Aus äem kerirk.
Wildbad, I. September. Die gestern im Lindensaale hier stattgehabte Gründungsversammlung für den Konsum- und Sparverein Wildbad war sehr stark besucht. Der vorläufige Ausschuß hatte als Referenten Herrn Verbandsrevisor Ichweikert aus Stuttgart gewonnen. Er wies, nachdem er in großen Zügen die Bedeutung, Zweck und Ziele der Konsumvereine dargetan hatte, an der Hand von Beispielen nach, daß durch die Ausschaltung des verteuern, den Zwischenhandels die Konsumvereine in der Lage sind, wesentlich billiger und besser zu bedienen, als die kleineren. Unternehmer und Händler. Namentlich auch die durchaus nicht einwandfreie Tätigkeit einzelner Kommunalverbünde unterzog Schweickert einer beißenden Kritik, >vorunter»auch die des Kvmmunalverbands Neuenbürg. Der Redner schloß mit einem*warmen Appel an die Anwesenden, sich durch keinerlei Machinationen irre machen zu lassen und fest und treu zur Konsumvereinssache, Vieser erprobten Selbsthilfe der wirtschaftlich Schwachen, zu halten. Sodann ging er zur Erläuterung der Statuten über, welche einstimmig angenommen wurden. Dis Wahlen hatten folgendes Resultat, nachdem vom vorläufigen Ausschuß einige Mitglieder auf erneute Wahl Verzicht geleistet hatten: Vorsitzender des Aufsichtsrats: Wilhelm Eitel, Maurer und Gemeinderat. Aufsichtsratsmitglieder: Albert Heckel, Schreiner, Gustav Eitel, Bergbahnschaffner, Ehr. Kullenhardt, Papierfabrik, Fritz Schmid, Holzhauer, Georg Drechsler, Buchdrucker (Schriftführer) und Schanz, Sprollenhaus.
In den Vorstand kommen: Als Geschäftsführer Obermüller Guggenhan, als Kassier: Gottlob Trippner, Papierfabrik, als Kontrolleur Forstwart a. D. Bozenhardt. Znm Vereinsdiener wurde vom AufüchtSrat bestimmt: Chr. Kappelmann, Holzhauer. — Obst kann vom Konsumverein in Aussicht gestellt werden. Kohlen :c. dagegen nicht. — Die Ladenfrage ist noch zu erledigen, doch dürfte der Par- lerrestock nebst Remise >m Schlosser Kranßsschen Anwesen bei der Linde am meisten in Frage komme». Um r/z-z llhr konnte der Vorsitzende Will,. Eitel die harmonisch verlaufene Gründungsoersammlung schließen, der sich »och eine kurze Koustitnierungssitzung des Anfsichtsrats anschloß, an der auch einige Calnckacher Konsumgenossen in dankenswerter Weise teilnahmen und mit Rat und Tat zur Hand gingen. Möge nun die Hauptsache, der „klingende Erfolg", ebc-nso rasch erreicht werde», den» die 50 Mk. Geschäftsanteil reichen in jetziger Zeit nicht aus zum Einkauf und zur Einrichtung: es müsse» noch Kapitalien dem Verein zufließen in Form von Spareinlagen, die mit 4"» verzinst werden und absolut sicher stehe n Dem jungen Verein, diesem Kinde einer herben, entsagungsvollen Zeit für die Minderbemittelten, ein vivat, ereseat, floriat! ' l?—m.
Wildbad, 2. Sept. (Landeskurtheater.) Am Mittwoch gastiert Kammersängerin Gisela Tercs vom Landestheater Karlsruhe als „Csardasfürstin".
Neuenbürg, 1. September. Am Sonntag wurde hier das Bez irks m ission s f est abgehalten Pfarrer Gonser Calmbach, der die Fesipredigt hielt, halte als Text Daniel 4, 7 gewählt. Er verglich in sinniger Weise
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Ein Urteil ans oem „Unterländer Kurier" über die nach Wildbad verlegte Neformschute: „Schon io mancher Lchiiler erreichte sein Kiel nicht. Das Mißgeschick ist bedauerlich, kann aber wieder gut gemacht werden. Die Rrformschnle hat viele Hunderte von Schülern wieder in Reih' und Glied gebracht. Wer also das Scbulziel verfehlt hat, braucht deshalb nicht zu verzweifeln. Er wende sich an die Refvrmschule (Abteilungen: Gymnasial-, Realgymnasial- u. Lcherrealschulklassen), die anerkennenswerte Ergebnisse erzielt, was sich ain besten in der Tatsache wiederspiegelt, daß die Zahl ihrer Schüler während des Krieges - trotz der Absperrung im Festungsbereich Straß- burg-Kehl fast vierhundert betrug. Das Vertrauen, das die Reformschule bi- iu die hö . sten Kreise genießt, ist vollauf gerechtfertigt".
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das Missionswerk mit dem abgehauenen Baum von dem aber »och Stock und Wurzeln erhalten geblieben sind. Die beiden Wurzeln aber, aus denen neues Leben sprießen kann, und der Missioiissilw der christliche» Gemeinde und der Heüswiile Gattes in Jesus Christus. Suuniiungsvoll reihte sich der Gemeinde-Gesang an: „Harre meine Seele". Anschauliche und ergreifende Bilder aus dem Gebiet der ärztlichen Mission bot Oberlehrer Kämmerer, Geschäftsführer des Vereins für ärztliche Mission, a» der Hand des Sendschreibens an die Gemeinde zu Philadelphia (Offenb. 3, 7, 8). Au einer Reihe von Beispiele» > us der missirmsärztlichen Praxis wurde gezeigt, welch rührendes Vertrauen die Eingeborenen, die den furchtbaren tropischen Kiaukheiten hilflos prei-gegeben sind, dem Missionsarzt entgegenbringe». AitS den, von Deka» Uhl vorgeiragenen übliche» Uebersichis- berich! ging hervor, daß sich die Gebewilligteit der Missions- gemeinde des Bezirks trotz der schweren Zeit noch in erfreulichem Maße gesteigert Hai. Eingegangen sind im Berichtsjahr 7 264 Mark. Missionar Jannasch von der Brüdergemeinde legte seinen zu Hazen gehenden Aussühru-gen Matth. 28, 16 zugiunde. Als die zwei tragende» Säulen aller Missionsardeit bezcichnete der spesse Missionsveteran die beiden Worte: „Mir ist gegeben all- Gewalt im Himmel ! und auf Eiden" und das andere: „Siehe ich bin bei Euch ! alle Tuge bis an der Welt Ende". Aus dem Tagebuch ) eines schwarzen Evangelisten teilte er einzelne Zisie mit. l die auch uns Ctmsten Bedeutsames zu sagen haben. Mit ! dem Gemcindegesang: „Heiland, deine größte» Dinge, be- ! ginnest du still und geringe" sschlvß die erhebende Feier.
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