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Haus-Verkauf.

Unterzeichnete ist gc- sonnen ihr Haus sam: Baum- und Gemüse-Gar­ten, 2 Scheuern, 2 ge­wölbte Keller und einen Bauplatz zu verkauft». Kaufsliebhaber können jeden Tag einen Kauf mit mir abschlüßen.

Nofine Krauß Witwe Straubenberg.

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Koch- L Süß-Butter

empfiehlt Chr. Batt, Rathausgasse.

Reines LciM

ist zu haben bei I. F. Gutbub.

Rundschau.

Dagersheim, OA. Böblingen, 20. Aug. Unsere Gemeinde rüstet sich in diesen Wochen zu einem schönen kirchlichen Feste. Es wer­den Heuer 400 Jahre, daß unsere schöne gotische Kirche erbaut wurde und, wie dies Anno 1791 geschah, so soll auch diesmal daS Jubiläum würdig gefeiert werden. Von seilen der örtlichen Behörden und Kollegen ist viel zur Verschönerung der Kirche nach innen u. außen geschehen, zahlreiche Kirchen- srcunde im Ort und außerhalb desselben haben zu diesem Zwecke freundlich beigesteuert und so dürfen wir wohl dem 13. Seplemb., als dem Tage der Jubiläumsfeier, freudig entgegensetzen.

Langeuburg, 22. Aug. Folgender Un­glücksfall dürfte wie so mancher andere zur eindringlichen Warnung dienen. Der hiesige Bäcker M. hat zwei Lehrjungen; der eine davon begab sich heute früh vor Tagesan­bruch in den Garten eines Nachbars, um dort reife Pflaumen abzuschütteln. Als er mit seiner unehrlichen Arbeit beschäftigt war, brach ein Ast mit ihm; er stürzte aus einer Höhe von circa 6 Meter ans den Boden herab und verletzte sich an einem Arm, an Fuß und Kopf derart, daß der Arzt an seinem Aufkommen zweifelt. Der eine Vor­derarm ist hinter dem Gelenk zweimal ge­brochen.

Geislingen, 23. Aug. Gestern abend wurde in der Nähe des Eybacher Ucbergangs ein auf der Bahnlinie nach Hanse gehender Eisenbahnarbeiter vv» Eybach von zwei sich begegnenden Zügen überrascht u. hatte beim Ausweichen das Unglück, von einem der beiden Zügen erfaßt zu werden. Dem Un­glücklichen wurde die Hirnschale eingedrückt. Der Tod trat sofort ein.

Das erschienene Werk Moltkes über den Feldzug 1870/71 erscheint gegenüber dem fachmännisch geschriebenen GeneralstabS- werkc als die eigenste Beurteilung des Feld­zugs durch Moltke selbst. Einer anschau­lichen, manche JrrtüMer und Legenden be­richtigenden Schilderung der KriegSereignissc und Zustände in Frankreich und Paris geht eine kurze, aber das ganze Werk karakteri- sierende Betrachtung voraus, worin eS heißt: Sticht mehr der Ehrgeiz der Fürsten, son­dern die Stimmungen der Völker, das Un­behagen über die inneren Zustände und das Parteilrciben gefährden den Frieden. Die große» Kämpft der Neuzeit seien gegen den Wunsch und den Willen der Regierenden entbrannt.

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Die Verwitwete Generalin v. Bötticher aus Wiesbaden, die zum Besuche nach Ber­lin gekommen, stürzte sich daselbst in der Nacht vom 20. zum 21. ds. in der Wohn­ung ihrer Verwandten in der Landgrafen­straße aus dem Fenster und blieb sofort tot. Sie soll seit dem kürzlichen Tode ihres Man­nes Spuren von Geisteskrankheit gezeigt ha­ben.

Amtlicher Meldung zufolge stieß Frei­tag abend ein Gütcrzug bei der Einfahrt in Zapfcndorf (in Oberfrankcn, Bayern) infolge falscher Wcichenstellung auf eine stehende Zugmaschine. Ein Bremser wurde leicht ver­letzt, drei Waggons sind entgleist. Die Ver­kehrsstörung war nach drei Stunden be­seitigt.

Ein französischerSpion" scheint bei Metz abgefaßt worden zu sein. Es wird dar­über von dort berichtet: Die Armirungsüb- ungen auf dem Gelände östlich von Metz haben mit dem 20. August ihr Ende erreicht. DaS Betreten des Geländes, wo Batterien eingebaut worden oder sonstige militär-tech­nische Einrichtungen sich befanden, war der Civilbevölkerung verboten. Unter mehreren Neugierigen soll ein französischer Geschäfts­reisender abgcftißt worden sein. Derselbe hatte, wie eS heißt, seine Manschetten mit Bleistiftzeichnungen versehen, die jedoch sehr unwesentlicher Natur gewesen müssen; denn der eifrige Franzose wurde, ohne daß viel Aufhebens von der Sache gemacht worden wäre, kurzer Hand über die Grenze spediert.

Zwei in einem Hotel in Memel be­schäftigte Dienstmädchen bekamen mit einander Streit, in dessen Verlaufe eines derselben eine Petroleumlampe ergriff, den Inhalt auf seine Genossin goß und ein brennendes Streich­holz auf die pctroleumgetränktcn Kleider der­selben warf. Brennend lief nun das vor Schmerz fast wahnsinnige Mädchen auf die Straße, wo eS von rasch herbeieilenden Per­sonen mit Wasser begossen wurde; es hatte aber so schreckliche Verwundungen davonge- tragcn, daß der Tod schon nach einigen Stun­den eintrat. Die ruchlose Thäterin wurde verhaftet.

In Wettolsheim (Reichsland) find durch -ine Fcucrsbrunst 12 Wohnhäuser und ebenso viele Scheuern u. s. w. in Asche ge­legt worden. Der Schaden wird auf 120,000 ^ geschätzt. Militär aus Kolmar hat sich an den Löscharbeiten energisch beteiligt.

Bei dem Schadenfeuer in der Pol- bornschen Oelrafftncric in Berlin sind 2400 Faß Harz, 200 Ztr. Schmieröl und 200

Ztr. Bierpech verbrannt. Der bis jetzt fest- gestellte Schaden wird auf 164,600 ^an­gegeben.

Der Kreuzzeitung wird gemeldet, daß der Polizcidirektor von Triest dieser Tage ermordet vorgefunden worden ist. Er halte tags zuvor, am Geburtstage des Kaisers von Oesterreich, mehrere irrcdentistische Demon­stranten verhaften lassen. Man bringt den Mord mit diesen Verhaftungen in Zusam­menhang.

Paris, 22. Aug. Vier Neger stehen gegenwärtig unter der Anklage des Kanibalis- muS vor dem Gericht zu Saint Louis am Senegal. Dieselben haben zwei Sklaven ge- tödtet und sie gebraten, um sie dann zu ver­speisen.

Wie au« Bukarest gemeldet wird, ent­gleiste am Donnerstag abend einjZug, der Material zu Befestigungsarbeiten herbciführie. Drei Personen wurden getötet, vier ver­wundet.

Lille, 20. Aug. Die Kohlenbergwerke von Bruny wurden überschwemmt. 1500 Arbeiter sind Arbeitslos.

Von einer furchtbaren Raupenplage werde gegenwärtig, wieN. I. H." gemel­det wird, die ungeheuren Waldungen in Pot- ter County (Pennsylvanicn, Nordamerika) heimgesucht. Die Bäume sind zu Milliarden mit Raupen bedeckt und sterben ab. Die Verwüstungen erstrecken sich meilenweit, und ganze große Strecken der Forsten sind be­reits vollständig vernichtet. Man befürchtet, daß die gesamte» Hemlock-Waldungen in den Staaten Pennsylvanien und New-Iork dem unheilvollen Insekt zum Opfer fallen werden, was einen nach Hundertlausenden von Dollars zu berechnenden Schaden bedeuten würde.

(Ein Einbrecher-Syndikat.) Aus New- Aork wird folgende etwas wunderbar kling­ende Geschichte berichtet: Ein in Milwaukee zu einjähriger Gefängnisstrafe verurteilter Einbrecher hat ein seltsames Geständnis ab­gelegt. Er erklärte, daß er einem New- Jorker Einbrecher-Syndikat angehöre. Das- felbc habe sich gebildet um Einbrechern, Schwindlern und anderen lockeren Vögeln Kapital zu verschaffen. Jeder der Gründer habe 5000 Dollar in das Geschäft einge­schossen. DaS Syndikat engagierte darauf 25 Verbrecher, von Taschendieben an bis zn Bankräubern. Diese wurden in Banden durch die vereinigten Staaten geschickt. So­bald sie in einer Stadt ihre Arbeit gethan hatten, wurden sie auf genaue Weisung des Leiters der Organisation in eine andere ge-