Beraubungen der Eisenbahnzüge', die in den letzten 10 Jahren vorgekommcn sind. In dieser Zeit hat er drei Sheriffs, die ihn zu verhaften suchten, ferner eine» Passagier, der­be! einer Zugsberaubnng ihm Widerstand zu leisten versuchte, niedergeschossen.

Verschiedenes.

- sEin Hosenknopf drei Jahre lang

in der Nase.s lieber einen derartigen Fall berichtet dieDeutsche Medizinal-Ztg." wie folgt: Die 7jährige Selma M. wurde wegen eines hartnäckischen chronischen Schnupfens in das Hospital gebracht. Vor ungefähr 3'/, Jahren hatte das Kind beim Spiele sich einen Hosenknopf in das Nasenloch ge­steckt, der jedoch angeblich im Allerheiligen Hospital zu München entfernt worden war. Seit dieser Zeit stellte sich jedoch ein chron­ischer Schnupfen verbunden mit Athcmbc- schwerden und nasaler Sprache ein, welcher die nochmalige ärztliche Behandlung des Mädchens nötig machte. Bei der Unter such- nng mit der Sonde fühlte man nun einen harten, festen Gegenstand, welcher erst nach längeren Bemühungen mit einer sog, Korn­zange entfernt werden konnte. Der fremde

SchickscrLswege.

Novelle von Th. Hempel.

Nachdruck verbaten.

17.

So soll ich sie auf immer verlieren, nachdem ich sie kaum wiedergefundcn?"

Lassen Sie uns nicht alle Hoffnung aufgebcn, bei Gott ist kein Ding unmöglich."

Der Graf vermochte nur stumm des Arztes Hand zu drücken.

Schon lange vor der zum Besuch be­stimmten Stunde schritt der Graf, den Arzt erwartend, vor dem Krankenhause auf und nieder. Gleichgültig war er oft an diese Stätte des Elends und deS JammerS vor- übergegangcn, mit banger Frage schaute er­hellte empor zu dem hohen Ban, welcher alles barg, was seinem H-'rzen teuer war, und was er vielleicht nur zu bald entbehre» mußte. Es war ein fortwährendes Kommen und Gehen vor dem Krankenhause, trübe und flöhe Gesichter erschienen, je nach dem Be­richt, den sic von ihrem Lieben da drinnen erhalten. Drei ärmlich und dünn gekleidete Kinder, zitternd vor Frost in dem kalte» Herbstwind richteten sehnsüchtig die Angen nach der geschlossenen Thür, um sic bald wieder enttäuscht abznwenden. Sie jammer­ten den Grasen, das eigene Leid machte ihn empfänglich für das fremde und er erhielt auf seine teilnehmende Frage von den Kin­dern zur Antwort:

Wir erwarten die Mutter, der Vater liegt drinnen schon lange schwer krank, sie will fragen, wie es ihn, geht."

»Ihr seid wohl sehr arm?"

»Jetzt, da der Vater nicht arbeiten kann," berichtete der älteste Knabe mit schüchterner Snmmc,ist cs traurig bei uns. Die Mutter quält sich Tag und Nacht, aberwir müssen dock hungern."

»Jetzt, erschien die Mutter bleich und abgehärmt, aber ihr Gesicht erglänzte doch oll Freude, als sie berichten konnte, daß es dem Vater besser gehe. Fast verlegen drückte der Graf ihr mehrere Goldstücke in die Hand,

Körper stellst sich als ein Knopf dar, welcher einen Durchmesser von fast einem Centimeler besaß. Nach seiner Entfernung wurde» die asthmatischen Beschwerden auch bald beseitigt.

Instinkt oder Ueberlegnng. Förster: Sehen Sie, meine Herren, mein Nero ist ein Tier, so klug, es glaubts Keiner. Kürz­lich frühstücke ich und er sitzt »eben mir und guckt mir nach seiner Gewohnheit fest iits Gesicht.Nero," frage ich,willst du auch ein Endchen Wurst?" Er wie ein Blick auf und in den Garten. Den Augen­blick ist er wieder da und was glauben Sie, was er im Manie hat ? Ein Jelängerjelieber!"

Kein Fehler. Käufer: Nun, der Schimmel gefällt mir schon, hat er irgend einen Fehler? Händler: Nich en Schalten hat er, Herr Baron, s is en wahrer Engel. Käufer (entdeckt bei genauer Untersuchung, daß das Pferd auf einem Auge blind ist): Donnerwetter! Wie können Sie mir sagen, das Tier sei ohne Fehler! Es ist ja auf einem Auge blind. Händler: Szu sein blind, Herr Baron, is kai» Fahler van das Tier, das is en Unglück, ein graußes Unglück for das arme Schimmelche!

(Ein Wiedcrgefundener.) Aus Trient

Was hätte er darum gegeben, wenn auch ihm solche Botschaft zu teil geworden wäre?

Jetzt kam ein altes Mütterchen langsam am Stock zur Thür heraus, das Gehen ward ihr schwer, sie strauchelte auf den Stufen. Der Graf unterstützte sie.

Ich danke Ihnen, lieber Herr, die Freude hat mich ganz wirr gemacht. Mein Sohn liegt schon lange hier an einer schweren Ver­letzung, heute hat mir der Arzt gesagt, daß er vollständig hergestellt werden wird."

Da stieg noch ein junges Paar schwe­re» Schrittes die Stufen herab, fast, wie zum Schutze schlang der Mann den Arm um seine Frau, deren blasses Gesicht von Thränen überströmt war.

Gottes Wille hat uns unser Kind ge­nommen, seinem Ratschluß müssen wir uns fügen," seufzte der Mann.

Noch einmal blickten sie zurück nach der Stätte, welche ihres Kindes irdische Reste barg und entfernten sich dann schnell.

Jetzt kam der Arzt, und die beiden Her­ren betraten Rosas Krankenzimmer. Im heftigen Fieber unruhig um sich blickend lag die Kranke auf ihrem Schmerzenslager. Eine Pflegerin in dunkler Nonneniracht suchte der Kranken glühende Stirn zu kühlen.

Der Graf nannte leise ihren Namen. Einen Augenblick schien es, als habe sie ihn vernommen, sie lauschte, aber rasch ging es vorüber; sie sprach wirr durcheinander, bald angstvoll bittend, bald in dem energischen Tone der gesunden Tage.

Ich will nichts, nichts als meines Vaters Grab besuchen und einmal nur sein Blld sehen, Sie dürfen es mir nicht wehren, Frau Gräfin, ich bin keine ehrlose Dirne, sondern ein braves Mädchen," sagte sie laut. Dann ging ihre Stimme in leisen Flüster­ton über.Niemand soll es wissen, wie unendlich lieb ich ihn habe. Laßt mich nur einmal noch ihn sehen, ach er ist wieder ver­schwunden, ich finde keine Ruhe, nirgends. Ach, es wird finstere Nacht."

Stumm, regungslos saß der Graf an ihrem Lager, nun erst enthüllte sich ihm, wie namenlos sie gelitten- Zu der dringen­

wird geschrieben: Der 22jährige Musikstu­dent Johannes Kurzwclly aus Plagwitz ,bei Leipzig, dessen Verschwinden auf einer Ver- gnügungStour durch Südtirol im vorigen Monat zu dem Gerüchte Anlaß gegeben, daß er in den Bergen verunglückt sei, ist nun im Dorfe Pieve-Tesino an der italienischen Grenze, wo er mehrere Wochen an einem Nervenleiden schwer krank darnieder gelegen, aufgefundeu worden. Der Vermißte befin­det sich auf dem Wege der Blsserung und kehrt demnächst in seine Heimat zurück.

Wie überwintere ich meine Blumen und wie begieße ich sie? Alle Pflanzen, welche im Winter ruhen, im Sommer treiben und blühen, wie z. B. Fuchsien, Hortensien, Pelargonien rc., werden in kühlem Raume überwintert und mäßig mit kühlem Wasser- begossen. Die Pflanze braucht in der Ruhe­zeit sehr wenig Wasser; warmes Gießwasser würde einen zu frühen Trieb veranlassen und den Blütenreichtum stören. Die Pflanzen aber, welche im Winter treiben und blühen, wie Primeln, Cyclamen, Cincrarien und alle Blumenzwiebelgewächse, müssen einen sonnigen Platz im warmen Zimmer erhalten und reichlich mit warmem Wasser begossen werden,

den Mahnung des Arztes, sich zu eniferne», schüttelte er das Haupt und bat flehentlich: Lassen Sie mich die wenigen, kurzen Stun­den noch bei ihr."

Die Stunde nach der andern verstrich, ein furchtbarer Kampf war es zwischen Tod und Leben. Der Graf legte seine eisig kalte Hand auf die heiße Stirn der Kranken. War cs eine magnetische Kraft, oder trat noch eine Wendung zum Bessern ein? Die brennenden Augen schlossen sich, die bangen Athemzüge wurden ruhiger, sie schlief ein, die drei aber, welche an ihrem Lager jwach- tcn, wagten kaum zu athmen. Der Morgen dämmerte auf, als der Arzt dem Freunde zuflüfterte:

Die Krisis ist übcrstanden, nun hoffe ich sic am Leben zu erhalten."

Dankend sank dieser ihrem Retter in die Arme. Wochen dauerte es noch, eh Rosa sich soweit erholte, um dem dringenden Wunsche des Barons Below und seiner Frau Folge zu leisten. Sie sehnten sich beide, der jungen Dame jede nur mögliche Genug- thuung zu gewähren. Sie ließen sich nicht nehmen, nach Rosens vollständiger Genesung schriftlich die Verlobung ihrer lieben Freun­din und Hausgenossin mit dem Grafen Ak- wed Salten bekannt zn machen.

(Schluß folgt.)

Vermischtes. ^

.'. Mutter (nach der Kirche zu ihren beiden Töchtern):Habt ihr gehört, was heute der Pfarrer gesagt hat? Die Mütter sollen ihre Töchter nicht so viel nach Bällen und Konzerten führen!" Die Töchter ant­worteten einstimmig:Ja Mutter, das meinen wir auch, es ist viel besser, wenn wir allein hingehen."

M erk' s.

Wenn Du einen guten Rat haben willst, so frage nicht deine Freunde, sondern deine Feinde und thu' dann das Gegenteil.

Die schwachen Momente des Kopfes sind die schönsten Stunden des Herzens.

Verantwdrilicher Redakteur Ver » hard Hos rnann.) Druck und Verlag von Brrnh» rd Hosmann in Wildbad.