Wegen Mangel an Platz halte ich von heute an einen

Ausverkauf

in wollenen und halbwollenen Kleiderstoffen, sowie Zitz und Kattun

zu herabgesetzten Preisen

Frau Luise Bolz gegenüber d>r Volksschule.

Jede» Sonntag

Berliner Psanukncheu

bei X Conditor Uttttk.

Eine bereits noch neue starke verschließbare

Nähmaschine

^für Sattler oder Schneider

geeignet, hat zu verkaufen.

Wer? sagt die Redaktion.

Von Ml. 15. an

""psiehlt G. Niexinger.

Auf bevorstehende Consirmativu erlaube ich mir hiemit, mein best sortiertes Lager in den neuesten

Kleider- u. Mntervock-Stoffen sowie-schwarzen Auchemir

schon von 1 -//ki an per Meter empfehlend in Erinnerung zu bringen.

Zugleich mache ich auf mein großes Lager aufmerksam bestehend in:

Zitz, Piquö, Damast, Cretonue, Zenglen, Bettbarchmt un- Drilch, sowie Bettüberwürfen, Tischtüchern, Serviette nun Handtücher, Leinwand und Baumwolltuch in allen Breiten und sichere bei guter, reeller Ware, die billigsten Preise zu.

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R un d sch a u.

Stuttgart, 2. März. Drei Handwerks- bnrschcn wurden durch einen Landjäger von Nrukirch (Tettnang) verhaftet, worauf ihre Kleider und Taschen untersucht wurden. Dies führte zu einer seltene» Ueberraschnng, indem sich einer dieser Handwerksburschen als Frauenzimmer entpuppte. Dieselbe ist die etwa 25 Jahre alte Ehefrau e-ines Josef Müller aus Bayern und sitzt nun, fern von diesem, samt ihren beiden Reise­gefährten hinter Schloß und Riegel.

Eßlingen, 5. März. Heute vormittag explodierte in der mechanischen Werkstätte dc§ C. Mahr in der Schelzthorstraße ein mit Gasöl gefülltes Gefäß. Eine große Anzahl von Scheiben des Anwesens wurde zertrümmert, die Verkleidungen verkohlten.

Im Laufe der letzten Woche sind dem Freiherr!, v. Thumb-Neuburg'schen Schloßgäriuer in Unterboihingen von fünf blühenden Kindern 4 an TiphtheritiS gestor­ben. Der Jammer der schwer heimgesuch­ten Eltern ist grenzenlos.

Göppingen, 5. März. Heute vormit­tag wurde der 49jährige Mich. Scheinst von Holzmaden bei der Turnhalle erfroren in der Fils aufgefuuden. ES liegt ein Un­glücksfall vor.

Aus der Steinlach, 4. März. Vor einigen Tagen suchte, wie der N. Albb. meldet, in Ocschiugen ein Ojähriger Knabe im dortige» Schulabtritt seinem Leben ge­waltsam ein Ende zu mache», indem er sich während der Schule au einem Nagel mit seinem Shawl aufhäugte. Zum Glück ka­men in der darauf eintretenden'Pause einige von seinen Kameraden noch rechtzeitig da­zu, so daß es ohn" weitere Folgen für den Jungen aluief,

Frendenstadt, 4. März. Am Sonntag feierte in der Gemeinde Auch der Staats- straßenwärtcr Knaus nur seiner Ehefrau die goldene Hochzeit. Nach Abhaltung des Gottesdienstes fand eine gesellige Unterhalt­ung im Gasthaus zur Sonne statt, welche nahezu die ganze Einwohnerschaft anwohute.

Aus dem Bezirk Waldsec, 4. März. In der kalten Nacht vom SamStag auf Sonntag hat sich ein reisender Schmiedge- sellc auf dem Weg von Truiolz nach Hum- mertsried verirrt und durch Erfrieren den Tod gefunden. Der Leichnam des Unbe­

kannten wurde am Sountagmorgen von Leu­ten, welche zur Kirche gingen, bei ReltiS- Weiler aufqefunden.

Reutlingen, 3. März. Heute wollte ein Arbeiter der Möbelfabrik des BrudcrhauseS die eingefrorene Dampfleitung mit einer Spiritusflammc auswärmen; ,hiebei kam ex der Tapete zu nahe, diese stammte auf, der Möbelstaub wurd vom Feuer ergriffen und der Möbelfabrik selbst drohte Gefahr. Doch konnte das Feuer durch die Bruderhaus­feuerwehr gelöscht werden, ehe daS allgemeine Feuerzeichen ertönte. Ter entstandene Scha­den soll etwa 500 «/A betragen.

Oehringen, 1. März. Dem um 5 Uhr abends gestern von Hall her hier eintreffen- den Personenzug drohte laut Neck.-Ztg. zwi­schen der Station Neuenstein und Oehringen Gefahr, indem während der Fahrt auf der Stirnseite eines Viehwagens eine Kuh aus­brach und zwischen den Puffern hinunter auf die Schienen fiel. Der Zug ging je­doch über sie weg und zerschnitt sie, ohne zu entgleisen. Ein Schwein, das im Hunde- kasteu befördert wurde, fand dabei seine Freiheit. Mit einer viertelstündigen Ver­spätung langte der Zug hier an.

Geislingen, 3. März. Ein schwerer Unfall ist heute in der Württ. Metallwa­renfabrik vorgekommen. Die zur Zeit hier anwesenden Monteure einer auswärtigen Fabrik hatten eben die Vorbereitungen zur Bleilöterei getroffen, als infolge einer un­vorsichtigen Manipulation des Hilfsarbeiters Schlossers Läpple an dem Wafferstofflölap- parat das Luftgcfäß in die Höhe flog. Läpple hatte sich in diesem Moment über .den Ap­parat gebeugt, so daß der scharfe Rand des Lnftgefässes ihm den Hals derart durch­schallt, daß der Tod auf der Stelle erfolgte. Die Explosion war an und für sich eine geringe und cs ist das Unglück nur durch die erwähnte Stellung des Arbeiters ein so unheilvolles geworden.

Aus Wiesbaden: Ein gewisser Karl Bitterich aus Mannheim kam zu dem hier wohnenden Rentner Max und feuerte nach einem kurzen Wortwechsel seinen Revolver nach dessen Kopf. Die Kugel streifte die Wange und blieb im Genick stecken. Bitte- rich erschoß sich hierauf. Von anderer Seite wird über diesen Vorfall berichtet: Heute abend wurde unsere Stadt in große

Aufregung versetzt; der in der Nikolaus­straße 26 wohnende Rentner M. überraschte bei seiner Rückkunft in seiner Wohnung seine Frau bei einem Rendezvous. Nach kurzen, Wortwechsel gab der Verführer auf den Rentier ein-» Schuß ab, welcher diesen lebensgefährlich verwundete. Sich selbst brachte er dann zwei Schüsse bei, wclchvihn todt zu Boden streckten.

In Löwenberg war unlängst einem am Fuße leidende» Arbeiter eröffnet worden, daß eine Amputation von drei Zehen not­wendig sei. Bevor aber der Arzt dazu schreiten konute, vollzog der Arbeiter selbst die Operation, wobei ihm seine Tochter das Stimmeisen, dessen er sich dazu bediente, halten mußte. Jetzt wird dem Mauue wahrscheinlich das ganze Bein abgenommcn werden müssen.

Aus Reichcnberg i. B. wird der »Boss. Ztg." geschrieben: Ein entsetzlicher Vorfall spielte sich gestern Mittag, den 2. d. M., in dem benachbarten Jndustrieorte Franzendorf ab. Die Tischlersgattin Anna Berger setzte den bei ihrem Manne Johann Berger beschäftigten Gehilfen Wenzel Bernard aus Reichenau i. B, Jaroslaw Felkner aus Hodek, Johann Cap und Josef Thyn aus Opocno das Mittagessen vor. Kaum halten die vier Gehilfen wie auch der später zu Tisch gekommene Sohn Mathias Berger die Gricssuppe verzehrt, als sic heftige Ko- likaufälle und Krämpfe bekamen. Es erfolgte nun eine grausige Scene, in der Bergerschen Wohnung walzten sich die fünf Personen in Krämpfen auf dem Boden herum und schrien immerfort nach Wasser, ihre Einge­weide seien brennend. Die erschienenen 3 Acrzte koustatirten eine starke Arseuikvergif- tung. Trotz aller angewandten Gegenmittel starben Bernard und Felkner unter gräß­lichen Schmerzen nach wenigen Stunden; die drei anderen Vergifteten schweben in ernster Lebensgefahr. Ob ein unglücklicher Zufall das Gift in die Suppe führte oder Absicht, bleibt vorläufig eine ungelöste Frag". Der Anna Berger gehl sonst der beste Leu­mund voraus. Die von der Gerichtskom­mission von heute ab vorqenommenen Erheb­ungen werden wohl Klarheit über den ent­setzlichen Vorfall verbreiten. Man spricht auch, daß das Wasser des Brunnens, wo die Berger'schen Hausleutc ihr Wasser für