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Tie Sch'ofrftardekomPaäitie wird wit dem 30. September l!»I9 aufgelöst. Sie wurde um 9. Juli >979 errichtet und bestand aus altgedienten aktiven württ. Ilnterofsizieren. Sie versah bis zur Staalsnmwälzung vor allem den Tienst in den Kgl. Schlössern und wurde als solche mit der Bewachung der Anlagen, im ^rdonnan- zendienst, Wachdienst und bei besonderen restlichen An­lassen verwendet.

Die Laichinger Höhle, bisher nur durch wag hnlsige Touristen besucht, soll nun snr das aügememe Publikum zugänglich gemacht werden, Eme Gelelffcqan führt die Arbeiten ans und h. t den Platz von der Ceme.nd.' ans 15 Jahre gepachtet.

(-) Stuttgart, 28. Sept. (lleberwachung der PostPaketve r kehrs i u W ürttember g.) Non zu^ ständiger Seite wird uns mitgeteilt: Tie in verschiedener Tageszeitungen erschienene Veröffentlichung über die Handhabung der Postvaketüberrvachung entspricht in rneh- reren Punkten nicht den Tatsachen. Es ist insbesonder nicht richtig, daß vom KriegSwncheramt der Versandt be stinimter k.einerer Mengen von Lebeitsni'ttcln grniidsätzlie sreigelassen ivird; vielmehr unterliegen selbstverstnndlre alle Fälle, in denen ein Versandt von Lebensmitteln ohn die erforderliche Erlaubnis der zuständigen Behörde er folgt, der Beschlagn-ahine rrnd der gerichtlichen, Verfol gurrg. Hiebei wird aber das Kriegswncheraint wie bn-he besonders gelagerten Beehältnisien, die eine billigere ri'iclsichtignng verdienen, Rechnung tragen. ^ Eine ,rep legung auf bestimmte Sätze ist hiebei felbstverstänoln ausgeschlos eu. -

(-) Stuttgart, 27. Sept. (Vertretung Wärt tembergs in Berlin.) lim die wirtschaftlichen In teressen Württembergs in Berlin besser zu wahren, wird, wie verlautet, die dortige württ. Gesandischaft zu einer entsprechend ausgestatteten wirtschaftlichen Vertretung um- gewandelt. *

(-) Stuttgart, 28. Sept. (ProtestVersamm­lung.) Die Beamten und Arbeiter der Wagenwerkstätten usw. hielten eine von etwa 800 Personen besuchte Protest Versammlung ab, in der sie ihr tiefstes Bedauern über die Haltung des Finanzministers in der Frage der Teue rungszulage aussprachen. In einer Resolution wird er­wartet, daß die Staatsregierung die Forderung ohne Ab stusnng nach Dienstjahren in tunlichster Bälde erfüllt.

(-) Stuttgart, 28. Sept.' (Gassperre.) Ta die Teilsperren der Gasabgabe nicht den gewünschten Erfolg hatten, der Verbrauch vielmehr trotzdem ein über­aus hoher geblieben ist, und da ferner die erwarteten Kohlenlieferungen ausgeblieben sind, so wurde am Sonn tag und Montag die Gasabgabe ans die Abendzeit von Vs 7 bis 9 Uhr beschränkt.

(-) Feuerbach, 28. Sept. (Ueberfahre n.) Beim Abspringen von dem in Fahrt befindlichen Straßenbahn­wagen wurde der 53 Jahre alte ledige Reallehrer Philipp Stoll von Hohenheim vom Anhängewagen überfahren und sofort getötet.

(chZuffenhausen, 27. Sept- (Friseur streik.) Die hiesigen Friseurgehilfer^sind wegen Lohnforderungen in den Ausstand getreten. *

(-) Ludtvigsburg, 28. Sept. (Porzellanfabri k.i Hier wurde eine neue Fabrik gegründet, die das berühmte Lndwigsburger Porzellan wieder zu Ehren bringen will.

(-) Eßlingen, 27. Sept. (Gelddiebstahl.) Einem Bauern in Köngen wurden Wertpapiere in hohem Be trag gestohlen.

(-) Geislingen a. St., 28. Sept. (Familien- drama.) Ein Kriegsteilnehmer von Trackenstein war seit vier Jahren vermißt. Tie Frau hatte sich, da sie keinerlei Nachrichten von dem Manne mehr erhielt, unlängst wieder verheiratet. Jetzt ist der Totgeglaubte ans der Gefangenschaft in Algier, von wo er keine Nach­richt an die Heimat geben durste, wieder znrückgekehrt. In der Aufregung über die unerwarteten Verhältnisse hat. er sich erschossen.

(-) Ulm, 28. Sept. (Brand.) Auf dem Schloßgut Oberherrlingen des Frhr. v. Mancler ist die Stallung mit allen Futter- und Fruch.Vorräten abgebraunt. Das Vieh konnte gerettet werden.

(-) Vom Bsdeufee, 28. Sept. (Verhaftung.) Wegen zahlreicher Diebstähle in Bauernhäusern der klm- gebung wurde eine Anzahl Pelsenen verhaftet.

(-) W-nldttstadt, 25. Sept. Der Zutrieb zum gestrigen Schweinen,,irkt betrug 15 Körbe mit 140 Stück Milchschmeineu. Bezahlt wurde für 1. Sorte 125MO Mk.. 2. Sorte 7590 Mb. pro Stück. Käufer waren nur wenige am Platze, somit war ein Preisrückgang vorauszusehen. Ein Klemer Rest blieb un­verkauft. Handel schleppend.

Zu Thomas 80. Geburtstag.

Ter berühmte Sohn Badens, Hans Thoma, feiert den 80. Geburtstag. Er ist am 2. Oktober^ 1839 in Bernau im Schwarzwald geboren. Seit 1859 besuchte er die Kunstschule in Karlsruhe, wv er sich unter Schir­mer der Lündschaftsmalerei widmete 1867 ging er nach

mer der Landschaftsmalerei widmete 1867 ging er nach

Düsseldorf sind von da nach Paris. 1870 ließ er sich in München nieder. Nach einer Studienreise nach Ita­lien 1874, wo er namentlich die Meister des Cinquecento studierte, wandte er sich mit großem Eifer den alten deut­schen Meistern zu. Anfänglich malte er vornehmlich

Landschaften und Bilder aus dem täglichen Leben, später kamen Stoffe religiöser Art und aus der Sagenwelt dazu. Thomas Bilder zeichnen sich durch eine treffliche Natur-

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anschannng und große Gefühlswärme aus. Es ging ihm, wie so manchem großen Künstler. Anfangs wurde ei wenig beachtet; als er dann ans der Münchner Kunst­ausstellung 1890 mit dreißig Werken erschien, zog ei die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf sich und bald ward« er einer der Lieblingsmaler des deutschen Volks. Be­rühmt ist sein Torsgeiger (1871) und das tiefempsun- dene Frühlingsidyll (1871), der Sonntagssrwden (l8r6) Die schönen Wandmalereien in der Petcrskirche zu Heidel sberg (1902) sind ein Meisterwerk Thomas, dem ab ^Künstler und Menschen mit seiner engeren Heimat dm Kwnw Deutsche Reich innige Verehrung entgegenbrmgt

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Herabsetzung des Sparkassenzinsfutzes. Die Jahresversamm­lung des Bad. Sparkasscnvervands Hai den Sparkassen empfoh­len. den Zinsfuß für Einlagen (derzeit 4 Prozent) ab 1. Ja­nuar 1920 herabzusetzen. weil einerseits immer »och ein starker Geldzufluß bestehe, während sich wenig Gelegenheit zur Geld­anlage in Hypotheken biete und die Banken für kurzfristig an- gelegie Gelder nur einen niedrigen Zinsfuß bezahlen. - ^ Die Ruhr fordert in Ih ringen bei Breisach zahlreiche Opfer. Schon 50 Personen sind der tückischen Seuche erlege» und 72 Kranke sind in der Kleinkinderschule und in der Volks­schule untergcbracht. -achl.

Ungeheure Schieberlager«sind in Nordschleswig entdeckt wor­den und jeden Tag werden neue Verstecke mit Waren aller Art gefunden. Aus Appenrade werden zurzeit ungeheure Mengen von Eiscnnägeln. Hunderte von Zentnern Wachs. Zehntausende von Spaten und Holzstielen, große Mengen von Zinkweiß in Fässern abtransportiert. Weiter sind Riesenlager von Porzellan- und Emaillesachen, die ganze Städte versorgen könnten, beschlag- nahmt, ferner Chemikalien im Wett von vielen Millionen Alk. Aus Hadersleben wurden auf. mehrereychSchiffen Hopfen abtrans- portiert im Wett von 2 Millionen Mk.

Die Wasfenstillstandslokomotivcn. Nach belgischen Blättern werden die deutschen Lokomotiven,- die in Frankreich nicht verwendbar sind, zurüchgegeben; die Frage ist nur. was Deutsch­land dafür ausliefern kann, denn die Franzosen verlangen etwas aiches'alsSchahMpsatz". Darüber wird noch verhandelt. .

^ EisenbahnunglE^DerC Expreßzug Bordeaux-VMarseille stieß auf dem.Bahnhof Tarascon mit dem Expretzzug LyonMarseille

Tote und 20 Verwundete. . 7?^ iWÄnrrünziö^Egepfil'ndej^ DerHeld" von Fiume AnMnzio hat schön längere Zeit, wie so vieles, so auch die Miete für seine Villa an der' Silberküste--zu zahlen vergessen.' Der Hausbesitzer hat nun dieser Tage alle'Möbels' Bücher und sonstige Hab,, seligkeiten Annunzios pfänden lassen. Es ist übrigens" nicht das erstemal, daß der Gerichtsvollzieher mit Annunzio zu tun bei kommt. -

Wer sie finv't und nicht mehr -ringt. In

derWieslocher Zeitung" wurde folgende Anzeige ver­öffentlicht:Meine Frau mit 3000 Mk. entlaufen. -Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe nicht wieder zu bringen. Joseph Seebach, Schuhmacher."

Diebstähle. In den Farbwerken in Höchst a. M. werden seit einigen Monaten immer wieder Heilmittel und die Grundstoffe dazu in größeren Mengen gestohlen, obgleich alle*erdenklichen Vorsichtsmaßregeln ergriffen wor­den sind. Dieser Tage konnten einigen Dichen etwa 70 Kilo Sajodin und Nircenol wicher abgenommen wer­den;' die chemischen Stoffe solltest zu 1000 Mk- das Kilo verschoben werden, während ihr Wert 250 Mk. betrügt. Von anderen Heilmittelstoffen wurden 5 Liter ivieder beigeschafft, aus denen 50 000 Gebrauchsmittel - Portionen hergestellt werden können.

Protest der Zeitungsverleger. Der Vorstand des Vereins deutscher Zeitungsverleger hatte bei Neichs- finanzminister Erzberger vorsprechen wollen, um ge­gen die geplante Anzeigensteuer Verwahrung einzulegen. Ter Minister war verhindert, die Herren des Vorstands zu empfangen und diese haben darauf folgendes Tele­gramm abgesandt: Wir legen im Namen des Vereins deutscher Zeitungsverleger noch einmal nachdrücklich Pro­test ein gegen den Plan einer Sonderbestenernng des Anzeigenteils der deutschen Zeitungen. Eine solche Aus- nah-mebesteuernng stellt eine schwere Ungerechtig­keit dar und würde die von wirtschaftlichen Lasten stark bedrückten Zeitungen auf das empfindlichste treffen und zugleich durch Abwanderung der Anzeigen in den redaktionellen Teil die bisherige Rechtschaffenheit der deut­schen Zeitungen aufs schwerste gefährden. Ter durch die Sonderbesteuerung unvermeidlich eintretende Zusammen­bruch vieler Zeitungen würde überdies bedeutende Inter­essen der Allgemeinheit auf das tiefste berühren. Verein Deutscher Zeitungsverleger: Dr.- Faber, Direktor Müller, Vorsitzende.

Heimkehr der Kriegsgefangenen. Nach den Mitteilungen der Reichszentrale für Kriegsgefangene sind bis 23. September einschließlich rund 67 500 Mann in den verschiedenen Durchgangslagern eingetrvfsen; bis zum heutigen Tag dürfte die Zahl der Heimgekehrten '->0 000 überschritten haben. Am 25. September wurde mit dem Abtransport der in belgischer Hand befindlichen Gefangenen begonnen; davon sollen täglich 1000 heim- befördert werden.

--- Ungeeignete Gegenstände als Reisegepäck.

Der Verkehr mit Gepäck, Expreßgut und beschleunigtem Eilgut ist zur Zeit auf einzelnen Strecken sehr stark und wird während des Herbstverkehrs noch größeren Um­fang erreichen. Die Gepäckwagen sind infolgedessen häu­fig überfüllt, lieber die Zeit des strengsten Verkehrs i^d daher besonders darauf geachtet, daß als Reisege­päck, Expreßgut und beschleunigtes Ei/qut nur solche Ge­

genstände'angenommen werden, die bei Berücksichtigung der bestehenden Schwierigkeiten zur Beförderung im Pack­wagen geeignet sind. Beispielsweise zählen gefüllte und leere Fässer nicht zum Reisegepäck und dürfen deshalb nicht zur Beförderung als Reisegepäck angenommen wer­den. Auch als Expreßgut und- beschleunigtes Eilgut sind Fässer znrückzuweisen, wenn ihre Beförderung im Pack­wagen Unznträglichkeiten befürchten läßt. ' ' '

Zahlungsunfähigkeit Oesterreichs. DaS

österreichische Finanzministerium hat-die deutschen Ban­ken ersticht, die Zinsscheine von österreichischen Staats­schuldpapieren bis aus weiteres nicht mehr einzulösen.

Dabakeinfuhr. Holland har das Ausfuhrverbot >ür Rohtabak, Zigarren, Ziga letten und andere Tabak- erzeugnisse aufgehoben.

-- Mutwille oder Per-recheu? Tie General­direktion der württ. Slaaläe.'-mbahiien teilt mit: In lenchr Feit ist wiederholt die Bceuisluftleitiing von Per- souenzügen von böswilliger Hand zwischen zwei Wa- -chn gesperrt worden, sodnß die hinter der Ilnterbre- Eung-sstelle b.ckindlichen Wagen von der Lokomotive aus "nicht mehr grl- cmst werde» in neu. Tiefe Unterbrechung der Leitung ist um so gefährlicher, je länger die Züge üud und je weittck vorn im Zug sie erfolgt. Solche 7 andluugeu bringen Leben rrnd Gechudheit, der Reisen­den in höchste Gstah,-, weil ein rechtzeitiges .Halten des Fuges in Frage gestellt in und Ausstöße des unge­bremsten Fngteils ans die twri.-reu Wagen möglich sind. Auch andere Züge sind unter limständen schwer gefährdet. Es liegt daher im eigenen ch,ne reffe aller Mitreisenden, dai; sie die Vornahme solche! n-chloser Handlungen mög- licist verhindern und zur Feststellung des Täters bes­ungen.

Der Glaube des Kindes. In einem anziehenden Ansätze unter dieser llebench i l in der jüngsten Ausgabe desVortrupp" behandelt Enrt Schmantes u. a. auch die oft umstrittene Frage, welche Bedeutung das Märchen snr die Kinder habe. Ter Verfasser macht dazu die folgenden bemerkenswerten Ausführungen: Gibt es nicht Erzieher und Eltern genug, sie glauben, man müsse recht bald die Kinder daraus aufmerksam machen, daß all das Wunderbare im Märchen doch nicht wahr und wirklich sei? Tem Kinde, imt dem Dichter, ist es aber nichts Unnatürliches, wenn Tiere, Blumen und Bäume, ja selbst Brote reden und menschlich denken, wenn gute und böse Geister, Riesen und Zwerge die weite Welt bewoh­nen und uns Menschen lieben oder hassen, wie wir unter einander tun. Je länger ein Kind in diesewWelt gläubig verweilt, gnrnsomehr kann seine ahnungsvolle Seele jene zarten Fühlfäden zur Entwicklung bringen, die für das Einfühlen in jeglichen Glauben, überhaupt für das Er­fassen eines jeden Ideals nötig ist. Tas ist ein inner­lich m die Irre gelaufenes Kind und vertrocknet am edelsten Holze, das infolge falsckM Aufklärung dahin ge­bracht wurde, über, die Unwirklichkeiten im Märchen oder in einer biblischen Wundergesthichke zu lächeln. Durch das richtige'Wachsen der Erken ütnis soll wohl der Zwei­fel kommen und ein banges inneres Sichloslösen, aber was man je einmal von Heizen lieb gewonnen hat, das muß man auch nach seiner intellektuellen Ueber- windung. mindestens immer noch mit Ehrfurcht behan­deln. Die Märchen sind mehr als einfältige Klnder- geschichten. Noch der Schüler der Oberklassen wie der Erwachsene sollte, richtig geleitet, jene Geschichten und Sagen immer noch mit Lust genießen können, nicht pllem nkn einer schönen Kindheitserinnerung willen, sondern auch wegen ihres künstlerischen und kulturgeschichtlichen Wertes. '- -

Landeskirchcnvcr'saimnlttrtg. Tie evangelische Landc-skirchenveesainmlung wurde auf Dienstag, den 14. Tklober, einberufen.

Ausstieg der mittlere« Finauz-eamtcu. Auf

eine Anfrage des Zentrumsabg. Hanser wegen Berück­sichtigung der Beamten des mittleren Dienstes in der Ausgestaltung der Landesfinanzämter gab Reichsfinanz- nnnister Erzberger den Bescheid, es sei bestimmt in Aus­sicht genommen, 10 bis 15. Prozent der Stellen für (Be- ainte des höheren Dienstes an Beamte des mittleren Dunstes zu vergeben.

Eine neue Berufsorgauisatisu. Ter Zu-

sainmenschluß der Theologinnen zu einer Berufs- -organisationneutral" in religiösem Sinn, doch mit aus-, gesprochenen Kampfzielen, steht unmittelbar bevor. Tie Bewegung zu dieser Gründung geht von Lic. theol. Carola Barth in Frankfurt anS. Das Programm dieser Verei« nigniig sieht es u. a. als Pflicht an, der Frau die Wege zur pfarramtlichen Tätigkeit zu bat r-.-n. _

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