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Amtsblatt flir wtldbad Anzeiger und Tagblatt für das obere Enztal.

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Anzeigenannahme in Wtldbad in der Expedition Wilhelmstraße 99; in Calmbach Hauptstraße 109. Kernsprecher Nr. <>, Druck «ud Verlag der Wildbader BerlagSdruckerei u. Buchhandlung; Schriftl.: Th. Gack, beide in Wildbad.

Nr. 220

Montug, öen 29. September 1919

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Wie England daran war, zu

sch je zusammentraf, und immer lvar er guter rwune.

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er am Ausgang des

unrer

Tas dänischeAftonblad.t" Nr. 12 232 berichtet:

Admiral W. S. Sims, der wahrend des Kriegs Ehef- ir die amerikanische Flotte in den europäischen Gewässern >ar, hat in der letzten Nummer der ZeitschriftThe öorlds Work" eine Reihe von Artikeln begonnen, in denen ; erzählt, wie der U-Boot-Krieg überwunden wurde. !n seinem ersten Artikel, der jetzt veröffentlicht ist, kommt c mit überraschenden Enthüllungen. U. a. erzählt er, »ie England, beim Eintritt Amerikas in den Krieg, im Zegriff stand, von Deutschland in die Knie gezwungen u werden. Sims war Anfang April 1917 nach iondon gekommen. Jin Monat März desselben Jäh­es,'also bevor Amerikas Kriegserklärung vorlag, war er seimlich nach Washington gerufen worden, und hätte iort den Befehl bekommen, in Zivil und unter angenom- nenem Namen nach England zu reisen, um mit der linkischen Admiralität über das bevorstehende Zusammen- oirken zwischen der englischen und amerikanischen Flotte su verhandeln.

Bei seiner Landung in England fand er das Volk Optimistisch und unbekümmert, obgleich es die düstersten slage des Unterseebootsknegs waren. Niemand, weder Presse noch Publikum, hegte den geringsten Zweifel, daß :s möglich sein werde, die Tauchbvotgefahr zu bekämpfen. Admiral Sinns hegte ähnliche Anschauungen, bis er seine rrste Unterredung mit Admiral I e l l i e o e gehabt h,t:e, )er zu dieser Zeit der erste Seelord war und damit auch ser oberste Chef der britischen Flotte. lieber dies erste Zusammentressen mit Jellicoe erzählt Sims nun -folgen­des:

Nach der üblichen Begrüßung zog Jellicoe ein Schreiben aus einem Schubfache und reichte es mir. Es war eine Zusammenstellung des Tounageverlunes in den letzten Monaten. Sie wiesMrcich, daß die Ver­luste durch Torpedierung 536603 Tonnen im Februar erreicht hatte, 603 000 Tons im März, und sie zeigte jetzt im April eine Annäherung an 900 000 TonS.

Diese Zahl zeigte, daß die Verluste durch den Ubootskrieg drei- bis viermal so groß waren, wie all­gemein angenommen wurde. Zn sagen, ich war über­rascht bei dieser Eröffnung, wäre ein zu milder Aus­druck! Ich wäre vor Erstaunen fast hintenüber ge­fallen! Ich hatte an so- etwas Fürchterliches nie ge­dacht und sagte das dem Admiral Jellicoe.

Ja", sagte er, wie wenn er über das Weiter re­dete und nicht über die Zukunft des britischen Welt­reichs,es ist uns unmöglich, den Krieg fortzusetzen, wenn wir weiterhin so große Verluste haben."

^Was machen Sie, um die U-Boote zu bekämp­fen?"

p,Alles, was wir können aber die Lage ist so ernst, daß wir jegliche Hilfe benötigen, die wir ir­gend kriegen können."

Das sieht ja fast so aus, als wenn die Deutschen den Krieg gewinnen," bemerkte ich.

Sie werden ihn gewinnen, wenn wir nicht einen Stopper auf diesen Verlust setzen können, und das bald," antwortete der Admiral.

Gibt es kein Mittel, dies Ubvot-Problem zu lö­sen," fragte ich.

Wir kennen augenblicklich keines," antwoAete Jel­licoe, und er ging dazu über, mir alles zu erzählen, was bislang in der Bekämpfung der Ubootsgesahr ans­gerichtet war. Ich bekam so zu wissen, daß die Ge­schichte mit der Zerstörung der zahlreichen deutschen U-Boote unwahr war. Von Kriegsbeginn bis zu mei­ner Unterredung mit Jellicoe 'waren da nur 54 zer­stört. Alles in allem erfuhr ich jetzt, daß die führenden Männer in der britischen Flotte meinten, daß England nicht imstande sein werde, den Krieg bis 1. November 1917 fortznsetzen, sofern der monatliche Verlust durch Torpedierungen nicht verringert werden könne. Ein ^ Verlust von einer Million Tons im Monat war ver- , nichtend für das britische Reich. -l

Dasselbe," erzählt Admiral Sims weiter,er­klärten die drei führenden Minister Balfour, Cecil - und Carson. Nur Lloyd George war optimistisch. Ich : habe oft mit diesem bemerkenswerten Manne gespro- 1. .chen. vielleicht die, mächtigste Persönlichkeit, nnt der

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Neues vom Tage.

neuen Reichstag s

n,' 28.'- 'Däpk. DieDeutsche Allg. Ztg klärkMgEAbßr dev Nachricht, daß die Wahlen zum Reichs­tag Ende "OMber stattfinden werden, das Reichsministe- cium habe noch keine Veranlassung gehabt, sich mit der HraH'H' beschäftigen. ^

- - Der neue italienische Gesandte.

Berlin, 28 . Dept. General Bo.rdonari kvurde zum^^ä^ftgW -GtzsM^sträger Italiens in Berlin er-

Ztvangsänleihe statt Prämienanleihe.

^ Berlin, 27. Sept. Die Blätter bringen Leitsätze, )ie der deutschnationale Abgeordnete Hugenberg der Nationalversammlung zur Verwendung zur Reichsnot- spfervorlage durch eine Zwangsanleihe (Steueran­leihe) unterbreitet- hat. Hugenberg empfiehlt, die Ver­mögens-Abgabe in der Form der Uebernahme einer Reichs an leihe (Steueranleihe) entrichten zu las en,

> Noten Armee' während der Münchener Räteherrschast,

j Wollenberg, ist aus der Festungshaft in Ansbach ent- j wichen. ' ' - ^

Verfahren wegen Hochverrats.

München, 28. Sept. Der Rechtsanwalt Dr. Sali Feibelmann in Landau hatte, wie derSchwäbische , Merkur" meldet, gegen den Redakteur des antisemitischen sMünchner Beobachter", Hans Müller Beleidigungsklage

> angestrengt, weil Müller behauptete, Feibelmann der frü- l her Vorsitzender des Arbeiter-,und Soldatenrats war und ! jetzt Schriftführer der Dem. Partei in Landau ist, habe j von den Franzosen mehrere Millionen Mark für deutsch-

feiul iche Agitation erhalten. Gegen Feibelmann ist nun voin Reichsgericht ein Verfahren wegen Hochverrats ein­geleilet; die Verhandlung vor dem Schöffengericht in München ist nach Anhörung eines Zeugen bis zur Er­ledigung des Reichsgerichtsversahrens ausgesetzt worden.

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lind zwar mit 5 Proz. verzinslich, aber unter Freistei jtzng von allen anderen Steuern (Einkommen- und Ver­mögenssteuer des Reichs, der Länder und.Gemeinden) die in den ersten 10 Jahren mit 5 Proz., von da an mit S Proz. Steuer belegt wird und deren allmähliche.TiH gung für den Fall einer Besserung der wirtsch aftlich en Hage Deutschlands in Aussicht gestellt wird.

Erhöhung der Kohlenpreise. H ^ Essen, ' 27. Sept. Tie gestrige Versammlung de? Zechenbesitzer des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikätss setzte eine Erhöhung der Richtpreise für den Monat Ok­tober von 10.50 Mark für Kohlen und 15.75 Mark für Koks pro Tonne einschließlich Kohlen- und Umsatz- stener fest. Der Preis für Kohlengrus erhöht sich um 2.50 pro Tonne. Tie Preiserhöhung ist nach vorheriger Fühlungnahme mit dem Reichswirtschastsminister erfolgt und soll die bis znm 1. Oktober ds. Js. eiutretende sLohn- erhöhnng, sowie die den Zechen aus der Urlaubsregelung uno den höheren Knappschaftsrenten erwachsende Bela­stung ansgleichen.

Wie sie über die Kohlen verfügen. Berlin, TerVorwärts" erfährt aus Bern, daß zwischen der Schweiz und Italien mit Zustimmung der Verbündeten ein Abkommen getroffen worden sei, die für Italien bestimmten Saar- und Ruhrkohlen der-Schweiz zuzuleilen, während die in Genu« eintreffenden"ameri­kanischen Kohlen für Italien bestimmt werden.' Die'Prei­se sollen die gleichen bleiben. Die so ansgetäuschten Koh­len würden zwischen der Schweiz und Italien verrechnet.

Streikbewegung. ^

Berlin, 28. Sept. Ter jetzige Streik der Metall­arbeiter wird sich zu einer Kraftprobe ersten Rangs auswachjen. Tie Streikleitungen wollen die Arbeitge­ber zwingen, die ganze Arbeiterschaft zu entlassen, damit diese alsAusgesperrte" eine Berechtigung zur Arbeits­losenunterstützung erhalten, was der Stadt Berlin und dein Staat viele Millioneil Kosten verursachen würde. :

Lübeck, 28. Sept. Den Anhängern des Seemanns- bundS ist es gelungen, den Hasenbetrieb in den letzten Tagen vollständig lahmzulegen, indem sie mit Gewalt ans ankommende Schisse drangen und die Mannschaf­ten zur Arbeitsniederlegung zwangen. Tie Anhänger des Seelnanilsbnndes legten eine Kette quer über den Hafen, nm jeden Schiffsverkehr unmöglich zu machen.

Tarmstadt, 28. Sept. Tie.Arbeiter der Firma Opel in RüsjeiheiinMind ohne Zustimmung der Gewerk- scl-ast in den Allsstand getreten. Ter Schiedsspruch wur­de nicht angenommen.

Metz, 28. Sept. (Havas.) In einer Fabrik in j Rviiibach ereigneten sich Unruhen, weshalb eine Alnei- i luna sran ösiscler Dragoner abgcsandt wurde.

! Komnttinistischc Umtriebe.

! München, 28. Sept. Die Polizei hob das in tziiem Schulhans befindliche BureauFrauenhilfe für ! Politische Gefangene" aus und nahm eine Reihe von Verhaftungen vor. Zahlreiches kommunistisches Werbe- nialerial wurde vorgefunden. Auch wurde festgestellt, daß unerlaubte Begünstigungen für entwichene Straf­gefangene oder solche, die eine Strafe antreten sollten, ausqeüüt wurden. DerAbteilungskommandant" der

Neues Pressegesetz in Oesterreich.

Wien, 28. Sept. Die Regierung wird der Na- riversammlung Entwürfe zu einem neuen Pressege- und einem Journaliflengesetz vorlegen. M - Eine neutrale Stimme zu den Wiener M Enthüllungen.

Stockholm, 28. Sept.Nya Daglight Allehanda" kommen in zwei eingehenden Aufsätzen über die Wie­ner Enthüllungen über den Ansbruch des- Krieges zu folgendem Schlußergebnis: Was man Deutschland ver­werfen kann, ist, daß es allzu naiv und einseitig in sei­ner Biindestreue sich auf Seite der gefährlichen österrei­chischen Politik gestellt hat, nicht daß es sich dazu hat verleiten lassen, für sie zu leiden und zu sterben. Än­dere Mächte als Deutschland wollten den Krieg, nämlich außer Oesterreich, das völlig blind gewesen zu sein scheint, Rußland und Frankreich, welche die Katastropl.e planmäßig vorbereitet haben. Der Zusammenhang be­ginnt sich zu klären.

Verschärfung des Friedensvertrags. ' Paris, 28. Sept. Lefevre hat in der französi­schen Kammer einen Antrag eingebracht, mit den Ver­bündeten Besprechungen einzuleiten, daß dem Frieden'- vertrag ein Nachtrag angefügt werde, wonach Deutschland und seine Verbündeten vollständig entwaffnet werden sol­len durch das Verbot der Herstellung gewisser Kriegs- : artikel. Außerdem sollenalle als notwendig erachteten j Maßnahmen" (deren Zahl und Art natürlich ins End- ; lose ausgedehnt werden könnte, d. Sehr.) in Wirklichkeit ! durchgeführt werden. Tie Friedenskonferenz wird den Antrag in Beratung nehmen. (Man hätte es nicht für möglich gehalten, daß der Friedensvertrag noch einer ^ Verschärfung fähig wäre. D. Sehr.) " ^ Clemenceaus Sieg.

Paris, 28. Sept. Beim Abschluß der ÄusMache über den Friedensvertrag in der Kammer hielt Ele-

rencean noch einmal eine Rede, worin er seine Po», -tik verteidigte, die zum Sieg über Deutschland geführt abe. Tie Rede machte großen Eindruck und bedeuler en unzweifelhaften Sieg über die Opposition. ^

Der Krieg im Osten. .

Haag, 28. Sept. Gerüchm-eise wird gemeldet, Le- lin sei gestürzt worden und eine andere bolschewistische liegierung sei in Moskau eingesetzt worden.

Helfingfors, 28. Sept. Tie Bolschewisten haben n Kronstadt den General Goldenst und 10 andere Off­nere erschossen. - --. -

i Bern, 27. Sept. Wie das amerikanische Presse- ! lurean aus Kischinew meldet, mußte bei Hutin in Äes- j arabien ein großer mit fünf Motoren versehener Dop- s leldccker infolge eines Defektes landen. Bei einer durch ^ minänische Miiitärpersonen vvrgenommenen Untersuchung Mat man 300 Millionen Ru>el Bargeld und eine voll,

' kündige Noieilpresje vorgcfunden. Tie Insassen des Dov- , peldeckers, 4 deuische Offiziere, die sich angeblich nach ! Rußland begeben wollten, wurden verhaftet.

/ i6London, 28. Sept. Es wird gemeldet, daß die

Mohammedaner in Bombay gegen die Zerstückelung der Türkei und gegen die Verteilung der Mandate über j asiatische Provinzen an europäische Mächte Einspruch - erhoben haben. Englische Truppen haben die Stadt j Karahissar besetzt, die türkischen Behörden abgesetzt und den Vormarsch auf Usak begonnen. ..

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