Aus Stadt und Land.

Calw, den 13. Januar 1923.

» 4 Aufruf des wUrtt. Staatsministeriums an das württ. Volk.

? Das württ. Staatsministerium erläßt an das württ. 'Volk folgenden Aufruf: Die Franzosen find in das Ruhr­gebiet einmarschiert. Die Gefühle, die unser Volk gegen­über diesem Gewaltstreich und Vertragsbruch empfindet, und die Nöte, die unsere Brüder in dem betroffenen Gebiet bedrängen, sind in dem in der Presse veröffentlichten Auf­ruf der Reichsregierung an das deutsche Volk und in der Kundgebung des Staatspräsidenten dargelegt. Wenn nun am nächsten Sonntag das gesamte deutsche Volk der Not des Vaterlandes und der bedrängten Volksgenossen in Trauer gedenkt, so ist kein Raum für Vergnügungen irgend welcher Art. Die Räume für Lustbarkeiten bleiben daher am Sonn­tag. den 14. Januar geschloffen.

Neichstrauertag.

Dar Evangelische Konsistorium hat die Pfarr­ämter angewiesen, für den nächsten Sonntag als allgemeinen Neichstrauertag ein dreimaliges Läuten der Trauerglocke» zu veranlassen und im gllgemeinen Kirchengebet der vaterländischen Rot noch ganz besonders zu gedenken. Den Pfarrämtern wurde auch anhetmgegeben, in der Predigt, angesichts der neuen Verge­waltigung, zu ernster Haltung, einmütigem Zusammenstehen und unverzagtem Gottvertrauen zu ermuntern. In dem Erlag des Bischöflichen Ordinariats zu Rottenburg heißt es: Am nächsten Sonntag soll das ganze deutsche Volk laut und gemeinsam vor aller Welt Klage führen über das neue schwere Unrecht, das ihm durch den plötzlichen Einmarsch feindlicher Heere und durch die militärische Besetzung weiterer Gebiete des deutschen Landes zugefügt wurde. Die Glocken sollen unsere schmerzliibe Klage zum Himmel tragen und auch beim Gottes­dienst wollen wir unsere Not im Gebet vor Gott bringen. Wir verordnen daher wie folgt: 1. Am Sonntag soll morgens nach dem Hauptgottesdienst, mittags um 12 Uhr und nach dem Abend- gcbetläuten eine Viertelstunde lang mit allen Glocken geläutet werden. 2. Von der Kanzel soll der neuen Heimsuchung Erwäh­nung geschehen und dos Volk zum Gebet ermahnt werden. 3. Mittags ist die AndachtIn Nöten und Anliegen" nach dem Gesangbuch abzuhalten.

Der morgige Sonntag wird vom ganzen deutschen Volk als nationaler Trauertag mit schweigendem Ernst began­gen. Der Reichspräsident hat mit dem Verbot aller lauten Vergnügungen allen aus der Seele gesprochen. Das Volk selbst muß durch seine ernste Haltung beweisen, daß wir das nicht dem Rheinland sondern dem ganzen Deutschen Re'ch angetane Unrecht als nationales Unglück amehen und mit Würde und tiefem Ernst tragen. Unsere Brüder am Nbein sollen sehen, daß sie nicht allein der Gewalttat ausgesetzt find, sondern daß das ganze deutsche Volk hinter ihnen steht. Die Gottesdienste werden von selbst zu Trauergottesdiensten wie am Totensonntag. Wir beugen uns nicht unter die Ge­walt unserer Feinde, sondern unter Gottes Hand, die zur Buße ruft. Wir muffen ernst machen mit der sittlichen Umkehr. Der Bußtag wird aber zum Bitt- und Bettag. Von anderen Völkern ist keine Hilfe zu erwarten. Nur der ewige Gott selbst kann uns erretten aus unserer Not. Darum sucht das deutsche Volk morgen in den Gotteshäusern in ernstem demütigem Butzgebet Gottes Hilfe, Claubenskraft und neue Hoffnung. ^ Z.

Dom Rathaus.

In der am Donnerstag stattgsfundenen Gemeinderats- sttzung wurden die neugewählten Eemeinderäte eingeführt und beeidigt. Der Vorsitzende. Ctadtschultheiß Göhner, hieß die Neueintretenden freundlich willkommen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sie ihr Amt treu und gewis­senhaft. uneigennützig und ohne Ansehen der Person führen und stets bestrebt sein werden, unter dem Kollegium ein harmonisches Verhältnis zu erhalten. Arbeit und Sorge werden auch im neuen Eemeinderat nicht ausbleiben. da­für sorgen schon unsere Feinde mit ihrer Gewaltpolitik, die den schärfsten Protest Hervorrufen müsse. Die haupt­sächlichste Aufgabe des Gemeinderats werde sein, die Stadt aus den gegenwärtigen unruhigen Zeiten hinüberzuretten in eine bessere Zukunft, in eine Zeit, in der sich die Po­litik in freundlicheren Bahnen bewege. Es werde nicht möglich sein, alle Wünsche zu erfüllen, man müsse zufrieden sein, wenn die Geschäfte in ruhigem Geleise betrieben wer­den können. Entschlüße können nur auf kurze Zeit gefaßt werden, da man nicht sagen könne, welche Zustände man in einem Jahre habe,' es gelte eben gegenwärtig zu retten, was noch möglich sei. Hierauf wurden die neuen Eemeinde- rate Hörnle, Pfeiffer, Stauf. Haile und Zahn beeidigt, die andern wiedergewählten Mitglieder auf ihren Diensteid hingewiesen. Vor den Wahlen zu den Kommissionen gab GR. Staudenmeyer die Erklä­rung ab. daß die bürgerlichen Parteien wie bei der Listen­verbindung sich auch bei den Wahlen als geschloffene Ver­einigung ansehen und demgemäß nach der Stärke der Frak­tionen die Vertretung in den Kommissionen beanspruchen. Sodann regte er eine Aussprache darüber an. wie sich die Mitglieder zur Selbstwahl ln den Kommissionen verhalten sollen. Der Vorsitzende hielt es für selbstverständlich, daß die einzelnen Mitglieder sich selbst wählen dürfen, da dies unter Umständen das Stärkeverhältnis der Parteien erfor­dere. ER. May bedauert, daß mit der Sozialdemokratie nicht Fühlung über die Besetzung der Ausschüße genommen worden sei, woraus die GR. Staudenmeyer und « a n u w a ld erwidern. Die nun vorgenommeuen^Äahle«^

ergaben folgende Zusammensetzung der Kommissionen.

1) Wahlen in die Amtsversammlung. Ordentliche Mitglieder: Stadtschultheiß Göhner und die ER. Stauden­meyer, Dr. Autenrieth, Oberpräzeptor Baeuchls, Dreiß, Pfrommer, Sannwald, Störr und Schiele. Stellvertreter: ER. Knecht, Stüber, Scholl, May und Hermann Wagner.

2) Verwaltungsabteilung. Ordentliche Mitglie­der: Staudenmeyer, Baeuchle, Dreiß, Schiele, Störr und Pfrommer. Stellvertreter: Stüber. Widmaier, Scholl, Sannwald. Stauf und May. 3) Lebensmittelaus- schuß: Stadt'chultheiß Göhner als Vorsitzender, ER. Baeuchle als stellvertr. Vorsitzender, EN. Pfrommer, Störr, Haile,' Stellvertreter: EN. Widmaier. Pfeiffer, Stauf. Als beratend"? Mitglied: ER. Knecht und Schutzmann Broß. 4) Wohnungskommission. Vorsitzender Etadtsch. Göhner, stellvertr. Vors. ER. Stüber. Als Vertreter der Hausbesitzer Kaufmann Reichert und dessen Stellv. Priva­tier Eehring, als Vertreter der Mieter ER. May und Daumwart Kopp: als beratendes Mitglied Stadtbaumeister Herbolzheimer. 5) Schulhausbauko in Mission. Stadtsch. Göhner, Stadtbaumeister Herbolzheimer. Studien­direktor Dr. Knödel, Gustav Wagner, Direktor Zügel und die GR. Staudenmeyer, Baeuchle, Kiracherr, Sannwald und Scholl. 6i Friedhofkommission. Ordentliche Mitglieder: GR. Staudenmeyer, Baeuchle, Störr und Sannwald und als Stellvertreter die GR. Knecht, Perrot, Stauf und Pfeiffer. Als beratende Mitglieder: Rechtsan­walt Rheinwald, Privatier Schönten und Kommerzienrat Wagner. 7) Evangelischer Ortsschulrat. Vom Gemeindrrat sind 5 Mitglieder zu wäblen, die übrigen Mitglieder gehören dem Ortsschulrat krast ihres Amtes an. Gewählt wurden Frau Kaufmann Nümmelin, Frau Stu- dienrat Schiler, die GR. Störr und Zahn und Flaschner­meister Essig. CR. Baeuchle und Privatier Lostenbader hatten auf eine Widerwahl verzichtet. 8) Kath. Orts­schulrat. Vom Gemeinsrrat sind 2 Mitglieder zu wäh­len. Die Wahl fällt auf die GR Stauf und Scholl. 9) Eewerbeschulrat. Don Amts wegen gehören dem Gewrrbeschulrat Stadtschultheiß Göhner und der Schulvor­stand an. Gewählt wurden noch 7 Mitglieder: Obervrä- zeptor Baeuchle als Vorsitzender, Flaschnermeistsr Essig, Mechanikermeister Perrot, Wagnermeister Stüber, Kauf­mann Näuchle, Metteur May und Mechanikrrmeister Blaich. 10) Minderbemitteltenkommission: ER. Knecht als Vorsitzender, Frau ER. Conz. ER. Störr. Stüber und Zahn, Verwalter Proß und Malermeister Bayer. Der Schulratder Frauenarbeitsschule, der erst kürzlich gewählt wurde, wird bestätigt. Der Georgenäumsrat wird in seiner heutigen Zusam­mensetzung belaßen und zugleich werden auf Antrag des Vorsitzenden 20 000 zur Erneuerung der Bibliothek be­willigt. GR. Pfeiffer sprach sich gegen den Antrag aus, dagegen wurde derselbe von ER. Baeuchle warm befür­wortet. Der Vorsitzende teilt sodann mit, daß in nächster Zeit die Stadt mit einer kleinen Einquartierung bedacht werde. Eine Abteilung der Reichswehr unter Füh­rung eines Generalmajors mache eine Ueüun"sreise in das neutrale Gebiet. Die Offiziere sollen im Waldhorn, die Mannschaft anderweitig untergebracht werden. Die ent­stehenden Unkosten werden von der Stadt getragen. Cha­rakteristisch für die Ohnmacht unseres Vaterlandes ist die Anordnung der Feinde, daß Offiziere und Soldaten nur in Zivil das neutrale Gebiet betreten dürfen. Das Brenn­holz für besonders Bedürftige konnte jetzt erst angeführt werden. Die Verteilung soll durch die Minderbemittelten- kommiffion in aller Bälde vorgenommen werden. Der Vor­sitzende berichtet dann noch über die voraussichtliche Brenn­holzversorgung der Stadt. Die Aussichten auf Versorgung sind äußerst düster. Im ganzen sollen der Stadt 2150 Rm. zustehen und zwar aus dem Gemeindewald 1030 Rm., aus hiesigen Privatwaldungen 20 Rm. und 1100 Rm. aus den Staats- und auswärtigen Privatwaldungen. Der Vor­sitzende schlägt vor, das nach der Verteilung an die Minder­bemittelten noch übrig gebliebene Holz zur Verteilung für das neue Jahr aufzubewahren. An die Brennholzfrage schließt sich eine ausgedehnte Debatte an, in der allgemein zum Ausdruck kam, es möchten, wenn iraend möglich, 2 Rm. Holz an jede Familie abgegeben werden, da die außer­ordentliche Notlage auch außerordentliche Maßnahmen er­fordere,- auch das Torswerk solle stark ausgenützt werden. Der Vorstände erkennt an, daß die Brennholzversorgung ungenügend und sehr ernst sei: er warnt aber dringend vor einer zu starken Ausnutzung des Waldes, da eine un­verantwortliche Waldwirtschaft nicht wieder put gemacht werden könne. Er verspreche aber, alles zu tun. damit Brennmaterial, sei es in Holz oder Braunkohlen in ge­nügender Menge hereinkomme. Nom Torfwerk seien 700 Zentner angeführt woroen. Der Rest von 500 Ztr. lagere noch auf dem Platze: die Ungunst der Witterung habe eine Abfuhr nicht möglich gemacht. Di« Versorgung mit Brenn­material werde ein Gegenstand ernstester Fürsorge bleiben.

er verwandte, Freunde und Be­kannte im Busland hat, sende ihnen deutsche Zeitungen, sorge jeäer in seinem ^eil dafür, daß deutsche Blätter im Buslande Verbreitung finden, jedes einzelne Blatt kann deutschem Interesse dienlich sein.

Das Krgebnks Lee Kariinchenailsfieüung.

Die vom hiesigen Kaninchenzüchterverein am 6. und 7, Januar veranstaltete Kaninchen-Ausstellung war mit 166 Nummern verschiedener Raffen beschickt. Die ausgestellten Tiere waren durchweg hochwertig, was auch einmütig aus dem Munde der Besucher zum Ausdruck kam. Der Besuch der Veranstaltung war gut. Leider sieht man immer noch sehr viele Kaninchenzüchtungen, die viel zu wünschen übrig laßen, wo durch Inzucht und verschiedene Kreuzungen Tiere erzeugt werden, welche den Namen Kaninchen kaum ver­dienen und deshalb auch dem Züchter keine große Freude machen können. Man hört dort nur immer Klagen über großen Ausfall und Verkümmern der Tiere. Der Beitritt zu einem Kaninchenzuchtoerein könnte hier viel abhelfen, da von den Vereinen mancher gute Rat erteilt und mit Zuchtmaterial reinra ffH kkTier» zur Hand gegangen wird. Es wurden insgesamt l3^?Preise, 9 Zuschlagspreise, 1 gol­dene und 1 silberne Medäille und 3 Diplome für best« Ge­samtleistung vergeben, sowie 1 Siegerpreis. Die Preise ver­teilten sich wie folgt auf die Vereine: Calw 2 Ehren­preise, 12 erste Preise, 11 zweite Preise, 25 dritte Preise und 2 Zuschlagpreise, 1 goldene Medaille und 2 Diplome. Ehrenpreise erhielten die Herren Kämmerer und Wentsch, erste Preise die Herrn Zwerg er (3), Jakob Widmaier (3), Ackermann fl), Waihing (1), Schwenk (1), Hoferer ll), Wentsch (1) und Bi­sch ofberger(l): Herr Wentsch erhielt eine goldene Medaille und ein Diplom, Herr I. Widmaier 1 Dip­lom. An Liebenzell w"rden 13 Ehrenpreise, 13 erste, 14 zweite. 20 dritte, 6 Zuschlagpreise verteilt, und 1 Di»> lom. Den Siegerpreis erhielt Herr Eeigle. Ehrenpreise erhielten die Herren H. Widmaier (7), Holzäpfel (2). Fr. Vinnay ll), O. Maletsch (1). Joh. Bauer sl), Lindenschmid ll), 1. Preise die Herren Ehr. Claus ll). H. Widmaier (6). Maletsch (2). Linden­schmid lD, Nich. Belte l3). Ferner erhielt Herr Wid­maier 1 Diplom für beste Gesamtleistung und 1 silberne Medaille. Stamm heim erhielt 2 Ehrenpreise, 3 erste, 6 zweite, 6 dritte und 1 Zuschlagspreis. Zwei Ehrenpreise erhielt Herr Albert Pseifte, erste Preise die Her­ren Jos. Furthmüller ll), Karl Kirchherr tl) und Karl Zeiler (1). Wtldberg erhielt 2 Preise, 1 Ehrennreis und 1 dritten Preis: den Ehrenpreis erhielt Jak. Haller.

Der Mindesttarif im Personenverkehr.

Die im Personenverkehr der Eisenbahnen für die Berechnung des Fahrpreises eingeführte Mindesttarifentfernung von 11 Kilo­metern ist vielfach kritisiert worden. Zur Aufklärung ist folgen­des hiezu zu bemerken: Die Festlegung einer Mindestentfernung für di« Fahrpreisbildung verfolgt einmal den Zweck, die sog. festen Kosten abzugelten, dir der Reichsbahn bei jeder Beförde­rung von Personen, ohne Rücksicht auf die Entfernung in gleichem Umfange entstehen, also z. B, die Kosten für den Druck, dir Ver­waltung und den Verkauf der Karten, für die Kontrolle der Fahrkarten an der Sperre, für Abrechnung des Erlöses usw und sodann einen Ausgleich für die höheren Selbstkosten zu bie­ten, die ein Verkehr auf nur kurze Entfernungen infolge nicht genügender Ausnutzung der Wagen im weiteren Zugverlauf, in­folge Verstärkung der Züge oder Einlegung besonderer Züge für den sog. Spitzenverkehr u dergl. mit sich bringt. Daneben ver­folgt der Mindestfahrpreis noch den Zweck, die bisherige starke Unterbietung der Preise der Straßen- und Kleinbahnen durch di« Fahrpreise der Reichsbahn auf Entfernungen, wo beide Ver­kehrsmittel im Wettbewerb miteinander stehen, zu vermindern.

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(STB.) Neuenbürg, 12. Jan. Der 61 Jahre alte Privat­mann Karl Kaltenbacher stürzte, vermutlich in einem Schwindel­anfall, über eine 4 Meter hohe Stützmauer. Die Verletzungen, die er sich dabei zuzog, waren derart schwer, daß der Tod bald eintrat.

(SCV) Wildbad, 12. Jan. Die Stadtgemeinde Wild­bad hat zum Ausbau der Jugendherberge des Skiklubs Schwarzwald in Wildbad im Oktober v. I. 37 Kubikmeter Holz im damaligen Wert von 600000 °1t unentgeltlich zur VerMung gestellt und zur Fertigstellung neuerdings 23 Kubikmeter im Werte von 4 Millionen Man! angewiesen.

(SLB.) Stuttgart. 12. Jan. Oberbürgermeister Dr. Lau­tenschlager gab ln der gestrigen öffentlichen Sitzung des Ge­meinderats vor Eintritt in die Tagesordnung folgende Erklä­rung ab: Unter Aufbietung gewaltiger Heeresmassen, ausgerüstet mit Kampfmitteln, als ginge es zu entscheidender Schlacht, zogen die Franzosen heute in freies deutsches Gebiet ein ihre Geg­ner sind wehrlose Männer, Frauen und Kinder bis herunter zum Säugling. Frankreich, und mit ihm Belgien und Italien, sind des Jubels voll über den glorreichen Sieg der alliierten Streit­kräfte. Der Deutsche wendet sich mit Ekel von dem widerlich heuchlerischen Schauspiel ab, die Herzen zittern über der Schmach, die dem deutschen Volk angetan, über die Demütigung, die die Volksgenoffen an der Ruhr erdulden muffen. So sehr die Mei­nungen in Deutschland in politischen Dingen auseinander gehen mögen, in der Verurteilung und Verachtung dieses in der Welt­geschichte unerhörten Geschehens sind alle einig bis zum letzten Mann. Die Not des Vaterlandes schließt die Reihen zusammen; Frankreichs Hoffnung auf den Untergang des Deutschtums wird, das fühlt und weiß ein Jeder, jämmerlich zuschanden werden.

(SCB) Stuttgart, 12. Jan. Laut Bekanntmachung des Finanzamts Stuttgart-Stadt ist gegen den Viehhändler Albert Strauß in Eablenberg auf eine Geldstrafe von 2726 900 wegen Neichseinkommensteuerhinterziehung und von 820 000 Mark wegen Reichsumsatzsteuerhinter- Liehung rechtskräjtiü erkannt «vordere