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Die Regierung >en des Landes
Aus Stadt und Land.
Calw, den 12. Januar 1923.
Ermäßigung des Steuerabzugs.
jf- Man schreibt uns: Mit der Erhöhung der Beträge, um die der Steuerabzug gekürzt wird, tritt gleichzeitig eine beachtenswerte Aenderung der bisherigen Bestimmung rin (Paragr. 50 EStrGes.): Der im Steuerbuch angegebene Betrag kann jederzeit auf Antrag des Steuerpflichtigen und unter Vorlage der Steuerkarte durch die Ee- ,'meindebehörde (bei mittellosen Angehörigen durch das Finanzamt) erhöht werden, wenn nachgewiesen wird, dah sich die Zahl der in der Steuerkarte angegebenen Perso- nen erhöht hat. Die Ermäßigung für die neu hinzugekommenen Personen tritt bei der ersten auf die Ergänzung des Steuerbuchs folgenden Lohnzahlung in Kraft. Z.B.: Am Stichtag für die Personenaufnahme d. t. für 1922 der 10. Oktober 1922 war der Steuerpflichtige ledig. Der Betrag in der Steuerkarte für 1923 lautet also auf -41 1560. (Diese Beträge sind übrigens sehr wesentlich verändert worden. Der für einen Ledigen in Betracht kommende Betrag ist nunmehr monatlich 1200 -41.) Nun heiratet er kurz nach dem 10. Oktober 1922 und im September 1923 kommt ein Kind zur Welt. Er nimmt seine Steuerkarte und geht mit ihr zur Gemeindebehörde sowohl nach der Verehelichung als auch nach der Geburt des Kindes und beantragt Erhöhung um 200 -41 für seine Frau und später um 1000 -41 für das Kind. Bei mittellosen Angehörigen (Eltern, Geschwister usw.) ist der Antrag beim Finanzamt zu stellen. Steuerabzug vom Arbeitslohn.
Seit 1. Januar erfährt der Steuerabzug eine wesentliche Aenderung. Während sich bisher der Betrag, um den sich der vom Arbeitslohn abzuziehende Betrag von 10 Prz. minderte, je 40 -41 für den Steuerpflichtigen und für seine zu seiner Haushaltung zählende Ehefrau, 80 -4t für jedes minderjährige Kind ohne eigenes Arbeitseinkommen oder jedes nicht über 17 Jahre alte Kind mit eigenem Arbeitseinkommen und 90 -41 zur Abgeltung der Werbungskosten und sonstigen Abzüge, belief, erhöhen sich diese Beträge vom 1. Januar 1923 ab für den Steuerpflichtigen und seine Ehefrau auf je 200 -4t monatlich, für jedes zur Haushaltung zählende minderjährige Kind ohne eigenes Arbeitseinkommen auf 1000 -4t monatlich und zur Abgeltung der Werbungskosten und sonstigen Abzüge ebenfalls auf 1000 Mark monatlich.
Der neue Postadler.
Alle Post-, Telegraphen- und Fernsprechämter erhalten gegenwärtig neue Posthausschilder. Es sind dies sog. überschmelzte Schilder in Größe von 60 : 45 Zentimeter, für die Postagenturen 6V: 30 Zentimeter. Sie zeigen den neuen schwarzen Reichsadler mit rotem Schnabel, roten Fängen, grauem Auge und grauer Schwingengravur auf postgelbem Grund. Die Posthilfsstellen bekommen ein Schild ohne Adler. Dieses Schild ist 35 :18 cm. groß und enthält auf gelbem Grund nur die Worte Posthilfsstelle oder Telegraphenhilfsstelle. Die Schilder haben keinen Holzrahmen.
Schlafwagenverkehr.
Ab 15. Januar wird bei Benützung von Schlafwagen auf den deutschen Reichsbahnen außer dem jeweiligen tarifmäßigen Fahrpreis und dem Bettkartenpreis ein fester Fahrpreiszuschlag erhoben und zwar bei Entfernungen bis zu 700 Kilometern für die erste Klasse 8000 Mark, zweite Klasse 4000 -4l, dritte Klasse 2000 -4l, bei Entfernungen von 701-1000 Kilometern für 1. Kl. 9000, 2. Kl. 450, und über 1000 Kilometer Entfernung 1. Kl. 16 000, 2. Kl. 8000 -4t. Für Kinder unter 10 Jahren ist der Fahrpreiszuschlag voll Gu entrichten, wenn ein besonderes Bett benützt wird. Für 2 Kinder unter 10 Jahren, die zusammen ein Bett benützen, ist der Fahrpreiszuschlag nur einmal zu entrichten. Luxuszüge sind vom Fahrpreiszuschlag ausgenommen.
Drahtlos« Wietschastsrundspruch.
Der drahtlose Wirtschafts-Rundspruchdienst der Reichs- telegraphenverwaltung, der bekanntlich in der Weise vor sich geht, daß die Eildienst D. m. b. H. in Berlin täglich zwölfmal über die Hauptsunkstelle in Königswusterhausen drahtlos-telephonisch Wirtschaftsnachrichten verbreitet, die in ganz Deutschland durch die bei den Beziehern selbst aufgestellten Funkempfangsanlagen unmittelbar und gleichzeitig ausgenommen werden, hat sich während der vier- nronatigen Versuchszeit durchaus bewährt. Von den Rundspruchteilnehmern wird anerkannt, daß die Nachrichten sehr rasch und gut verständlich empfangen werden. Das Verfahren gestaltet sich so, daß z. B. die Newyorker Börsenkurse nach der Feststellung in Newyork sogleich via Nauen nach Berlin herübergefunkt und im unmittelbaren Anschluß daran durch den drahtlosen Rundspruchdienst den Beziehern zugesprochen werden, sodaß sie schon etwa 10 Minuten nach ihrer Festsetzung in Newyork in den Händen der deutschen Bezieher sind. Der Dienst, der bisher nur versuchsweise eingerichtet worden war, soll nunmehr auf eine festere Grundlage gestellt werden. Dazu ist eine neue Eebühren- festsetzung vom 1. Januar an notwendig geworden. Die Gebühren können mit Rücksicht auf die hohen Selbstkosten nicht niedrig sein; die Teilnehmergebühr besteht aus dem Grundbetrag von 10000 -41 und dem Teuerungszufchlag (z. Z. dem 30-fachrn), was einen Jahresbetrag von 300 000 Mark ergibt. Dazu kommen noch die Einrichtungskosten der Empfangsstellen, die Sendekosten usw., sowie schließlich die der Eildienst E. m. b. H. selbst zustehende Gebühr für die Beschaffung der Nachrichten. Weitere Einzelheiten find bei der genannten Gesellschaft zu erfragen.
Die tägliche Turnstunde.
Der Schweizer Biologe Dr. Mathias stellt in seinem neuerschienenen Buche »Die gegenwärtige Erziehungs- und Unterrichtsmethode im Lichte der Biologie", Verlag Paul Haupt, Bern, wichtige Aeußerungen der Fachliteratur über die Vermehrung und Erneuerung des Turnunterrichts zusammen.
Schon im Jahre 1888 berichtet« Lagrange, daß man sich in Frankreich seit einigen Jahren über die Gefahren beunruhige, welche die übermäßige Arbeit der Schulkinder mit sich bringe und daß sich sehr wichtige Stimmen erhoben haben, welche auf die verderbliche Wirkung der geistigen Ueberarbeitung hinmie- sen. Die medizinische Akademie von Frankreich wurde veranlaßt, ein Gutachten über die Ausdehnung, die Natur des Uebels und die anzuwendenden Heilmittel anzugeben. Ihr Urteil kann in nachfolgendem Satze kurz zusammengefaßt werden: »Ueber- mäßige Eehirnarbeit und unzulängliche Muskelübung."
Professor Dr med. et jur. Hueppe verlangt für die Zukunft mindestens einstündigen. bester aber zweistündigen Betrieb der Körperübungen. „So wie bisher darf es nicht weitevgehen, daß
verwandte, Freunde und Be- »^ kannte im Ausland hat, sende ihnen deutsche Zeitungen, sorge jeder in seinem Teil dafür, daß deutsche Blätter im Auslande Verbreitung finden, jedes einzelne Blatt kann deutschem Interesse dienlich sein.
- B. bet «nfern Mittelschüler« tn der Schulzeit auf 44 Stünde« Eeistesübungen nur zwei auf Leibesübungen treffen. Eine Stunde ausgiebiger täglicher körperlicher Uebung ist für jeden studierenden Menschen sicherlich das erforderliche Minimum." Professor Dr. M. von Eruber. „Ebenso notwendig wie tägliche Geistesarbeit ist tägliche Körperarbeit." Zander. „Das Ideal für die Entwicklung der Schulkinder wäre es, wenn nur der Vormittag dem Geist, der Nachmittag dem Körper angehörte." Längstem. Kategorisch meldet sich Alice Profe: „In allen höheren und niederen Mädchenschulen, auf dem Lande wie in der Stadt sind drei Turnstunden und ein allgemein verbindli^er Spiel- nachmiitag wöchentlich auf allen Stufen notwendig. Es ist gar kein Gedanke daran, daß das unser Endziel ist — ncinl aber es ist ein Anfang." Oberstabsarzt Barth begründet und unterstützt die tägliche Körperübung: «Wissen gibt die Schul« der Gegenwart genügend. Die höheren Schulen vieles, welches jenseits der Schule bald wieder unbenützt und nutzlos verloren geht. Würde die Zeit hierfür auf Leibesübungen verwandt, sie würde bessere Zinsen tragen." Dringend fordert Hecker (Erziehung zur Wehrhaftigkeit) einen großzügigen Ausbau der Leibesübungen in den Schulen, bis zu dem Grade, daß ein Gleichmaß der geistigen und körperlichen Entwicklung gewährleistet wird. „Da wir nun einmal wissen, daß die körperliche Entwicklung unseres Leibes so sehr durch die körperliche Betätigung gefördert wird, und umgekehrt so sehr leidet, wo diese fehlt oder in ungenügendem Maße erfolgt, sollten wir auch den Mut haben, die Konsequenzen aus dieser Erziehung zu ziehen." Bluntschli, auch der Orthopäde Schultheß, Zürich, fordert für die körperlichen Hebungen der Schule einen breiteren Raum, und zwar tägliche Uebunpszcit. Ein engerer Fachkollege Snitzy-Wien schreibt: „Die Schule soll nicht nur die Vermittlerin geistiger Kultur und nicht nur Träger der individuellen Kultur des Menschen sein, sie soll auch die Basis jenes Zentralnervensystem«, das sie ausbildet, nicht vergessen; sie soll und muß die körpeMche Erziehung in ebenso breitem Maße in ihren Pflichtenkreis aufnehmen, wie die geistige und moralische Erznhung. Die tägliche Bewegungsstunde, womöglich im Freien und unter enttpreibender Reduktion des Unterrichts, muß eingeführt werden und darf nicht länger als frommer Wunsch der Aerzte in den hygienischen Forderungen stehen; das Ideal des Aerztes und aller Jugendfreunde ist die schon im Jahre 1880 von Hartwich aufgestellte Forderung: Der Vormittag dem Geiste, der Nachmittag dem Körper."
Neise des Staatspräsidenten nach Berlin.
(SCB.) Stuttgart, 11. Jan. Staatspräsident Dr. Hieber begibt sich, einer Einladung des Reichskanzlers zufolge, heute nach Berlin, um an der Besprechung der Staats- und Ministerpräsidenten mit der Reichsregierung über die politische Lage teilzunehmen.
„Induftriehos" in Stuttgart.
(STB.) Stuttgart, 10. Jan. Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, ist die Verwertung des alten Stuttgarter Bahnhofs unter Mitwirkung maßgebender Finanz- und Wirtschaftskrise gesichert und zwar wurde eine Gesellschaft gebildet mit einem voll eingezahlten Aktienkapital von 120 Millionen Mark, die das alte Bahnhofgebäude der württ. Industrie zu Ausstellungs- und Bürozwecken zur Verfügung stellen wird. Mit den Abhubarbeiten, die die Herstellung der großen Verblndusgsstraße zwischen Echloßstratze und Hauptbahnhos bedingt, soll schon im März begonnen werden, dagegen wird mit dem Abbruch der großen Eleishalle über die früheren Bahnsteige l und ll sofort begonnen. Die entsprechenden Verträge mit der Reichsbahndirektion wurden dieser Tage abgeschlossen. Die endgültige Entscheidung zur Verwirklichung der vorstehend genannten Projekte liegt nun noch bei der Fürstlich Donnersmarck'schen Eeneral- direktion. An deren Zustimmung ist nicht zu zweifeln und es wäre nur zu begrüßen, wenn in der gegenwärtigen schweren Zeit derartige für das Wirtschaftsleben und besonders die Bautätigkeit außerordentlich wichtige Millionenprojekte ausgeführt würden.
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Von Hermann Kurz.
„Gleich fuhr der Schuster wieder heraus und flucht« greulich denn das ist eine Kunst, worin er seinen Meister sucht, der Meister Christoph." fuhr Justine nach einer kurzen Pause in ihrem Bericht weiter. „Nachdem er seinen Fluch ausgestoßen hatte, fiel das Kind ein und antwortete ihm mit einer Stimme, die mir bei aller Angst das Herz tm Leibe erfreute, denn sie klang gar nicht schwächlich, sondern kerngesund. Wie er hörte, daß ein Kind auf seiner Staffel schrie, fluchte er noch viel ärger und rief nach seiner Frau. Es dauerte nicht lange, so kamen sie beide mit Licht herunter. Ich drückte mich hinter meinen Pfeiler und hörte mit an, wie sie sich miteinander über ihren Fund besprachen. Ich konnte ihnen nicht zumuten, daß sie eine übermäßige Freude daran haben sollten, und es fielen Reden, die mich in Angst setzten, aber das Ende war doch, daß sie das Kind mit sich ins Haus nahmen und daß ich allein auf der Gasse blieb. Als es nach und nach still wurde, wagte ich mich hervor, lief die Mauer entlang «nd kam aus der Stadt hinaus, ich weiß nicht wie, denn tch war vor Freude außer mir und hätte mitten im Winter auffliegen und jauchzen mögen wie eine Lerche, daß nur das Rechte eingegeben worden war. Meine Eingebung aber. Erhard, war die: die Leute sind freilich arm. aber sie sind reicher als ich, denn sie sind Vater und Mutter vor Gott und den Menschen, sie haben freilich neun Kruder, aber sie haben auch ein Herz für ihre Kinder, und diesen Leuten will ich mein Kind anvertrauen, da wächst es ,m Segen der Armut auf, und wenn se etwas von seines Vaters Herzlosigkeit in ihm ist. so wird das in dieser
ausgeführt, als ich mit Worten ausdrücken kann, aber ich habe ihn bis zu dieser Stunde nie zu bereuen gehabt."
„Du magst Recht gehabt haben," sagte Erhard, der ihre Geschichte mit inniger Teilnahme angehört und hie und da durch einen Ausruf der Bewegung unterbrochen hatte. „Aber obgleich es lang her ist und ich dich gesund vor mir sehe, bin ich doch nicht eher ruhig, als bis ich dich in deiner Erzählung zu Haus und im Bette weiß."
„Das war bald geschehen," versetzte sie. „Ich war auf die Straße geraten und flog dahin, wie wenn ich vom Tanze käme. Keine Sorge schreckte mich mehr, nur den Waldweg am Steinkreuz vorbei hätte ich um keinen Preis mehr einschlagen können. Es war leichtsinnig oder vielmehr im Taumel gehandelt; doch begegnete mir keine Seele, obschon es stark gegen Morgen ging. Alles schlief noch bei meiner Ankunft zu Hause. Ich umschlich das Haus, kam herein, wie ich hinaus gekommen war, und war im Nu auf meiner Kammer und jm Bett. Kaum hatte ich mich niedergelegt, so hörte ich von der Stadt her die Frühglocke, mit der der Christtagsmorgen eingeläutet wird. Du weißt, man heißt es: das Kindle wiegen. Bei diesem Tone löste sich die unnatürliche Aufregung und Spannung, in der ich mich befand, und ich brach in einen Strom von Tränen aus. Ich weiß nicht, wie ich darauf kam, denn es ist ja bei unserer Religion nicht bräuchlich, aber ich flehte zur schmerzensreichen Mutter, daß sie beim ewigen Vater für mich bitte, er möge mein Kind in seine Arme nehmen an meiner Statt, weil ich nur noch wenige Tage zu leben habe in meiner großen Schwäche, und möge es im niedrigen Stande rechtschaffen aufwachsen lassen; sollte ich aber je das Leben davontragen, so möge er mich noch in den Stand setzen, seinen Pslegeeltern die Last wieder abzunehmen und ihnen
ich mir auf diese Weise das Herz erleichtert hatte, legte tch mich auf die Seite; schlafen konnte ich nicht, aber wenigstens ruhen und erwärmen. Eine einzige Sorge quälte mich noch, daß man meine Fußstapfen durch Feld und Wald bis zur Stadt hin entdecken könnte, und in meinem krankhaften Eifer fiel es mir sogar ein, ich solle noch einmal hinaus, um sie mit dem Kehrbesen zu ebnen, aber ich wäre zu schwach gewesen zu dem Torenwerk, und der anbrechende Morgen machte auch diese Sorge überflüssig, denn er ließ reichlichen Schnee herabrieseln, der in solchen Flocken an meinem Kammerfenster vorbeizog, daß meine Fußstapsen in einer halben Stunde völlig verwischt sein mußten. Du kannst mich auslachen, aber wie ich alles so überdachte, so konnte ich nicht anders glauben, als daß ein Engel auf allen meinen Wegen mit mir gewesen sei, der mich wunderbar behütet habe. Und diese Ueberzeugung gab mir die Kraft, dem stillen Kampf mit den Menschen entgegen zu gehen, von dem ich wußte, daß er mir in der kurzen Spanne Zeit, die ich mir noch eingeräumt glaubte, beschieden sei. Es war freilich ein stiller Kampf, aber ein schwerer, und er dauerte länger, als ich damals in meinen Todesgedanken meinte."
„Und auch ich," sagte Erhard, „habe mein Mögliches getan, dich zu peinigen. Ich will jetzt nicht untersuchen, ob ich damals fähig gewesen wäre, die Wahrheit zu ertragen, aber das ist mir jedenfalls klar, daß ich meine Anträge sehr zur Unzeit angebracht und dir dadurch nur bittere Stunden bereitet habe. Dein Kampf um die Wahrheit in der schwersten Stunde deines Lebens wurde durch mein Dazwischentreten dir sehr erschwert, aber die eiserne Notwendigkeit trug über alles Abwägen und lleberlegen den Sieg davon."