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Was Llsyd über -ie Lüttvvtter
Pesprechung „iitz»teile>t yat.
London, 16. Dez. Lloyd George gab gestern nbend im Unterhaus eine Erklärung av über die kürzlich in London stattgefundene Konferenz. ^ Tie Besprechnngen, diezwischen Vertretern Groschritanniens, Frankreichs,Italiens, der Bereinigten Ztaaten und Japans adgelpalleit wurden, haben den Abschluß de-s Friedens mit der Türkei und mit Ungarn, die Adriasrage, die Aatisikation der schon geschlossenen Vertrage und deren Ausführung um saßt. Tie wirtschaftliche und die finanzielle Lage sei ausführlich besprochen worden und um den Unrchchwan knngen, die die Interessen Frankreichs und Englands beeinträchtigen, entgegenzntreten, habe die englische Regierung ihre Einwilligung zur Ausgabe einer französischen Anleih-e iil England gegeben. Tie russische Frage sei ebenfalls Gegenstand längerer Besprechungen gewesen. Die Verbündeten waren diesbezüglich wie auch in Bezug ans die anderen behandelten Fragen vollständig einer Ansicht. Es wurde beschlossen, daß die Uonserenz iit nächster Zeit wieder zusammentreten soll, um die Frie- densbedinanngen mit der Türkei zu bereinigen und alle Schwierigkeiten, die in der Adriafrage entstanden sind, mdgültig zu lösen. — Im Unterhaus wird eine Ans- spräche über die Konferenz noch vor Schluß, der Winterfell stattsinden.
PariÄ, 16. Dez. Clemencean hat gestern abend m seiner Wohnung den österreichischen Staatskanzler Renner empfangen.
Geheimes Äousiftorium.
Rom, l6. Dez. (Havas.) In einem geheimelt Konsistorium, dem zahlreiche Kardinäle beiwohnten, hielt der Papst eine lateinische Ansprache über die in der Kirche surch den Weltkrieg geschaffene Lage. Der Text dieser Ansprache soll geheim bleiben. Ter Papst hat neue Kar vinäle ernannt und einige Bischöfe praeonisierr. ^n einer feierlichen Sitzung, in der der päpstliche Hofstaat zugegen war, hielt der Papst eine größere Ansprache an die Neugewählten. Nach der Zeremonie wurden den netten Kardinalen die Ehrenzeichen überreicht.
Lohnbewegung.
Brüssel, 16. Dez. Im Kohlenbecken von Charle- coi ist die Lage ernst geworden. 'Auch die Heizer und Mechaniker haben die Arbeit niedergelegt. Einige Grusen lind in Gefabr rn erlaufen.
Renyork, 16. Dez. Die Ausschüsse der Stahlarbeiter Gewerkschaften beschlossen die Fortsetzung des Streiks^ sie versichern, daß der Sieg in Aussicht stehe. Lesterreich und der französische „Machtkreis".
Wien, 16. Dez. Anknüpsend an die Aenßernng eines Entente-Diplomaten in Wien: Oesterreich müsse in den französischeil Machtkreis eingegliedert werden, schreibt das „Nene W. Tagbl.", wenn schon Oesterreich in seiner Lage das Wort französischer) „Einfluß" (Macht) hin- nnterwürgen wollte, so müßten doch die Lebenszwecke, die nicht die Oesterreichs find, ausgeschaltet bleiben. Oesterreich brauche Verkehrsbeziehnngen zu den Neustaaten der früheren Monarchie, es könne sich aber nicht als ein Teil einer solchen Zusammensetzung verwenden lassen. Es würde nicht zu verstehen sein, wenn Oesterreich dem durch kulturelle Gemeinschaft und nationales Empfinden verbundenen Deutschland untreu würde. Dasselbe gelte von Pen Phantastereien, durch Anschluß an Süddeutschland
kkkeftarcl.
von Mion Scbellel.
— »eine csevanken jagten sich, alle Pulse schlugen.
Wen» früher etwas wie Liebe sich in ihm geregt, so war die Ehrfurcht dor seiner Gebieterin herangetreten, es zurückjagend wie der Sturm, der dem scheu zum Dachfenster herausschauenden Bind den Laden vor der Nase zuwirst. Au die Ehrfurcht dachte er letzt nicht, eher daran, wie er die Herzogin einst mit leckem Arm durch den Klosterhof getragen. Auch an sein Möuchsgelübde dachte er nimmer, es regte sich in ihm, als sollte er ihr in die Arme fliegen und sie. jauchzend aus Herz pressen — Herrn Burkards .«chwert brannte ihm an der Seite. Wirf ab die Scheu, dem Kühnen gehört die Welt! ' War es nicht so in Fran HadwigS Augen zu lesen? -
Er stand auf, stark, grast, frei.— so hatte sie ihn noch nie gesehen^. . . Aber es war nur eine Sekunde, noch war kein Laut vom Sturm des Herzens über die Lippen geflohen, da fiel sein Blick aus das dunkle Kreuz von Ebenholz, das Vinzentius einst m seiner Turmst»bs ausgehängt: »es ist der Tag des Herrn und du sollst beute reden vor dem Zollst.—z die Erinnerung an seine Pflnbt und schlug alles nieder. . .
Es kam einmal ein Frost am Soinmermorgen und Halm und Blatt und Blüten wurden schwarz, bevor die Sonne drüber auf-- ü'NS ---
stk Lch? wie ehedem, egriff er Frau Hadwigs Hand.
' - - Wie soll ich mefl-er Herrin danken? sprach er mit gebrochener Stimme.
' -'Sie schaute ihn durchbohrend an. Ter weich« Zug war vom Antlitz entflogen, die alte Strenge lagerte wieder auf der Stirn, «ls wolle sie antworten: wenn Ihr es nicht wißt, ich werd es Euch nicht verkünden — aber sie schwieg. Noch hielt Ekkehard ihre Zechte gefaßt. Sie zog sie zurück.
PS'Ttzw fromm und rapferl sprach sie, aus dein Gemache schrei iend." Es klang wie H-En ...
- a Kaum langer als Auer brambt, um das Vaterunser zu beten, war die Herzogin bei Ekkehard gewesen; aber es war mehr geschehen, als er ahnen mochte.
s-^ schritt wieder in der Turmstnbe auf und ab; ,,du sollst dich stM wirleugnen und dem Herrn Nachfolgen," so war es in Bene- o'"ts Regel in der Zahl der guten Werke mit aufgezählt — er wollt« schier nolz -ein aut der Sieg, den er über sich errungen; aber Frau Hadimg war gclränkt die Sinsen der Wendeltreppe hiu- abgeskiegen, und wo ein hochsnhrend Gemüt sich verschmäht glaubt, da sind böse Tage jm Anzug.
ES >oar die siebente Stunde de? Morgens, da hielten sie im Hof von Hohentwiel den Gottesdienst vor dem Auszug, linier der Linde war der Mar auigeschlagen. die geflüchteten Heiligtümer 'landen draus znm Trost der Gläubigen. Der Hof erfüllte sich mit Gewaffneteu, Mann an Mann üanden die Rotten der Str-'i irr, wie Simon Bardo ne nbgeteili. Wie duinpf Gcwitterrolleu iöiiic der Gesang der Mouche zum Eingang. Der Abt der Rechenau, das schwarze Pallium mit weistcm Kreuz übergeworfl-n. zelebrierte das Hochamt. '
Hernach trat Ekkehard auf die Stufen des Altars; bewegt gleitete sein Auge über die Häupter der Versammelten, noch e-n mal zog eS ihn durch die Erinnerung, wie er vor kurzer Frist im einsamen Gemach der Herzogin gegenüber gestanden -- Hann ln-.- >rr das Evangelium vom Leiden :md Tod des Erlösers. Mäl'ü ' Lard seine Stimme We und hell, er küstte das Buch und gab rL
Ke deutsche Eiuheil zu zerrütten. Den Rheinbund an )er Donau müsse Oesterreich ablehnen.
Der .Krieg >m Osten.
London, 16. Dez. Man meldet ans japanischer Quelle, daß trotz der veränderten Lage in Rußland Japan ?eineswegs die Absicht habe, die Truppen ans Sibi- cien und von der transsibirischen Linie znrnckziiziehen. Man ist befriedigt über die Anwesenheit des japani- rhen Botschafters bei den Londoner Konferenzen, denn üese Tatsache zeige deutlich die vorhandene Einmütig seit zwischen Japan und den Verbündeten. Was Ruß- And betrifft, so stimmen die Ansichten Japans vollkommen überein mit der allgemeinen Aiifsasuug. Ob- vvhl Japan die Lage aus mancherlei Gründen von seinem besonderen Standpunkt ans bet,achten wird, wird :s keiile Richtlinien anuehmen, ohne sich mit den Alliierten zu verständigen.
London, 16. Dez. Die esthnische Regierung hal den - General Judenitsch ersucht, das Land sofort zu ver iassen. Judenitsch wird Folge leisten.
Auch die dänische Balntn ist krank.
Kopenhagen, 16. Dez. Unter den, Namen „Gemeinsamer Valutarat" ist hier eine Körperschaft gebildel vordem die Maßnahmen gegen das weitere Sinken der mnischen Valuta, namentlich in den Ententelündern, tref 'en soll. Der Valutarat wird in der Hauptsache siir )ie Einschränkung der Einfuhr ans den Enteiiteländern and für eine Erhöhung der dänischen Äu-Zuhr zu sorgen haben.
Anschlag auf den ägyptischen Minlsterpräsi-cnien
.Kairo, 16. Dez. Vor der Hanptwache schlenderie beftern ein Student eine Bombe gegen den Ministerprä «identen und gab einige Revolverschüsse auf ihn ab. (Der Minister-Minister war früher ein Führer der ägyptischen Nationalisten, schwenkte dann aber zu den Engländern rb. Er ist deshalb in Aegypten verhaßt.)
Berlin, 16. Dez. Der Antrag der drei Mehrsteitspar- teien, durch Preußens Vorgang den deutschen Einheit S- Laat einzuleiten, kam gestern in der preußischen Landes Versammlung zur Beratung. Der Tentschnativnale Abg. hergt (früher preuß. Finanzminister) bekämpfte den Antrag und verlangte die Wiederherstellung der Monar- hie mit einem sozialen Volkskaiser. Es erhob sich ein großer Tumult; die Tribünen veranftalreien lebhafte -Kundgebungen für die Ausführungen Hergts, worauf der Präsident mit der Räumung der Tribünen drohte. Ter zegenwärtige F-iuanzminister S n dek u m trat Hergt ent- ;egen, was neuen Lärm hervorrief.
Paris, 16, Dez. Der friedliche Ton der deutschen Antwort findet hier Anerkennung.
Das bayerische Berkeyrspersonal gegen die „Reichsdiktatnr".
München, 16. Dez. Tie Verbände der baeyrischen Verkehrsbeamten und Arbeiter protestierten in einer Ent- -chließnng gegen, die von—Bor'Zn - achLge-hrntleir- Versuche, )er von dein bayerischen Verkehrspersonal gewünschten nit bestimmten selbständigen Befugnissen ansgestatteten Verwaltungsstelle enlgegenznarbeiten. Tie beiressendeil stellen im Reich scheinen die Stimmung in Bayern zu unterschätzen. Die Verkehrsbeamten lassen sich kei- cer Diktatur des Reichs unterstellen und warnen vor nner kurzsichtigen Gewaltpolitik. Die Verbände fordern.
dem Diakon, daß er es zurücklege auf das seidene Kitzen; sinn Blick flog gen Himmel — dann Hub er die Predigt an.
- Lautlos horchte die Menge.
Schier tausend Jahre sind vorüber, rief er, seit der Sohn Gottes sein Haupt am zdreüzesstainm neigte und sprach: Es ist vollbrachtI Aber wir haben der Erlösung keine Stätte bereitet in sichern Gemuvtern, in Sünden sind wir gewandelt und die Aer- tzeriüfse, die wir gaben in unserer Herzcnshärtigleii, haben gen Himmel geschrien.
Darum ist eine Zeit der Trübsal empoigewachsen, blanke Schwerter blitzen Wider unZ, heidnische Ungeheuer sind in christliches Land eingfallen.
Aber statt zürnend zu fragen: Wie groß ist des Herren Langmut, daß er solchen Scheusalen die liebreizende Heimaterde preisgibt? — klopfe ein jeglicher an seine Brust und spreche: Um unserer Verderbnis Willen sind sie gesendet. Und wollet ihr von ihnen erlöset sein, so gedenket an des Heilands tapferen Tod. Fasset den Griff eurer Schwerter, so wie er einst das Kreuz fasste stind hinaustrug zur Schädelstäite, schauet auf und suchet auch ihr euer Golgatha!! ...
.. Er deutete nach den Ufern des Sees hinüber. Dann strömte seine Rede in Worten des Trosts und der Verheißung, start wie der Schrei des Löwen im Gebirge:
Die Zeiten erfüllen sich, von denen geschrieben steht: Und wenn die tausend Jahre zu Ende gehn, wird Satan aus seinem Kerker losgelassen werden und custgeyn, zu verführen die Volker tu den äußersten Gegenden der Eroe —- den Gog und den Magog, und sie zum Streite versammeln. Ihre Zahl ist wie des Meeres Sand; sie ziehen über die weite Erde daher, umringen das Lager der Streiter Gottes und die geliebte Stadt. Aber Feuer fährt ans dem Himmel nieder und verzehrt sie, und der Teufel, ihr Verführer. wird in den Schwest-lsee geworfen, wo auch das Tier und der Lügcnprophet ist, und sie werden gequält werden Tag und Nacht bis in die Ewigkeit.
Und was der Scher ahnend geoffenbart, das ist uns Bürgschaft und Gewähr des Sieges, so wir sündegelüutert auszichcn zum Kampf. Lasset sie anstürmen aus ihren schnellen Nossen, ioas verflicht eS Zu Söhnen der Hölle hat sie der Herr gestempelt, darum ist ihr Antlitz nur die Fratze von eines Menschen Antlitz, die Ernte unserer Felder können sie nicdcrtreten und die Altäre unserer Kirchen schänden, aber den Arm gotteSmutiger Männer können sie nicht bestehen.
Seid eingedenk also, daß wir Schwaben allezeit vorfechten müssen, wo um des Reiches Not gestritten wird; wenn es in anderen Zeilen ein Greuel vor dem. Herrn wäre, an seinem Feiertag den Harnisch umzuschnallen, — heute segnet er unsere Waffen und sendet seine Heilige-', zum Beistand und streitet selber mit uns, er, der Herr der Heerscharen, der den Blitz vom Himmel schmetternd niedersalnen heißt und die tlaffeuden Abgründe der Tiefe auftut, wenn die Stunde der Erfüllung gekommen.
Mit erlesenen Beispielen ruhreicher Kämpfe feuerte dann Ekkehard seine Zuhörer an, -nid inanche Faust preßte den Speer und manche,- Fuß hob sich --»geduldig zum Abzug.
Znm -Schluß aber ries er, was Judas, der Makkabäer, zu seinem Volke ger-lst-!-, da sie bei E-nanS ihr Lager schlugen wider des Antiochuö Heer: Umgürtet öuch drum -nid seid tapfere Männer und seid bereit, gegen den Morgen früh wider die Volker zu streiten, die heranzichen, unser Heiligtum auszntilgen, denn es ist uns besser, im Streit umzukommen, als das Elend sehen an un- serm Heiligtrun — Amen!
Eines Augenblicks Länge blieb es still, wie er geendet; dann hob sich ein Klirren und Klingen ,fie schlggsn Schwert und Schild ^aneinand, hoben die Speere hoch und schwenkten die Feldzeichen Knalls Titte kreudtaer Austtmrnuna. Amen! scholl es tönend
> >«ß kein wichtiger Schritt ohne iyre Mitwirkung unter-- ! lonnnen werde.
Deutsch-demokratischer Parteita
Leipzig, Ui. -ez.
Am letzten Freitag begann der Parteitag der Deutsch-Vemaßra- ischen Partei unter dem Vorsitz des Abg. Dr. Petersen-Hamburg. !-> der Versammlung sprach Dr. Gertrud Bäumer über die lufgaben der Demokratie im Knlturstaat.
Die eigentlichen Verhandlungen begannen um Laurstag. Vr, Zetersen wurde u» Gtelle des verstorbene» Abg. Naumann zum Zorsitzenden des Parteia-isschusses und damit der Partei ge- -ählt. Reichsininister Koch erstattete de-- Bericht und gab ine-- tleberblick über die Lage. Er führte u. a. aus: In dieser leit der nationale» Not müssen die Parleigegensntze in den Hinter- rnnd gestellt werden, ohne Rücksicht ans- die Einzelmeinungen, sine Nenn-ahl zur Nationalversammlung sei unmöglich gewesen or dem endgültigen Eintritt des Friedenszustands. Die Ver- ienste des Regierungsblocks sind die Beruhigung der äußeren Zerhiiltnisse, Gestaltung der Reichseinheit und ßurückführung des Zollrs zur Arbeit.
2» der Aussprache kamen die verschiedenen Ansichten über die Msnmmenarbeit mit de» andere-, Regiernngspnrteten, dann die bweichenden Meinungen über unsere nnswärtige Politik znm lnsdruck.
Po Prof. Gerland (Jena), Dr. Hohmann (München, Dr. lob gäbt (Frnnkfnrt) wurde eine Entschließung vorgeschlagen,
- - eine Deffnung der Archive aller beteiligten Mächte fordert- j ie weitere Mitarbeit der Demokratie im Ausschuß gutheißt
- nd der F-aktion vertrant, daß sie dazu beiträgt, eine Ausbeutung ! er Verhandlungen zu Parteizwecken zu verhindern.
! Reichsininister Dr. Gothel» erwidert auf die Klagen über ' cn Mangel an Talpalitik: Eine solche sei nicht eher Mötzlich,
als bis sich die internationale Lage völlig geändert habe. Um moralische Eroberungen zu machen, habe die Regierung sich entschlossen, die Schuld am Krieg vorerst wenigstens auf unserer Seite sestzustellen. Weitere Redner behandelten noch die Lage i-n besetzte-- Gebiet, andere die Iud.-nhetze der D.mtschnativnalen. Dr. Pflersen kam noch auf den Untersnchiingsnusschuß zu sprechen. Er bezeichnet die politische Ausnützung des Verfahrens als ei» Verbrechen. Mit Rücksicht auf die Ausführungen Dr. Petersens. sowie i-n Hinblick auf die inzwischen eingelsstete Reform des Untersuchungsverfahiens zieht Prof. Gerland seine
- Entschließung zurück.
j Am Sonntag berichtete Abg. Dr. Naschig über das Wirt- ! ,'chaftsprogramm, das die Kommission in ihrem Programm- -nt-vurf ausgenrbeitet hat. Als Gründe unseres wirtschastlichen öusainmenbrnchs zählte der Redner auf: die Entwöhnung tps Volks von der 'Arbeit, die Ernährung,Schwierigkeiten, die ln flrbc-sterkreisen benschende Selbstüberschätzung, die Untergrabung -nsercs P,-rtranens und den Tiefstand unserer Valuta. Bei BF prechung des Belriebsrätegesetzes weist der Vortragende die Vorwürfe gegen die Fraktion zurück; sie habe dem Entwurf die astim-nslen Giftznhne nnsgebrochen. Die Beöentnng des Ve riebsrätegeietzes liege darin, das; dadurch 'Arbeitswille und Ar- -eitflr ufl -kfl: ge' v e.i n een. Weitere Referate über das Wir:- chaftsprograimn erstatte-- Dr. Frankfurter (Berlin) und Dr. zaus'mnn» (Stuttgart). Reichsnflnister Gothel» bemerkt, das lleichsnotopfer könne mir »»genommen werden, -venu eine bin-
- -ende Erklärung der Verbündeten voriiege, daß der Ertrag nicht
- wn ihnen i-i 'Anspruch genommen werde, — Dr. Eyck beantragt,
. ms Rcichsnoionfer in Fon» einer gestaffelten jährlichen Reichs- j -bgube zu erstatten. — Ei» Antrag Schoitläuder, der die
äm-ahme des Reichsnotopfers von einer bindende-- Erklärung -es Perbnnds abhängig mache» will, wird zurückgezogen, nach- >em Dr. Petersen vor einer Bindung der Fraktion gewarnt laste.
Sodann wurde eine Kundgebung einstimmig angenommen,' die -en dcujsche» Brüdern und Schwestern in den besetzten Gebieten Stolz, Freude und Dank für die Verteidigung des Deutschstmrs n schwersten Tagen, und den deutsch-österreichischen Brüdern Nutze und Wünsche aussprechen.
Die Aussprache über das Programm eröffnet Gerlich (Miin- hen), der das Programm als formal -vie inhaltlich unmöglich -ezeichnet, besonders für die Demokraten in den katholischen Ländern. Dr. Quidde verteidigte das Programm. Gerlichs Aus- uhrungen seien kein Programm, sondern nur theoretische Be- rachtungen.
aurcti die Reitzen, dann neiglen sie d-e Knie, Las Hi.chai»l ging zu Ende; scüaueriicb klangen die hölzernen Klappern statt des »büchen Glockentones zur Feier. Wer sich noch nicht in österlicher Andacht mit dem Leib des Herrn gestärkt, trat vor zum Altar, ihn zu empfangen. Da ries es vom Turm: Waffen! Waffen! Feindis! — Vom See kommt es schwarz herangezogen. Roß und Reiter, Feindio! — itzt war kein Halt mehr und keine Ruhe, sie stürmten nach dem Tor, wie vom Geist getrieben; kaum mochte Waz-nann den Segen erteilen. -; .
Schlachtsroh rücken sie aus dem Hose, in jedem Herzen jene Mark und Fibern schwellende Spannung, daß cs einem großen Augenblick entgegengehe. Und waren der Mönche von Sankt Gallen vierundsecbzig, derer von Reichenau neunzig und an Heer- bannleuten mehr denn fünfhundert. Beim Feldzeichen der Sankt Gallischen Brüder schritt Ekkehard; es war ein florverhüllt Kruzi- fix mit schwarzen Wimpeln, da des Klosters Banner znrückgeblie-, ben. Auf dem Söller der Burg stand die Herzogin und ließ ein- loeißes Tuch in die Lüste wehen. Ekkehard wandte sich nach iHr,' aber ihr Blick mied den seinen und der Abschiedsgrwß galt mA ihm. ' > i
AnS untere Burgtor hatten dienende Brüder den Sarg mit des heiligen Markus Gebein getragen. Wer immer vorüberschriist berührte ihn mit Schwert und Lanzenspitze, dann ging's schweren Tritts den Bnrgweg hinab.
In der -veiten Ebene, die sich nach dem See hinstreckt, ordnch- S-nion Bardo die Scharen seiner Streiter. Hei! wie tsshsig war s dem alten Feldhauptmann, daß statt der Kutte wieder der gewohnte Panzer sich »m die narbenbedeckte Brust schmiegte. Zn fremdartig geformter, spitz zugehender Stcchlkapp«. kam er gs> ritten, ;ein breiter, edelsteingeschmückter Gürtel und der güldene Knauf des Schwertes zeigten den ehemaligen Heerführer.
,^ ^ -16^" bcc Grnmmatica halber, hatte-ec zu dem Abte» gesagt, die hoch zu Ros; bei ihm hielten, ich Hab- mein Handwerk bon ihnen gelernt. Mit Froiitinus' und deren gutem Ratschlägen läßt sich noch bentigeiitagS was ausrichten. Für de« Anfang soll's heut mit der Schlachtordnung der römischen Legi-ne»- erprobt sein, dabei läßt sich am besten abwarten, wie sich der Feind zu «rennen gibt. Wir können dann noch immer tun, wie wir wollen, die Sache geht nicht in einer halben Stunde zu End'. '
Er hieß die leichte Mannschaft der Bogenschützen und Schleu- dercr vorausrücken; sie sollten den Waldsanm besetzen, vom Tan- nendickicht gegen Reiterangrist geschützt. Zielt nieder! sprach er, wenn ihr auch statt des Mannes das Roß trefft, 's ist immer eiwas!
Beim Klang der Waldhörner schwärmte die Schar vorwärts, noch war kein Feind zu sehen.
... 2^/ Männer des Aufgebots ordnete er in zwei Heersäule«; dichtgeschlossen, de-, Speer gefällt und langsam rückten sie vor, vorder vorderen Säule zur zweiten ein Abstand weniger Schritte. Der von Randegg und der dürre Fridinger führten sie.
Die Mönche hieß er zu einem Haufen zusammentreten und stellte sie in die Rückhut.
Warum das? fragte der Abt Wazmann; er kränkte sich, daß ihnen nicht die Ehre des vordersten Angriffs zugeteilt ward.
Da lächelte der Kriegserfahrene. Das sind meine Trisrier, Iprach er, nicht, weil altgediente Soldaten, wohl aber, weil sie um Rückkehr ins warme Nest streiten.. Von Haus und Hof und Bett verargt fein, macht die Hiebe am' schwersten und die Stiche am tiefsten. Habt keine Sorge, die Wucht des Streites kommt, noch trüb aenua an die Mannschaft des heiligen Benediktus! -
! Fankel am plalre!