Arbeitsvermittlung.

' Aus die neu errichtete 'Bezirksmeldestelle für tArbeits- vermittlttiig" in Neuenbürg, deren Leitung vorläufig Herrn Verwaltungsaktuar Trostel hier übertragen ist, wird wieder- holt aufmerksam gemacht. (Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden aufgefordert, von dieser öffentlichen Einrichtung re­gelmäßig Gebrauch zu machen. Die Arbeitgeber wollen alle offene Stellen in ihren Betrieben jeweils ^unverzüglich bei der Bezirksmeldestelle für Arbeitsvermittlung in Neuenbürg anmelden.

Für die kaufmännischen und techn. Angestellten ist beim Landesamt für Arbeitsvermittlung ein Arbeitsnachweis er­richtet worden, dessen Geschäftsräume sich im städt. Arbeits­amt in Stuttgart. Schmalestraße 11 befinden.

Den 11. Dezember 1918.

O.R. Gaifer.

Dts Auszahlung des Guilafsuugs und Marschgeldes und die Ausgabe vo« Eut-lassuugsauzügeu

an nach dem 9. 11. 18 ^entlassene Militärpersonen findet statt

An sämtlichen Wochentagen von morgens 911 Uhr und nachmittags von 122 Uhr mit Ausnahme des gan­zen Mitwochs und des Samstags von 11 Uhr ab. 1 Es sind stets sämtlche Militä.papiere mitzubringen. Infolge des starken Andrangs wird allen Leuten, die das Entlassungsgeld jetzt nicht dringend notwendig haben, ein pfohlen, sich möglichst schriftlich an das Bezirkskommande (Kassenabteilung) zu wenden. ^

Das Geld wird dann mittelst Postanweisung übersandt.

Bezirksksnrnrarrds.

Begrüßung

der heimkehrende« Kriegsteilnehmer.

Die Stadtgemeinde beabsichtigt, die heimgekehrtenHKrieger in einer öffentlichen Feier zu begrüßen und zu bewirten.

Die Krieger werden gebeten, sich am kommenden

Samstag, den 21. ds. Mt».

nachmittags von 38 Uhr im Sitzungssaal zu melden.

Die Witwen der gefallenen Krieger wollen sich ebenfalls melde«', sofern sie sich an der Feier beteiligen wollen. An» dernfalls erhalten sie durch die Stadtpflege den städt. Bei­trag von 16 Mk' mit der nächsten städt. Unterstützung sauS- bezahlt.

Wildbad, den 17. Dezember 1918.

Stadtschultheißenamt: Bätzner

Ailsrlis -er Writembergislheii MzerMtei

Deutsche Männer! Deutsche Frauen!

Des Vaterlandes heilige Not pocht an unsere Lerzen und rüttelt an unserem Gewissen. Anser stolzes deutsches Reich, das Lebenswerk unseres Bismarch ist zertrümmert. Unordnung, Klassenherrschaft und Gewalt triumphieren. Das Gebot der Stunde war der Zusammenschluß des gesamten deutschen Bürgertums. Die Demokratie hat ihn verweigert. Nun soll sich die Sammlung des Bürgertums unter der Fahne der Württembergischen Bürgerpartei vollziehen.

Unter dieser Fahne sammelt euch! Stehet auf! Einiget euch!

Lasset uns die alten guten Bürgertugenden verteidigen, ein lebensvolles Christentum wahren! Laltet hoch die heiligen Güter der Ordnung und Freiheit, der Wahrheit und Gerechtig keit! Kittet deutschen Geist und deutsche Art!

Im Glauben an des deutschen Volkes Zukunft wollen wir aus dem Jammer der Gegenwart unser geliebtes Vaterland zu besseren Zeiten heraussühren und kraftvoll arbeiten an seinem Wiederaufbau, furchtlos und treu!

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Die Ziele, die wir erstreben, sind im einzelnen folgende:

1. Verfassungs- und auswärtige Politik

Wir fordern eine geordnete, starke und gesicherte Staats regierung im Land und im Reich; sie ist die notwendige Voraussetzung für de« politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbau. Wirssind bereit, auf dem Boden jeder Staatsform mitzuwirken, in der Recht und O rd n u n g herrschen.

Wir weisen jede Diktatur oder Bevorzugung einer einzelnen Vvlksklasse zurück und wollen alle Bürger und Stände gleichmäßig an der Gesetzgebung und Vollziehung beteiligen. ^

Wir vertreten niit Entschiedenheit den R e i ch s g e d a n k e n, wollen aber die Selbständigkeit und Leistungsfähigkeit der Bundesstaaten und die Eigenart der deutschen Stämme^ erhalten. Wir erwarten, daß die Regierungen auf den baldigen Abschluß eines Friedens hinwirken, der die Ver­einigung aller deutschen Stämme in« Verband des Reiches gewährleistet. Jeden Eingriff in die Selbstverwaltung der Gemeinden lehnen wir entschieden ab.

Wir unterstützen die vorläufigen Regierungen und fordern, daß mit der allergrößten Beschleunigung Landes- und Reichsversammlung zusammen- treten, um unabhängig über die Verfassung zu entscheiden und zu beschließen.

Wir treten jedem Internationalismus entgegen, der das Wohl des eigenen Volkes hintansetzt. Wir unterstützen jedoch das Bestreben nach Schaffung eines ehrlich gem ein ten Völkerbundes unter der Voraussetzung, daß er dem deutschen Volk volle wirtschaftliche und kulturelle Ent- wrcklungsfreiheit wahrt. Gegenseitigkeit in der Behandlung und im Austausch der Kriegsgefangenen ist als wesentliche Voraussetzung eines Friedens der Gerechtigkeit anzustreben.

2. Wirtschafte und Sozialpolitik

Wir wollen jede ehrliche deutsche Arbeit in Stadt und Land schützen und den Aufstieg der Begabten und Tüchtigen aus allen Ständen

Kräften fördern. Wir wollen den Bauernstand als den Jungbrunnen der deutschen Volkskrast und als die sicherste Quelle unserer Ernährung kräftig undgesund erhalten. Wir wollen uns mit aller Kraft des Handwerks wie des ganzen gewerblichen und kaufmännischen Mittelstandes annehmen, der im Krieg am schwersten mitgenommen und auch weiter durch die sozialistische Wirtschaftsordnung von der einen und durch das Großkapital von der anderen Seit« bedricht ist.

Wir stehen aus dem Boden des Privateigentums und der Privatwirtschaft und lehnen bei allem Verständnis für soziale Bedürfnisse den Kommunismus ab. Wir erstreben den Abbau der Zwangswirtschaft und die baldige Beseitigung der Kriegsgesellschaften. Sollten an größeren i^nverwsUnternehmungen, insbesondere an Privatmonopvlen Reich, Staat und Gemeinde beteiligt werden, so treten wir dem nicht entgegen, sofern dabei

rd.

werden. Der Kleinwohnungs-

. , - . ^ ... ..y -" 7 > wir uns mit allem Nachdruck an-

Eine Austeilung geeigneten Großgrundbesitzes ist uns namentlich für die Kriegsteilnehmer zum Zweck kleinbäuerlicher Siedelung erwünscht, ^nteignunaen sind nach den Grundsätzen gerechten Ausgleiches zu entschädigen.

Den Beamten samt den Offizieren und Unteroffizieren, den Geistlichen, Lehrern und staatlichen Angestellten und Arbeitern, sowie ihren ^ b *>e,i x sollen wir ihre gesetzlichen Ansprüche und Anwartschaften unverkürzt erhallen. Ihr außerdienstliches Wirken, insbesondere in

ponnjcher Hinsicht darf keinerlei obrigkeitlicher Beeinflussung unterliegen. Bei Besetzung der Beamten stellen soll nur die Tüchtigkeit des zu^gestaltnr "'ss jede Parteipolitik und Vetternwirtschaft ausgeschaltet sein. Das Beaiptenrecht und das Staatsarberterrecht sind in neuem Geiste

3. Finanzpolitik

»n>, unglückliche Ausgang-des Krieges hat eine ungeheure, furchtbare Steigerung der Steuerlast zur Folge; sie muß getragen

^mzelstaaten und Gemeinden zweckmäßig ausgeglichen werden. Wir erstreben itzre gerechte, der Leistungsfähigkeit ""ssr Berücksichtigung der Kinderzahl. Vor allem sind die Kr i e g s g e w i nne scharf zu erfassen; kleinbürgerliches Vermögen ist zu ^ e Vss" u 9 des Kapitals ins Ausland ist mit allen Mitteln vorzubeugen. In dem bäuerlichen Besitz, wie in dem schaffenden Kapttalni Industrie, Handel und Gewerbe sehen wir die Grundlage aller wirtschaftlichen Entwicklung; sie sind deshalb vo. der.Aussage m,erträglicher Lasten zu schützen und für den Wettbewerb mit dem Ausland leistungsfähig zu erhalten.

feuern, insbejomdere aus entbehrliche GenuHmittel, und die Ausgestaltung derL uxus steuern sind daher auch bei dem Ausbau der Einkommens-, Vermögens, und Erbschaftssteuern nicht zu entbehren. * '

, allen Bestrebungen, eine geordnete Finanzwirtschast aufzuheben, insbesondere einer Entwertung der Kriegsanleihen und

« beschlagnahme der Baichguthaben,und Sparkasseneinlagen. > ' * -

einer

4. Kulturpolitik

Wir tretend ^ M«i n u »t g S ä u ß e r u n g, sowie die Freiheit der Wissenschaften find verfassungsmäßig festzulegen,

des Kirckenvermöaen« .^^iheit ^ uss verlangen, dast sich der Staat jedes Eingriffs ins kirchliche Leben enthalte; eine etwaige Ausscheidung ^Die sittlicd^n ^rechter und wohlwMender Weise durchgeführt werden. Wir treten ein für zeitgemäße Fortentwicklung des Schulwesens. reliaiüseEktisünnn Grundlagen unseres Volkslebens müsse»» erhalten bleiben; daher treten wir mit allem Nachdruck für die

den Kampf gegen die sittliche Verwilderungd?s°ÄlkeS."' Gewissenszwang Andersdenkenden gegenüber, ftir den Schuh der Ehe und der Familie, für

Die Mitarbeit der F,a« im öffentlichen Leben, unter voller staatsbürgerlicher Gleichberechtigung haßten wir für geboten.

! Wer nnsers Sinnes» unsere» Geistes ist. Irrte in unsere Reihen nnd melde stch als Mitglied dei der GrfchSftssteUe. Gqrnnastnmstratze 25. I. Stuttgart.

oder bei Ir. <Kepplsr, Sägwerkbeflhsr, Kalrnb«ch-