Airrn Abonnement

auf den

(Amtsblatt für die Stadt Wildbad und zugleich amtliches Verküudiguugsblatt für das ^ Revieramt Wildbad)

N auf das 2. Quartal 1888

M laden wir freundl. ein und nehmen alle Postanstalten und Postboten, sowie die Expedition ds- Bl.

Bestellungen entgegen.

IW- Da der Wildbader Anzeiger nachweislich in hiesiger Stadt und Umgegend die größte O Abonnentenzahl besitzt, welche sonst von keinem hier gelesenen Blatte auch nur annähernd erreicht ist, machen wir die hiesigen und auswärtigen Geschäftsleute darauf aufmerksam daß

8 Alnionceu im Anzeiger von dem beste» Erfolge begleitet find,

laden deshalb zur gefälligen Benützung ds. Bl. freundlichst ein.

^ aller Art werden pünktlich und billig angefertigt.

8 die Redaktion desWildkader Anzeiger",

A Wernh. Kofmcrnn.

Rundschau.

Aus Eßlingen: I» einer Sitzung des Verwalrungsrats der freiwilligen Feuerwehr, welche unter Anwesenheit des Landes- feueelöschinspektors Grosmann stattfand, wurde beschlossen, das Landesfeuerwehrfcst in de» Tagen vom 25.27. Aug. d. I. hier auf der Maille zu halten.

Fellbach, 18. März. Gestern wurde ein hiesiger 31 jähriger lediger Mann, gelernter Messerschmied, verhaftet und ins Amts­gericht eingcliesert, der bei einem Wirt einen frechen Einbruchs­diebstahl begangen hat, indem er in Abwesenheit der Wirtsleute die im ersten Stock gelegene Wohnung mit selbst angeferttgteu Schlüssen öffnete, die Kommode aujfchloß und eben im Begriff war, das Vorgefundene Geld einzustecken, als er von dem heim­kommenden, nichts ahnenden Wirte ertappt wurde.

' Ulm, 20. März. Heute nachmittag traf aus Ludwigsburg der Kommandeur der K. Artillerie-Brigade, Generalmajor von Gleich, hier ein, um der gegenwärtig beim 1. Fcld-Artill. Reg. Nr. 13 stattstndeten Kandaren- und Rekrutenbesicht.gung anzu- wohnen. Wie verlautet, bleibt der General bis nächsten Sams­tag hier.

Kirchheim u. T-, 21. März. Wie bereits gemeldet, fand ein Bürger in Ohmden auf einem Acker eine größere Geld­summe in früherer Guldenwährung und 20 Frankenstücken. Man glaubt nun, dies Geld rühre von dem Raubmord, welcher an den Linsenmayer'schcn Eheleuten (Jägerleins geheißen) um 1860 ver­übt wurde, her. Einer der Mörder, Schäfer Braun, wurde in Ulm hiugerichtcl. Man nahm damals allgemein an, daß der oder die Mörder ihren Raub, welcher sehr hoch geschätzt wurde, ver­graben hätten.

Berlin, 21. März. Das Befinden des Kaisers ist durchaus befriedigend. Der gestrige Tag war der beste seit der Operation. Der Kaiser empfing u. a. Deputationen russischer Regimenter und sah zum crstenmale seine Mutter. Er hat auch mit mehreren Personen einige Worte, wenn auch nur tonlos, gesprochen. Aus den Besuchen Bergmann'S ist absolut kein Schluß auf eine Ver­schlimmerung oder eine bevorstehende Operation zu ziehen; sie ha­ben nur den Zweck, die Continuität der Behandlung von San Remo mit der hiesigen zu markiere». Die Schätzungen einer Zeit­dauer des Leidens werden auch von den, eine pessimistischere An­sicht vertretenden Aerzten als Charlatanerie bezeichnet.

Berlin, 22. März. Es wird nunmehr bestätigt, daß die .

Kaiscrproklamation vom Kaiser Friedrich erst auf der Fahrt von.

Leipzig nach Charlottenburg dem Fürsten Bismarck bekanntgegeben worden ist. Bismarck bat nur um eine Abänderung: Er war der vielbewährte erste Mitarbeiter Kaisers Wilhelms genannt worden und ersuchte die Bezeichnung Mitarbeiter in Diener umznänbern. Der Kaiser drückte dem Kanzler die Hand und willfahrte.

Dem Vernehmen nach hat der deutsche Kaiser das Gesetz betreffend die Verlängerung der Legislaturperiode des Reichstags unterzeichnet.

Nach Berliner Blättern hat der Kaiser am Sonntag auch den Justizminister v. Friedberg empfangen wys mit Begnadig­ungen zusammengebracht wird.

Welche Einnahme gewährt dem Kaiser Friedrich seine neue Würde? Auf diese Frage ist zunächst zu bemerken, daß das Reich dem Monarchen keineCwiliste" giebt; die kaiserliche Würde ist also das höchsteunbesoldete Ehrenamt". Der König von Preußen aber hat folgende Gesamleinkünfte: Eine im voraus von den Einnahmen aus den Domänen und Forsten hinwegzunehmcnde Rente von 7 719 296 Mark, ferner eine alljährlich von den Kam­mern gleich den anderen Siaatsansgaben zu bewilligende Dotation, ein Zuschuß zur Rente des KronfideikommißfondS im Betrage von 4 500 000 Mark das sind also im Ganzen 12 219 296 M.

Auf den Tag berechnet ergäbt dies 33 477 Mk. 52 Pf.

In Frankfurt a. M. ist die Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm in Anregung gebracht worden.

Braucreibesitzer H. Hildcbrand in Frankfurt a. O. hat für ein am Orte zu errichtendes Kaiser Wilhelm-Denkmal laut Bekanntmachung des Oberbürgermeisters als Erster einen Beitrag von 10 000 M. gespendet.

(Die Ringe, welche der Kaiser getragen), sind auf Be­fehl der Kaiserin durch den Garderoben Inspektor Engel dem hohen Todten gleich nach seinem Entschlafen abgezogen; den Ehering hat die Kaiserin Augusta an ihre Hand gesteckt, der Ring mit den Haaren der Königin Luise soll dem Hohenzollernmuseum über­geben werden.

Rom, 22. März. Die Meldung des Esercito von dem ge­planten französischen Ueberfall ist bis jetzt noch nicht dementiert. Fanfulla nennt die Franzosen ei» Volk von Hanswurste», den; solche Narrenstreiche zuzutrauen seien.