamtlichen Turnlehrerstellen an den Lehrer­nte der Kultminister zu,, wünscht aber die Er-

Verrnischtes.

Der Pfeifer im Löwenkäfig. Der Kunstpfeifer Karl Whist­ler hat seine Wette wirklich eingelöst und gewonnen. Am

auch darauf aufmerksam, daß die Staatszuschüsse zu den Prir Wohltätigkeitsanstalten im Lande seit 1918 sich bedeutend erh

Bet Besetzung der Bezirksschulämter vor den Geistlichen. Für die

seminare» stimmte wägungsform.

Nachdem der Berichterstatter noch gefragt, woher die hohen Stellvertretunaskosten für die Lehrer kommen, wurde ein An­trag Dr. Wolfs, hier einen Abstrich zu machen, und ein Antrag Löchner, die gesetzlichen Bestimmungen über die Normalzahl der Schüler möglichst durchzusühren, angenommen; ebenso wurde angenommen ein Antr^ der Abga. Dr. Beißwänger, Dr. Fürst B.B.), Möhler und Dr. Baur (Z.s, Schulpraktikanten, soweit ;e Kriegsteilnehmer seien, ihre Bezüge zu erhöhen.

Bet Kap. 61 fragte der Berichterstatter, wie es mit der Verlegung des Waisenhauses von Stuttgart stehe, und er machte ' ' " " .. Privat­

erhöht

hätten, was durchaus begreiflich sei; er bitte aber die Regierung, dahin zu wirken, daß der Paragraph des Steuergesetzes, wonach 10 Prozent der Einkommens verschenkt werden dürfen, ohne der Steuer zu unterliegen, aufrechterbalten bleibe, da sonst alle Wohl­tätigkeitsanstalten des Landes schließlich auf den Aussterbeetat kämen.

Der Kultminister will sich in dieser Frage mit dem Finanze «inister ins Benehmen setzen. Die Verhandlungen über die Zerlegung des Stuttgarter Waisenhause, seien immer noch im Wtmägungrsta d kum.

Baden.

' Btlltnge», 14- Jan. Im benachbarte» Kappel drangen zwei Einbrecher in das Haus deS Landwirts Michael Bartler ein. Die Diebe bedrohten unter vor­gehaltenem Revolver den im Bett liegenden Mann und knebelten ihn. Als auf die Hilferufe der Frau die Nach­barschaft wach wurde, nahmen die beiden Gauner Reiß­aus, ohne ihren Zweck erreicht zu haben. Bei dem Landwirt Bartler war schon im vorigen Sommer ein- acbrvchen worden, wobei den Dieben bei Abwesenheit der Bewohner 12 000 M. Bargeld und andere Wert­sachen in die Hände sielen.

Frei-urg, 14. Jan. Im Herbst dieses JahrS wer­den 600 Jahre seit Dantes Dod verflossen sein. Auch hier ist zur Feier dieses Tags ein Dantekomitee in Bildung begriffen. Erzbischof Dr. Karl Fritz hat sich bereit erklärt, das Ehrenpräsidium zu übernehmen.

ArsiSnrg, 14. Jan. Das Schöffengericht verurteilte den Sekretär des Bauernverbands Pf aff in Freiburg sowie die Vorstandsmitglieder Welte in Hüfingen und Köhler in Welschingen zu Geldstrafen von 100 bzw. 5-0 Mk., weil sie in einer Versammlung in der Sinner­halle und durch Rundschreiben die Bauern aufgefordert hatten, sich der von der Reichsregierung angeordn ten Bestandsaufnahme der Anbauflächen hu widersetzen (In der gleichen Angelegenheit ist in Heidelberg der Ver­bandssekretär Diüller freigesprochen worden.)

Konstanz, 14. Jan. Durch EismbahnüberwachungS- beamte des Landespreisamts wurden hier Silber - schmuggler festgenomme», in deren Besitz man 4860 Franken Silbergeld und einen Zentner 12 Pfd. fremdes Silbergeld fand. Letzteres sollte von einem Schmugg­ler und 2 Frauen über die Grenze gebracht werden.

Finanzininister Dr. Wirth uird die MsenbahnergewerksKäft.

Freiburg, 14. Jan. DieFreiburger Tagespost" veröffentlicht eine Zuschrift des Reichsfinanzministers Dr. Wirth, in der er sich mit Ausführungen beschäftigt, die in der öffentlichen Eisenbahnerversammlung im- wenkeller in Freiburg am 8. Januar gemacht wurden. ES heißt darin:Der scharfe Ton, den die Redner der Christlichen Gewerkschaft deutscher Eisenbahner ge­gen den Reichsfinanzminister anzuschlagen belieben, über­rascht mich nicht. Es geht zur Zeit ein derartiges Gewitter über mich hernieder, daß es auf einigeSprit­zer" mehr nicht ankommt. Wie aus den Zeitungen bekannt, hat das Reichskabinett, d. h. die Reichsregierung, in der Sitzung vom 3. Januar beschlossen, den Wünschen der Eisenbahner und der Beamten entgegenzukommen. Dieser Beschluß ist in meiner Abwesenheit aus hochpoliti­schen Gründen gefaßt worden. Ich habe lediglich dazu nachträglich Stellung genommen. Auffallend ist die über­aus scharfe Ablehnung, die die Vereinbarungen zwischen dem Neichsverkehrsministerium und dem Sechzehner-Aus- schuh von Gewerkschaftssekretär Hotz gefunden habe. Nach dem Berichte derVolkswacht" werden die Vereinbarun­gen alsgeradezu verbrecherisch" bezeichnet. Nach dem Berichte derTagespost" seien die Zugeständnisse nur eineverbrecherische Gabe". Es fehlt mir ein passender Ausdruck, um eine solche Ausdrucksweise zu kennzeichn nen. Wohin sollen wir in der Gewerkschaftsbewegung kommen, wenn Vereinbarungen zwischen Spitzenorgani- fotionen der Eisenbahner und dem Reichsverkehrsministe­rium alsverbrecherisch" bezeichnet werden. Ich stand als Reichsfinanzminister, wie schon betont, diesen Ver­einbarungen fern, sie sind mir einfach als Tatsache zur Kenntnis gekommen. Ich betrachte es als meine Pflicht, dem Gewerkschastssekretär Klaucke aus Mainz zu widersprechen. Nach dem Berichte derVolksmacht" führte Herr Klaucke aus:Cs sei unehrlich vom Reichs- sinanzminister Dr. Wirth, das Eisenbahnpersonal für vas Defizit verantwortlich zu machen." Ich weih nicht, woher Herr Klaucke seine Weisheit genommen hat. Mei­nes Erachtens hat er den Vorwurf gegen mich aus den Fingern gezogen, um mich milde anszudrücken. Es scheint Wohl bei manchen Agitatoren nicht mehr üblich zu sein, zuerst die Reden eines Ministers, der an einer verant­wortlichen Steile steht, dm.Uzu lesen, ehe inan Anklagen 8°gen ihn erhebt."

Heklverfahrensanträge sind durch Vermittlung der KrM- kenkassen bzw. der Ortsbchörden für die Arbeiterver­sicherung an die Landesversicherungasnstalt Württem­berg einzureichen.

pfiff den beiden Löwen aus Nubterland unter Begleitung Zirkuskapelle mal ordentlich was vor, während die Bändigerin die etwas aufgeregten Tiereim Zaume" hielt. Unter dem !

Beifall der Zuschauer verließ dann der waghalsige Pfeifer den l Käfig wieder. ;

Salvarsanschteber. Die Sicherheitsbehörden von Waldshut in - Baden haben tn Lauch.tngen eine Bande festgenommen, als sie versuchten. Saloarsan im Kostenwert von über 2 Millionen Mark in die Schwei; zu schmuggeln. Zugleich wurden drei andere Salvarsanschieber eingeliesert, die in Atstalg tm Oberamt Sul; verhaftet worden waren.

Brand. In Di'irnnrlä'en (Holstein) sind zwei große Höfe mit der o.nine» wertvollen Ernte ntedergebrannt. Ueber 100 Rinder und viele Pferde kamen tn den 'Flammen um. Man vermutet Brandstiftung.

Der Mord tn Hannover hat eine merkwürdige Aufklärung erfahren. Es ist festqestellt, daß der 18jährige Primaner weder , sich noch die beiden Kinder erschossen hat, sondern daß der junge ! Monn von der angeblichen Brasilianerin mit Morphium ver­giftet worden ist und daß diese selbst ihre Kinder erschossen hat, > worauf auch ste Gift nahm. !

Einäscherungen. In den ersten elf Monaten der Jahr» 1920 haben die deutschen Leichenöfen 15159 Einäscherungen bewirkt . gegen 11642 im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Die Ge» j soml-ahl der bi? Ende November 1929 vorgenommenen Ein­äscherungen beläuft sich auf 159 796. Einschließlich des neuen Verbrennungsofens in Konstanz sind 54 Letchenöfen im Reich im Betrieb. -

Ein« arößere Kirchenoiiotrltleerkiäriing hat in Stadt und Diözese Speyer in den letzten Tagen des verflossenen Jahr» etnnesetzt. Auf die Agitation her Unabhängigen hin haben bi»

I. Januar 1921 auf den zuständigen Aemteen 1409 Personen ihren Austritt aus den Kirche» angemeldet. Die Hälfte davon sind Katholiken, die andere Hälfte Protestanten. Das Beispiel von ; Speyer wird in anderen Städten der Pfalz nachgeahmt. Die führenden sozialdemokratischen Blätter haben dke 'Parole dazu ausgegeben. Al» Anlaß wird ein Erlaß de» Bischofs von Spener über die Behandlung der Sozialdemokraten in der Beichte bezeichnet. Der Erlaß weist die Priester an, in der Beichte zu unterscheiden zwischen Führern der Sozialdemokratie, verbissenen Vorkämpfern und sogenannten Mitläufern, die sich al»christliche Sozialisten" bezeichnen.

Ordensniederlassunqen in Deutschland. Seit Erlaß der Wei­marer Verfassung, die den kath. Orden und Genossenschaften voll« Freiheit gewährt, haben besonders die männlichen Ordensnieder- iassungen eine beträchtliche Zunahme erfahren; sie haben sich gegenüber dem Jahr 1919 um 43 mit 489 Mitgliedern vermehrt. An diesem Zuwachs sind zumal nach dem Fall des Iesuitengv- setzes (19l7> die tn Deutschland wieder zugelassenen Jesuiten und Lazaristen beteiligt. Die Jesuiten haben seitdem 12 Nie­derlassungen mkt 118 Mitgliedern errichtet. Die Lazaristen ha­ben ihre Tätigkeit in Deutschland in 5 Niederlassungen mit 85 Mitgliedern ausgenommen. Von den neu zugewanderten welb. lichen Orden sind dieDame» du Sacre Toeur" zu erwähnen, die tn Beuel a. Rh. eine Erziehungsanstalt mit 25 Ordensfrauen eröffnet haben. Im qanzen sind in Deutschland 32 männliche und 53 weibliche religiöse Genossenschaften und Orden ver­treten. Sie verteilen sich auf 6112 Niederlassungen mit 87 801 Mitgliedern; Preußen allein hat -998 Niederlassungen mit 37 908 Mitgliedern.

Schulftretk. 3» Berkum bei Godesberg a. Rh. hatte der Lehrer die Schulkinder scharf getadelt, wett sie aus Anlaß einer dort abgehaltenen Kapuzinermtsston einige Male zu spat zum Schulunterricht gekommen waren. Die Eltern führten bet der Behörde in Godesberg Beschwerde, die aber abgewiesen wurde. Darauf beschlossen die Eltern, die Kinder solange nicht mehr zur Schule zu schicken, bis der Lehrer versetzt sei. Die obere Be- hörde hat die Versetzung abgelehnt.

Ueberfall. In Kostuch na bei Kattowitz (Oberschlesten) wur­de der Postwagen überfallen und 28 000 Mark geraubt. Ein Beamter wurde schwer verletzt. Bor 7 Wochen war an der gleichen Stelle ein Postwagen beraubt worden, wobei den We­gelagerern 40 000 Mar« tn die Hände fielen.

Auswanderung. Nach derChicago Tribüne" sollen sich 8 Millionen Deutsche für die Einwanderung in den Bereinigten Staaten gemeldet haben.

Ktnderhilfe. Die GesellschaftKolumbus-Orden" in Ame­rika hat der Hoover-Sammluna für di« notleidenden Kinder Europas S Millionen Dollar Überwiesen.

Lokales.

Bezirkswirtschaftsräte. Die Badisch« Landwirt­schaftskammer hat dieser Tage im Benehmen mit den sinen landwirtschaftlichen Organisationen Stellung zu der Frage der räumlichen Abgrenzung der Bezirkswirt­schaftsräte genommen. Sie ist der Ansicht, daß grö­ßere Ländergebiete für die Bezirkswirtschaftsräte zusam­mengenommen werden müssen, sollen sie wirklich den ihnen zugedachten, großen wirtschaftlichen Aufgaben ge­recht werden können. Demzufolge hat sich auch die Badische Landwirtschaftskammer in Uebereinstimmnng mit den landwirtschaftlichen Organisationen an maßgebender Stelle dafür ausgesprochen, daß die Länder Baden, Württemberg, Hohenzollern und Hessen zu einem Bezirkswi'ftschaftsrat zusammengefaßt werden.

Sofortige Anmeldung von Luftfahrzeug­

gerät. Das abzuliesernde Lustfah-ze-gge-ä' El nicht überall restlos angemeldet worden Da die vollständige Anmeldung aber im dringenden Interesse des Reichs geboten ist, wurde eine straffreie Nachholung der bisher rersänmlen Anmeldung dadurch ermöglicht, daß die Frist bis zum 31. Januar ds. Fs. verlängert wurdet. Wer ? auch diese Frist versäumt, hat hohe Gefängnis- und j Geldstrafe zu erwarten. Als Anmeldestelle für Württem- berg kommt die Reichstreuhand-A.-G, Zweigstelle Stutt« ^ gart, in Betracht. s

Heeresabwicklung. Die Pensions- und Ver­sorgungsabteilungen der Heeresabwicklung sind mit dem 1. Januar auf das Reichsministerium des Innern über­gegangen. Für etwaige Gesuche in Pensions-, Versor- gungs- und Nnterstützungsangelegenheiten der ehemaligen , aktiven württembei gischen Offiziere und Heeresbeamten, sowie deren Hinterbliebenen ist daher künftig nachstehende Anschrift zu verwenden: Reichsministerium des Innern. Hauptversoiguugsamt,Pensionsnbteilung für ehcmalige aktive würtlembergjsche Offiziere", Stuttgart, Große Jn- sauteriekaserne.

Neberruh und Lorch für weiblich« Ver­sicherte. Der Vorstand der Landesversicherungsanstaji Württemberg teilt mit: Die Lungenheilstätte lieberruh (im Allgäu) der Landesversicherungsanstalt Württemberg wird für tuberkulöse weibliche Versicherte ab 1. Februar dt. Js. wieder eröffnet. Ebenso nimmt daS Genesung», heim Lprch weibliche »rholungsbedürftige Versichert, Ms.

Arfinnige Preistreiberei. Gewisse Städter ma­chen ans dem Land bereit? Bestellungen auf Eier für die Einmachzeit zu Preisen von 2 Mk. bis 2.50 Mk. und 3 Mk. rür das Stück. Von sachkundiger Seite wird versichert, daß in der .Haupteinmachzeit (März bis Mail die Eierpreise weit niedriger sein werden, da die Hühner- auszucht stark zugettommen und sich in manchen osteuro­päischen Ländern die Eiererzeugung bereits dem Frieden- stand genähert hat. Wenn gleichzeitig mit der Produk- tionsvermohrung eine Besserung der Valuta eirttritt. müß­ten die heutigen Preise gerade um die Halite sinken.

Poftsverre. Wegen des Poststreiks in Oesterreich mußte am 15. Januar der Postverkehr mit Oester .ich gesperrt werden. Auch der Telegramm- und Fernsprech- verkobr ist unterbrochen.

Denkinalsphotographien gesucht.. Für Auf­klärungszwecke werden Photographien deutscher Krieger­grab- und Fürstendenkmäler in Elsaß-Lothringen vor und nach ihrer Zerstörung durch die Franzosen, ferner Bilder der französischen Denkmäler in Metz, Straßburg, Colmar uiw., die während des Weltkriegs von den deut­schen Behörden geschützt blieben, sowie Denkmäler der Franzosen, deren Errichtung auf deutschem Boden in der Umgebung von Metz den französischen Behörden vor Ausbruch des Weltkriegs besonders gestattet wurde, dringend benötigt. Zunächst leihweise Abgabe. Zusen­dungen an den Kt>sshäuser-Bund der deutschen Landes- Kriegerverbände, Berlin W. 500, Getsbergstraße 3, er­beten.

Das vrernufe tm vrtnter. Wenn auch im Gemüsegarten jetzt Ruhe herrscht, so dürfen wir doch nicht das Gemüse im Winter ganz vergessen. Dem Gemüsekeller muß ab und »u ein Besuch abgestattet werden. Was sich an den Gemüsen alles vertrocknet, angesteckt oder verfault erweist, ist alsbald zu entfernen. Was wir an Wurzelgemüsen in Sand oder Erde ein- aeschlagen haben, will von Zeit zu Zeit begossen sein. Bei den Kartoffeln ist ebenfalls Nachschau zu halten und dabei zu beachten, ob die einzelnen Sorten noch gut getrennt lagern. An lauen Januartagen wird der Ge­müsekeller einer gründlichen Durchlüftung unterzogen; denn dicke, dumpfe Luft leistet der Schimmelbildung, dem hauptsächlichsten Erreger der Fäulnis, ungemein Vorschub. So sehr wir Zugluft im allgemeinen zu mei­den suchen, so angenehm ist sie uns zuweilen im Obst­und Gemüsekeller.

Die Laudwirtschaftskammern und das Tteichsnotopfer. Eine am Mittwoch in Karlsruh.' ta­gende Versammlung der süddeutschen Landwirtschafts- rammern hat die vorläufige Veranlagung zum Reichs­notopfer durch die Finanzämter in Anwendung der bis­herigen Normalsätze abgelehnt. Es wurde verlangt, daß vor der Veranlagung neue Normalsätze unter Zu­ziehung der landw. Berufsvertretung bzw. der von ihnen vorgeschlagenen Sachverständigen festgestellt werden.

Denkschrift über die Bekämpfung der Maul» und Klauenseuche.

Die Regierung hat dem Landtag eine 46 Seiten starke Denkschrift über ihre Maßnahmen zur Bekämp­fung der Maul- und Klauenseuche vorgelegt. Bis 30. September 1920 sind tm Ganzen 338 818 Rinder er­krankt, 35 801 gefallen oder notgeschlachtet, bis 31. Ok­tober bereits 39 714 gefallen. Dies bedeutet, daß bis zum 30. September mehr als ein Drittel der Rinder m Württemberg von der Seuche ergriffen worden ist, daß etwa 10,5 Prozent der erkrankten Tiere oder rund 4 Prozent des gesamten Rinderbestands gefallen oder notgeschlachtet worden sind. Am stärksten wütete die Seuche im Jagst und Donaukreis, wo 18 504 bzw. 12 760 Rinder verendet sind. Im Neckarkreis waren es 5069, im Schwarzwaldkreis 1473. Am schwersten betroffen wurden die Oberämter Ellwangen (4455), Gerabronn (3558) und Hall (2647). Vom 1. November 1919 bis November 1920 wurden durch die Zentralkasse 54,4 Millionen Mark als Entschädigung der Wiehbesitzer in Seuchensällen ausbezahlt. Die weitere Erforschung der Seuche werde in erster Linie Sache des Reichs sein. Der Reichsgesundheitsrat habe einen Plan, nach dem auch die Forschungsstätten der einzelnen Länder an der Lösung bestimmter Au'gaben beteiligt werden sollen.

Ein gutes Hühnerfutter, bei dem die Hühner sehr fleißig legen, ist folgendes: Zwei Teile gekochter und zerstampfter Kartoffeln werden mit zwei Teilen Kleie (am besten Weizenkleie) ebenso wie der Brotteig mit Sauerteig eingesäuert, gleich nach dem Brote ge« formt und beim Backen mit in den Ofen gebracht, doch so. daß die Stücke nicht allzu hart werden. Hiervon reicht man dien Hühnern neben ihrem gewöhnlichen Fut­ter täglich etwas; auch kann man die Tiere, wenn die Masse soweit reicht, ausschließlich damit erhalten. Be­kanntlich fressen die Hühner zeitweise sehr gern Sauer­teig, der ihnen auch keineswegs zu schaden scheint.

Kürbismarmelade. Es ist wenig bekannt, daß der Kürbis sich zur Herstellung einer vorzüglichen Marmelade eignet. Die Bereitung ist höchst einfach Ter Kürbis wird geschält, ausgepicht und in viereckige Stücke ge­schnitten. Zu 1 Pfund Kürbis nimmt man V» Pfund Zucker, die abgeriebene Schale und den Saft einer Zi­trone, sowie' 74/z Gramm ganzen Ingwer, schüttet alles in eine Schüssel und läßt diese zugedeckt bis zum näch­ste« Tag stehen. Dann gieße man den Saft ab, koche ihn, gebe den Kürbis hinein und koche unter tüchtigem -Rühren zu einer dicken, durchsichtigen Marmelade ein. Die Marmelade, die im Geschmack der besten Aprikoien- marmelade ähnelt, hält sich vorzüglich. Der Abfall beim Kürbis ist äußerst gering, da auch da» weiche Fleisch, das beim Einmachen pimeist wegFetvorfen wird, ver- ipendet werden kann.

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