Kohlen-Schievnuge« der Entente.

Essen, 14. Jan. DieDeutsche Bergwerkszeitung" berichtet, die belgische Regierung verkaufe den belgi­schen Händlern die deutsche Kohle, die nach dem Abkom­men von Spa alsEntschädigung" zu liefern ist, mit 122 Franken die Tonne, während sie selbst einschließlich aller Nebenkosten nur 88 Franken für die Tonne Kohle zu bezahlen braucht. In Frankreich wird in der­selben Weise verfahren, indem dort die billige deutsche Kohle mit Hilfe einer Ausgleichskasse zur Verbilligung der erheblich teureren englischen und amerikanischen Kohle benutzt wird. Infolge der Ueberschwemmung Frankreichs mit internationaler Kohle soll sich in Frankreich bereits die Notwendigkeit einer Einschränkung der För­derung in den französischen Gruben als not­wendig erwiesen haben. Das Blatt beweist dies damit, daß der gesamte französische Kohlenverbrauch im Jahr 1912 über 54,50 Millionen Tonnen betragen habe und sich jetzt neben einer Einfuhr von 2,8 Millionen Tonnen hauptsächlich deutscher Kohle eine eigene Förderung von rund 1,65 Millionen ergebe, sodaß Frankreich jetzt mo­natlich über 4,45 Millionen Tonnen verfüge.

Werbung für vie Fremdenlegion.

Düsseldorf, 14. Jan. Im rechtsrhünischen Gebiet werben Agenten angeblich für den Wiederaufbau in Frankreich; die jungen Leute lverden aber nach Betre­ten des französischen Bodens nach Algier geschafft. Die Werber betreiben auch wirtschaftliche Spionage.

Bourgeois über die Finanzlage Frankreichs.

Claris, 14. Jan. Nach seiner Wahl zum Senats- präsidenten hielt Leon Bourgeois eine Red«. Von den Ausgaben des Staatshaushaltplans mit 44 Milliarden Franken seien nur etwa 20 Milliarden aus ordentlichen Einnahmequellen gedeckt. Für 16hr Mil­liarden rechne man auf die Leistungen Deutsch­lands. Aber leider seien nurunbedeutende Summen" gezahlt worden. Bis zur Stunde sei noch nicht einmal die Entschädigungssumme festgestellt. Dieser Zustand könne nicht andauern. Kleine Mittel können nicht hel­fen. Die Ausgaben müssen so eingestellt werden, wie es das Leben des Staats erträgt und die Erfüllung der Verträge zuläßt. Frankreich dürfe nicht zögern, wenn es seine Sicherheit, die Verteidigung und die Wieder­herstellung der verwüsteten Gebiete verlange. Es müsse die bedingungslose Durchführung des Ver­trags und die den verwüsteten Gebieten zu gebenden Reperationen" verlangen. Frankreich zweifle nicht an feinen Verbündeten, aber man müsse es verstehen, das deutlich auseinanderzusetzen, was Frankreich wolle und was es nicht wolle. Die Meinungen gehen aus­einander. Diese Punkte müssen daher offen bespro­chen werden.

Abschaffung der Kohlenkarten in Frankreich.

Paris, 14. Jan. Von heute ab sind in Frankreich die Kohlenkarten abgeschafft. Damit hat die Ratio­nierung der Kohle ihr Ende gefunden.

Lenin gestorben?

Paris, 14. Jan. Aus Moskau wird gemeldet, bah Lenin an einer schweren Krankheit gestorben sei. (Letz­ter Tage war berichtet worden, daß einige Aerzte aus Deutschland zur Vornahme einer Operation nach Mos­kau berufen worden seien. Die Aerzte sollen wieder nach Berlin zurückgereist sein, ehe sie die russische Grenze er­reichten, da der Kranke inzwischen gestorben sei.)

Amerikanisch-japanischer Zwischenfall?

London, 14. Jan. Reuter meldet aus Washington, der Befehlshaber der amerikanischen Seestreitkräste in Asien, Admiral Gleaves, sei von Shanghai naöh Wla­diwostok abgereist, um eine Untersuchung anzustellen, da gemeldet wurde, ein amerikanischer Marineoffizier sei von einer amerikanischen Schildwache erschossen worden.

Amerikanischer Vorschuß für Griechenland.

Athen, 14. Jan. Es wird gemeldet, die Regierung der Vereinigten Staaten sei damit einverstanden, einen Vorschuß von 32 Millionen Dollar, der bereits dem Kabinett Venizelos versprochen worden war, zu gewähren ' Unter der Bedingung, daß er zum Ankauf amerika­nischer Waren, aber nicht für Kriegszwecke ver­wendet wird.

Paris, 14. Jan. DemMatin" wird, aus Athen gemeldet, daß König Konstantin sich zur Front begeben habe. Außerdem seien bedeutende griechische Verstärkun­gen abgegangen.

Entschließung der Finanzmi 'ister.

Berlin, 14. Jan. Die in Berlin versammelten Fi­nanzminister haben zur Besoldungsfrage folgende Ent­schließung gefaßt: Die Vertreter der Länder haben über das Ergebnis der Verhandlungen, die die Reichsregierung mit den Beamteuorganifationen über eine weitergehende Erhöhung der T.urung zulage geführt hat, beraten. Tie Vertreter der Länder haben gegen dis in diesen Ver­handlungen getroffene Verabredung, die für die Län­der von schwer» iegen^ n Folgen begleitet ist, ernste Bedenken. Wenn sie gleichwohl bereit sind, ihr zu- j Mstimmen, dann geschützt dies urller folgenden Be- ! dingungen: 1. Tie durch die bisherige Verabredung ! veranlaßt? Meh belastuug ist eine Obergrenze, über die unter keinen Umständen hinausgegangen werden darf.

2. Die Deckung der durch die Erhöhung der Teurungs­zuschläge im Ruch den Ländern und Gemeinden er­wachsenden Ausgaben erfolgt durch den Ertrag neuer Steuern und sonstiger neuer Einnahmen. Diese Steu­ern und Einnahmen sind in dem gleichen Ge­setz festzulegen, durch das die Ausgaben bewilligt wer- j den. Bis zum Fliesten der neuen Einnahmen sind die den Lände n und Gemeinden durch die Erhöhung der Teuruugszuschläge erwachsenden Ausgaben durch das Reich zu erstatten.

Einspruch gaen das Nationalseier-Berbot.

Berlin» 14. Jan. Der Reichskommissar für die hksetzten GebietL,hat aeaen das Verbot der französischen

Das Strafgericht hat die soziali- Jouhaux, Laurent, Lapierre, De-

Behörden, im besetzten"Gebiet Gedenkfeiern für die Reichs­gründung abzuhalten, Einspruch erhoben.

Ausweisung.

Breslau, 14. Jan. Der Reichstagsabg. Gothein ist, nachdem die Abstimmungskommission seine Vorträge zweimal verboten hatte, ans Oberschlesien aus gewie­sen worden.

Verhandlungen über den Tarif für die deutsche Presse.

Leipzig, 14. Jan. In der gestrigen Verhandlung zwi­schen den Vertretern des Arbeitgeberverbands für das deutsche Zeitungsgewerbe und des Reichsver­bands der deutschen Presse (Redakteure) erklär­ten die Verleger, daß sie den vom Reichsverband der deutschen Presse eingereichten Enttvurf eines Reichstarifs nicht annehmen können, weil die Verleger einen Reichs­tarif für unzweckmäßig halten. Die Vertreter des Reichsverbands beharrten grundsätzlich auf dem Stand­punkt, daß ein Reichstarif notwendig sei. Einig waren die Vertreter beider Verbände, daß eine Arbeitsgemein­schaft notwendig sei. Es wurde ein zehngliedriger Aus­schuß eingesetzt, der die gegenseitigen Anschauungen zu klären hat, in welcher Werse sowohl die materiellen, wie die geistigen Interessen der Journalisten als auch die durch die Verleger und Redakteure gemeinsam zu vertre­tenden grundsätzlichen Interessen der Presse am besten wahrgenommen werden könnten.

Unabhängig von diesen Beratungen und ihren Ergeb­nissen erklärten die Vertreter des Arbeitgeberverbands, daß ihr Verband, in Fühlungnahme mit dem Reichsver- band der deutschen Presse, sofort alles daran setzen werde, um für die Landesverbände, in denen bisher ta- rifliche Abmachungen oder entsprechende Vereinbarungen zwischen Verlegern und Redakteuren noch nicht bestehen oder einem der Vertragsteile nicht genügen, den Ab­schluß und die Durchführung befriedigender Vereinbarungen herbeizusühren und Versuche zu einer Vermittelung, eventuell durch paritätisch besetzte Kommissionen zu unternehmen, falls in den Bezirken die Beteiligten sich nicht einigen können. Volksabstimmung über den Anschluß Oesterreichs.

Wien, 14. Jan. Die Reichsparteileitung der Groß- deutschen Volkspartei beschloß einstimmig, die Regierung auszufordern, sofort einen Gesetzentwurf vorzulegen, der eine Volksabstimmung über den Anschluß an Deutsch­land anordnet.

Der Po ft streik ist allgemein. Die Briefkästen wer­den nityt mehr entleert, keine Post mehr ausaetragen, Pakete nicht mehr angenommen. Der Geldverkehr, der Rohrpostdienst, Telegraph und Fernsprecher bleiben mit Hilfe der Beamten, die sich dafür zur Verfügung gestellt haben, im Betrieb.

Auslösung der «GT.

Paris, 14. Jan. stischen Abgeordneten

moulins und Calvairach wegen Aufreizung zu einer ge­meinsamen Strafe von 100 Franken und zur Tra­gung der Gerichtskosten verurteilt. Außerdem wurde die Auflösung der CGT> (Allgemeiner Gewerkschaftsbund) ausgesprochen.

Futter für die Fremdenlegion.

Marseille, 14. Jan. Etwa 100 Soldaten und Of­fiziere des Wrangelschen Heers sind gestern in Mar­seille gelandet. Sie haben sich für die Fremdenlegion qnwerben lassen.

Württemberg.

Stuttgart, 14. Jan. (Keine Wiede re instek­lung bei Daimler.) Entgegen einer anderweitig verbreiteten Nachricht teilt uns die Daimler-Motoren- Gesellschaft mit: Es ist unwahr, daß wir vom 15. Ja­nuar ab wieder eine l-ghere Anzahl der beim letzten Streik entlassenen Arbeiter einstellen. Unser Betrieb wird bezüglich des Umsangs nicht geändert. Es ist be­dauerlich, daß von unverantwortlicher Seite auf diese Weise immer wieder Unruhe unter die entlassenen Ar­beiter getragen wird.

Stuttgart, 14. Jan. (Strafkammer.) Wegen schweren Verbrechens an seiner 12jährigen Stieftochter wurden der städtische Arbeiter Friedrich Rück hier zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust und der Gärtner Ueltzhöfer wegen gleichen Verbrechens an seinen beiden kaum schulpflichtigen Kindern zu 2 Jah­ren 3 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust ver­urteilt.

Stuttgart, 14. Jan. (Verschiedene s.) Die, städ­tische Finanzkommission des Gemeinderats beschloß mit Stimmenmehrheit die Aufhebung der berittenen Schutzmannschaft auf 1. April 1921. Ein 25- jähriges Dienstmädchen stürzte sich von der König-Karl- Brü^e in den Neckar. Sie konnte gerettet werden. Der Grund soll unglückliche Liebe sein. Im Kanonen­weg stürzte sich eine Frau aus dem 2. Stock ihres Hau­ses. Sie brach beide Füße. Wegen Ueberfüllung eines Arbeiterzugs nach Feuerbach kam es am Mittwoch abend zu größeren Radauszenen, wobei Arbeiter mit Steinen nach den Eisenbahnbediensteten warfen. Es wurden verschiedene Verhaftungen vorgenommen.

Schwaigern, 14. Jan. (Einbru ch.) In der Nacht wurde in das Wohnhaus des Bauern Söhn er einge­brochen. Dem Dieb fielen 4000 Mark in bar und eine Anzahl Würste in die Hände. Auch an der Weiß- zeugtruhe machte er sich zu schaffen.

Ulm, 14. Jan. (Berufung.) In den Beirat der Reichseisenbahnen, Bezirk Württemberg, wurde der Vorsitzende der Ulmer Handwerkskammer, Stadtrat Gg. Maier, und als Stellvertreter Direktor Schüler ! bestellt.

> Ehrenstein (bei Ulm), 14. Jan. (Vermißt.) Ein i 14 Jahre altes Mädchen von hier, einem gewissen All- ; mannsweiler gehörig, wurde auf die Ortskrankenkasse

> Ulm geschickt, um einen Ausweis für einen Arzt zu

! holen. Das Mädchen, das etwas beschränkt ist, wird. leiLer PLWM. Ler, Stiefvater soll sehr ,hart sein. ...

Neresheiin, 14. Jan. (Eintritt in d ie christ­liche Organisation.) Die gesamte Arbeiterschaft des Härtsfeldwerks ist in die christliche Gewerkschaft einge­treten.

Mm, 14. Jan. (Lohnprämien.) Hier wurde bei den Notstandsarbeiten ein Versuch mit Lohnprämien gemacht, um die Arbeitsleistung zu heben. Beim Erd­massentransport am Blauring wurden Arbeitergruppen von 5 Mann gebildet,, für die eine angemessene Lei­stung festgesetzt wurde. Was über die Leistung hinaus gearbeitet wird, wird prämiert. Das Ergebnis ist befrie­digend. Die Soll-Leistung wurde von 0,33 Kbm. auf 0,36 Kbm. pro Mann und Stunde gebracht. Im Stun­denlohn machts 10 Pfg. aus. Die Stadt gab Ermächti­gung, dieses System weiterzubehalten.

Die Stadt Ulm kann demnächst aus ihrer Schwein e- ma staust alt eine größere Anzahl Schweine zur Schlachtung bringen. Auf den Kopf kann tzl Pfund ab­gegeben werden. Der Preis betrügt 14 Mark das Pfund.

Riedlingen, 14. Jan. (Todesfall.) Im'Alter von 58 Jahren ist Herr Stephan Ulrich, Verleger und Redakteur derRiedlinger Zeitung" und Inhaber der Ulrich'schen Buchdruckern, nach längerem Leiden verschie­den.

Uttenweiler OA. Riedlingen, 14. Jan. (Die Ge­treidebeschlagnahme.) Das Schultheißenamt teilt mit, daß am Tage der Beschlagnahme in der Schloßmühle 7-00 Zentner Getreide lagerten, für das die Mahlscheine Vorlagen. Bis auf einen unbedeutenden Rest müsse da­her alles beschlagnahmte Getreide tmeder herausgege­ben werden.

Bi-erach, 14. Jan. (Spende.) Karl Zoller in Neu- york, der während des Kriegs dem hiesigen Roten Kreuz Geldspenden übersandte, hat für bedürftige Krüger, Wit­wen und Waisen 39 000 Mk. gespendet. Auf Weihnach­ten konnten 500 Personen mit Gaben von 50209 Mk. bedacht werden. Die Frau des Spenders hat außerdem über 100 wollene Häubchen und Mützen, Blusen und Jacken zur Verteilung an notdürftige Kinder übersandt.

Ravensburg, 14. Jan. '(Der Giftmord.) Wie bereits mitgeteilt, ist am Dienstag rm hiesigen Kranken­haus eine 30jährige Pianistin aus Pasing an Vergif­tungserscheinungen gestorben. Auf die Aussagen hin, die das Mädchen vor ihrem Tode machte, wurde nun ein hiesiger Ingenieur in Haft genommen.

Stuttgart- 14. Jan. (Kleine Anfragen.) Der Abg. Ströbel (B.B.) hat folgende kleine Anfragen eingebracht: Ist es richtig, daß die Finanzämter auch für die Entschädigungsbeträge, die für das an Maul- und Klauenseuche gefallene Vieh bezahlt werden, Umsatzsteuer ansetzen? Was gedenkt das Staatsministerium zur Be­seitigung dieser ungerechten Belastung zu tun? Ist dem Staatsministerium bekannt, daß der von der Land­wirten um 69,75 Mk.' den Ztr an die Kommunalver­bände gelieferte Hafer von der Reichsgetreidestelle zu 160 Mark weiterverkanft wird? Was gedenkt das Staats­ministerium zu tun, um dieses unglaubliche Vorgehen der Reichsgetreidestelle abzustellen?

Hie bürgerlichen und rechtssozialistischen Fraktionen des Landtags haben eine große Anfrage eingebracht über die in den Landesdienst zurückgetretenen Verkehrsbeamten. Für diese Beamten bestehe ein völlig rechtloser Zustand, sie sollten in die Besoldungsord­nung eingereiht und über ihre Rechtsverhältnisse Klar­heit geschaffen werden.

Stuttgart, 14. Jan. (Verbot von Fastnachts- Veranstaltungen.) Das Ministerium des Innern hat für Heuer Fastnachtsveranstaltungen jeder Art verbo­ten. Die Oberämter und Ortspolizeibehörden dürfen keine Erlaubnis zu Tanzunterhaltnngen erteilen. .

Stuttgart, 14. Jan. (Das Mädchen aus der Fremde.) Das Dunkel über die Persönlichkeit des Mädchens, das seit einigen Tagen die öffentliche Mei­nung beschäftigt, ist nunmehr anfgehellt. Den Nachfor­schungen der Polizei ist es gelungen, festzustellen, daß das Mädchen eine 26 Jahre alte Württemberge- rin ist, die schon mehrfach in Irrenanstalten unter­gebracht war.

Hohenheim, 14. Jan. (Ehrung.) Die Staats­wissenschaftliche Fakultät der Tübinger Universität hat dem Direktor der landwirtschaftlichen Hochschule, Geheim­rat Dr. Aerob oe, die Würde eines Ehrendoktors verliehen.

Stuttgart. 1,1. Jan. (S ch la ch t vi e h m ark t.) Dem Don­nerstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: SV Ochsen,- 77 Bullen und Iungbullen, 7V Iungrinder, 70 Kühe. 1ÜS Kälber, 107 Schweine und 16 Schafe. Unverkauft blie­ben 20 Ochsen und 50 Kühe. Der Markt war mäßig be­lebt. Für 1 Zentner Lebendgewicht wurden bezahlt: Ochsen und Bullen erste Qualität 830890, zweite 700800, Iungrinder erste 830-890, zweite 700-800, Kühe erste 750820, zweite 560 bis 680, dritte 380-480. Kälber erste 1050-1100, zweite 950 bis 1000, dritte 850- 920, Schweine, fette, 1300-1350, fleischige 12001300, leichte und magere 11001200 Mk.

Badem

Karlsruhe, 14. Jan. In der Sitzung des Haus­haltsausschusses des Bad. Landtags stellte ein sozialdemokratischer Redner die Anfrage, wie weit die Arbeiten gediehen seien, um den Lesestoff in den Volks- und Fortbildungsschulen nach den neuen staatsrechtlichen Verhältnissen zu ordnen. Unter­richtsminister Hummel erwiderte, es sei eine Kom­mission zur Umarbeitung des Lesebuchs eingesetzt. Sie besteht aus 8 Volksschullehrern und je 2 Kreisschulräten und Rektoren. Nicht mehr zeitgemäße Lesestücke sollen entfernt und durch aktuellen Stoff ersetzt werden. Ein völliger Neudruck des Lesebuchs könne erst in zwei Jahren erfolgen. Die Kommission unterstehe der Auf­sicht des Unterrichtsministeriums. Von sozialdemokra­tischer Seite wurde gefordert, daß den Kindern Verständ­nis für die gegenwärtige Staatssorm beigebracht werde. Ein Zentrumsredner verlangte, daß her Geschichtsunter­richt mehr auf Baden zugeschnitten werde.

Karlsruhe, 14. Jan. Auf der Tagung des Ver­bands badischer Bauvereinigungen teilte der Vorsitzende Regierungsrat Dr. Kampfs mayer mit, daßer balL