Listen dir 2iöleans: ?: >e k.am neu. llniere L rupper blieben bei geringen eigenen Vcr.usten überall Liegern Lei Schitomir nahmen wir den Bolschewisten 15 0)e- ichütze ab. Tie Stimmung unserer Truppen ist gut.

Polnische Gewalttätigkeiten gegen deutsche Soldaten.

Berlin, 20. Tn. Auch in der Ukraine fangen polnische radikale Elemente, letzt an, die Deutschen als vogclsrei zu betrachten. Wie aus Kiew gemeldet wird, rotteten sich in -Odessa Polen zusammen und ver­suchten, deutsche Militärautomobile zu rauben. Tie Deutschen setzten sich zur Wehr und es gelang ihnen, einen Teil der Räuber sestzunehmen und dem ukrainischen 3. Armeekorps zu übergeben. Deutscherseits sind l , Leutnant, 1 Vizeseldwebel und 1 Oberjäger als Opfer dieser verbrecherischen Anfälle zu beklagen. Auf Seiten der polnischen Räuber sind auch einige Tote zu verzeichnen.

Neue- v-m Lage.

Deutschfeindliches aus der Schweiz.

Bern, 19. Dez. (Schweiz. Dep.-Ag.: Im Na- i tionalrat wurde ein Antrag eingereicht, der von, Bnn desrat die Kündigung des Niederlassungsvertrags mit , Deutschland verlangt, um die Fremdenkontrolle schärier handhaben zu können.

Die österreichische Rationalversammluug.

- Wien, 20. Dez. Tie deutschösterreichische National Versammlung nahm ein Gesetz an, das die Verantwort lichkeit und die Bestrafung höherer Führer im Kriege feststellen soll. Ter Achtstundentag wurde beschlossen.

Das amerikanische Friedensprogramm.

London, 20. Dez. DieTimes" meldet, das ame rikanische Friedensprogramm sehe nur den Ersatz von ' Kriegsschäden vor, die durch militärisch nicht notwen dige Handlungen verursacht seieri. Im übrigen sollen ' Amerika und die Verbündeten auf die Erstattung ihrer ^ Kriegskosten verzichten. TieTimes" glaubt, daß die Verbündeten damit nicht einverstanden seien.

TerMorning Post" zuftlge erklärte il 'yd George, daß bis Anfang Februar der Vorsrieden abgeschlossen sein werde, falls Deutschland bis dahin eine vertrags- bcrechtigte Regierung habe. (Tann wäre, wie dieMag- deb. Ztg." erfährt, der allgemeine Frieden etwa im j April zu erwarten.)

- Kiew, 19. Dez. Das Direktorium der ukrainischen , Volksrepublik richtete an die Ententemächte eine. Note,

worin sie darlegt, daß das ukrainische Volk in seinen! Staate selbst Ordnung schaffen könne. Ein Erlaß de-t Direktoriums verspricht jedem Angehörigen des republi kanischen Heeres einen Landanteil.

Belgrad, 20. Dez. Serbien hat nach einein Berich des Kriegsministeriums durch Krankheit oder. Verwun düng 332 OM Mann verloren.

-rvurrremverg.

0) Stit'ijart, IN. Dez. (Aus dem P a e t e 1 1 e b e tt.f sii drin überfüllten groß-.-» Saal des Gustav Sigiehauses fand , pstern abend die erste öffentlich! Versammlung der neugeariindeteu Württembergischen Bürgerpartei stach Nach der Lröfsnung durch PolizcjamtmKim Hirzei führte Oberamtmann izille aus: Im Gegensatz des deutsche» und englischen W' >ns liegt die eigentlich.- Ursache nicht nur des Weltkriegs, fonde... mch seines Ausgangs. Das deutsche Volk, reichen Geistes und varmen Gemüts, allen großen Gedanken zugänglich, dem reli­giösen. dem wcltbürgerlichen, dem demokratischen und dem soziali- tischni. ist ohne naiionalen Instinkt und von dürftigster politischer Veaabung, daher seine reiche Kulturgeschichte, aber mich seine solllisch- Leidensgeschichte. Das englische Volk dagegen folgt nur 'einem nationalen Egoismus, hält sich berufen von Gott, die Welt zu beherrschen; es ist von höchstem nationalen Stolz und tiner polnisch » Erbmeisheit ohne Gleichen. Trotz des Burgfrie­dens wurde schon bald nach dem Ausbruch des Kriegs in Deutsch­land der Slaatswagen vom sicheren nationalen Geleis a»s das Teleis der Parteistreitigkeitc» und des Parteihasfes geschoben. Die Händel wurden von unseren Feinden geschickt und emsig geschürt; lliiuuterbii-ch!, floß das Gift des Haders von der Heimat zur Front. An unseren eigenen durch Jahrhunderte »ererbten Fehlern, an der alten erbärmlichen deutschen Zwietracht ist die Macht und Herrlichkeit des Reichs zugrunde gegangen. Ändere Ursachen haben unbestreitbar mitgewirkt aber entscheidend wäre» sie nicht. Trotz alldem stand die Front noch wie ein Fels, als Sie Revolution .ausbrach und uns mit gebundene» Händen dem Feinde überlieferte, zwar in gutem Glauben, den Krieg rasch and glücklich zu beendigen, in Wirklichkeit aber in schwerstem Irrtum über die Verhältnisse bei den Gegnern. Ueber die neue Staatssorm werde das Volk endgültig erst entscheiden, wenn es wieder in normalen Gemütszustand zurllckgekvmmen Pi­er persönlich halte die monarchische Staatsform für Deutschland am angemessensten, aber keinesfalls dürfe sie gewaltsam über deut­sches Blut zurllckkehren. Bleiben müsst auf alle Fälle die Souveränität des Volks, das künftig die Verantwortung für keine Geschicke allein zu tragen habe. Inretig, öser Beziehung sei der Sozialismus atheistisch, in wirtschaftlicher erstrebe er die Ucberfiihrung aller Produktionsmittel, also des Kapitals der Fabriken. Werkstätten und Werkzeuge und des Grunds und Bodens in den Besitz des Staats, der Gemeinden oder der Gesamtheit der Arbeiter eines Betriebs. Diese Forderungen stehen mii der Natur des Menschen und der Struk,nr 'der Wellwirtsch.ift im Widerspruch und melden daher im allgemeinen nur Unheil annchlen. Auch sei der Augenblick, der zur An­stellung der Versuch.- gewählt ivordeu sei, der denkbar ungeeignetste. Er sei immer mit Energie für die Interessen der Arbeiter einge­treten und würde sich freue», wenn das Evangelium des So­zialismus sich erfüllen würde. Aber in der Politik müsst man das Herz im Kopse haben. Er fttrch:e. daß die denkbar schwerste schütterung unseres Wirtschaftslebens und unserer Finanzen e..ien großen -Rückgang der Lebenshaltung unserer Arbeiter z, unausbleiblichen Folge habe. Die geringe politisch- Begabung unseres Volks zeige sich gegenwäclig darin, daß man von geist­reichen Ausführungen, von seinen Gedanken, von tausend inneren Reformen dns Heil erwartet. Aber nur die alten deutschen Tugenden, die Deutschland erhalten und immer wieder aus' dem Elend der Zeiten herausgesiihrt haben, können »ns Helsen:' Das ist das Wiedererstarken des nationalen Sinnes. Ordnung,! Gesetzmäßigkeit und Gerechtigkeit allen Ständen und jedermann! gegenüber, lebendiges praktisch.-s Christentum, und unermüdlicher Fleiß. Mit diesen Tugenden allein werden wir das Haus unserer Heimat wieder aufbauen; denn Deutschiands Geschicke ( d noch nicht erfüllt; wir hoffen zuversichtlich aus eine große Bi.'kunsl. Diesen Ausführungen wurde von den Anwesenden des lebhafteste Beifall zu teil. Rechtsanwalt Dr. Schott be­gründete die Entstehung und den Namen der Württ. Bürger- Partei, »vorauf Dr.^G. Beißwänger das Verhältnis der Partei zu den übrigen Parteien und ihre Hoffnungen für die Zuklinf! darlegte. Es sei durchaus unrichtig, die Bürgerpartei als die umgeänderte konservative Partei zu bezeichnen. Die Partei zähle viele Mitglieder, die bisher jedem Barteileben feriistanden, sodann namentlich auch solche Nationalliberale, die den Uebergang zu der neuen demokratischen Partei nicht mit» Milchen wollten. . ___ . .. _,_.

i ) Stuttgart, >9. Duz. (Für EOnberufung der Landesversam m l un g.) Der Ständische Aus­schuß der Zweiten Kammer hat sich unter Verwahrung gegen die Verhinderung eines Zusammentritts des Land­tags dahin ausgesprochen, daß die schleunigste Einbe­rufung einer verfassunggebenden Landesversammlung als der einzig mögliche Schritt zur Wiederherstellung ver­fassungsmäßiger Zustände erscheine.

(-) Stuttgart, 19. Dez. (Entgegnung.) In der Landesversammlüng der Soldatenräte Württembergs war gegen das stell». Generalkommando der Vorwurf erhoben worden, es sei der Sitz der Reaktion. Da­gegen verössenclicht das militärische Personal des Ge­neralkommandos folgende Erklärung: Das militärische Personal des stellv. Generalkommandos, das sich nach wie vor rückhnltslos auf den Boden der derzeitigen Regierung stellt, und in diesem Sinne handelt, nimmt mit Befremden Kenntnis von den in der Laudesversamm- luug der Soldateuräte Württembergs gemachten An- grisse». die mii aller Entschiedenheit zurnckgcwiesen wer­den. Der Soldatenrat beim Stellv. Generalkommando, gez.: Burkhardt, Landstnrmpsl., Tiefenbach Unteroffizier.

(-) Stuttgart, 19. Dez. (Ans dem Partei leben.) Ter Hanptansichuß der Deutschen demokratischen Partei hielt gestern eine Sitzung ab, um die dritte Le­sung des württ. Programms der Partei zu vollenden. Weiter beschäftigte sich der Ausschuß mit der Gestaltung des Wahlzettels, der endgültig in der am nächsten Mon­tag stattsindenden Sitzung festgestellt werden soll.

(.) Stuttgart, 19. Dez. (Truppen ei nzug.) Unter ungeheurem Jubel der Bevölkerung und besonders der nach Tausenden zählenden Schuljugend, die in der Neckarstraße Spalier bildete, zog heute mittag das Grena­dierregiment Nr. l 19/eines der bewährtesten im ganzen deutschen .Heerwesen, in seinen Heimatstandort Stuttgart ein. Am Schloßplatz fand feierliche Begrüßung statt.

(--) Stuttgart, 19. Dez. (TaS gestohlene Papiergeld.^ Wie verlautet, ist es gelungen, den Einbrechern, die in der Druckerei von G.reiner und Pfeif­fer die städtischen Iwan zigmark-Noten gestohlen haben, auf die Spur zu kommen. Tie Diebe müssen mit dem Betrieb ganz genau bekannt sein. Nach derW. Z." soll der größte Teil der gestohlenen Kriegsnoten, die einen Nennwert von 250 000, nach anderer Meldung von 700 000 Mark gehabt haben, wieder beigebracht fest' scheine im Betrag von 30000 Mark, meist nicht num­meriert, fehlen. Tie Diebe haben sogleich viel Noterl abgesetzt. Anzüge, goldene Uhren u. a. gekauft und sonsti­gen Aufwand getrieben. Sie sind nun aus Stuttgart verschwunden und werden versuchen, den Rest der Beute im Lande nnterzubringen. Man hüte sich daher vor Schädigung. Die hiesigen Geschä'tcl.ute lehnen die An­nahme der 20 Marlscheine ab, auch die Banken lösen sie nickt ei»

(-) Stuttgart, 20. Dez. -.Die t 2 5 e r.) .Heute Mittag zvg das Inf.-Regiment Nr. 125 ein. Eine un­übersehbare Menschenmenge Halle die Neckarstraße be­setzt und brach in überwältigenden Jubel aus, als das Regiment strammeil Schritts, die Offiziere zu Pferd, mit der ruhmbedeckten zerfetzten Regimentsfahne anmarschierte. Vor jeder Kompagnie wurde eine schwarz-rote Fahne ge­tragen. Vor dem' Residenzschloß war feierliche Begrü­ßung, dann marschierte das Regiment in die Onaniere in die Johannes- und Schick hardtschule.

(-) Stuttgart, 20. Dez. (Feindliche Auto- mobi l e.) Vorgestern sind liier mehrere feindliche Kraft­wagen angekommen, in denen Ententeossiziere saßen. Einer der Kranwagen trug die AufschriftTiplomatio" und war mit einem Rote Kreuz-Abzeichen sowie mit einer weißen Parlamentärfahne Versehen. Tie Auto­mobile kamen von Vaihingen her.

(-) Stuttgart, 20. Dez. (Tie Papiergeld- dicbe festgenommen.) 'Ter hiesigen Polizei ist es schon am Mittwoch gelungen, die Diebe, die in der Truckerei von Greiner u. Pfeiffer die Stuttganer 20 Marknvten gestohlen haben, zu ermitteln und hinter Schloß und Riegel zu bringen. Tie Einbrecher sind der 27jährige Graveur Emil M nller, dessen Bru­der, der 18jührige Zeichner Albert M ü l l e r, und der 18jährige Hilfsarbeiter Anton Schmid hier. Ter weitaus größte Teil der Scheine ist beigebrachr.. Nach weiteren Scheinen, auf denen der Trockenstempel mit dein Sradtwappen uiuen links fehlt, wird noch gefahndet. Ueber die Behandlung der im Verkehr befindlichen gestohlenen Scheine wird demnächst eine Bekanntmachung erfolgen.

() Stuttgart, 20. Tez. (Un ehr lichkeit.,: Ans dem Gütrrbahlchot wurde» zwei Arbeiter beim Plündern eines Eisenbahnwagens ertappt. Im Lager der Kriegs- gefangenensürsorge in der Königstraße wurden durch Einbruch viele 'schwarze Militär,nüiitel und sonstige Unisormstücke gestohlen.

.(-) Stuttgart, 20. Tez. (Lira fk a in »i e r) Ter 51 Jahre alte Gelegenheitsarbeiter Jakob Brait - waier aus Münklingen, LA. Leonberg, verübte, nach­dem er aus dem Zuchthaus in Lndwigsburg entlassen war, einen schweren Einbruch in Lberiürkheim. Das Gericht verurteilte ihn zu 1 Jahr 6 Monaten Znchl Haus und 5 Jahren Ehrverlust.

() Schorndorf, 20. Dez. (Einbruchsdieb- stahl.) Am Sonntag abend wurde in eine über einer Wirtschaft befindlichen Wohnung eingebrochen und Kleider im Werte von 500 Mk. und Schmnckiachen (Ketten, - inge, Armbänder usw.) im Werte von 4M Mk. gestohlen.

E- Tübingen, 20. Tez. (Von der Universi­tät.) Tie Landesuniversität zählt 'in diesem Semester 2727 Studierende, wovon über 2000 als im Heeres­oder Sanitätsdienst stehend beurlaubt sind.

(-) Troffingen, 20. Tez. (Reiche Spenden.) Tie Harmonika-Fabrik Matth. Hohn er A.-G-, von deren Angestellten während des Kriegs über tausend ein- berufen waren, hat für Kriegsnnterstützung an Fa­milien der Ausmarschierten bis jetzt über 300000 Mk. aufgewandt. Tie vom Militär Zurückiehrenden werden wieder eingestellt und erhalten beim Wiedereintritt eine LütrkLuruüs r, Lack der MilftMirrrstLeft bis

250 Mk. Außerdem hat die Firma bei den unter 11 Jahre alten Kindern der Gefallenen die Patenschaft über­nommen und für jedes Kind 2M Mk. auf die Spar­kasse gelegt.

(-) Mm, 20. Tez. (Die 2 7. Division.) Aus eine Anfrage des siadivorstcmds bei dem Ehrenbür- -°r Hindenbnrg kam die Antwort, daß die 27. (2. würtr) Division ans dein tzeimmarsch von Aschassenburg aus befinde! und großenteils schon auf heimatl'chem Boden stehr. Tas Feldarr.-Regi. Nr. 49 ist heuref rüh nach einiägiger Rast in Ellwangen von dort nach Ukm nni- gebrochen.

(-1 Wange» i. A., 20. Tez. (K andidarur.) Jn einer Vertranensmännerversammlung der Zentrums- Partei des Bezirks Wangen wurde Staatssekretär Erz- beiger einmütig als Kandidat für die deutsche Na­tionalversammlung ansgestelft.

Vom Zentrum wurden ferner für die Landesver- sammlnng als Kandidaten ausgestellt: Für den Be­zirk LeuUirch Rechtsanwalt K i e ch l e-Leutkirch.; für Waldsee der bisherige Landtagsabg. Staatsamv. Mohr, ferner Landwirt und Schultheiß Joses Schmid.von Adelshofen »nd Gemeindepsleger Kaspe r von Eber­hardszell: für Tetinang der bisherige Abg. Löcher; im, Biberacher Bezirk der bisherige Landiagsabg. Gras- Stnttgart »nd Anwalt Flieg« us von Rindenmoos.,

Mutmaßliches Wetter.

Die Lnftdrnckverteiiung bedingt für Sonntag und Montag immer noch naßkaltes Wetter.

Jur Frage der Trennung von Staat und Kirche.

Die igoßc Ziaoisninivälziims ,ch,int dir Lösung einer Frage um sch zu düngen die schon vor dem Krieg jahrzehntelang rivliett worden ist: die Frage einer Neuordnung des Verhält­nisses von Knch und Staat. Was da ausgemacht werden wird ist nich- nur für jeden einzelne» >n unserem Volk yoL größier Bedsniung. sondern auch von enls steidendem Einfluß für unstr gesamtes Volksleben. Im folgenden füllen daher kurz die Grund-,üge dieser Frage besprich.-» werden.

t KeschichtlicAs.

Lch n vor der Reformation hatten in Deutschland mit deck sie.igen Anwrchsen der Fürstenmachl einzelne Landesfiirsten einen gewissen Einsluß aus das Kirchmwese» ihres Herrschafts­gebiets bttwwmen. Durch die Reformation wurde dieser Ein- sinß in ungenhnier Weise gesteigert. Hatte Luther zuerst ge- ,vfst d>e ganze Christenheit werde sich dem erneuerten Eoan- stiiui». zinkenden, so mußte er bald erkennen, daß sem Aus- treien bei Kaiser. Papst uad Geistl chkeil den heftigsten Ä)i- derstand heroorrief. ja auch bei deu deutschen Bischöfen, au, deren untio.>al>- Gesinnung er zuletzt noch sicher gerechnet hatte. So muß.e er sein Werk den.inern anvertrauen. die damals allein in Dernsch und die Mach! hatten, seinen Reformplänen zur Duichsührnng zu verhelfen; das waren die Landesfürsten. Ihre Mitwirkung dachte sich Luther so. daß sie als .Hervor­ragende Glieder der Kirche" kirchliche Mißbräuche absteilen, die Geistlich n eiusetzen und die Verwaltung der Klrchengüler übernehmen bezw. überwachen sollten. In kurzer Zeit wüßten aber die Fürsten diesen Einfluß bis zur tatsächlichen Kircheu-

herr'chaft zu steigern. So entstanden die evangelischen Lan­deskirche ».

Zn WüNleniderg w>»rde die Reformn-on anrci) He.zog Ulrich nach der Rückeroberung seines Landes 1534 emge- fllhri. Die r ch.lichen Verhältnisse der württ. protestantischen Landeski.ch wurden aber erst unter Herzog Christoph durch die Groß. K ich nordnung von 1559 endgültig geregelt. Das

öril ch' Kirchrnvermögen (..Psründgut") bestehend aus Gebäu­den Grundstücke», Wald, Gesa len, Nutzungen, Geidvennögen, wurde vereinigt und von der neuen Kirchlnbehürve (Kirchenrat. später K: »sisti-lium genannt) verwaltet; dieser wurde zugleich das Rcch: der Prüfung. Anstellung und Beaufsichtigung der

Pfairer und Lehrer übertragen. So blieb es tm wesentlichen bis 1806. Unter König Friedrich wurde das vorher rein

evangelisch- Württemberg durch die Erwerbung katholischer Ge­bietsteile zum religiös gemischten Staat. Durch königliche» Erlaß wurde nun die landesherrlich.- Kirchenhoheit auch aus die ka.holi ch - Kirche ausgedehnt. Das Kirchengut wurde vom Siaat eingezogen. mit dem Staaiskammergut vereinigt, wofür der Staat die V.rvfstchtuiig übernahm, jii' die kirchlichen Bedürf­nisse vor allem Psarrdesoldung und ki.chiche Bunten .aufzu«. kommen. In der Verfassung von 1819 sicherte König Wil­helm den beiden Kirchen volle Selbständigkeit m ihren imreren Angelegenheiten zu. Das Kstch.-ngnt sollte wieder ausgeschiedrn und gesondert vermaltet werden. Diese Bestimmung »st bis Heine »ich, zur Ausführung gekommen, trotzdem der ev. Kirche "'irch die Einführung der Landessynyüe 1867 ein weitergehendes ewslM stinin'.nngsr ch' verliehen wurde. Scho» vor dem Kr war die Wiederaussch-idung des Kirche,iguts allerdings be- ;chles en, und vorbereitet worden. Jetzt wird die ganze Frage ihrer Lösung zuzuführen sein. (Fortsetzung folgt.)

- Wtttters Auf..,ist. Im Knl.nder ist zu li'sen, daß am Lonntag den 22. Dezember der Winter sei­nen Anfang nimmt und zwar abend 4.42 Uhr, wenn dre -Lonne^ j» das Zeichen des Steinbocks tritt. ES ist ^9 des Jahres. Tie Sonne gehl erst um o.Oc- Uhr aus und schon um 3.51 Uhr wieder unter. Tre Wintersonncn oende oder das Julstst wurde bei den Germanen ans den Tag des Winteranfangs ge­leiert.

- Schulforderuugc». Ter Württ. Velksschullehrerder. ein stellt folgende Forderungen ans: 1. Trennung von Ltaal und Kirche. Staatsschule. Uebernnhme der Schul- lasten ans den Staat. 2. Ein Unterrichtsministerium, dem das gesamte öffentliche Erziehnngs- und Unter- rtchtswesen unterstellt ist. Ausbau von Schnlregiernng und Schulverwaltung im Sinne der Selbstverwaltung un­ter Berücksichtigung der Eltern- und LchrerorganNatio­nen. 2. Einheitlicher Aushau des öffentlichen Bildnnas- wcsens (Einheitsschule). Schaffung eines einheitlichen, alle Schnlgattnngen umfassenden Schulgesetzes. Ein­heitliche vlnsbildung des gesamten Lehrerstandes. Aus­bau von Jugendfürsorge und Jugendpflege. 4. Tie in- Nkre Umsonnung der.' Bildungsarbeit nach den Gnuid-* satzen der Selbsttätigkeit. Sicherung der Wissenschaft-.

v^echeit und der unterrichtlichen Selbständigkeit de^> Lehrers. 5. Staatliche Förderung der freien Bolksbil- dungsbestrebungen. Ausgedehnte Nutzbarmachung alter, Kültur- und Bildungseinrichtungen für die Bolkser- zrehmlgsarbeit.

Entlassung von Schüler» und Studenten.

K^äsminister wird für die baldige Entlassung sämtlicher Schüler und Studenten, die noch im Hee- resverbastd sich befinden und ihre Studien fortsetzen,! wolle», Mimen- , . . . , I