Verschiedenes.

(Ein Rettungsschuß) Schau­spieler (patetisch):Mit mir gcht's zu Ende. Stecke in Schulden bis an die Ohren. Nur ein Schuß kann mir helfen!" Direktor (aufgeregt):Was, ein Schuß? Sie wollen sich doch nicht etwa erschießen?" Schau­spieler:Das weniger, aber einen Vorschuß will ich!"

(Fix.) Herr:Mein Fräulein, ha­ben Sie vielleicht Lust, Kahn zu fahren?" Fräulein (in die Hände klatschend):Herr­lich ! Herrlich! Wir steigen in den Kahn, fahren, schlagen um, ich fall' in- Wasser, Sie ziehen mich heraus und in drei Wochen haben wir Hochzeit!"

.'. (Naturgeschichte.)Ihr kennt also jetzt die Unterschieden zwischen Säugetieren und Amphibien. Fritz, sage mir, zu welcher Klasse gehörst denn Du? Fritz, sehr flink:Ich bin ein Säugetier."Weiter? Erklärung?"Ich habe rotes, warmes Blut und bringe lebendige Junge zur Welt."

(Zu strenge Erziehung ) Söhnchen: Liebe Mama, heute nacht hat mir ge träum:, daß eS tüchtig geregnet habe und ich sei ganz durchnäßt worden." Mutter (giebt

ihm eine Ohrfeige):Co, Du Schlingel, da hast eine, das nächstcmal träumst Du mir, Du hättest einen Regenschirm bei Dir gehabt."

(Was er nur will?) Bademeister: Meine Herren, schnell aus dem Wasser! Es ist ein Haifisch in der Schwimmschulc!

Herr Meyerstcin : Merkwürdig I Was will ä Haifisch in der Schwimmschul'? Er kann doch schwimmen!

(Trost.) Frau:Ach, Herr Doktor, mein armer Mann ist wohl schwer krank?"

Arzt:Ja, aber trösten Sie sich, seine Krankheit ist von hohem wissenschaftlichen Wert."

*

(Verordnung.) Es ist verboten, die Kühc und Pferde in den Stallen mit bren­nenden Cigarren zu füttern.

Gedenket der Vögel!

Von Emil Ritterhaus.

Komm zum Fenster, liebe Klein:! Dringe Körnlein init und Brod,

Schau I Im Hof -dort auf dem Steine Liegt ein Vöglein eS ist tot.

Gin Werchängnis.

Novelette von F. v. Limburg.

Nachdruck verboten.

2 .

Bitte sehr meine Herren, Sie konnten ja unmöglich wissen, daß ich die Tochter deS HaidcmeierS sei, und ich beabsichtigte die kleine Täuschung."

Sie schellte und kaum war der schrille Ton der Glocke verklungen, als sich die bei» den Thüren öffneten und mehrere Knechte den Ankömmlingen entgegemratcn, um die Pferde der Offiziere in Empfang zu nehmen.

Also nochmals willkommen meine Her­ren," rief das junge Mädchen höflich,ich will meinen Vater benachrichtigen, damit er 8le sogleich aussucht."

Als sie sich allein sahen, schauten die Freunde erstaunt umher, Es war ein so eigenartiges Bild, das sich ihnen bot; sie standen auf derDeel", dem überwölbten Borflur der westfälischen Bauernhäuser. Rechts lagen die Pferdeställe, links die üb­rigen Viehställe, mit Len Thüren all auf den mächtigen Vorderraum mündend, und ganz im Hintergrund erhob sich, beinah direkt an denselben anstoßend, eine elegante Villa, vollständig im Style der Neuzeit erbaut.

Marnow, ich bitte Sie, haben Sie diese Gegensätze bemerkt?" frug Linge» halblaut, ein Bauer, der in diesem entzückenden Hause lebt und von seinen Fenstern aus Pferde, Kühe und Schweine beaufsichtigt I und diese Tochter!"

Der Angercdete antwortete nicht, unter dem Husarendvlman pochte sein Herz unge­stüm, als er drüben hinter der geschnitzten Thüre LaS schöne Mädchen verschwinden sah; er hatte keinen Blick von dem rosigen Ge­sichte verwandt, er meinte im Traume zu wandeln und wagte nicht zu atmen, ausAngst, den schönen Traum zu verscheuchen.

Jetzt öffnete sich abermals die Thüre, rin drcilschuldriger Mann init intelligenten, aber starken Zügen in weißem Rock und dunkler Weste trat über die Schwelle und schritt de» Husarenossiziereu entgegen.

PttaittwrxtliHer Redakteur r Bern

Wickkommen, meine Herren," sagte schlicht,meine Toch er hat mir getagt, d ß Sie Heer emquartiert sind, und ich hoffe, s soll ihnen in meinem Hause behagen. Woll n Sie nicht näher kommen, die Burschen si»c> schon im Stalle bei den Pferden, und meine Tochter Elisabeth wird »ns glcich das Abend­essen bereiten."

Die Offiziere .folgten der Aufforderung und ihr Staunen wuchs, als sie ein stylvoll eingerichtetes Hauö betraten, in dem nichts an den bäuerlichen Besitzer erinnerte. An den Wänden hingen altdeutsche Teller, Krüge und Humpen, hochlehnige geschnitzte Stühle standen um den Tisch, der mit schimmern­dem Damast gedeckt war und welchen eine elegante Hängelampe hell bestrahlte.

Der Haidemeier schaute still belustigt eine Weile seine Gäste und deren erstaunte Gesichter an, dann lachte er kurz aus und srug heiter:Sie wissen wohl nicht, wie Sie den Bauer vom Haidehof mit der ele­ganten Billa i» Einklang bringen sollen, meine Herren? Aber eS ist alles in Ord­nung. Vom Fenster meines ebenso schön eingerichteten Zimmers kann ich die Knechte und Mägde auf der Deel beobachten und überwachen, daß sie mir das Vieh gut be­sorgen. Meine Tockter aber hat Dank der Sparsamkeit ihrer Vorväter und der Güte unseres Herrgotts, nicht nötig in der Wirt­schaft mit Hand anznlegen und kann sich ihr einsames Leben so gut wie möglich aus­schmücken, Sie ist in P.in

die erste Schule gegangen, hat mit all den de» Kindern vornehmer Leute den besten Unterricht genossen und nun heutzutage stchi sie keiner vornehmen Dame nach."

Die Thür öffnete sich im selben Augen­blick , und Lieutenant von Marnow mußte dem alten Haidcmaier von Herzen recht ge­ben, denn Elisabeth stand auf dcr Schwelle, schön, lächelnd und b:zaubernd, doch ohne jede Coqueiterie.

Willst Du nicht erst die Herrin in ihre Zimmer führen., lieber Vater?" frug sie freundlich,sie werden sich gewiß crst etweS ausruhen wollen, ehe sie uuS »ie Ehre e>-

ö a r dH»s« an n.) Bruck und Ä'rläg von ^'r'

Eingefroren jedes Börnchen,

Jeder Futterplotz verschneit!

Nur ein Krümchen! Nur ein Körnchen I Fleh'n die Sänger weit und breit.

Gib ein Krümchen I Gib ein Krümchen Streu's vor uns'rcS Hauses Thür Und dcr Frühling schenkt c»n Blümchen Und ein Vogellied dafür.

Und das ruft: Zum Lcnzensfcste Komm in's frische Grün geschwind -- Doch das Schönste, Allerbeste,

Schenkt Dir selbst Dein Herz, mein Kind I

Carneval in Wien- Die Hefte 7 und 8, mit welchen dieWiener Mode" das erste Quartal dieses Jahres beginnt, bringen neben anderen Wiener Toiletten nicht weniger als 24 Carncvalcostüme und Ball­roben von ganz ausgesuchtem Geschmack. Da die Wiener Toileltckunst immer mehr maß­gebend in jden Vordergrund tritt, m inen wir die tanzlustigen Damen auf die genann­ten Hefte dcrWiener Mode" aufmerksam machen zu sollen.

'zeig n, unser schlichtes Abendessen zu teilen." ! Tief und huldigend wie vor einer Für­stin verneigten sich die Husaren vor Elisa­beth und zogen sich in die ihnen angewie­sene« Zimmer zurück, welche gleichfalls mit voller Eleganz auSgestattet waren.

Llngcn, bester Herr Ritlmeister," flü­stert: Marnow, vorsichtig sich zu dem Ka­meraden beugend, der soeben begann sein Haar tadellos zu bürsten, was meinen Sie zu diesem Märchen? Wir dachten in ei» Bauernhaus zu kommen und finde» uns auf einem eleganten Landsitze, welcher den verwöhntesten Aristokraten befriedigen würde, Dazu die» schöne Mädchen."

Halt, Marnow," warnte scherzend der Rittmeister mit einer halben Wendung deS Kopfes,nicht gleich ins Feuer angehen, denken Sie an"

Ich weiß, Lingen," entgegnete hastig der Gewarnte,mein Herz ist ja gcsesselt, aber nichts destoweniger frappiert mich diese lieb­liche Erscheinung voller Grazie und gesell­schaftlicher Formen in Rahmen des Bauern­hauses."

Machen Sie sich nur zurecht, lieber Freund," drängte der Rittmeister, und lassen Sie das Schwärmen. Man erwartet uns, und ich muß gestehen, mein Appetit ist sehr bedeutend. Der lange Ritt macht ganz un­glaublich durstig, und ich vermute, voß man uns in dem stylvollen Eßzimmer auch dem­entsprechend vortreffliche Speisen und Ge­tränke Vorsitzen wird."

Emen Augenblick noch," meinte Mar­now wie im Traume und trat in sein Zim­mer zurück, sodaß ihn sein Gcsährle nicht zu sehen vermochte.

(Fortsetzung folgt.)

Vermischtes.

.-. (Aus dem juristischen Examen.) Pro­fessor des Zivilprozesscs:Herr Kandidat, was wissen Sie von derNotfrist" ?" Ka' oidat:In der Not frist der Teufel Fli gen I"

Ein hitzig Wort, getaucht in Gift,

Hat vieles Unheil schon gestift'N

Utzsrd"tzosm«nn m Wildhkw.