Gotha Verfass,mMtaat.
Gotha, 27. Dez. Die Landesversammlung hat die Regierungsvorlage eines Verfassungsgesetzes angenommen/ )as die Teilnahme des Arbeiterrats an der Regierung »usschließt. Gotha war bis jetzt das einzige Land, in win die Unabhängigen über die absolute Mehrheit verfügten und die Diktatur des Proletariats in einer reinen ,Räterepublik" durchgeführt hatten. Erst gab es einen Arbeiter- und Soldatenrat, der geheim tagte. Die Sol- satenräte wurden durch Angestelltenräte, dann wieder mrch Bäuerinäte ersetzt, schließlich blieb nur noch der Urbeiterrat.
Bo» der Friedenskonferenz.
Paris, 27. Dez. „Petit Parisien" meldet, im Januar verde wahrscheinlich eine zweite Friedenskonferenz zusammentreten, die eine Anzahl von Fragen zu regeln habe, die noch nicht erledigt seien, ferner den Frie-- -ensvertrag mit Ungarn und der Türkei und die Adria- 'rage. An der Konferenz werden die Ministerpräsidenten und die Minister des Auswärtigen der verbündeten' Staaten, für die Vereinigten Staaten der amerikanische Botschafter als Spezialbevollmächtigter teilnehmen. Der italienische Ministerpräsident Nitti werde jedoch sich vorder nach London begeben und bei seiner Rückkehr sich' in, Paris aufhalten. (Demnach würde Italien keine große Neigung für die zweite „Friedenskonferenz" haben.)
Das Schicksal der Ausgelieferten.
Paris, 27. Dez. Das Kriegsgericht von Amiens hat. zen deutschen Rittmeister v. Röchling, Fabrikdircktor son Diedenhofen, zu 10 Jahren Zuchthaus, 15 Jahren Landesverweisung und 10 Millionen Franken Buße verurteilt, weil er in Ostfrankreich die Plünderung der Fabri-, len geleitet und Fabrikgebäude zerstört habe. Sein Bru-- wurde in Abwesenheit zu derselben Strafe verurteilt..
Zahlungsfrist.
Bern, 27 .Dez. Der Bnndesrat hat beschlossen, Aktiengesellschaften und Genossenschaften zur Abtragung der surch die gesunkene Währung entstandenen Verluste eine Frist von 20 Jahren zu gewähren.
Aufhebung der Berkehrskontrolle in Amerika.
Washington, 27. Dez. (Reuter.) Wilson hat die Kontrolle über die Eisenbahn- und sonstigen Verkehrsgesell- schaften aufgehoben.
Die vergessenen Schiffe.
Washington, 27. Dez. Wilson hat verfügt, daß die leben nach dem Waffenstillstand an Amerika geliehenen -satschen .Schiffe an England zurückgegeben werden.
Das Hochwasser.
Die langen Regengüsse, verbunden mit rascher Schnee- 'chmelze haben am 24. Dezember rasch ein folgenschweres Hochwasser gebracht. Und wieder ist es der Neckar mit. »einen zahlreichen Nebenflüssen, viel weniger die Donau, vo die Ueberschwemmung eingetreten ist. Am 24. Dezember zum Spätnachmittag war das Neckartal eine große Wasserfläche, durch das sich in wildem Lauf die braungelben Wogen drängten. Der Wasen bei Cannstatt var in einen See verwandelt, aus dem Bäume und Häuer hervorragten. Die Pontonbrücke bei den Daimler- verken wurde von den Fluten zerstört, der Fußweg nach ckntertürkheim war ertrunken, und in Cannstatt und Berg tanh das Wasser in den Kellern der Uferhäuser und spielte mit den Fässern. Das Bad Leuze lag abgeschnitten in ren Fluten, und auch das Wasserhaus bei der Gas- äbrik in Gaisburg war von den tobenden Gewässern umringt. Die König-Wilhelms-Brücke bei Cannstatt schände eben noch über das Wasser, heraus. Dort verzeichnte -er Pegel den Höchstgrad der Ueberschwemmung mit vier Meter sechzig, das Hochwasser hat also nicht ganz die höhe vom 20. Mai 1906 erreicht, die damals mit 5,10 Meter vermerkt wurde. Die 'Sportplätze auf dem Wa- en haben stark gelitten, ebenso die Straßen. Heute st der Neckar in fein Bett zurückgetreten.
Die Nachrichten aus dem Lande.
Der Hochwasserdienst im Lande setzte so rechtzeitig ein, >as; überall Vorbereitungen geschaffen werden konnten. Leider ist das Hochwasser nicht ohne den Verlust eines Menschenlebens und andere Unglückssäcke abgegangen. So vird ans Schramberg gemeldet, daß dort am Milt-
noch abend vier Arbeiter der Baufirma Kübler beim Aufräumen eines gefährdeten Rollbahngleises in das Wafer stürzten,' dreien gelang es, sich zu retten, der vierte ist wtrunken. Zur gleichen Zeit sind zwischen Heilbronn .ind Bückingen einige junge Leute mit einem Ein- Pänner über die überschwemmte Straße gefahren, gerieten in einen Graben und konnten nur mit Mühe gekettet werden. Das Pferd stand etwa 2 Stunden lang »n Wasser, wurde dann von den Fluten fortgerissen und »Krank.
In Schorndorf war am Donnerstag das ganze Tal - »in See. Mittags wurde die Feuerwehr alarmiert. In >en Kellern und in Häusern.wurde viel Schaden angerich- «t. Zwischen hier' und Haubersbronn war der Tumm »er Nebenbahn Schorndorf—Welzheim unterspüit, so daß. «n Dienstag vom Nachmittagszng die Maschine und ein Personenwagen entgleisten; zwei Personen haben Bern- srüche erlitten. Die Remsbrücke zwischen Schorn- rorf und Haubersbronn wurde von den Fluten schließlich »eggerissen, so daß der Eisenbahnverkehr nach Welz- -eim einige Tage gestört ist. In Winterbach müß- «m die Leute am Heiligen Abend mit Leitern aus den aiedriger gelegenen HLnfern geholt werden. Weiter oben, storch zu, waren alle Bahnüberführungen durch das Waf- ier gesperrt, zwischen Gmünd und Aalen stellenweise auch >ie Staatsstraße.
Das Hochwasser der Fils scheint verhältnismäßig gut ' rbgdlaufen zu fein.
Tie Dturr konnte inBacknang nicht mehr so schlimm lausen wie früher, weil sich die Flußkorrektion gut be- vährte. Gleichwohl mußten am Heiligen Abend die Gerbereien geräumt werden. Bis Burgstall war das ganze Lal ein See.
, Tie Jagst hat in Crailsheim ibren böcbiten Stand
»eit 1884 erreicht. Die Häuser standen zum Teil bis"?i Meter tief im Wasser. In Ellwangen stehen die unsren Stockwerke mehrer Häuser unter Wasser.
Enz und Nagold fielen schon am ersten Feiertag neterweise. In Neuenbürg wurde aber großer Schm >en angerichtet. An beiden Flüssen haben namentlich die sägwerke gelitten, die ihren teueren Holzstapel nicht mehr- »echtzeitig bergen konnten.
Der Neckar erreichte einen ungewöhnlich hohen Stand.; schon in Oberndorf stand die Bahnhofstraße ste'llen- oeise fast einen Nieter unter Wasser. Die neuen Flufp >ämme wurden abermals schwer beschädigt. Bös gehaust sat das Wasser in Mtobcrndorf und Aiflaig. Bei Horb var alles überschwemmt. In Tübingen standen die Anlagen mit der berühmten Platanenallee und dem Seuf- prwäldchrn tief unter Wasser.
Auch die Glems und die Würm führten Hochwasser.
Ter Kocher hat am schlimmsten in Gaildorf gejaust, wo auch dem bereits vollendeten Teil des Brücken- teubaus das Schicksal der weggeschwemmten Notbrücke -uteil wurde. Ter Einsturz der Remsbrücke Zwischen Schorndorf und Haubersbronn hat den Eisenbahnverkehr Schorndorf—Welzheim unterbrochen. Von Sonntag, >en 28. Dez. an wird zwischen Welzheim—Haubersbronn n Güterwagen ein beschränkter Personenverkehr eiugerich- et. Tie Strecke Schorndorf—Haubersbronn (etwa 4 Kilo- neter) ist zu Fuß zurückzulegen. Die Annahme von Gü- »ern nach der Nebenbahn ist bis auf weiteres gesperrt. Auf »er Strecke Haubersbronn—Welzheim ist ab 29. Tezem-> ler beschränkter Güterverkehr zugelasfen. '
Einstellung der Schiffahrt. .
Rhein, Main und Neckar führen gefährlich steigendes Hochwasser. Die Schiffahrt ist eingestellt. Eine genaue Feststellung des Schadens wird sich erst nach den Feierngen ermöglichen lassen; er beläuft sich jedenfalls auf viele Millionen. Zu dem Sachschäden kommt noch der große Verlust an Haustieren, von welchen viele ertrunken sind/
Württemberg.
, Stuttgart, 27. Dez. (Personalien.) An Stelle >es zurückgetretenen Polizeidirektors Dr. Ludtvig ist fein bisheriger Stellvertreter Polizeirat Dr. Aicheke zum Po- iizeidirektor ernannt worden, an dessen Stelle tritt Po- izeiamtmann Hirzel mit dem Titel Polizcirat.
Der Vorstand der Reichsbankhauptstelle-Stuttgart, Geh. Regierungsrat Löbnitz, tritt am 1. Januar in den Ruhestand.
6p. Stuttgart, 27. Dez. Wie wir hören, ist Stadt- siarrer Müller- Liebenzell' zum zweiten, Plärrer Gölz- Reuhütten OA. Weinsberg zum dritten Stadtpsarrer an m der Johär.neskirche in Stuttgart ernannt worden.
Stuttgart, 27. Dez. (Polizeistunde.) Für die Silvesternacht ist die Polizeistunde in Stuttgart auf 1 ckhr festgesetzt worden.
Stuttgart, 27. Dez. (Gasnot.) Tie Ladenschluß- ;eit ist hier bis auf weiteres auf 5 Uhr nachmittags festgesetzt worden. Lebensüttttelgeschäfle. Minien bis 6 Uhr »fsen fein. Die letztfälligen Kohlensendungen sind »gröp- -enteils ausgeblieben. .Tritt nicht eine unerwartete Besserung ein, so muß vom nächsten Montag an mit einer veiteren Einschränkung schlimmstenfalls mit Einstellung -er Gaserzeugung gerechnet werden.
Mm, 27. Dez. (Die beschlagnahmten Leie n s m i t t e l.) Die Kontrollbeamten fordern den Ge- neinderat Landrichter Dr. .Kirchgeorg auf, für feine öehanptung, daß von den beschlagnahmten Lebensmiiteln Leite an die Beamten gegangen feien, Beweise zu erwürgen.
Baden.
Karlsruhe, 27. Tez. Die nächsten Reichstags- Wahlen inerden laut Beschluß der Nationalversammlung nach dem badischen Wahlsystem stattfinden. Baden wird in 3—4 Wahlkreise eingeteilt iverden und etwa.18 Mandate erhalten.
Karlsruhe, 27. Tez. Unter dem Namen „Katho- Irscher Kirchenmusikerverband Baden" hat sich eine Vereinigung Kirchenmusiker gebildet, um die kirchliche Musik im Sinn des Meto proprio des Papstes Pius X. vom 22. November 1903 zu pflegen, die Hebung und Einflußnahme ans die zweckmäßige Aus- und Fortbildung der Organisten durchzuführen, und für würdige und sachliche Regelung und Vertretung der Rechts- Md Dienstverhältnisse, Anstellung. Besoldung, Dienstlci- ümg, Urlaub und Rechtsschutz zu sorgen.
Ettlingen, 27. Tez. Wie der „Mittelbad. .Courier" sttteilt, sind hier verbotene Schlachtungen aufgedeckt wor- >en, an denen drei Metzger und Wirte beteiligt sind. Tie Tiere wurden in bäuerlichen Gehöften abgeschlachtet.
Heidelberg, 27. Tez. Der Angestelltenstreik bei den Firmen Tietz, Methlow und Notschild ist beendet- Tic Be- Ummungen des Schlichtungsausfchusses sind von.den drei Firmen anerkannt worden.
Heidelberg, 27. Tez. In ihrer Wohnung wurde ne 80 Jahre alte Ingen.-Witwe Pol geknebelt tot lusgefnnden. Man vermutet Raubmord, da Kästen und schränke durchwühlt waren.
TauberbifchosÄhrim, 27. Tez. Durch einen Sturm vurde in Angeltürn die vordere SSste eines Hauses »ingerissen.
Tauberbischofsheim, 27. Tez. Zur Gründung einer Fleischkonservenfabrik, die die Firma „Fränkische Fleisch- pnservenfabrik A.-G." führen soll, hat Direktor Hops n Tanberbischossheim das Brauhaus Tauberbischossheim »rworben. Das Aktienkapital der neuen Gesellschaft soll wrläusig 1 Million Mark betragen. An der -Gesekl- chaft sollen die Zentrale und die Lagerhäuser der land- oirtschastlichen Genossenschaften des'Badischen Franken- ands beteiligt werden. ^Bereits vor einigen Jahren >at Direktor Hopf auf ähnliche Grundlagen eine Nähr- nittelsabrik in Hardheim errichtet.
Duchtlinsterr (Amt Engen), 27. Tez. 12 500 Mark ourden an die aus 860 Köpfen bestehende 'Gemeinde ils Schnelligkeitsprämien für die Ablieferung von Kar- ofseln ausbe-mblt.
Emattuel Seidl si. In München ist der Architekt Emanuel Seidl, der jüngere Bruder des berühmten Architekten Gabriel Seidl, im Alter von 63 Jahren gestorben. Seidel hat eine große Anzahl von öffentlichen Gebäuden, Schlössern und Villen gebaut.
Der ehemalige Kronprinz verbrachte die Weih- nachtsfeierkage bei seinen Eltern in Amerongen. Vor seiner Abreise hatte er in Wieringen die dort untergebrachten deutschen Kinder zu einer' Weihnachtsfeier versammelt, wobei jedes Kind ein Geschenk erhielt.
Spende des Kaisers Karl. Der frühere Kaiser Karl hat der Wiener Rettungsgesellschaft 100000 Kronen übersandt mit dem Bemerken, er würde noch mehr gegeben Häven, wenn die jetzige Regierung in Oesterreich nicht einen solch tiefen Griff in sein Privatvermögen getan, hätte.
Spenden für Oesterreich. Die Sammlungen in Holland für Oesterreich haben jetzt 100 Millionen Kronen überschritten. Fortlaufend .gehen . noch große Beiträge ein.
Ter Gasttviricstreik in Berlin hat, wie verschiedene Blätter melden, den Erfolg gehabt, daß der Plan gefaßt worden fei, die Hotels und Speisewirtschaiten zunächst in Groß-Berlin, dann aber auch im ganwn Reich reichlicher mit rationierten Lebensmitteln zu versorgen.
Sparprämien für Hausangestellte. Der Vor-' stand der Sparkasse der Stadt Charlottenburg Hab' beschlossen, Sparprämien für rege Betätigung des Sparsinns und getreue Dienstpflichten an Hausangestellte zu verteilen. Es gelangen an 108 Bewerber 1635 Mk. in Teilbeträgen von 10, 15 und 20 Mark zur Verteilung. Die Höhe pes Betrags richtet sich nach der Länge der Spar-und Dienstzeit, die bis zum Ablauf des Prä- miierungsjcchrs mindestens 5 Jahre betragen muß. Die Prämie wird den Sparkonten gutgeschrieben.
Tic „deutsche Weltherrschaft". Der englische Vertreter eine»/ Firma des Pfotzheimer Amtsbezirks hat, »vie der „Pforzheimer Anzeiger" berichtet, von einer ehemals zu ihrem Kundenkreis gehörigen englischen Firma 'olgenden Brief erhalten:. „Wir haben weder den Wunsch, noch die A i-ich t den sche Wa sen zu kauf.n. Sie kön- mn unseren Namen in Ihrem Adreßbuch' ruhig streichen. Zoll» sei Dank, es gibt noch Briten, die in der Lage sind,' ins alles Nötige zu liefern und auch noch eine Stange n die Näder des Wägens der deutschen Weltherrschaft ;n stecken. ' . i
Gestohlene Chriftbämue. In 'den Wäldern um München wurden nach den „M. N. N/0 etwa 10 008 Lhristbänme gestohlen. 2 ^
Gesunken. Kurz por der Ankunst in Hamburg ist >er amerikanische Dampfer „Keerword", der Lebensmittel m Wert von 15 Millionen Mark führte, ans eine treibende Mine gelaufen und gesunken. ->
Aus (lem Ve^irk.
Wildbad, 29. Dezemb. In dichtbesetztem Saal des "„Kühlen Brunnen" hielt 8er Orksvcrcin Wildbad der württ. Vürgerpartei seine letzte Veranstaltung in diesem Jahr, dis wie alle seitherigen einen recht angeregten und gemütlichen Verlauf genommen hat. Man fühlt fick im» mer so recht wie in einer großen Familie. Herr Reallehrer Schweizer, der schon in fläuniger Weise die Versammlung begrüßte, bot in Unübertrefflicher Art schwäbische Gedichte und Geschichtchen, .die immeri größte Heiterkeit hervorriefen. Herr Dipl.-Jng. ,R ö s l e r erinnerte in seiner Rede an die Zeit vor einem Jahr, in (der die Bürgerpartei in Wildbad in ganz kleinen Anfängen begann und sich bis heute schon zu einer solch stattlichen Ortsgruppe ausgebaut hat. Der Chor und, Fkau Dr. Schwab unterhielten die.Anwesenden mit gesanglichen Vorträgen. Auch der gestrige Abend brachte neuen Mit- gliederzmvachs.
Calmbach, 26. Dez. (Hochwasser.) Wie man nach den heftigen Regengüssen und der/Schneeschmelze voraussehen konnte, hatte auch die hiesige Gemeinde bedeutend unter Hochwasser zu leiden. Von allen Seiten kamen schon am Dienstag große,Wassermassen herangeströmt und man glaubte, es komme wieder eine Ueberschwemmung wie im März 1896. Calmbach, Würzbach, kleine und große Enz brachten im Laufs des Mittwoch ungeheure trübe Unten. Am ungebärFjgsten »zeigte sich der kleine Calmbach. Er setzte das Gauthiersche Werk unter Wasser, überflutete unterhalb-desselben feine Ufer, riß die Brücke weg, unterspielte die Stützmauer am Stallgebände, so daß dieselbe auf ca. 10 m Länge einstürtzte und das dort -gefährlich enge Flußbett vollends ganz »sperrte. ' Das Wasser bahnte sich em neues Belt im angrenzenden Wiesengrund- stück. warf einen Haufen Kies oberhalb des Brückchens ins Flußbett und brach hier miss Nene sich eine andere Bahn über die Wiese und strömte dann brausend die Schömberger- straße herein. Die Calwerstraße , beim oberes Schulhans war unpassierbar, bis durch die-Feuerwehr ein Laufsteg hcrgestellt war bis zum Schmid Barth'schen Anwesen. Das Wasser floß nun teils ins eigene Brtt, teils bahnte es sich seinen Weg zur kleinen Enz durch die Gemeinde- gärien, dieselben aufwühlend und verwüstend. Die letztere überschwemmte ebenfalls ihre User, riß ein großes Stück der.Ufermauer beim L. Varthscheu Sägewerk weg, beschädigte das Wehr von Kiefer und .Kübler, setzte die Hauptstraße unter Wasser, um sich dann auf das Franz Barthsche Sägewerk zu stürzen, <das zwei Tage lang in großer Gefahr war. Oberhalb desselben hat das wütende Element einen großen Teil der Ufermauer und der Straße demoliert. Unterhalb) war alles unter Wasser. Menschen und Vieh mußten gerettet 'werden. Die große Enz, die da herankommt, riß die Gärten mitsamt den. einfassenden Betonmauern weg und bedrohte die Häuser. Dieselbe brachte auch viel Papierholz von Wildbad und überschwemmte das ganze angesäte Kepplersche Feld, das aufs neue hergerichtet und angelegt werden muß. Holzschaden ist hier wenig zu verzeichnen, da die Langholzlager leider ziemlich leer sind. Den größten Schaden hat die Gemeinde an ihren Straßen, Wegen, Ufern usw. Am Mittwoch war