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Die Lage im Osten. - ...

Berlin, 3. Jan. Die deutsche Waffenstillstandskom- ttnsfwn teilt mit: Anläßlich der unerhörten Vergewalti- gung, der die deutschen Truppen im Osten unterworfen werden sollen, hat nunmehr auch die deutsche Oberste Heeresleitung den Verbandsvertretern in Spaa ausdrück­lich u. a. erklären lassen: Artikel 3 und 4 des Waffen- Mstaildsabkommens forderten ursprünglich sofortige Zu­rückziehung der deutschen Truppen im Osteil. Auf die deutsche Anregung, die ebenso im deutschen Interesse Die m dem der Allgemeinheit erfolgte, wurde der Worr- "ut geändert. Deutschland Hai damit nicht die Ver- Schichtung übernommen, im Osten für Ordnung zu sorgen, andern lediglich die Berechtigung erhalte,!, erst allmähl­ich zu räumen. Die von Deutschland freiwillig über­kommene Aufgabe, im Osten für Ordnung zu'sorgen, ourde erfüllt, solange dies möglich war. Der Nück­isch wurde erst angeordnet, als sich die deutschen Trup- cn zu schwach und leider auch zu unzuverlässig wiesen. Die Alliierten wurden hiervon unterrichte?, ichdem im Vertrag vereinbart war, daß die deutschen,

Truppen möglichst lange iin Osten verbleiben sollen, müßte erwartet werden, daß die Alliierten, wenn sie wirklich Wert daraus legten, die kleinen Völker im Osten zu schützen, die Deutschen nicht geradezu verhinderten, ihr" Ausgabe durchzuführen. Dies ist aber tatsächlich der Fm. w'wese». Die Alliierten erklären sich jetzt zwar soli­darisch mit der polnischen Regierung. Sie haben aber z. B. nicht zu verhindern gesucht, daß die Polen die Eisenbahnen nach Deutschland abschnitten und damit die Lebensmöglichkeit der deutschen Truppen unterbanden. Aber wenn die Deutschen in der Ukraine -kämpfen sollten, so müßten sie Waffen und Munitions- Vorräte haben. Man dürfte sie ihnen nicht, wie dies z. B. in Odessa geschehen ist, zum großen Teil wegnehmen. Durch ihre eigene Handlungsweise haben die Alliierten somit das von ihnen gewünschte Verbleiben der deutschen Truppen in den besetzten Gebieten des Ostens selbst in hohem Maße erschwert.

Eindringlich wird ferner darauf hingewiesen, daß nach der von den Alliierten anscheinend beabsichtigte» entwürdigenden Behandlung der deutschen Truppen die Gefahr des Bolschewismus für die östlichen Län­der außerordentlich gesteigert werde, nicht zum wenig­sten für Polen, wo bolschewistische Ideen weitverbreitet sind und keinen Widerstand wie in einem altbefestigten Staate finden. Schließlich inuh betont werden, daß die Deutschen gezwungen werden würden, waffenlos das von feindlichen Agitatoren verhetzte Land, das einer straffen Regierung zurzeit völlig entbehrt, zu durchziehen, nnd schutzlos in Winterszeit dem Rauben und Morden ans- gesetzt würden. Die bisherigen Erfahrungen hierin reden

eine deutliche Sprache. Es kann nicht Absicht der Alliier

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ten sei», weitere Greuel hervorzurufen. Die deutsche Oberste Heeresleitung erwartet daher, daß in Anerken­nung der vorgebrachten Gründe eine würdige Lösung für die Rückkehr der deutschen Truppen aus dem gefunden wird.

Die Amwälzung im Reich.

Gras Brockdorff-Nantzau über seine Politik.

Berlin, 3. Jan. Der neue Staatssekretär deS Aus­wärtigen Amts, Gras Brockdorff-Rantzau, hat einen Mit arbeiter des WTB. empfangen und diesem ans seine Frage über die Richtlinien, die er in der Politik zu verfolgen beabsichtige, nachstehende Erklärung abgegeben: Mein Bestreben wird sein: Wahrheit und Offenheit dem eigenen Volk wie dem Ausland gegenüber. Das deut­sche Volk soll im Unglück seine innere Größe nnd Würde bewahren, Selbsterniedrigung und Ueberhebnng vermeiden. Ten Frieden will ich schließen als einen Frieden des Rechts. Einen Frieden der Gewalt, der Vernichtung und Versklavung lehne ich ab. Manche un­serer Gegner verdächtigen die Revolution als de» Ver­such Deutschlands, sich den ans der Annahme des Wil- sonschen Programms folgenden Verpflichtungen zu ent­ziehen. Diese Behauptung ist ebenso unwahr wie der Glaube irrig ist, das Deutschland der Revolution werde sich demütig den Forderungen der reinen Gewalt den gen. Solange ich an dieser Stelle stehe, wird dafür gesorgt weTcn ''eck' D- Rl »d setz e I.sagen gen-i s.-ii-

Ein ernstes Wort an die Bauernschaft.

Durch die Revolution am 9. November haben sich die politischen und wirtschaftlichen Verhält­nisse in ganz Deutschland von Grund aus geändert. Der alte Obrigkeitsstaat, Kaiser und König an der Spitze, ist nicht mehr. Für das gesamte Volk gilt es nunmehr, einen neuen Volksstaat zu errichten, in welchen, jeder Teil der Bevölkerung mitzuarbeiten verpflichtet und berufen ist. Nicht die Herrschaft eines Standes soll künftig mehr bestehen, sondern aller Glieder in einträchtigem Zusammenarbeiten; auch die Landwirtschaft muß dabei Mitwirken.

Die Rechte des Bauern auf freies Eigentum dürfen nicht angetastet werden. Der

linke Flügel der Sozialdemokratie will ohne viel Federlesen alle Eigentumsrechte beseitigen und zwar so rM> wie möglich. Die gemäßigte SvzialdcknoLvatie lehnt dies für den Augenblick zwar ab, es ist aber uimestreitbar, daß das Hauptblatt der Sozialdemokratie derVorwärts" in Berlin am 20. November 1918 in Nr. 320 wörtlich schrieb:

Der Besitz wird von keiner Sette des Sozialismus Schutz und Schonung zu erwarten haben." Wir denken, das genügt! Von der äußeist rate» Sozialdemokratie verlangte deren Genoste Thcck- heimer in No. 20 der Noten Fahne in Berlin, die Revolutiomerung des Landes, daß nicht blos für Fabriken, sondern auch für Knechte und Mägde uns den Bauerngütern der Achtstundentag gewaltsam eingeführt werden müsse! Dies ist aber bei der Art- der Arbeit auf den Bauernhöfen absolut unmöglich. Die Einführung des Achtstundentags bei den Bauern müßte deren baldigen Ruin vollständig herbeiführen. Die Rentabilität der Landwirtschaft wäre gänzlich -vernichtet, der Wert von Grund und Boden, von Acker rind Wiesen müßte um mehr als die Hälfte im Webte sinken. Statt, was uns so nottut, die heimische Produktion, zu vergrößern, müßten Heu und Oechmvtz auf Vst, Feldern verfaulen, die Ernte teilweise mym- gelegt und das Vieh ohne Speise und Trank bleibend WAOmfö will, daß sein Eigentum erhalten und seine Existenz nicht vernichtet wird, der muß mit Frau, Söhnen und Töchtern, sowie Dienstboten am t 2 .

Januar wählen und zwar ist jedes berechtigt» das über *20 Jahve alt Hh, Die Deutsche demokratische Partei will Ruhe, Ordnung und Freiheit für jedermann, sie wird alleVersuche, den höchst gefährlichen

Plan, den Achtstundentag auch bei der Landwirtschaft Knall und Fall durchzusetzen, mit äußerster An­strengung bekämpfen. Die Württembergische Bürgkrpartrei kann nicht unser Vertrauen haben, weil sie während des Krieges durch Männer, die jetzt an ihrer Spitze stehs,, uferlose Eroberungsziele verfolgte, wodurch wir in der heutigen Not und Trübsal uns befinden. Die ckdeligen Großgrundbesitzer in Preußen sind ihre Führer, die Weltmachtsgelüste hegten nnd uns dadurch mit Amerika und England entzweiten. Sie waren es auch, welche aus Liebedienerei und um Stellungen, Ehren und Ordenstitel zu erschachern, das unselige persönliche Regiment des Kaisers unterstützten.

Noch nie war eine Wahl in Deutschland so wichtige wie die diesmalige. Wer

nicht wählt, ist schuld, wenn das Vaterland und damit das ganze deutsche Volk für

immer rettungslos zu Grunde geht. Auch die Rechte der Kirche und Schule für ungehinderte reli­giöse Ausübung und Erziehung wird von der deutschen demokratischen Partei garantiert, denn sonst

würden nicht Männer, wie Stadtpfarver Esenmein, Stadtpfarrer Lainparter und Regierungsdirektor Hieber in ihren Reihen mitkämpfen. Der Verlaus 'der bisherigen großen Versammlungen in StM und Land, beweist unzweideutig, daß die Mehrheit dev ntchtsozialiMschen Stimmen auf die Deutsche demokratische Partei entfallen wird. Die sogenannte Bürgerpartei wird daher nur eine kleine Anzahl von Sitzen in der neuen Kammer erhalten und ihr Einfluß somit auf fast Null herabsinken. Die Rech te und Interessen der Bauern können aber nur von, einer Mehrheit wahrgenommen werden und sonnt ist es daher ein Gebot der Pflicht für jeden Bmzern, nrcht die VürKwpartei,Msgndern die Deuyche ormokratische Partei zu unterstützen. Bleibe daher keines von der Wahlurne Mn und gebe nur den Stimmzett^ ab mit der Aufschrift: Deutsche demotzratissche Partei.

Samstag, d u 4. Januar ISIS

36 Jahrgang.

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yasr eintöst, aber nicht um die Breite eines'Haares über das hinausgeht, was es als richtig ancrkannl hat. Ein Grundrecht der Völker ist das Recht der Selbst­bestimmung. Unsere Gegner haben es nicht nur aner kann!, sondern zum Kampfruf gemacht. Deutschland er­kennt es gleichfalls an, fordert es aber auch für sich. Wenn der Ärnndsatz gelten solt: Ter Balkan den Bat-' kanvölkeru, so wird es auch heißen müssen: Dein sch- land den Deutschen.

der Offiziere, Erüfernüng der Rangabzeichen ustv.- wrn-- -det. -Das. TelegvanM-chat- der ..Freiheit" zufolge fol- 's qenden.Wortlaut: Ich erkenne die von dein ^lickrnsrat i der A.- und S.-Mte gefaßte Resolutionen beir-eschnd tz

tze

rordnung .über iMs.. Heerwesen, insbesondre in der

Ein Wiirltem-erger Neichskriegsntinifttv.

Berlin, 3. Jan. Wie derBerl. Lotalanzeiger"' erfährt, ist zum Nachfolger des Kriegsininistcrs Scheuch der württembergische Oberst R einhardt ernannt wor­den, der im Kriege znletz, Chef des Stabs eines Armee-- oberkoininandos war. Bei Beginn der Temobilmachuiig übernahm er das. neue Temobilmachungsdeparlemenr im preußischen K'negsministerinm.

Berlin, 3. Jan. Wie derGermania" mitgeteilt wird, besteht vorläufig keine Aussicht, daß. Adolf Hoff­man» von seinem Amt als Prenst. Kultusminister zurück- tritt. Er soll sich mit Händen und Füßen an seinen Ministersessel klammern. ' , -Mtz

Das Telegramm HindenbnrgS.

Berlin, 3. Jan. TieFreiheit" veröffentlicht das angeblich vertrauliche Telegramm Hindenburgs an das « Armeeoberkommando Oberost, das sich gegen di- V' 1

Stellung der OfsiAieM und Unteroffiziere, nicht an. V l der Auffassung,, daß eine solche tief m da» -eben, der Nation nnd des' Heeres einschneidende Veränderung ^ nicht von einer einseitigen Standesvertretung, sondern nur- von deL durch das ganze Volk berufenen NalionatverifammlunN getroffen werden kann. Das Heer steht-nach Mie vor zu der Regierung Ebert und erwartet von dieser Regierung', daß sie die von ihr gegebene Zusage über den Bestaüd des Heeres nnd d,c Richt­linien/über die BeftlHiiffse der Vertrauensmänner des . Heeres weiter: als maßgebend anerkennt und es dadurch . dem Offiziers- Und Uritervffizierskorps ermöglichen imrd,^ -iter Tienstz zu tun. Ich bin in .dieser Beziehung bei . der Regierung vorstÄlig geworden. Es bleibt deshalb bei,- den bischer gegebenen Befehlen. . -

Massen^ cttrltt.

Berlin, 3. Fan. Tie (unabhängigen) Mitglieder ck er prenß. Regierung Strobel, A. Hofsmann, Rosen-.)« selb, Arco, Simonf P. Hoffmann und Breitscheid sind tz. Zurückgetreten, weil ohne ihr Befragen Oberst Reinhardt) zum Kriegsministes ernannt worden sei.

Ge^en dHe üüerck!'Menen Löhne.

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