dev Deutschen demokratischen "Kartei

in Witdkad.

Das alte Wegierungsfystem l

in Deutschland ist zusammkngrbrochen

Drei Millionen Tote und Invaliden

die Einbuße des größten Teiles unseres gesammten Voiksvcrmögens, der

Verlust vo« Schiffahrt uud Autzeuhaudel

der völlige Mangel an Rohmaterialien, rapid zunehmende Arbeitslosigkeit, Armut, Hunger und Elend kennzeichnen das Trümmerfeld, das uns eine

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hinterlassen hat.

Der Sturm der Revolution hat das alte, morsche System hinweggcsegt, aber zugleich die Hoffnung all derer, die erwarteten, daß die neue revolutionäre Regierung das deutsche Volk einer freien, glücklichen Zukunft entgegen führe, gründlich getäuscht: Gesetzlosigkeit, Unordnung und allgemeine Unsicherheit, die Zerrüttung unseres Wirtschaftslebens durch verbrecherische Streiks und sinnlos hohe Lohnforderungen, die ständige Bedrohung unserer persönlichen Freiheit, unseres Lebens und Eigentums durch die äußeren Feinde und durch die herrschsüchtige und habgierige kleine Gruppe der Spartakusleutr,

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die die Schmach auf sich genommen haben, um den Preis von 16 Million» Rubel ihre

Heimat a« de« rnff. Kölsche,vlsmns xn verkaufen.

In dieser unbeschreiblichen Not können

nur große Karteien

am Wiederaufbau unseres Vaterlandes wirksam arbeiten.

Jede Zersplitterung ist ei« Verbreche«.

In der deutschen demokratischen Partei müssen sich Alle zusammen schließen, denen der gesundr, kraftvolle Aufbau

eines einige« freien dentsche» VolksstaateS

am Herzen liegt und bei den Wahlen zur Nationalversammlung und zur Württ. Landes- Versammlung das Schicksal Deutschlands und unseres geliebten Schwabenlandes weder der Reaktion ausliesern, noch der Sorisldemokratie allein überlassen wollen.

Die deutsch-demokratische Partei erstrebt

die unverzügliche Errichtung einer freien, deutschen Republik, in welcher crllle öffentliche Macht allein auf dem

L » Wille« des souveräne« deutsche« Volkes

V >^uht, unter freier Entwicklung der Eigenart der einzelnen deutschen Stämme. Wir ^^Hordern die

völlige Geichheit aller deutsche« Staatsbürger

und Staatsbürgerinnen vor dem Gesetz und in der Verwaltung ohne Rücksichtnahme auf Stand, Gesellschaftsklaffe oder Bekenntnis.

Wir stehen ein für größte Vereinfachung der Staats- und Gemeindeverwaltung Er- ? richtung des

Ginkammersystems

im Staat und Gemeinde, die Sicherung des allgemeinen, direkte», gleichen und geheimen Wahlrechts für beide Geschlechter nach dem System der Verhältniswahl unter Einführung des Volksbegehrens (Initiative) und der Berufung an das Volk (Referendum) das Volk bestimmt seine G-schicke durch Selbstregirung und Selbstverwaltung im Staat und Gemeinde.

Der Wiederaufbau unseres Wirtschaftslebens zwingt zur Entfaltung größter Leistungs­fähigkeit in Landwirtschaft, Industrie und Handel, unter selbstverständlicher Erhaltung der Privatinitiative des Unternehmers, und der Selbständigkeit der Tätigkeit des Handwerkers, des Kaufmanns und Landwirts. Der Wiederaufbau des gewerblichen Mittelstandes ist eine Staatsnotwendigkeit. Wir verlangen ein zeitgemäßes Handwerkerrecht, freies Wahlrecht für die Handwerkskammern ohne obrigkeitliche Bevormundung.

Wir treten ein für

»rationale« u«d inter»atio«ale» Arbeiterschutz

aus staatlichen, gesundheitlichen und bevölkerungspolitischen Gründen; Anerkennung der Gewerkschaften und Gewerkgvcreine bei voller Koalitionsfreiheit, Heranziehung der Arbeiter zur Mitwirkung in der Verwaltung und Rechtssprechung mit unbedingter Gleichberechtigung; Hebung des Arbeiterbildungswesens durch Staat und Gemeinde. Auch für dis Privat- angrstellten fordern wir völlige Koalitionsfreiheit und Freiheit ihrer potitifchen Betätigung Die demokratische Staatsform verwirklicht die volle Gleichberechtigung aller deutschen Volksgenossen, also auch der Frane« deshalb muß ihnen in Zukunft das sciive und passive Wahlrecht zu allen gesetzgebenden und öffentlich rechtlichen Körperschaften, zu den Organen der Selbstverwaltung und den Berufsvertretungen, ihre Zulassung als Schöffen und Geschworene, insbesonders in dem Verfahrengegen Jugendliche, gewährleistet werden.

Wir fordern die privatrechtliche und prozeßrechtliche

Gleichstellung der Iran mit dem Mann

und die Einführung der Errungknfchafts- Gemeinschaft als allcingiltiges eheliches er- rrcht. Grundsätzliche Gleichstellung der weiblichen Erwerbstätigen mit den männlichen, gleiche Berufsvorbildung und gleiche Entlohnung bei gleicher Leistung. Wir erstreben die

Kekung dev Wotksgesundheit

durch Schutz der Arbeiterinnen und der Jugendlichen auch in der Heimarbeit, Ausbau der Sozialversicherung, staatliche Wochenbeihilfe, Mutterschutz und Säuglingsschutz nnd Anstell­ung staatlicher Fürsorgerinnen.

Die deutsch-demokratische Partei fordert

den einheitliche» Aufbau des gesammten Schulwesens, Selbständigkeit der Sch-cke, weitgehende Heranziehung des Elternhauses an der Schule und kräftigste Förderung des Volksbitdungs- wesens durch Staat und Gemeinde. Runügeltlichk.it des gesammten Schulunterrichts mit dem Grundsatz, daß alle Schuten dem Tücht gen und Begabten zu seiner Weiterbildung offen stehen.

Im Falle der

Trennung von Uirche und Staat

stehen wir auf dem vorbehaltlosen Standpunkt der

Wcchrung oer S ürdr?

und der finanzielle» Selbstständigkeit der Kirche nnd der Beibehaltung d r theologischen Fakultät im Rahmen der Hochschule. Wir fordern die

Beibehaltung des Religionsunterrichts i« der Schule

unter Wertschätzung der Religion als »nersetzlichen Urquells sittlicher Kraft.

Wir fordern

Msdktmll >lln Mit§> M SlsikAm-tt

aller Titel und Ehrenzeichen, mit alleiniger Ausnahme der i« der Front «or dem Feinde erworbenen Auszeichnungen.

Wir sind für

Aufhebung aller Arongüt r n Ztdnkomminsfe

überhaupt für Abschaffung der, für die allgemeine Volksernährung «rentablen Groß­grundbesitze, zum Zweck der Herstellung kleiner, auskömmlicher Bauerngüter, unter ange­messener Entschädigung der bisherigen Besitzes. Bei der Zuteilung der Bauerngüter sinv in erster Linie Kriegslnvalidrn aus dem Bauernstände zu berücksichtigen.

In der StenerpolMK muß der Grundsatz gelten:

Wmg l>n WM». MAng kl st-ckn Wlln»

(progressive Besteuerung). Schärfste Erfassung der Krlegsgemtnne» d r Erbschaften und der grollen Vermögen. Einmalige progressive Vermögensabgabe.

- In Verfolg ihrer Sozialpolitik hält es die Deutsche demokratische Partei für ihre Mich! dafür einzutreten, daß die Gemeinden für die dauernde, auskömmliche Rn-erstütz- un- aller kranken und arbeitsunfähigen Gemeinde-Mitglieder zu so gen haben.

Wir fordern eine angemessene Entschädigung der Kriegsiuvatiden vor ollem der Kriegswesen und Kriegswilwen.

Wir treten ein für gleiches Grundgehalt für alle Kategorien von Staats- und Ge- mrindebeamtcn mit gleicher Vorbildung, angemessener Zulage für Verheiratete und Zulage für jedes Kind. Die Höhe der Beamtengehälter muß den jeweiligen Zeitumständen ent­sprechen. /

Ein wichtiges ideales Zi-l-uckserer Partei ist es, jeder Familie ein trauliches Helm schaffen r« helfen. Im Ve/folg dieses Grundsätze» wird unsere Partei

jede gemetuützige Tätigkeit unterstütze«,

welche die Herstellung von GlnfamMenKansern für einfache bescheidene Familien in zielbewußter Weise erstrebt und durchführt.

MttM MMM!

Acinde gelegt. Die Sache jedes Einzelnen steht auf dem Spiet, darum bleibe Heiner lässig zurück. Alle die wahre Vaterlandsliebe beseelt reicht uns die Hände zum Aus­bau eines neue«, eisige«, freie« deutschen Vaterlandes.

Vereinte Kraft macht stark; darum tretet ein in unsere Weihen und

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Beitrittserklärungen nehmen alle Ausschußmitglieder entgegen: Alle über 20 Jahr alten männlichen und weiblichen Einwohner können Mitglieder der Partei werden.

Der halbjährige Beitrag für Alleinstehende beträgt 1 Mark für Familienvorstände einschließlich der ganzen zusammenwohnenden Familie 8 Mark.

Die Deutsche demokratische Kartei in Witdvad.

Der provisorische Ausschuß: Tr. Layer, Kurarzt, Christian Brachhold, Kaufmann, C. W. Bott. Kaufmann, August Bechtle, Hotelbesitzer, Ludwig Kappelmann, Kauf­mann, Fritz Krauß, Schmidmeister, Wilhelm Kappelmann, Oberholzhauer, Christian Schmid, Zimmermann jun., Julius Schund, Gypser, Karl Kallsaß, Bergbahnschaffner Fritz Bechtle, Baddiener, Christian Kullenhard, Maschinenführer, Christian Galt, Hausdiener in Wildbad. Karl Schanz, Sägmüller, Sprollenmühle, Anwalt Johann Mutterer, .Karl Rau jun. und Wilhelm Günthner in Sprollenhaus, Anwalt Haag und Friedrich Haag in Nonnenmiß.