Der Eisenbahnerstreik verloren. ^ London, 6. Okt. Nachdem die Besprechungen dei ktreikführer mit Lloyd George ergebnislos geblieben waren, erklärten sie den Eisenbahnerstreik sür beendet, da die beiden anderen Teile des Gemerkschaftsdreibnnds, dei Transportarbeiterverband und der Bergcnbeiterverband die Beteiligung am Streik ablehnten. Tie Arbeit Wirt sofort wieder ausgenommen. Die Eisenbahner haben di« Einsetzung eines Schiedsgerichts abgelehnt. (Eine amt' liehe Bestätigung liegt noch nicht vor.) ,
Rücktritt des türkischen Kabinetts. Konstantinohel, 6 . Okt.ö Das Kabinett des Großwesirs Ferid Pascha ist zurückgetretcu. (Tie nativ- nali'iische Partei unter Kjemal Pascha hat bekanntlick dieser Tage erneut den Rücktritt des enteutesreuudlichev Kabinetts verlangt.)
Klage Erzberger—Helsferich.
H Berlin, 6. Okt. Ter Strafantrag des Reichs- siuanzministers Erzberger gegen den StaatSsekretcn a. D. Helfferich wegen Beleidigung ist der Staatsanwaltschaft nunmehr zugegangen.
. Gegen die unwürdige Behandlung der Kriegsgefangenen.
Berlin, 6. Okt. Die Reichsregierung hat auf viel« eingelausenen Klagen über unwürdige und grausame Behandlung der deutschen Kriegsgefangenen in amerikanischen Lagern durch die schweizerische Regierung ir Washington Vorstellungen erhoben und um eine Entsendung einer schweizerischen Abordnung in die Lage« gebeten. (Tie Klagen dürften durch die heimgekehrteii Gefangenen bekannt geworden sein.) .//.'
Die Ablieferung von Zuchtpferden an Frankreich uud Belgien.
Nach 8 6 der Anl. IV zu Teil VIII Abschnitt l der Friedensbedingungen ist Deutschland verpflichtet, an die französische Regierung 500 Hengste im Alter von 3—10 Jahren und 30000 Stuten und Stut- fohlen im Alter von 18 Monaten bis 10 Jahre, unt an die belgische Regierung 200 Hengste, 5000 Stüter und 5000 Stutfohlen von, demselben Alter als sofortig« Vorleistung zu liefern. Insgesamt sind also 700 Hengst« und 40000 weibliche Zuchttiere als Abschlagsliefernnc sofort abzugeben. Sämtliche Zuchtpferde müssen entsprechend den in Nordfrankreich und Belgien vorhandenen Zuchten kaltblütigen Schlags, frei von Geivährmän- l geln und Seuchen und fromm in-- und außerhalb dec Stalls und Geschirrs sein. Diese Lieferung ist von de« feindlichLn Wiedergutmachungskommission ausdrücklich all eine Ab schlag slieferuug bezeichnet worden. Ti, Lieserungen haben 3 Monate nach der Ratifikation zr beginnen, die Ratifikation von seiten Frankreichs steh bevor. Von der Art der Lieferung und ihrer vertragsgemäßen Ausführung wird es aühängen, ob noch weiter« Lieferungen Nachfolgen werden. Die Werde sollen dadnrü ausgebracht werden, daß in erster Linie die bei den Truppen noch vorhandenen Kaltblutpferde, die zur Zuch. sich eignen, herausgezogen werden, in zweiter Linie durck freihändigen Ankauf, in dritter Linie durch Ankauf be den bäuerlichen Besitzern. Die Bezahlung der Pferd« erfolgt vom Reich aus. Ueber die Ankaufspreise schweben zur Zeit noch Verhandlungen innerhalb des Reichsministeriums, es kann aber jetzt schon mit Bestimmtheit! gesagt werden, daß die Preise angemessen sein werden. Es ist nun notwendig, eine Aufnahme des Bestands ai« Zuchttieren (Wallache bleiben außer Betracht) des kaltblütigen und des warmblütigen Schlags durchzuführen, wozu auf denl Lande wenigstens die Ortslisten der letzten Viehzählung irr den meisten Fällen ausreichen dürften. In den Städten uud größeren Gemeinden wird dagegen eine Neuaufnahme nötig sein. Um die Pferdeabgabe möglichst schonend zu gestalten, hat die Reichswehrbefehlstell« in Stuttgart dem Reichswehrministerium in Berlin vor- aeschlagen, die durch die Verminderung des Militärs
Unter dem Vauernkittel.
Von L. Ernesti.
^ König Friedrich Wilbelm IV. stand aus dem mit Blumen geschmückten, mit Kränzen reich -verzierten Bahnhose zu M., inmitten der Spitzen aller Zivil-Tund Militärbehörden, inmitten einer dicht gedrängten Volksmasse, die den König, der sich einen Tag in der <3Wdt aut- gehalten, nun auch bei der Abreise noch zu sehen trachtete.
« Ter König unterhielt sich noch freundlich, leutselig mit vielen in seiner liebenswürdigen Art und Weise. Endlich war alles gesagt und gesprochen. Friedrich Wilhelm machte eine Bewegung, die jeder in seiner Umgebung verstand. Grüßend wich alles zur Seite, eine breite Straße öffnete sich inmitten der dichtgedrängten Massen. Freundlich lächelnd schritt der Monarch langsam durch die Reihen, unermüdlich grüßend. Mit einem Male wurde inmitten alles Jubels seine Miene ernst, und scharf richtete er den Blick auf eine Gestalt, die einen Schritt aus der Menge vortrat. Es war ein junger Mann in geistlicher Tracht, der ihn mit großen, freudig leuchtenden Augen ansah und tief grüßte. Der König blieb dicht vor ihm stehen und sagte:
! „Ich freue mich sehr. Sie noch zu sehen."
„Mein höchster Wunsch ist erfüllt, wenn es mir noch vergönnt wird, Ew. Majestät meinen innigsten Tank sür die Gnade ausMprechen!" entgegnete der Geistliche.
„Folgen Sie mir, lieber Baron, erzählen Sie mir, pb sich noch etwas ereignete."
Ter König ging lebhaft rasch voran, vorbei an dem schon geöffneten Kupee mit der Krone, vorbei an allen Wagen, und nur der junge Priester, den er angeredet hakte, solche ihm nach dem leeren Raum des Bahnhofs, wo der Monarch stehen blieb. Minute auf Minute LLLÜriÄ, eine Viertelstunde.war vergangen, und seit-
srestverd'eiiden Arbeitspferde erst im Anschluß au den Aufkauf der AbliefernngSpferde zur Verfügung zu stellen, so daß diejenigen, welche Pferde abgeben müssen und unter Umständen dadurch in ihrem Betrieb gestört werden, alsbald einen Ersatz sich beschaffen können.
Auf Württemberg entfallen von den abzuliefernden Pferden rund 1300 Stück.
Der Rat des Völkerbunds.
Versailles. 6. Okt- Ter „Teinps" glaubt, Mß am 12. Oktober die drei erforderlichen Ratifikationen der alliierten Großmächte (Frankreich, England «mV Italien) vollzogen sein werden und daß dann der Rat des Völkerbunds zusammentreten könne. Er habe in einer Anzahl wichtiger Fragen sofort Entscheidungen zu treffen. Innerhalb vierzehn Tagen nach Jnkraftireteu des Friedensvertrags seien drei der fünf Mitglieder zu ernennen, die mit einem französischen und einem deutschen Bevollmächtigten die Kommission bilden, die die Grenzlinie des Saargebiets festzusetzeu habe. Außerdein habe er die fünf Mitglieder der Regier u u g des Saargebiets zu bestimmen, sowie deren Präsidenten. Schließlich hahe der Rat des Völkerbunds den Kommissar für Danzig zu ernennen, auch wenn der Friedensvertrag in Amerika noch nicht ratifiziert sei. Demgegenüber bemerkt der „Jntrausigeaut", man glaube, daß der Rat des Völkerbunds nicht wie Clemeuceau iu einem Brief an Oberst House gewüuscht habe, im Monat November, sondern erst zu Beginn des kommenden Jahres .zusammentreten könne.
Paris» 6. Okt. Wie französische Blätter melden, hat Guatamala den Friedensvertrag mir Deutsch aut ratifiziert.
Der Schah in Paris.
Paris, 6. Okt. Der Schah von Persieu ist gestern von der Schweiz kommend in Paris eingetrofsen.
Der amerikanische Vorbehalt.
Amsterdam, 6. Okt. Dem „Mondag Ochteublad" wird aus Neuyork gemeldet: Man erwartet allgemeiu, daß der Friedensvertrag mit folgenden Einschränkungen angenommen werden wird: 1. Ausdrückliche Bestätigung der Monroelehre, 2. der Kongreß muß das Recht haben, darüber zu entscheiden, ob die Truppen der Vereinigten Staaten in Europa gebraucht werden dürfen/ 3. der Völkerbund darf nicht das Recht haben, sich in rein innere Angelege n h e i- ten der Vereinigten Staaten einzumengen.
Die Lage in Italien.
Rom, 6. Okt. Der Ministerrat hat laut „Maiin" beschlossen, den König anfzufordern, daß er auf Grund des verfassungsmäßigen Rechts die Friedensvertrage mi Deutschland und Deutsch-Oesterreich, Vorbehalt ich^ der späteren Genehmigung des Parlaments, für bestätig/ erkläre. Die Ratifizierung durch königliches Dekret ist daraus erfolgt.
Wie der „Matin" aus Rom meldet, hat der Herzog von Aosta (Vetter des Königs) den Auftrag erhalten, sich nach Abbazia zu begeben, um Aununzio. anfzufordern, sich auf die Besetzung Fiumes zu b schränken, keine neuen Freiwilligen mehr auzuuehmen uud ab- zuwnrteu, bis Italien mit den Alliierten die Verhandlungen über den Zwischenfall von Fiume abgeschlossen hat.
Der Krieg im Oste».
Helsittgfors, 6. Okt. (Havas.) Tie (nationale) russische Armee ist beträchtlich vorgerückt. Tic Truppen des Generals Judeuitsch befinden sich nicht mehr als 6 Werst von der Stadt Pleskau entserut, deren Fall nahe bevorsteht.
FriedensverharrVluttge» im Oste»
Mita», 6. Okt. Tie Konferenz der Balienstaaten in Dorpat hat dem Moskauer Antrag, in Friedens- verhaudiuugeu eiuzutreteu, zugcstimmt. Das litauische Kabinett ist zurückgetretcu. Ter Vertreter Finnlands machte geltend, daß ohne die Beteiligung Polens und der Entente Friedeusverhaudluugeu zwecklos leien.
! wärts von der verstmmmen Menschenmasse stand der
König noch immer im eifrigsten Gespräch mit dem Geistlichen. Sein Gesicht,-seine Gebärden waren von Sekunde zu Sekunde lebhafter/geworden. Ein dunkles Rot brannte auf seinen Wangen, er wandte das immer Heller blitzende Auge gar nicht von dem Antlitz des Priesters, einem Antlitz, das von einer heiligen Freude leuchtete, wie im Glanz höherer,Verklärung strahlend.
Die Spitzen der Behörden, das ganze versammelte Volk, alles hatte.-nur diese beiden im Auge, niemand sprach, ein' jeder lauschte und niemand vermochte eine Silbe zu hören. Da, als eine endlos lange halbe Stunde vorüber, sah man, wie der König dem jungen Priester die Hand reichte, sah, daß er die Hand desselben fast eine Minute in der seinen hielt, in herzlichster Weise dabei mit ihm sprach, dann einen (Schritt vorangehend, seinen Begleiter noch immer an der Hand/Haltend, nachzog und . abermals stehen blieb, und nuist hörten die Nächststehenden deutlich die Wc>Ae: / , . M -------- -
„Ja, unglücklich war ich! O Herr, so trostlos,'so >erzweifelt,-daß,der Freund, der mir alles gesagt, mich licht verlassen mochte, wie heiß ich mich auch vielleicht wrnach sehnte, allein zu sein. Wir blieben unten in wm Eichenwäldchen, das Sie kennen, das dicht an die l'Rese außerhalb des Schloßparks stößt. Dort lief ich,' wn rastloser Unruhe getrieben. Stunden lang umher, wrt lag ich regungslos Stunden lang im Nasen. Tie > Dämmerung kam, ohne daß ich wußte, was anfangen, vas tun. Tie Dunkelheit brach ein, und . noch hatte ich einen Entschluß gefaßt, wohin gehen, wo bleiben. Eben -edrte mir der Freund zu, ihm in die ,Hütte seiner Schwiegermutter zu folgen, — da hörten wir plötzlich Stimmen im Walde, dann «Schritte, und bald vernahmen vir den Rus: „Heinrich! Heinrich!" — endlich den lins: „Andreas!" Es war die Stimme meines Bruders.
2 diese Stimme I Sie durchdrang mich wie tausend ToWhe, Ä stürzte, wie von wildem Wahnsinn ersaßt, fort, weit
! Trostlose Loge i» P leu.
London, 6. Okt. Tie „TimeslO meldet ans Warschau, die politische und wirtschaftliche Lage in Polen sei trostlos. Ter Landwirtschajts-- und der Ernährungsminister seien zurückgetreten, weil sie keinen Weg zur Besserung sehen. Seit Juli sind keine Lebensmittel ans Amerika mehr eingetroffen. (Tie Polen werden noch oft genug die Erfahrung machen, daß es leichter ist, einen Großstaat zu begehren, als ihn zu schassen und namentlich zu erhalten.)
Baden«
(--) Karlsruhe, 6. Okt. Das Gesetzes- -uv Her ordnungsblatt für die Vereinigte evangelisch-Protestan tische Kirche Badens enthält die Bekanntmachung, wo nach die außerordentliche G e n e r a l s y n od e am Mon tag, den 13. Oktober, im Sitzungssaal der frühere! 2. Kammer zusammentritt. Ferner hat der Oberkirchen rat ungeordnet, daß am Sonntag den 12. Oktober ii das Hauptgebet sämtlicher Gottesdienste eine Fürbitt sür die gedeihlichen Arbeiten der Generalsyuode einge legt werde.
(-) Karlsruhe, 6. Okt. Ter evangl. Merkir chenrat hat augeorduet, daß anläßlich des 70jU)ngei Bestehens des bad. Landesvereins für innere Mission das dieser am Sonntag den 12. Oktober festlich begeht an diesem Sonntag eine Kollekte zum Besten de neug!'gründeten Tiakouenaustalt des Landesvereins au dem' Schwarzacherhof bei Aglasterhausen erhoben wird
(-) Karlsruhe, 6. Okt. Tie Sterbekasse des Dienst Personals der bad. Verkehrsanstalten besitzt zurzeit ei« Vermögen von über 2,3 Mill. Mark. An Sterbegelder« sind im letzlen Jahr 1,3 Mill. Mk. ausbezahlt «vor den. Ter Mitgliederbestand beträgt 5050.
(-) Karlsruhe, 6. Okl. Am Samstag wurde« vor dem hiesiges« Standesamt nicht weniger wie 4i Eheschließungen vollzogen. Ten wenigsten der Neuver mäblten kann eine Wohnung zur Verfügung gestellt werden.
(-) Karlsruhe, 6. Okt. Tie vor einiger Zei während der Gefahr der Besetzung Badens durch feindlich Truppen nach Berlin verbmchteu Fahnen und Standarte« der bar. Truppe» werden laut „Bad. Beob." in aller nächster Zeit lcueder nach Karlsruhe zurückgebracht werden
(-) Bruchsal, 6. Okt. Tie Stadtverwaltung ha Weil-bischos Tr. Justus Knecht in Freiburg, der au 7. Oktober seinen 80. Geburtstag feiern kann, das Eh r e u l- ü > g e r r e cd t der Stadt Bruchsal verliehen. Weih bischof Tr. Knecht wurde am 7. Oktober 1839 .als da« 5. Kind eines Handwerkers hier geboren, wo er aucl die Volksschule und das Gymnasium besuchte.
(-) Bad RtV'-nena , 6. Okt. Tie Gendarmeri ist hier einem großaugeleglcu Schieichhandel aus die Spur gekommen. Sie beschlagnahmte am letzten Mon tag 5 Stück Großvieh und ein Kalb und am Mittwoc! nacht zwei Stück Großvieh.
(-) Osirnlmrg, 0. Okt. Innerhalb 18 Tagen ha die. hiesige Staatsamvcutschasi in den Amtsbezirken Offen bürg, Achern, Lahr und Gengc.nbach wegen Wuchert und Schleichhandels 300 Strafbefehle mit zusam men 88 739 Mark Geldstrafen erwir'.t Außerdem wurden während der gleichen Zeit bei den Amtsgerichte« Bühl, Oberkirch, Wolfach und Triberg zusammen 18t Strafbefehle beantragt.
(-) Kehl, 6. Okt. Amtsrichter Frisch, der vor den Franzosen wegen seines pflichtgemäßen Vorgehen« gegen deutsche Landesverräter zu drei Monaten Gefäng n-s verurteilt worden war, ist nach Verbüßung der Strafe in Freiheit gesetzt worden. Tie badische Regierung hat ihn nunmehr an das Amtsgericht in Heidelberg versetzt. Gleichzeitig wurde der aus dem nämlicher Anlaß zu 6 Monaten Gefängnis verurteilte Amtmam Werber ans der Haft entlassen. Seine vorzeitige Ent- Rssung ist den energischen Bemühungen des badischer Ministeriums de.- Auswärtigen zu verdank n Amimam , -BKrber wurde nach lleberlingeu versetzt.
! md immer weiter, denn ihn zu sehen — wäre niir uninög- rch gewesen. Plötzlich bannte ein gellender Hilfeschrei u«s Weiler Ferne meine Schritte — da noch ein Ruf! Ich' log zurück, das Schrecklichste fürchtend. - Totenstille jerischte nun ringsum,- der Stelle näher kommend, wo ch zuvor mit Heinrich gesessen, hörte ich noch ein leises dann alles still; stlötzlieh aber die mit heiserer, ast erstickter Stimme ausgestoßenen Worte: „Jetzt, Viper, sistt Ä,«« Tein Gift ausgespritzt!" O, wie sie meine Sinne m Kreise drehen machten, diese Worte, diese Stimme! ))c!> wollte schreien — ich brachte keinen Ton heraus; ich vollte vorw.nts stürzen — meine Glieder waren wie geahmt. Ta rauschte es in den Zweigen, da eilte eine pestalt an mir vorüber, ich sah Angen, die mich anstarr-- en, — es war mein Bruder!
„Ties „«eine letzte Erinnerung! Als ich das Be«» vußociu wieder erhielt, waren Wochen vergangen; ich' «ulte die Krisis eines Nervenfiebers überstanden und — PwwhtH mit dem mir anhaftenden Brandmal eines Nördcrs im Gefängnisse. Schwach, krank, hoffte ich mit edem kommenden Tage auf den Tod, ich mochte in dieser oder trügerischen Hoffnung nicht meinen Bruder als Vorder bezeichnen, und als ich gesund wurde, fühlte ich wn Tag zu Tag deutlicher, daß seine Schande der Tod« ucmer Eltern fei«« würde. Aus den Verhören, in die nan mich schleppte, erfuhr ich selbst erst alle nähern Um- täudc des Vorfalls. Ich hörte, daß der alte Bote des Kopses es gewesen sei, der mich zuerst als den Mörder üemrich Kamphagen's bezeichnet. Der alte Schurke warf uir grau« gewesen seit den« Tage, wo ich als Knabe > /scheu, daß er Enten aus dein Cchloßgraben Ihres« ! 7nkels gelockt uud gefangen. Ich hatte ihn nie ange-^ i cigt, ich halte ihn« seitdem manches Huhn, manche Ente! i wn meiner Mutter erbetElt und ihm mehrfach Wohltaten- l ugeweudct, da er so bitter arm war — er vergalt«
« «ie Rücksicht des Knaben/die Güte des Jünglings damit, «aß er mich des Mordes anklagte! Ich war ihm am« Lage meiner Heimkehr morgens an der Parkwiese des^
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