sen. Unbedingt erforderlich ist das Einspruchrecyl oei rvunvi gungen schon im Interesse der Durchführung der Tarifverträge Die Gruvvenbildung muß weiter ausgebildet werden. Die ver. schiedenen Schichten der Angestellten im Betriebe müssen die Mög. lichkeit haben, im Betriebsrat mitzureden. Nach dem bisheriger Wahlver^ahrcn ist das nicht möglich.

Abq. Delbrück (D.uatl.Bp.): Ich habe den Eindruck, das dieDringlichkeit" dieses Gesetzes weniger in sozialpolitischer und wirtschaftlichen Rücksichten liegt, als vielmehr in rcir politischen Dpportunitätsrücksichten. Das zeigt schon die Tat sache, daß die Entwürfe, die der Reihe nach an die Oeffentlichkci gekommen sind, immer radikaler geworden sind. Die Regierum sollte sich hüten, sich vom Wege der Revolution abbringen zu las sen und gewaltsam eine Umwälzung durchzuführen, für die du Beteiligten nicht reck " >i> auaenb'ickliche Instant

unseres Wirtschaftslebens so ungeeignet ist wie nur möglich.

Abg. Winnefeld (D.V.): Durch dieses Gesetz muß jedl Wirtichaftsqruppe erfaßt werden. Meine darf sich zurückgesetzi fühlen. Das Wählbarkeitsalter von 24 Jahren ist bedenklich ebenso wie das Mitbestimmungsrecht 8er Betriebsräte bei Ein­stellungen uüd Entlassungen vom Standpunkte der Arbeiter­schaft ' aus.

Abg. Braß (U.E.P.): Die Regierung hat es versäumt die Räte zu de» festesten Stützpunkten der Revolution zu macken. Mit diesem Gesetzentwurf sind wir nicht einverstanden. Die Mehrheit der Angestellten will keine bevorzugte Stellung vor den Arbeitern. Die Räte müssen ganz gleichberechtigt neben dem Unternehmer stehen.

Nachdem noch die Abg. Dietrich (S.s, Ehrhardt (I.) gespro­chen, wird die Gcsetzedvorlage dem Ausschuß für Sozialpolitik überwiesen.

Präsident Fehrenbach kündigt die Vereidigung de? Reichspräsidenten auf nachmittag 5 Uhr an. In einer kurzer Ansprache dankt er den Abgeordneten für die geleistete unge­heure Arbeit. Wenn mit einer gewissen Hast gearbeitet wor­den sei, so sei das auf Rechnung der außerordentlichen Verhält­nisse zu setzen. Nicht jeder Stein am neuen Haus habe sorg­fältig behauen werden können.

Am 30. September wird die Nationalversammlung in Ber­lin wieder zusammentreten.

Neues vom Tage.

Die Vereidigung des Reichspräsidenten.

Weimar, 21. Aug. Heute nachmittag 5 Uhr fand die feierliche Vereidigung des Reichspräsidenten Ebert in der Nationalversammlung statt. Ebert wurde von den Schrift!ührern und den Vizepräsidenten am Eingang des Sitzungssaals begrüßt und vom Präsidenten Fehren­bach in den Saal geleitet und von diesem vereidigt. Präsident Fehrenbach hielt sodann eine Ansprache, die der Reichspräs dent erwiderte.

Ter Ansschnß für Auswärtiges.

Weimar, 21. Aug. Ter von der Nationalver­sammlung gewählte ständige Ausschuß für auswärtige An­gelegenheiten ist heute zusammengetreten. Zum Vor­sitzenden wurde Abg. Scheidemann (Soz.), zum stellt). Vorsitzenden Abg. Haußmann (Dem.) gewählt, zu Schriftführern die Abgeordneten Herschel (Ztr.) und Tr. Traub (D.-Nat.).

' Bankbeamtenstreik. ^

Hamburg, 21. Aug. Tie Bankbeamten haben den Schiedsspruch des Berliner Schlichtungsausschusses ange nommen: sie werden aber die Arbeit erst wieder aufneh­men, wenn die Banken den Schiedsspruch ebenfalls an­erkannt haben. - HM , :

Tie Spartakisten.

Berlin, 21. Aug. Tie spartikistische und kommu­nistische Bewegung nimmt an einzelnen Plätzen wie Bres­lau, Magdeburg, Bremen, Braunschweig und München wieder überhand, und es läßt sich genau feststellen, daß diese Plätze Mittelpunkte für spartakistische Putsche wer­den sollen. Tie Regierung hat Vorkehrungen getroffen.

Poincare im Elsaß.

Paris, 21. Aug. Präsident Poitzcare und Ga «icchlin'' sind gestern in Colmar einaetrofsen. wo feier­

licher Empfgng stattwnd. Von Colmar aus besuchte Poin- carc die Hohkönigsburg, Markirch und Schlettstadt und fuhr dann nach Straßbnrg. (Schweizerische sozialistische Blätter melden ans St. Ludwig, wegen des General­streiks in Mülliausen seien die Empfangsfeierlichkeiten erheblich eingeschränkt worden. Sebr viel Militär sei aufgeboten worden, doch wurde die Ruhe nirgends ge­stört. Tie Streikführer wurden verhaftet.) ''crwicklungcn zwischen der «Union und Mersic».

Amsterdam, 2l. Aug. Zwei amerikanische Flieger, die auf mexikanisches Gebiet gekommen waren, wurden gefangen genommen. Amerikanische Truppen haben die mexikanische Grenze überschritten. Das Staatsamt in Washington sandte eine äußerst scharfe Note an Car- ranza, in der die sofortige Freilassung der Flieger ge­fordert wird. Tas Kriegsamt trifft Maßnahmen,.

Amsterdam, 21. Ang. Nach Radio meldet die Newyork World", Japan, habe an China eine neue Warnung wegen der gegen die Japaner gerichteten Un­ruhen aus der Halbinsel Schantnng gerichtet. Tie ame­rikanischen Blätter besprechen die Wahrscheinlichkeit eines Kriegs zwischen den Vereinigten Staaten and Japan und verlangen von England und Frank­reich die Bekanntgabe der Geheimabmachungen, die sie mit Japan getroffen haben. Es sei klar, daß Japan Schantnng nicht zurückgeben wolle.

Washington, 2l, Aug. Thomas Millard, der vom Senatausschuß in der Untersuchung über die Frie- bensverhandlnngen vernommen wurde, sagte aus, die Mitglieder der amerikanischen Friedensabor'.inng Blies, White und Lansing haben in einem an Wilson ge­richteten Schreiben erklärt, die Ueberlnssung Schantnngs an Japan (nach dem englisch-japanischen Geheimvertrag) bedeute den Krieg. Wilson habe sich aber geweigert, den Brief zu veröffentlichen. Es bestehe die Gefahr eines Kriegs zwischen den Vereinigten Staaten und Japan; letzteres könne nur von einem Angriff gegen China ab- gchalten werden, wenn es wisse, dcH es dann einer erdrückenden Uebermacht gegenüberstche. Millard schlug vor, Amerika solle sich die Unterstützung Großbritan­niens und Frankreichs sichern, wie die Vereinigten Staa­ten (in dem Völkerbundsvertrag) sich bereit erklärt haben, Frankreich (gegen Teutschland) beizustchen.

Lansing über den englisch-persischen Vertrag.

Amsterdam, 21. Aug.Taily Herald" meldet ans Paris, der ämerikanischc^Sfaarssekretär Lansing habe 'ich gegen die Teilnahme Amerikas am Völkerbund aus- zesprochen. Amerika habe sich vergeblich bemüht, der -erfischen Abordnung in der Friedenskonferenz Gehör zu -erschaffen; an englischem Widerstand sei der Versuch gescheitert. Inzwischen habe die englische Gesandtschaft in Teheran mit einer kleinen Gruppe den Vertrag ab­geschlossen. Es sei ein gefährliches Spiel im Gehei­men getrieben worden. Großbritannien habe nicht nur sein Reich ungeheuer vergrößert, sondern auch alle Staa­ten um Indien herum mit Ausnahme von 6H»°'nch- Tnrkestcm unter seinenEinfluß" gebracht.

Der Aufstand in Ldcrschlesien.

Berlin, 21. Äug. Mehr und mehr wird man hier der Ueberzengung, daß der Aufstand in Oberschlesien von langer Hand von polnischer Seite vorbereitet würde, wie früher derjenige in Posen. Tie Spartakisten schlossen sich den Aufständischen an. Auch die Ententevertreter sind der Ansicht, daß die Aufrechterhaltung der Ord­nung solange Sache Deutschlands ist, bis der fFrie- densverkrag in Kraft tritt. Tie Aufständischen haben namhaften Zuzug aus dem polnischen Gebiet erhalten

älattowitz, 21. Aug. Tie Aufständischen wurden zurückgedrängt. Gegen 4 Uhr standen die deutschen Trup­pen vor Myslowitz; die in Myslowitz en-geschlossene Abteilung, der schon die Munition und die Verpflegung

ausgegangen war, wurde befreit. Unsere Mitte hat-op- pinitz und Rosdzin genommen. Abends wurde der Kanus eingestellt.

Beutheit, 21. Aug. Ein Bataillon der Manna brigade ist gestern in Lanrahütte eingetrofsen. Von polnischen Front wurde auf die Truppen gewinnt: Mann wurde schwer verwundet.

Thorn, 21. Aug. Ter Gönnern,nn hat '

K'awall? und Plünderungen übe' den "' den verschärften Belagerung:'vstand c die Plünderungen verursachte Schaden au - 200 000 Mark geschätzt.

Zusam»;-" ft si" i' - " - ' amrrila O .

Tanz ist, 21. Aug. Bei euiem 1 an' . " - "' Nensahlwasier entstand aus Einstich! n.n " . v'- > ea und amerikanischen Matrosen ein Streit, der auch am Montag und Tienstag noch nachwirkte. Als am Diens­tag Urlauber des kleinen KreuzersFrankfurt" an dem im Hasen, liegenden amerikanischen ZerstörerHale" vor­beikamen. gab es wieder Streit und ein deutscher Matrose wurde schwer verwundet. Tie deutschen Matrosen, denen sich auch Zivilpersonen anschlvssen, nahmen eine dro­hende Haltung an, woraus eine Anzahl amerikanischer Manchen im Verein mi: nanzösijchen Matrosen des TorpedobootsGlaimore" aus die Menge einstürmten. Von derGlaimore" wurde überdies ein Schuß ab­gefeuert, wodurch vier Personen verwundet winden. Tic Grenzschutztruppen griffen daraus ein und verdrängten die Ansammlung. Tie Amerikaner und Franzosen zogen sich ans ihre Schisse zurück.

An den wieder aufgenommenen Verhandlungen der deutsch-polnischen Kommission wird auch Reichswehrmi­nister Noske teilnehmen.

EnLetttetrupperr gegen die Streiks.

Berlin, 21. Aug. Tie Blätter melden, der Oberste Rat habe Marschall Fo ch beauftragt, der Reichsregierung nahcznlegen, daß den Streiks ein Ende gemacht werde. Nötigenfalls werde die Entente dazu Truppen stellen. (!)

Aus dem besetzten

Berlin, 2l. Aug. In M a ! I'U' dt' >7 geeicht der 10. französischen r > m c Strafen bis zu 10 Jahren ns. n i -. e . wie derBerliner Lola an,.. ' i c

lenen Gegenstände wie W. dein Lazarett Rochus-Hesvsia a-i.i.. eu .

zvsisches Heereseigentnm wann

Bedrohliche Lage in Hof?

München, 21. Aug. Tie Korr. Hosima'U' me! det, es sei der Regierung woht beginnt, daß in Hem >.mo seiner industriellen Umgebung unerwünschte Ver­hältnisse bestehen, und die Regierung werde nicht zau­dern, nötigenfalls einzugreisen. Tie Nachricht, daß dort rin starker Waffenschmuggel getrieben werde, sei unrichtig

^ Die Lage in Ungarn.

Budapest, 21. Aug. Ter Reichsverweser Erzher­zog Joses hat (nach Reuter) der Friedenskonferenz er­klärt, daß er das Regiment nur so lange führen Werde, bis die verfassunggebende Versammlung über die künftige Staatsform Ungarns entschieden habe. Tie Vereinigten Staaten wollen den Erzherzog nicht anerkennen. Zu dem Entschluß soll auch die gegensätzliche Stellung der jetzt ansgelösten b erlichen Regierung in Szegedin bei­getragen haben, da letztere eine weitgehende Verständigung mit den Südslavcn anstrebte, die der Erzherzog nicht billigte.

Budapest, 20. Aug. Nach einer Meldung des Ung. Korr, ist in ganz Ungarn das Standrecht erklärt worden.

Landrichter Lange.

Nomanvsn Maria Lenzen, -eb. di Sebregondi.

Nachdruck verbeten

Neben deinem Gütchen "Mareinage in Lothringen wirb das sein ganzes Besitztum sein."

Leonore, welcher Unsinn!" In der Hast, mit der sie sich in ihrem Sessel aufrichtete, und in Sem starren Blick ihrer weit geöffneten Augen verriet sie mehr Angst als Zorn.Mein Gemahl ist ja im Besitze der sämtlichen großen Güter sowie der Oekonomie- höfe, Staatspapiere und Barschaf.en, die zu der Hinter­lassenschaft des Freiherrn Johann Leoin gehören."

Freilich ist Papa im Besitz," erwiderte Leonore, nicht ohne Bitterkeit,aber in ungerechtem Besitz."

Wie kannst du wagen, das beurteilen zu,wollen? ... Ich wiederhole, dein Papa ist im Besitz des Ver­mögens und der Staat, die Regierung stören ihn darin nicht. Wer dürfte es wagen, sein Eigentum an- zutasten?"

«Ach, Mama, ist nicht ein jeder dazu verpflichtet, der weiß, daß diese Erbschaft eben nicht meinem Papa, sondern seinem Vetter Erhard gehört?"

Läge die Sache wirklich so, was ich nicht glaube denn ich hörte immer, der Besitz verleihe auch das Recht, ja, läge sie wirklich, wie du annimmst, so hat doch niemand die Befugnis, sich einzumischen. Es ist eine Bonndorfer Familienangelegenheit."

Sie ist aber bereits über die Grenzen unserer Familie hinaus bekannt."

Doch zum Glück nicht bei vorlauten Fremden. Ich sehe jetzt ein, daß Papa gut getan hat, diese Heiraten, die mir anfangs so viel Kummer bereitet baden, zuzu- geben. Herr von Lange war von diesen Verhäl.- iisen unterrichtet. Er würde als Feind sehr gefährlich ge­wesen sein, als Bundesgenosse ist er unschätzbar "

Ach, Mama, teure Mama, ich habe gewünscht. Gott weiß, wie sehr, dich zu schonen, kein hartes, kein tadelndes Wort auszusprechen", sagte Leonore, schmerzlich bewegt.Aber es bleibt mir nichts übrig, als die Dinge offen als das zu bezeichnen, was sie sind. Tante Jsabella hat meinen unglücklicken Va er beredet, dich, seine Verwandten und alle Welt zu be­trügen, und durch diesen schrecklichen und grausamen Betrug die Güter an sich zu reißen, die nach dem Te- üamente des Onkels Johann Levin nicht meinem Vater.

sondern dem Vetter' Erhard zukamen, weil ihm als ältestes Kind ein Knabe geboren wurde. Soll'nun nein armer, betörter VcAer hier auf Erden von Ge­wissensbissen gequält, von Angst und Scham ge -arlert werden? Wenn nicht, so muß er seinem so ents'Gich Hintergangenen Verwandten das geraubte Gur rmch Möglichkeit ersetzen. Außerdem gibt es hier und dort keinen Frieden, kein Erbarmen für ihn."

Sie schwieg erschöpft. Bittere Tränen strömten eiß über ihr blasses Gesicht.

Ihre Mutter hatte, sich tief zurücklehnsnH ihre Hände über die Augen gelegt. Eine b-klom e.:e Stille herrschte lange in dem Gemach, bis endlich' die Baronin die Hände sinken ließ und mit bebender Stimme sprach: »Deine Worte machen, daß deine Mutwr sich als Bett­lerin fühlt. Und sie drücken deinem Vater ein Zei en der Schmach auf die Stirne. Aber du mußtest sie sprechen. Ich zwang dich dazu."

Liebe, teure Mama, betrachte doch unsere Lage nicht aus dem düstersten Gesichtspunkte. Es ist nicht ;u leugnen, daß Papa gefehlt hat. Aber die Versuchung war zu schwer für ihn, und du kennst ja die Gewalst Sie Tante Isabelle über ihn hatte. Jetzt ist er ent­schlossen, gut zu machen, soviel er vermag. Jetzt, wo er zur Erkenntnis dessen gekommen ist, was unab­änderlich geschehen muß, ist es sein größter, last ein­ziger Schmerz, daß du durch den uns bevorstehenden Wechsel leiden wirst."

Leiden! - Ich werde vernichtet werden von der Last der Schmach und der Armut, dis mir hevorscehen. Schmach und Armut, sie sollen fortan die untrenn­baren Gefährten einer Tochter 'tzer Hauser Castelnau und Waldatten seinl"

Nein, Mama, diese Schrecken werden dir erspart bleiben. Franz kennt den Baron Erhard uns ist über­zeugt, daß er ein Ehrenmann ist, und bereitwillig die Hand dazu bieten wird, daß durch die zwischen ihm und meinem Vater zu treffenden Anordnungen aus den Namen Bonndorf, der ja auch sein eigener !:st, kein Schatten fällt. Auch mit Dürftigkeit 'wirst i)u nicht zu kämpfen haben. Nudolph ist ein Mann, >rnd er kann und wird selbständig für seine Zu unft vinstehen. Die meinige ist gesichert durch meine Ver­lobung. Somit verbleiben, die Einkünfte von Süderast und Mareinage unverkürzt dem Papa und dir, liebe Mama. Ich bin gewiß, wenn du deine Kinder glück­lich weißt, wirst du dich auch in dieser bescheideneren Lage zufrieden fühlen."

«erne Absicht ist Lwar gut, Leonore," sprach die ) Baronin in bitterem Tone,aber deine Tröstungen ) ermangeln eines vernünftigen Grundes. Die Einkünfte , von Süderast und Mareinage! Weißt du nicht, dak> "e bisher zum größten Teile nur von deinem un^ -meinem Nadelgeld verschlungen wurden? Und damit sollen wir nun reichen für unseren ganzen Haushalt und Toilette, und was sonst noch erforderlich ist! Künf- , tig, meine Tochter, bedenke, ehe du einen Satz auf- stetst! oo er mit oer geiunoen Vernunft ülcrcii,sti...w.

Ieonore fühlte sich durch die s Zurecht.vei' - nabe entmutigt, wagte aber trotzdem noch einen V - die Ansichten und Empfindungen ihrer M tu erne etwas größere Uebereinstimmung mu der g g : age zu bringen.

Zürne mir nicht, liebe Mama, wenn ich in n Unerfahrenheit bisweilen einen Mißgriff begehe. - , eine erkenne ich mit dir, daß uns allen eine Ke. fernster Sorge und vorsichtiger Einschränkung bevor- ! steht. Nicht ohne Aengstlichkeit bin ich mir der Schwie- ; cigkeiten bewußt, die meine Jugend und meine Unbe kauntschaft mit dem Ernste des Lebens mir bereiten werden. Aber ich sage mir auch, daß ich deine Tochter ) bin und das Recht und die Pflicht habe, den edeln / Frauen deines Hauses nachzueifern, von denen ich ) sich so oft voll Begeisterung und Stolz reden hörte. Du sollst mir nicht umsonst erzählt haben, du Teure, wie die schöne Marquise Castelnau und ihre zarte Schwester, die Gräfin St. Maurice, als sie vor den Vreueln der Revolution aus ihrem Vaterlands flohen, -inen Mut unv eine Entschlossenheit entfalteren, die der größten aller Helden würdig gewesen wären, wie sie sich endlich mit ihren Gatten und Brüdern in Hamburg geborgen, aber von allen Mitteln entblöß!, iahen, und dennoch keine fremde Hilfe begehrten, durch leine Klage sich erniedrigten. So dürftig, wie diese: unsere Ahnherren und Großmütter waren, werden wir nicht sein. Aber auch wir werden Schwierigkeiten zu Kämpfen finden, und' ich hoffe, es- wird uns ver- ( gönnt sein, mit gleichem Mute und ähnlicher Tatkraft, wie sie einst ihr großes Schicksal trugen, sie zu bs- wältiaen."

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