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Berlin, 8. Dez. DerBerliner Lokalanzeiger" end­nimmt dem Dezemberhefr derSüddeutschen Monatshefte" einen Hinweis des Herausgebers Professor Coßmann auf Lieferung Nr. 101 des großen Werks des französi­schen Historikers, Akademikers und früheren Ministers des Aeußern Hanotaux über den Weltkrieg, wo es heißt: Als vor der Marneschlacht viele hervorragende französische Politiker einen sofortigen Frieden mit Deutschland wünschten, erschienen bei der französischen Regierung drei amerikanische Gesandte, der da­malige Botschafter in Paris, sein Vorgänger und sein Nachfolger, und beschworen die Regierung, fest zu blei­ben, indem sie ihr das Versprechen gaben, daß Ame­rika in den Krieg ein greifen werde.Wir sind in Amerika vorerst nur 50 060 einflußreiche Leute", sagten sie,die den Eintritt Amerikas in den Krieg wol­len, aber in einiger Zeit werden wir IM Millionen stm". Eine mitten im öffentlichen Leben der Vereinigten Staa­ten stehende amerikanische Persönlichkeit erklärte dem Pro­fessor Coßmann kürzlich, die Summe, die aufgewendet worden sei, ein Jahr laug die Kriegsstimmung in den Vereinigten Staaten bis in die entlegensten Orte vor­zubereiten, übersteige selbst für amerikanische Verhältnisse alle Begriffe. , ,

Die Arrschlrchfrage.

Wien, 10. Dez. Der national-sozialistische Partei­tag Oesterreichs sprach sich gegen den (von Frankreich gewünschten) Tonaubund und für den Anschluß Oester­reichs an Deutschland aus.

Bon der Friedenskonferenz.

Paris, 10. Dez. Tie drei amerikanischen Mitglieder der Friedenskonferenz sind gestern abend abgereist.

London, 10. Dez. Aus eine Anfrage, ob England al­lein einen Vertrag mit Frankreich zu dessen Schutz ab­schließen werde, wenn Amerika den vorliegenden Vertrag ablehne, antwortete Bonar Law im Unterhaus, Verhand­lungen darüber haben nicht stattgefunden. Tie Regie­rung würde keine solche Verpflichtung entgehen, ohne den Plan dem Unterhaus vorgelegr zu haben.

Amsterdam, 10. Dez.Associeted Preß" meldet aus Paris, daß Polk darum ersucht habe, daß dem deutschen Handel dieselben Rechte eingeräumt würden, wie dem der a. und a. Mächte.

Amsterdam, 10. Dez. LautAllgemeen Handels- blad" hat Lloyd George vor dem parlamentarischen Aus­schuß des Gewerkschaftskongresses eine Erklärung abge­geben über die Politik der Regierung. Der erste Mini­ster sagte, daß die Regierung in der russischen Frage denselben Standpunkt einnehme, wie die Gewerkschaften. Die englischer! Kriegsschiffe und Truppen seien zurück- gerusen worden und die Regierung verfolge die Politik, sich in die inneren Angelebenheiten Rußlands nicht ein­zumischen. Was die Miktärdienstpflicht anbelange, so werde, wenn der Friede einmal unterzeichnet sei, kein ein­ziger Mann gezwungen, im englischen Heer zu dienen. Lloyd George sagte, die Regierung' könne in der Er- werbs'osen-Unterstützung nicht mehr so fvrtsahren wie nshcr.

Berlin, 0. Dez.

Heute sollte die Kundgebung der Nationalversammlung zegen die Zurückhaltung der Kriegsgefangenen stattnnden, vodurch die an den Obersten Rat in Paris gesandten Noten eine nicht zu unterschätzende Unterstützung erfah­ren hätte, da in diesem Falle die deutsche VolksverLre- :ung zweifellos eine völlige Einmütigkeit gezeigt haben vürde. Da aber heute die Noten aus.Paris eingetroffeu varen gnd der Reichsminister des Aeußern Müller, )er den Rezierungsstandpunkt vertreten sollte, durch die Leratung der Noten im Gesamtministerum am Erschei- ren verhindert war, so wurde die Kundgebung von der Tagesordnung abgesetzt und man trat, nachdem eine neue

M» Die Denkmünze.

Non Franz Lehmann.

s -- An einem der viereckigen Tische hatte der Verwal , ter Trapper mit einigen Bauernburschen gesehen. Si , Waren ziemlich angetrunken gewesen, und Moritz hatt s auf ihr Lärmen nicht weiter geachtet, bis er plötzlic ^ einen-Namen aussprechen hörte. Nun hatte er ausge i horcht und deutlich vernommen, wie Trapper gesagt »hatte:Ein Faß Bier wollte ich heute noch zum Be listen geben, wenn ich dem Pillendreher ohne Zeugen be lgegnen und ihm das Fell' gerben könnte. Ich wollt ;den Kerl verarbeiten, daß er keine Lust verspüren sollte ! jemals wieder nach Neueiäberg zu kommen!" Dann wa '.das Gespräch leiser geworden, doch Moritz hatte nock ! soviel davon ausgefangen, um erraten zu können, das i Trapper mir unterwegs auslauern wollte. Er war des halb eiligst gekommen, uni mich zu warnen.

st'. Die Frauen gerieten in große Angst und bater Mich dringend, die Nacht über dazubleiben und erst an andern Morgen nach Hause zu gehen. Tie Männe: rieten mir, wenigstens einen anderen Weg als gewöhnlick zu nehmen; ich lachte aber darüber.Ter Trappe: denkt wohl, ich bin von Papier," sagte ich, meinen star ken Ziegenhainer schwingend,er mag nur kommen, et soll mir gerade recht sein, wenn mir der rohe Patror Gelegenheit gibt, ihm ein Wörtchen hinter die Ohren zi schreiben, daß ihm der Kopf brummt!"

1 Man wollte wissen, was wir denn eigentlich ge­geneinander hätten, doch schwieg ich natürlich über der eigentlichen Grund und gab einen unbedeutenden Streb bei einem Balle in der Stadt als solchen an.

s Trotz der Vorstellungen und Bitten machte ich mick also ans den gewöhnlichen Weg nach Hanke und Verba ->nr . .llll-e Begleitung.

t,«r, lMch lLr-!rdtzu»kj riwgtr rlel-

rrn Gegenstände in dir zweite Beratung der große.. Masnsabaabr, G NeichsnotopserS. ein. Mit

der Einmütigkeit war rS jetzt aber auch aus. Abg. Dr. Rieß er (Deutsche vlVk-Pll hielt es für unrichtig, da*- mS Notopfer und die Reichseinkommen ganz der fetzigen Generation aufgebürdet werde. Bei der allgemeinen wirt­schaftlichen Enikrästung müssen diese Lästerst auf meh­rere Generationen verteilt werden und zwar so, daß di'e jetzige Generation, die am übelsten daran sei, am gering­sten belastet werde. Er beantragt, daß das Reichsnot­opfer noch einmal in einer Kommission beraten werde. Der d.-nationale Abg. Dr. Hugenberg begründete zu­nächst einen Antrag Arnstadt, der das Reichsnotopfer über­haupt ersetzen soll. Dann wandte er sich in unerhört scharfer Weise gegen die Finanzpolitik und die Person Erzbergers. Das Reichsnotopfer bedeute die völlige Ver­mögensentziehung für den Mittelstand. Die Engländer werden die Gelegenheit, zuzugreifen, nicht versäumen, wenn man es ihnen so bequem mache. Der Neichsfinanz- mimster solle doch lieber gleich das Ruhrgebiet besetzen lassen, wenn er schon das deutsche Volk in die Sklave­rei führen wolle. Di: ganz", öffentliche Verwaltung sei der Verderbnis anheimgefallen. Die Worte Hugenbergs riefen im Hause einen solchen Sturm hervor, daß Vize, Präsident Haußmann die Sitzung aus eine Viertel­stunde unterbrechen mußte, ein Vorgang, der im Reichs­tag seit vielen Jahren nicht mehr dagewesenist. ReichS- siuanzminister Erzberg er erwiderte, nachdem di:R he notdürftig wiederhergestellt war, dem Vorre ner in kaum weniger scharfer Weise. Er nannte es Landesverrat, wenn mit dem Gedanken der Besetzung des Ruhrgemets des Ruhrgebicts in solcher Art gespielt werde. Ohne das Reichsuotopfer wäre die Heilung der Reichsjincmzen unmöglich, da die Sozialdemokratie die indirekten Steu­ern nicht bewilligen würde, wenn das ReichZnotopfer nicht eingeführt werde. Es sei eine Verleumdung der Regierung, von einer verderbten Verwaltung zu reden. Die jetzige Generation habe nur 20 Prozent der Reichs­schulden zu tilgen, der große Rest verbleibe den Nach­kommen. Die erregte Stimmuna hielt an bis Präs. Fehren bach, nachdem er die Leitung w'edsr über­nommen hatte, die Sitzung um M/z Uhr schloß.

*

Präsident §ehre«bach teilt mit, daß infolge der heute eie.,;;, gangenen Ententenoten der Außenminister auf diese elmzehen n e > nach einer SM,na des Kabinetts, die noch nicht stattgesu; hat. Demgemäß schlägt er vor, die Kundgebung der National- Versammlung gegen die Zurückhaltung de? debilen Gefangene» von der Tagesordnung akzusstzs... Dos Hans ist einverstanden

D-anlwortung von Anfragen.

Die Ausdehnung der Erhebung der 3.'-''? in Bold auf soge­nannte L!rbesza-:n?sk:tr aus d-m Ausland wird nicht aufrecht erhalten. Diese Pakete sind abgkNf.ei mir gewissen geringer Ausnahmen.

Eine Verdoppelung des Grundiohns für die Bemessung dei baren Leistungen der Krankenkasse:, und die Abänderung de, Grenze für das Erloschen der B'rsichcrunzspslicht (bei Ueber- schreitung eines Gehalts von 5000 Mark) wird zurzeit er­wogen.

Die zweite Beratung des (Z:s»tzentwr..fs über das Nelchsnot- vpllr wird fortgesetzt.

Zn § I liegt ein Antrag RUß--' vor. den Entwurf an de» Ausschuß 'zur Umü'-ckellum zur." k.-umrißn. Zu diesem An- trag wirü namentliche Abstlmniunu beantragt.

Abg. Dr. N eger (DVo.): Wir produzieren monatlich 1p> M'l'iarden Pariergelt'. Wirkliche N formen und nur das Landes, s:eli.-rgesetz und die Reichs«ogakenordn: »g. Alles andere ist ir grillier Hast zusammengestellt. Dos N-.ronfcr und die Neichs-

>!ominer>st:uer müssen auf m hr re E:n rrllonsn in ihrer Wir-

:n verteilt werden, und zwar muh die jetzige Generation an - ri, cfteu belastet werden. Das Notopfergesetz hätte in seinen Tarif das Einkommensteuergesetz berücksichtigen müssen. Ein, Zurückweisung an den Ausschuß wird ana, erforderlich durch ge- misse avf.rrprlitischr Dings, die ich hier' nicht erörtern möchte

Abg. Dr. HugmL-ro sD.natl.B?.): Der Umfang der Gegner­schaft gegen das Gesetz wächst ständig. Für den Antrag. Riehe, werden wir stimmen. Zu 1 haben wir den Antrag Arnstadt eingebracht, wonach die Abgabr zu einem Dritte! in :>:r Form einer einmaligen Bennögensilln-c und zu zwei Dritteln in de. Form der Uebernahme einer nwnns-ugcbrnden Steurkaul-ih, entrichtet werden soll, die bei einer Sproz. Verzinsung mit eine, abwärts gestaffelten Zinsscheinsteuer belastet würde. Vei dew Potopfer steh.t die Exorvprste-ung MM-rmiigensentziehun^) sie

Jeden Augenblick erwartete ich einen Angriff, abei es erfolgte keiner, und ich kam ans dem Dorfe, ohne mit Trapper zusammengeiroffen zu sein.

Als ich über einen Kreuzweg ging, fiel mir ein, das der Pfarrer mir am Rande des eine Viertelstunde seit­wärts gelegenen Waldes einige in der Gegend sehr sei­le, e Pflanzen gezeigt hatte, welche nur bei Nacht blü­hen. Dieselben standen dicht an einem Fellllllock an Rande des Weges, und waren daher auch in der Dunkelheil leicht zu finden. Es war noch nicht sehr spät, auch ver­breitete der Mond e-niges Licht, und kurz entschlossen schlug ich den Weg nach dem Walde ein. Nach einigem suchen fand ich auch die Pflanzen und brachte sie erfreu! ul meiner Bvtanirsierbüchse unter, welche ich wie ge­wöhnlich nach Neuenberg mitgenommen hatte, um unter­wegs -Pflanzen zu sammeln.

Um keinen Umweg zu machen, ging ich über dir Felder nach der Stadl zu, da ich darauf rechnete, in einer Viertelstunde wieder aus die Straße zu kommen und nach den am Horizont sich abzeichnenden Umrissen der-Berge meine Richtung bestimmen konnte. Untcrd.fsen waren jedoch Wolken heraufgezogen und bedeckten den Mond im­mer dichter und dichter, sodaß es bald ganz dunkel war. Nun schritt ich nur langsam weiter, immer mll meinem Stocke vor mich hin tastend, der vorn eine icu-ge eiserne wprtze und als Griff einen Hammer hat.e. gossen eine Seite in eine Schneide wie ein Beit auSillf, während die andere eine Spitze bildete. Endlich traf ich auf einen sestgP-Amrn Fußweg zwischen den Feldern, wohl­gemut schrill ich eine zeitlang darauf hin und bemerkte cs nicht, daß derselbe plötzlich in scharfem Winkel nach MlS umboy. Noch einen Schritt tat ich, unter meinen -stür.en lösten sich polternd einige Steine ab und ich stürzte, vergebens einen Halt suchend, kopfüber in eine mir un­bekannte Tiefe.

Vor Schrecken schwanden mir die Sinne. Als ich

' ' e' >ch Nacht und c, Ich :

Bttttslstanvi »i ncyerc'r Ausiiqr. n»ie von uns v»rgeioyl«»ei Zwantzrunleihe war im wesentlichen eine Konvertierung frü­herer Schuldverschreibungen. Das bisherige Verhalten der angel­sächsischen Rasse birgt nicht dafür, das; sie uns Zeit lassen wird, uns zu erholen: aus wohlverstandenem eigenen Interesse. Der Feind wird zugreifeni wenn Sie (zu Erzberger) es ihm so be­quem machen. Das Notopfer ist ein unerhörter Leichtsinn! Wenn Sie (zu Erzbergec) das deutsche Volk in die Sklaverei führen lassen wollen, dann lassen Sie doch lieber gleich da« Ruhrgebiet besetzen. (Stürmischer Lärm be! der Mehrheit. Rufe: Schluß! Lump! Glocke des Präsidenten. Redner versucht wei­ter zu sprechen, wird aber durch andauernden Lärm daran ver­hindert.)

Vizepräsident Hsn'-n-o-.n Nachdem er sich endlich Ruhe ver­schafft hat): Ich bitte, den Redner nicht am Sprechen zu ver­hindern. Ich bitte, zu beachten, was Sie dem Hause und dem Weitergang der Verhandlung schuldig sind. Ich.bitte den Redner, sortzufahren.

Abg. Hugcnbcrg versucht, m-t sehr starker Stimme weiter zu sprechen. (Neuer tosender Lärm bei der Mehrheit, Schluß- rufe: Rufe rechte: Nedefr-ih°n!)

Vizepräsident Haußmann unterbrach ie Sitzung auf eine Bier- ieistunde.

Im Hause verbleiben erregte, lebhaft debattierende Gruppen.

Schlug NIL Uhr.

Die Sitzung wurde nach 3 Uhr wieder ausgenommen.

Vizepräsident Haußmann: Die Wendung des Redners, die sie Unterbrechung hervvrgerufen hat, Konnte die Gefühle de« Hauses verletzen. Ich spreche darüber mein Bedauern aus. Ich litte aber auch die Redefreiheit zu respektieren.

Abg. Hugenbcrg: Das Notopfer ist ein Sozialiiierungsgeseb. Sozialisier!,» g,aber kostet nur Geld. Mit Erzberger Sozinll-- ierungsplänen wird nur eine Form des Kapitalismus hervo» ;erufen, wie sie abstoßender nicht existiert.

Minister Erzberger: Der Vorredner hat den sonderbaren Mnt gehabt, von der Tribüne des Hauses in wo wrberciieten Redewendungen Unerhörtes auszurnfen. Namen- oer Regierung nutz ich die>e Unterstellung uus das schärfste znröckweisen. Wir st'hen mit dem Feind In schweren Unterhandlungen. Die neue» licuen drohen mit neuen Besetzungen und in diese!» Augenblick 'ringt cs ein Mitglied der Dentschnationalen Volkspartei fe» ig. mit d m Gedanken >>rr Vreisaabe weiteren deutschen Lnn- ,rs zu spie! n. (Andauernde Pfuirufe bei der Mehrheit.) Wenn in anderes Mitglied des Hauses so etwas gesagt hätte, hätte ch dir Entrüstung der Rechten gegen einen solchen Landesver- Ülcr sehen mögen. (SUirmischer Lärm rechts. Glocke des Prä- tdenten. Lärm links.) Ich unierji.-'ie dein V -st ^ : nickt

Landesverrat, ich stelle nur die objektiven Wendungen seiner rienßerungen fest. (Präsident Fehrenbach bittet energisch um Ruhr.) Es ist'eine Verleumdung der Regierung, wir hätten eine korrupte Verwaltung. Unsere schwebende Schuld wird ver­ringert werden durch ein Abkommen mit Belgien über Regelung . ;s in Belgien befindlichen Papiergelds in Höhe von 6 Milliarden Rark. Ich freue mich, daß so eine Versöhnung mit Belgien un­gebahnt wird. Wir hoben den Besitz zu 75 Prozent zur

Aufbringung dm Steuer» herangezogen. Der Rest von 2S r'rozutt soll von den schwächeren Schultern getragen werden. Das tilgen wir denn in einer Generation? In 30 Jahren we» Nen wir LO Prozent getilgt haben. Don der Schuld aber über» lassen wir 80 Prozent künftigen Gencrationen. Es liegt Ke!» Grund vor, die Vorlagen an die Kommission zurückznverweisen, penn die vorliegenden Anträge sind in der Kommission bereits ab- oeleh'.tt worden. Die Vorlage sagt kein Wort davon, daß das Noivpser in ein?!» Jahr bezahlt werden soll. Jeder hat 30 Jahre Z.it dazu, der Landwirt sogar 50. Seine Schuld steht zu -ll-ich: aber er behält das Geld noch im Betrieb. Eine Zwangs- lnieihe nach dem Antrag -Arnstadt entbehrt jeder Möglichkeit, wie die Vorlage, auf die Verhältnisse des einzelnen Rücksicht zu Nehmen. Nehme» Sie die Vorlage in der gegenwärtigen Form bald an. denn ohne sic wäre an eine Verabschiedung der Um­satzsteuer nicht zu denken.

Persönlich bemerkt Alm. Hn-renbsrg: Ich., verwahre mich da­gegen. daß ich gesagt haben soll, die Politik Erzbergers würde :.!.,!,! führen und dann möge er es lieber gleich tun. Ich habe Herrn ErzLrrgtr schon lange für einen Bolksoecräler gehalten. (Lärm. Präsident Fehrcnbäch ruft den Redner zur Ordnung.)

Adg. Stresemaun (D.Vp.) bemerkt persönlich: Ich habe da­mals den Gedanken einer Reichsvermögensabgflds empfohlen.

Nächste Sitzung morgen 1 Uhr.

Danzig, 10. Dez. Truppen der Abteilung Plehwe und andere aus dem Ballenland, die in Westpreußen untergeöracht sind, nchmen nach denL. N. Nachr." eine drohende Haltung gegen die Regierung an. Sie fordern eine bedingungslose Einwechslung des russischen Sold- gelds. - , .

Tie Ue-erwachung Deutschlands. . ^

Lsndou, 10. Dez. (Reuter.) In Beantwortung einer Anfrage sagte Bonar Lato im Unterhaus: Die gegen­wärtige deutsche Verfassung bestimmt, daß der deutsche Staat eine Republik sei und daß die Wiedereinsetzung der Hohenzollern deshalb ausgesth'o'sen sei. Falls aber uacl, der NatjiiNmm! ll'i r nies das deutsche

ein leichter Regen aus mich herab. Jcy tag nii.ren rn, Gebüsch, zur Seite eim;s sehr tiefen Hohlwegs, über dessen steilen Rand ich herabgestürzt war. Die Aeste, auf welche ich gPalien war, hatten zwar die Wucht des Sturzes gemindert, zugleich aber mich jämmerlich zer­kratzt und zerschlage!,. Das Gesicht brannte mir an verschiedenen Stellet: wie Feuer, der kleine Finger der rechten Hand blutete heftig!. Ein Ast mußte mir zwi­schen Nock und Weste durchgefahren sein, denn alle drei Knöpfe, welche den Rock über der Brust zusammenhiek« Len, waren abgeiprnngen. Meine Botanisierbüchse war über mir au einem jungen Baume hängen geblieben. Nur den Stock hielt ich noch krampfhaft fest. Es ver­gingen einige Minuten, bis ich mich soweit erholt hatte, daß ich aus dem Buschwerk herauskriechen konnte, wobei ich auch meinen Hut wieder fand. Nun wußte ich we­nigstens wo ich war: das konnte nur eine Stelle des Wegs zwischen der Stadt und dem Dorfe Waldbach sein, eineil anderen so tiefen Hohlweg gab es in der Nähe nicht.

Alls ich meine Glle.er untersuchte, fand ich, daß ick wenigstens keine Ernsthafte Beschädigung erlitten hatte, und machte mich wieder auf den Weg. Nach einer Stunde kam ich zu Hause au und legte mich gleich zu Bett.

Am andern Morgen betrachtete ich mein Gesicht in Spiegel. Es war ganz voll blauer und brauner Flecken, auch am per hatte ich verschiedene Beulen. Und all ich den Unfall meinen Eltern erzählte und meine Muttei dm zerrissenen und beschmutzten Anzug sah, der nebst denl seinen Hemd auch noch mit Blut befleckt war, wel­ches von meiner Wunde am Finger herrührte, mußte ick noch eine Menge Vorw'"'"sc über meinen Leichtsinn am hören, anstatt oe'-mmA zu werden. > N! - ll,^