nach Berlin gehenden Extrazuges versetzt. Eine Strecke hinter Neu-Nuppin hielt der Zug plötzlich still, und ein entsetzlicher An­blick bot sich den aus den Wagen geeilten Passagieren dar. Zu einer unförmliche» Masse zermalmt lag auf dem Bahndamm die Leiche eines Mannes, über dessen Per­sönlichkeit man bald das Nähere erfahren sollte. Denn ans dem anderer Geleise hielt der von Berlin abgelassene Extrazug, und aus ihm stürzten Beamte und Reisende her­bei. Die letzteren berichteten, daß noch vor wenigen Minuten das was jetzt als unförm­liche Masse vor ihnen liege, ein fröhlicher junger Mann gewesen, der wie er erzählte, die Feiertage dazu benutzen wollte, noch kurz vor seiner demnächst statlfindendcn Hochzeits­feier seine in Neu-Ruppin wohnende Braut zu besuchen. Mit den Worten: „Ich will doch einmal sehen, ob wir nicht bald dort sind I" war er aus dem Wagen heraus und dem bekannten strengen Verbot zuwider auf die Plattform getreten. Hier aber hatte er kaum Posto gefaßt, als der Train in eine Curve einlenklc. Bei der hierdurch entstan­denen heftigen Erschütterung wurde der junge Mann von der Plattform geschleudert und siel auf das andere Geleise. In deiniclbcn

Moment brauste von der anderen Seite ein Zug heran und vor den Augen seiner Fahr­genossen ward der Unglückliche von der Ma­schine erfaßt und zrrmalmt.

— Ueber die grauenhaften Zustände in Sibirien bringt eine in Paris erscheinende französische Schweizer Zeitung einen neuen Bericht. Das betreffende Ereignis ging der Niedermetzelung sibirischer Gefangener zu Tara (im Gouvernement Treust an der Mündung der Tera in den Jrtysch gelegen) voran und war die Veranlassung dersilben. Baron Korf, Generalgouverneur von Sibi­rien, besuchte das Francngefängnis in dem genannten Orte. Eine Frau Namens Ka- valskaja, im äußersten Grade der Erschöpf­ung befindlich, vermochte sich bei seinem Eintreten nickt gleich den anderen zu er­heben. Obgleich sie sich entschuldigte, geriet er doch in großen Zorn und befahl ihre Versendung nach Werkniudiusk (?), wo die Behandlung der Gefangenen eine noch härtere ist, als in Tara. Der mit ihrer Wegschaff- ung beauftragte Beamte Bebroisky ließ sie alsbald so gut wie nackt, da ihr Hemde in Fetzen am Körper hing, durch vier Solda­ten in den Hof tragen. Hier wurde ihr ein alter Pelz umgeworfen und sic selbst

auf einen Schlitten gelegt, der sie alsbald, mitten im Winter, durch die Steppe weg­führte. Ehe sie an ihrem neuen Bestim­mungsorte anlangte, war sie tod. Diese Barbarei war der Grund, weshalb die weib­lichen Gefangenen die Entfernung Bebrois- ty's verlangten, was dann bekanntlich zu der Niedermetzelung einer großen Zahl von Gefangenen führte.

rsi

— (Anonymen Briefschreibern) dürfte die Lust zu ihrem unsauberen Handwerk ver­gehen, wenn sie erfahren, daß das Gericht gegen solche nichtswürdige Subjekte unnach­sichtig ist, namentlich wenn der anonyme Brief eine Drohung enthält, wofür den Briefschreiber, wenn er bekannt wird, eine Strafe erreicht, welche unter Umständen bis zu sechs Monaten Gefängnis führen kann. Gewöhnlich werden derartige Briefschreiber, auch wenn sie glauben noch so vorsichtig gehandelt zu haben, endlich doch entlarvt, denn der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Ein anonymer Briefschreiber gehört zum Abschaum der menschlichen Ge­sellschaft und rubriziert direkt unter die Ver­brecher, deren Heimat das Zuchthaus ist.

VOIIL L 18 NA

U. VM

Witdbccö-Hleuenbürrg-'Rfor-ZHeim.

Stationen

136

Lokalzng.

3. Kl.

136

Persenenz.

1. 2. 3.

138

Personenz.

1. 2. 3.

140

Pers.-Zug.

1. 2. 3.

142

Schnell;.

1. 2. 3.

144.

Person en-Zug. 1. 2. 3.

146.

Personen-Zug. 1. 2. 3.

Morgens.

Morgens.

Morgens.

Vormittags.

Mittags.

Nachmittags.

Abends.

Witdbad . .

Abg.

5. 35

8. —

10. 45

1.—

5. 20

8. 50

Calmbach . . .

Abg.

Werktags

5. 42

8. 07

10. 52

1.05*

5. 27

8. 57

Höfen ....

Abg.

5. 49

8. 13

10. 59

1.10*

5. 34

9. 04

Rothenbach . .

Abg.

5. 57

8. 19

11. 07

—

5. 42

9. 12

Ank.

6. 05

8. 24

11. 15

1. 22

5. 50

9. 20

Wertenbürg

Abg.

5. 12

6. 07

8. 26

11. 16

1. 23

5. 52

9. 22

Wärterhaus 11 .

Abg.

5. 16

—

—

—

—

—

—

Birkenfeld . .

Abg.

5. 26

6. 18

8. 35

11. 26

—

6. 03

9. 33

Brötzingen . .

Abg.

5. 32

6. 24

8. 41

11. 33

—

6. 09

9. 39

Mörzheim .

Ank.

5. 38

6. 30

8. 46

11. 40

1 40

6. 15

9. 45

NforzHeim- Neuenbürg- WMbccd.

Stationen

Leerzug

für

136 a.

135

Personen;. 1. 2. 3.

137

Personen;.

1. 2. 3.

139

Personen-Zug. 1. 2. 3l

141

Schnell;

1. 2. 3.

141a.

Lokalzug.

3.

143

Personen-Zug.

1. 2. 3.

145

Personen-Zug. 1. 2. 3.

Mörzheim .

Abg.

Morgens. 4.'40

Vormitt. 7. 20

Vormitt.

9. 40

Nachmittags. 2. 28

Nachmitt. 3 35

Nachmitt. 5. 20

Abends.

7. 40

Abends.

10. —

Brötzingen . .

Abg.

4. 47

7. 27

9. 47

2. 36

—

5. 27

7. 47

10. 08

Birkenfeld - .

Abg.

4. 53

7. 33

9. 53

2. 42

—

5. 33

7. 54

10. 14

WärtcrhanS 11 .

Abg.

—

—

io.—

2.50*

—

*5. 42

*8. 01

*10.21

Weuenbürg

Ank.

5. 05

7. 39

10. 04

2. 54

3. 52

5. 46

8. 05

10. 25

iAbg.

—

7. 43

10. 06

2. 55

3. 53

Nnr

8. 08

10. 27

Rothenbach . .

Abg.

—

7. 52

10. 15

3. 04

—

Werktags

v. I.Juni

8. 17

10. 36

Höfen . . .

Abg.

—

7. 59

11. 23

3. 13

*4 04

8. 25

10. 44

Calmbach . . .

Abg.

—

8. 06

11. 30

3. 21

*4. 09

8. 32

10. 52

Witdbcrd . .

Ank

—

8. 12

1l. 38

3. 28

4. 15

3l. August.

8. 40

11. —

Anmerkung: Zeichen * bedeutet: Halten nach Bedarf.

Berantwortl'cher Redakteur: Bernhard Hosmann.) Druck und Verlag von Bernhard Hofmann in WUdbäd.