Lokales.
—- Heimkehr der Kriegsgefangenen. Im
Durchgangslager Münsingen sind am Dienstag morgen 1300 Kriegsgefangene, von Limburg kommend, eingetrof-
fen.
Der Frauenbund zur Heincholung der Kriegsgefangenen erläßt einen Ausruf an die deutschen Frauen, alle Vergnügungsreisen zn unterlassen, damit möglichst viel Eisenbahmnatcrial zur Heimbeförderung der Kriegsgefangenen znr Verfügung stehe.
— Entlaffnngsanzüge. Ter Mangel an allem Nötigen gestattet eine Berücksichtigung der noch immer in großer Zahl eingebenden Gesuche um Bewilligung von Entlassungsanzügen nur in den allerdringendsten Fällen. Derartige Gesuche sind daher fast durchaus zwecklos.
— Kleinarbeit zur Hebung der deutschen Valuta. Tie Deutsch-Amerikaner wollen auch ihr Teil dazu beitragen, daß unsere trostlosen Valutaverhältnisse eine Besserung erfahren. In den deutsch-amerikanischen Zeitungen wird zum Kauf von deutschen Noten und Wertpapieren ausgefordert, um ihren Kurs zu steigern. Es sind nur kleine Werte, die die Leute anlegen, aber die vielen kleinen Bächlein haben bereits einen so stattlichen Bach ergeben, daß die gegnerischen Spekulationsverkäufe an der Börse in letzter Woche nicht nur wirkungslos blieben, sondern daß der Kurs bereits gestiegen ist. Außerdemchaben einige Banken deutsche Papiere aus- gekansk. Die Reichsmark wird heute in der Schweiz zu 22 bis 25 Rappen (17 bis 20 Pfg.) «bewertet gegen 15 bis 17 Rappen in der Vorwoche.
— Ausländische Wertpapiere. Das Verbot des Verkaufs, der Verpfändung oder der Ausfuhr ausländischer Wertpapiere ins Ausland ist bis zum 30. November ds. Js. verlängert worden.
— Pflichtexemplar für das besetzte Gebiet. Nach' einer Bekanntmachung der französischen Besatzungsbehörden haben die Verleger der unter Anschrift von Buchbändlern, Babnbofsbuck>öändte;n und Leitunasaaenturen
nach der französischen'Besatzungszone der Rheingebiete (ausgenommen die Rheinpfalz) in Postpaketen oder als Drucksachen zu versendenden Zeitungen, Zeitschriften und Broschüren je ein Stück jeder eingeiührteu Nummer an
den Generalstab der 10. Armee (Pressebüro) in Main
einzusenden.
UKW
WFK
Ein Besitzstreit ist uvisrhm der Universität und der jetzigen Siadtverwaitung von Greifswald auseebro-tzen. DF Universität besitzt durch Stftiung-n und Schenkungen «trotze >Äü ter, auf welche die Stadt ibre Hand legen muckte. Der preuß. Kultminister ^änNch ist nach Greifswald abgercist.
Ueberseeverkehr. Der schwedische Dampfer „Droitning Sophie" hat am 22. September die Dampserliuie Hamburg—Brasi- licii—Argentinien eröffnet. Er ist mit einer Stn . >>'ladung von 1500 Tonnen nach Buenos Aires abgegangen. — Der deutsche Außenhandel vollzieht sich jetzt auf fremden Schiffen und der hohe Frachtgewinn kommt von nun ab fremden Handelsflotten zugut. das ist deshalb von so großer Bedeutung, weil Deutschland bis 1914 dank seiner mächtigen Handelsflotte allein durch den Seefrachtemewinn einen namhaften Teil der jährlichen Rohstoffeinfuhr decken konnte,
^ Aus dem 6e?irk.
j Wildbad, 4. Okt. Sehr viele wissen noch nicht, daß i der neue Posttarif mit dem 1. Oktober in Kraft getreten ist. Darnach kosten z- B. Briefe 20 Pf., Postkarten 15 Pf., im Ortsverkehr 15 bezw. 10 Pf. Auf der Post wissen die Beamten und Uutsrbeamten sich kaum mehr zu helfen vor lauter ungenügend freigemachten Postsachen, und wer selbst täglich einen größeren Post-Einlauf erhält, der kann erzählen von den endlosen Strafgebühren, die er zu zahlen hat. Wir raten dringend, sich über die neuen Gebührensätze zu vergewissern. Sonst macht man der Post, sich selbst und den Empfängern nur unnötige Scherereien, Verzögerungen und Ausgaben.
« Calmbach, 4. Okt. Eine neue Organisation soll demnächst ins Leben gerufen und ein größerer landwirtschaftlicher Ortsverein gegründet werden. In allernächster Zeit findet eine Orlsversammlung statt, wobei auch die Wahl eines Arbeitgebervertreters und eines Arbeitnehmervertreters in die Landwirtschaf skammer vorgesehen ist, es wird deshalb auf die Einladung im Calmbacher Tagblatt hingewiesen.
Calmbach, 4. Okt. Aus dieheute und morgen in der ^ „Krön e" stattfindenden erstklassigen Kinovorstel- ' lungen machen wir ganz besonders aufmerksam.
Bekanntmachung.
In der Zeit vom 5. Oktober bis 18. November
ds. Js. werden durch Kaminfegermeister Geiling die unbe- steigbaren Kamine in hiesiger Stadt ausgebrannt. Wildbad, den 3. Oktbr. 1919.
Stadtschultheißenamt:
Sellv Gruhler.
Oberamt Neuenbürg.
KerbstkartoMprns 1919.
Mit Bezug auf 88 15 und 16 der Verf. des Ernährungsministeriums über die Kartoffelversorgung im Wirtschaftsjahr 1919/20 vom 19. September ds. Js. (Staatsanzeiger Nr.-215 wird folgendes bekannt gegeben:
1. Der Erzeugerhöchstpreis für Herbstkartoffeln der Ernte 1919 beträgt für den Zentner 7 Mk. 25 Pf. Hiezu kommt bis zum 31. Dezember ds. Js. eine Anfuhrgebühr für das Verbringen zur Bahn. Sie beträgt bei einer Entfernung vom Anwesen des Erzeugers bis zum nächstgelegenen Güter- bahnhof, und zwar bei
mehr als 1 bis zu 5 km 20 A
„ „ 5 „ „10 „ 40
„ „ 10 „ „15 „ 60 A
„ „15 80 A
2. Für den Kleinhandel tritt zu den Erzeugerhöchstpreisen
ein Zuschlag, der bei zentnerweiser Abgabe durch den Händler oder die Abgabestelle der Gemeinde nicht mehr als 2 ^ 50 ^ beim unmittelbaren Verkauf vom Erzeuger an den Verbraucher nicht mehr als 1 75 ^ für den Zentner be
tragen darf.
Höhere Zuschläge bedürfen der Genehmigung des Mini steriums des Innern.
Als Kleinhandel gilt der Verkauf an den Verbraucher, beim unmittelbaren Verkauf vom Erzeuger an den Verbraucher jedoch nur insoweit er Mengen von nicht mehr als 20 Zentnern zum Gegenstand hat.
3. Bei den auf Bezugsschein unmittelbar gelieferten Kartoffeln darf der Erzeuger dem Verbraucher für den Zentner berechnen
а. den Grundpreis von 7 25 ^
d. bei einer Lieferung bis zu 20 Zentnern einen Klein- Handelszuschlag von 1 ^ 75 A
o. den Fuhrlohn. Dabei darf der Erzeuger für die Beförderung d-r Bezugsscheinkartoffeln zur Bahn die oben (Ziffer 1) genannten Anfuhrgebühren berechnen. Vereinbart er mit dem Besteller die Lieferung der Kartoffeln bis an das Haus des letzteren, so habe» beide über den Fuhrlohn sich zu einigen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Erzeuger die Kartoffeln auf die Entfernung bis- zur nächsten Bahnstation zu den Beträgen der oben angegebenen Anfuhrprämie zu liefern hätte. Die Festsetzung des Fuhrlohns für die weitere Beförderung darf nicht zu einer Umgehung des Höchstpreises mißbraucht werden. Ein solcher Mißbrauch würde alsHöchst- preisüberschreitung bestraft werden. In Anstandsfällen setzt das Oberamt die Höhe des Fuhr- lohnS fest.
б. Als Entschädigung für geliehene Säcke kann der Erzeuger für einmalige 'Benützung einen Betrag von 80 ^ für das Stück in Anrechnung bringen. Überschreitet die Benützungtzdauer eine Woche, so erhöht sich die Gebühr für jede angefangene weitere Woche um 30 ^ für den Sack.
e. Für das Verbringen der Kartoffeln in den Aufbewahrungsraum des Verbrauchers dürfen höchstens 15 ^ für den Zentner verlangt und bezahlt werden, wobei Bruchteile eines Zentners gleich einem vollen Zentner in Rechnung genommen werden können.
4. Diese Preise sind Höchstpreise im Sinne des Höchstpreisgesetzes und gelten nicht nur für den Verkäufer, sondern auch für den Käufer. Zuwiderhandlungen werden bestraft.
5. Vorstehende Höchstpreise sind in den Gemeinden öffent lich bekannt zu machen.
Den 24. Sept. 1919. Bullinger.
Veröffentlicht.
Wildbad, den 1. Oktober 1919.
Stadtschultheißenamt: Stellv. Gruhler.
Liacloffetbezugscveine.
Vom Montag, 8. Dkt bis Samstag, 18. Okt. 1919 werden Kartoffelbezugfcheine ausgegeben. Stadt. Lebensmittel amt: Arbeiterrat:
Kappelmann Schlüter.
AB? M Wmkmslhkül UMMl unS KklsikMkhI.
Auf Einfuhrzusatzmarke 2 der Brotmarke vom 15./9. bis 15 /10 wird je 1 Pfd. Maismehl und Gerstenmehl zum Preis von 1 Mk. 47 Pfg. pro Pfund abgegeben.
Der Verkauf findet im städt. Mehllokal statt und zwar für die Nummern:
1 bis 300 Montag Vormittag 8—12 Uhr 301 „ 600 „ mittag 1 — 5 „
601 „ SOO Dienstag nachmittag 1—5 „
901 „ Schluß Mittwoch vorm. 6—12 „
Gerstenmehl wird nicht ohne Maismehl abgegeben. Die Parzelle Nonnenmiß hat ihre Marke bei Karl Schrafft „ „ Sprollenhaus „ „ „ „ Gg. Fr Haag
abzugeben. Stiidt. MehlabgabesteÜe:
C Maier.
Gaswerk.
Coks ist ausverkauft und kann bis aus weiteres keiner mehr abgegeben werden.
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'Mick back, cken 4. Oktober 1919.
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C. keinligrät.
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Vorm. " ,10 Uhr Predigt.
Stadtpfarrer Röster. Nachm. 1 Uhr Christenlehre m. den Söhnen:
Stndtvikar Zink.
Abends t-8Uhr Bibelstunde: Stadtvikar Zink.
Sonntag, den 5. Oktober
7 Uhr Frühmesse.
9tr Uhr Predigt und Amt.
Nachm. °/,2 Uhr Christenlehre und Andacht.
An den Wochentagen 7 Uhr hl. Messe.
Beichte : Samstag von 4 Uhr an.
Kommunion: Sonntag 6t- Uhr an den Werktagen bei der heil. Messe.