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Wildbad, 15. Nov. Dem Verwaltungs­rat derFreiwilligen Feuerwehr Wildbad" wurde inner heutigem auf Wunsch des vor einiger Zeit in Stuttgart verstorbenen Herrn C. A. Um gelter früherer Besitzer der hiesigen Apotheke u. langjähriger Komman- dand der Freiwilligen Feuerwehr von dessen Sohn Herrn Th. Umgelter die reichliche Summe von 1000 übermittelt. Der Verwaltuugsrat sprach Herrn Th. Umgelter hiefür besten Dank aus.

Wir begrüßen diesen freiwilligen Beitrag mit Freuden u. wünschen der Freiwilligen Feuerwehr Wildbad daß ihr noch öfters solches Glück widerfahre.

Wildbad, 14. Nov. Gustav Ham­mer, Kaufmann hier wurde unter heutigem vom Kgl. Oberamt Neuenbürg als Unter­agent für das Auswanderungs-Geschäft des Kaufmanns Albert Starker in Stuttgart für den Oberamtsbezirk in stets widerruflicher Weise bestätigt.

Wildbad, 17. Nov. Gestern nachmittag ereignete sich auf der Station Rothenbach ein Unglück; Wagenwärtcr Steg maier, welcher hier stationiert ist, föl von dem Güterzug zwischen zwei Waggon, auf welchen er auSglitt hinunter auf die Bahn, ein Rad faßte ihm den rechten Unterfuß, riß den Stiefel von vorncn bis zum Absatz hinweg und brachte demselben eine starke Quetschung de« unteren Fußes und eine Wunde am Kopfe bei, elftere soll bedeutend, letztere un­bedeutend sein.

Der Zug 8 Uhr 40 Min. brachten den­selben hierher.

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Nach demStaatSanz," weisen die Rechnungsergebnisse der Staatscisenbahnen für 18S0/91 einen Ueberschuß der Einnah­men über die Ausgaben im Betrage von

12 980 000 Mk. aus, jsomit 1 770 000 weniger als im Etat angesetzt war. Die Verzinsung erfordert 15 Millionen, sodaß der Reinertrag hinter dem Verzinsungsbedarf um 2 020 000 ^ zurückblieb. Im Vor­jahre war das Reinerträgnis hinter dem Zinsbedarf um 470 000 zurückgeblieben.

Dem Vernehmen nach soll das 4. Infanterie-Regiment Nr. 122 (bis jetzt ohne Namen) von Sr. Majestät dem König als Lcibreziment auSersehen sein und dessen Ver­legung nach Stuttgart sonach bevorstehen.

Stuttgart, 16. Nov. In den beiden Volksküchen wurden im Monat Oktober 17,961 Portionen Essen verabreicht, gegen 16,322 Portionen desselben Monats im Vor­jahre. In der Volksküche in der Ludwigs- straße hat an einzelnen Tagen die Portionen- zahl annähernd 500 erreicht, was so ziem­lich das höchste ist, was mit den vorhandenen Kochgeschirre» hergestellt werden kann.

Die Briefträger der hiesigen Stadt­post feierten das 5jährige Bestehen derselben bei Restaurateur Klein zur Harmonik. Das Fest verlief in sehr schöner Weise, auch fehlte es nicht an gutem Stofs von der Stuttgarter Brauereigesellschaft.

Gestern früh hat sich in der Böblinger- straste ein 37 Jahre alter Heizer, Vater von 7 Kindern, im Maschinenbaus erschossen. Das Motiv sei Familienzwistigkeiten.

Königsbroim, 14. Nov. ZurF.ierder Eröffnung unserer Wasserleitung wurde ge­stern abend zwischen 8 und 9 Uhr auf dem Reservoir ein schönes Feuerwerk, arangierl von Fabrikant Lettcnmoyer, abgebrannt. Das­selbe machte, vom Thal aus gesehen, einen imposanten Eindruck, da sich die Leuchtkörper von dem dunklen Wald im Hirtergrund malerisch abhoben. Während des Feuerwerks sang unser Gesangverein Concordia mehrere schöne Lieder, deren Klänge weithin vernehm­bar waren.

Göppingen, 13. Nov. Der Martini­mark! brachte eine große Menge Landlcute zur Stadt, und dürften sämtliche Geschäfts­leute mit ihrem Verkaufe zufrieden sein. Heule vormittag ereilte die Katharine Dürr, Tuchhändlcrin von Beenhausen, auf der Treppe eines Privathauses ein Schlag, so daß sie sofort »erstarb. Sie hatte 600 bar bei sich.

Mannheim, 13. Nov. Infolge niedrigen Wasserstandes wurde die Ncckarschiffahrt ein­gestellt.

In einem Hause in Mannheim wur­den die Bewohner durch fortwährendes Schellen im Keller erschreckt. Bei der Untersuchung des Gewölbes fand man eine große Ratte mit einer Schelle am Halse, doch gelang es nicht, das Tier zu fangen.

Eine bemerkenswerte Neuerung im Interesse ihrer Arbeiter hat dieGasbeleuch­tungs-Gesellschaft in Augsburg ins Leben gerufen. Sie bewilligt von jetzt ab sämt­lichen Arbeitern, welche drei Jahre lang un­unterbrochen in ihrem Dienste standen, einen Zuschuß zur Wohnung-miete, der an Michaeli und Georgii ausgezahlt wird. Er beträgt nach dem dritten Arbeilsjahr 30 und nimmt jährlich um 10 zu, so daß er nach dem 10. ArbeitSjahr bereits eine Höhe von 100 ^ erreicht.

Vom Schwurgericht in Hildesheim wurde eine 21 Jahre alte Arbeiterfrau, welche ihr eigenes dreijährige« Mädchen fortgesetzt in scheußlicher nicht zu beschreibender Weise mißhandelt hatte, so daß das Kind an den Folgen der Mißhandlung gestorben war, zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Aus Königshütte, 11. Nov., wird gemeldet: Auf offener Promenade ist der Förder-Jnspektor Brcitscheidel von rachsüch­tigen Bergleuten der Gräfin-Laura-Grube er­mordet worden.

Berlin, 13. Novbr. Der Charlotten»