ti-syMsMN '^Lchwierrgleiken nottvendig ist. Das ganze Volk will d>ie Nationalversammlung, sobald sie irgend möglich ist. Die Sozialdemokratie will sie, die Bürger­lichen Parteien wollen sie, und die Unabhängigen lehnen sie nicht ab. Wir brauchen Lebensmittel, wir brauchen Kredit, wir brauchen den Frieden. Das alles können wir ohne Nationalversammlung nicht, bekommen.

Die Enthüllungen.

München, 29. Nov. Der amerikanische Professor Herron erklärt im GenferJournal", weder er noch irgend ein anderer Amerikaner sei bevollmächtigt gewesen, Deutschland ein Friedensangebot zu machen oder im Auftrag Wilsons zn sprechen. Mit Jaffe habe er niemals Beziehungen gehabt. Die Behauptung Jasfes sei unwahr. Herron habe mit Haußmann gesprochen, aber nie Mit­teilungen gemacht, die als Friedensangebot hätten auf­gefaßt werden können. Jaffe hält seine Behauptungen aufrecht.

Professor Quidde erklärt in denM. di. N." die aus dem Zusammenhang gerissenen Enthüllungen Eis- ncrs für einen groben Unfug.

Redakteur Knttner schreibt imVorwärts", wenn Eisner erkläre, er wolle nicht mitkompromittierten Per­sonen" wie Solf und Erzberger arbeiten, so gehöre Eisner selbst in erster Linie zn den. Kompromittierten (Bloß- gestellten). Eisner wollte im bayer. Kriegsministcrinm, wo er vor dem Kriege ein- und ausging, Ende Juli l914 erfahren haben, der Krieg sei unvermeidlich, weil Rußland eingreife. Eisner habe darauf die soz. Presse gebeten, aus die Abgeordneten einznwirken, daß sie sich hinter die Regierung stellen und die Kriegskredite be­willigen. Die Schuld am Kriege falle auf Rußland.

Berlin, 29. Nov. Wie von zuständiger Seite mit­geteilt wird, ist in keinem Zeitpunkt des Kriegs von feindlicher Seite amtlich oder in beglaubigter Form ein Friedensangebot gemacht worden. ^

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Bayerisches Gebiet an Tschechien.

München, 29. Nov. DieM ,N. N." wollen ans zuverlässiger Seite gehört haben, . daß der französische Ministerpräsident Elemenceau dem tschecho-slovakischen Staate Anssichi ans Gebietszuwachs auf Kosten Bayerns eröffnet habe. Es handle sich dabei sowohl um nieder- iayerisches, wie um oberpsälzisches Gebiet.

Die polnische Frage.

Berlin, 29. Nov. Heute vormittag fand unter Beiziehung von polnischen Vertretern eine wichtige Mi- aisterberatnng statt.

Berlin, 29. Nov. Der Untersuchungsausschuß zur Prüfung der Frage der völkerrechtswidrigen Behandlung )er Kriegsgefangenen in Deutschland tritt am Montag ch Berlin zusammen.

Borläufig keine Verlegung des Hauptquartier^

Berlin, 29. Nov.' Dse vom Berliner Vollzugs ausschuß des A.S.R. geforderte Verlegung des Großen Hauptquartiers von Wrlhelmshöhe nach Berlin wird der Voss. Ztg." zufolge vorerst nicht möglich fein, da große Störungen in der Abrüstung des Heeres der Westfront zu befürchten wären, die unter allen Umständen ver­mieden werden müssen. (Der Vollzugsrat war gegen das Hauptquartier mißgestimmt, weil der Befehlshaber der 1. Armee, General v. Eberhardt, feinen Truppen das Tragen von roten Fahnen und Abzeichen verboten hatte.)

Berlin, 29. Nov. Für Neubauten, Apbeiterwohn- häuser usw. hat der Rat der Volksbeauftragten die Aus­gabe von 100 Millionen Mark genehmigt.

Berlin, 29. Nov. Im A.S.R. berichtete Molken- buhr, die beschlossene Erhöhung der Mannschaftlöhnung werden in 10 Wochen l'/z Milliarden Mark ansma­chen. Jn^ der Ostarmee stecken 850 000 Meinst im Chaos. Niemand wisse, ob sie die Heimat wieder sehen; sie seien ohne Nahrungsmittel und mangelhaft bekleidet. Durch Polen gebe es keine Verbindung und aus der Ukraine gebe es keine Eisenbahn. Tie'Armee Macken­sens werde in Ungarn interniert. (Ob diese Darstel­lung zutreffend ist, mag dahingestellt sein;' die Be­richte von den militärischen Stellen im Osten lauten anders. D. Sehr.)

, Znfammenstötze i» Düsseldorf.

Düsseldorf, 28. Nov. Beim Einzug des Reserve- Infanterieregiments 39 kam es gegen Leute des Arbeiter­und Soldatenrats, die an die Truppen Flug;ette( ver­teilen wollten, zu einem Zusammenstoß, wobei eine Per­son schwer verletzt wurde. Auf dem Kaserneuhof des Regi­ments gab es einen zweiten Zusammenstoß, als ein Offi­zier anwesende Mitglieder des Freiwilligenregiments dee Arbeiterrats aufforderte, die Waffen niedcrziilcgen. Es wurde jedoch niemand getötet. Vor dem Rathaus sieb'" mehrere Schüsse; Maschinengewehre-des A.R. sind a... und im Rathaus aufgestellt. Der Oberbürgermeister begap sich mit Mitgliedern des A.S.R. zum Kommandeur des 39. Regiments, um mit ihm zu verhandeln. ^ .

von der Inter

Besetzung deutscher Häfen. ^

^ Kiel, 29. Nov. Das englische Geschwader wird Samstag vormittag in Kiel eiruresfen. Admiral Brow­ning hat es abgeleynt, nnt dem Kieler Arbeiter- und Soldatenrat zu verhandeln.

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Die Kaiserin in Holland.

Amsterdam, 29. Nov. Tie Kaiserin ist gestern morgen in Maarsbergen bei Utrecht eingetroffen und in Begleitung des Grafen Bentinck im Kraftwagen nach Schloß Amerongen, wo der Kaiser weilt, weitergefahrem

Nach derNationalztg." hat die deutsche Regierung den Kaiser veranlaßt, eine schriftliche Erklärung des Throuverzichts für sich und den Kronprinzen abzugeben.

Untersuchung der Schuldfrage.

Berlin, 29. Nov. Tie deutsche Regie ung Hot durch Vermittlung der Schweiz den feindlichen Mächten die Einsetzung eines neutralen Ausschussesftwrgesck lagen, der die Frage prüfen soll, wen die Schul' am Kriege trifft. Alle kriegführenden Mächte haben sich zu ver Pstichten, dem Ausschuß ihr gesamtes Urkundenmaterinl zur Verfügung zu stellen. Der Ausschuß soll berechtigt sein, alle Persönlichkeiten, die zur Zeit des Kriegsaus­bruchs au leitenden Stellen waren, zu vernehmen und sonstige Zeugen vorzuladen. Was wohl hie verbün­deten Mächte antworten werden?

Berlin, 29. Nov.' Te^Nnterstaatssekretär i»i Aus­wärtigen Amt David ist in Wiesbaden schwer er­krankt.

Abtransport der Verwundeten.

Berlin, 29. Nov. Alle transportfähigen Kranken und Verwundeten werden aus dem deutschen linksrbeini scheu Gebiet nach den Gebieten der Brückenköpfe Köln, Koblenz und Mainz abgeführt.

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Neues vorn ^ rge.

Englische Ansprüche.

London, 29. Nov. (Reuter.) Der (M v'd der Admiralität Geddes sagte in einer Rede ... ..amvridge, Deutschland werde an England gegen 100 N ! iarden Mk.

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Falschmeldung.

Kowno, 29. Nov. Tie Meldun, nieruug des Prinzen Leopold von Bayern und des Generals Hoffmann ist falsch; Heide erfreuen sich, wie» der A.S.R. in Kowno mitteilt, vollster Freiheit und haben stch in den Dienst der großen deutschen Bewe gung gestellt. Sie arbeiten gemeinsam mit den Sol dateuräten an der Heimkehr des Ostheers."

Bayerischer Sonderfriede?

London, 29. Nov.Morning Post" meldet, die neue bayerische Regierung habe am 24. Nov. bei den Verbündeten anfraaen lassen, wie sie sich zur Entsendung mies bayerischen Bevollmächtigten zur Friedenskonferein stellen würden.

Berlin, 29. Nov. Die neutralen Regierungen haben die neue deutsche Regierung noch nicht anerkannt, sie wollen erst die Bestätigung durch die Nationalversamin lung abwarten.

In Mildbad zn haben bei Gnge« Kchrnk.

,L.u,cqaolgullg zu zahlen habe». Es werde aber sorgsam zu prüfen sein, in welcher Form die Zahlung geschehe, m Gold, Waren oder Arbeit. Deutschland habe kein Gold. " -c Bezahlung in Waren könnte aber leicht eine Stockung auf dem englischen Warenmarkt Hervorrufen.

Wien, 29. Nov. Der Staatsrat faßte einen Be­schluß, wonach die Prager'deutsche Hochschule von der Republik Deutsch-Oesterreich als deutsch-österreichisches Be- itztum für jetzt und alle Zukunft in Anspruch genommen rnrd. (Die Prager Universität wurde 1348 von Kauer Karl IV. gründet und ist die älteste Universität im chemaligeu Reich gewesen.) - - .

Die Abreife Wilsons.

Washington, 29. Nov. (Reuter.) Präsident Wilson vird am 3. Dezember nach Europa abreisen.

Paris, 29. Nov. König Georg von England ist Hier eingetrosfen.

Tie römische Frage auf der ^Friedenskonferenz ?

Rotterdam, 28.^Nov. Nach einem offenbar aus Paris stammenden Funkspruch wird aus Rom gemeldet: In vatikanischen Kreisen wird -erklärt, daß sowobl Kar­dinal Gibbons wie Kardinal Mereier den Präsidenleu Wilson gebeten haben, seinen Einfluß dahin geltend zu machen, daß der Papst einen Vertreter auf der Friedens­konferenz haben wird, da die Friedenskonferenz anf- qesordert werden solle, die römische Frage zu regeln.

London, 29. Nov. (Reuter.) Die Frage der Waf- fenstillstaudsbedittgungen in der Türkei bereitet einige Schwierigkeiten. Eine Anzahl Deutscher und Oestcrreicher beansprucht das Recht, in Rer Türkei zu blcibou. Es sind meist Eisenbahnangestellte. Mehr als 1501)0 feind­liche Untertanen müssen abbefördert werden.

Trcuurnlssb stretmrrgen in Spanien.

Madrid, 2U. Nov. (Havas.) Eine Parlamenta­rische Abordnung von Barcelona wird der Regierung die Forderung dar O, Inständigkeit der Provinz Katalonien vorleogen. Auch ans Valencia, Saragossa, Asturien und Estremadura werden ähnliche Bewegungen gemeldet. .

^ WW'"'' Württemberg.

(-) Stuttgart, 29. Nov. (Vor der Abdan-, kung?) Die Abdankung des Königs von Württemberg! steht, wie dieSchwäbische Tagwacht" hört, nnmittelbaÄ! oevor. -

^-) Stuttgart, 29. Nov. (H'anßman Ge­sandter.) DieBasler Nachr." melden, der früher«; Staatssekretär Haußinannsei für den Posten des deut­schen Gesandten in Bern als Nachfolger des Fiche, v. Rom- ; berg ausersehen. ' )

(--) Stuttgart, 29. Nov. (Hildenbrand Ge-) sandter.) An Stelle des zurückgetretenen Frhr. Varn- , büler von und zu Hemmingen ist Reichstagsabg. Karl ) Hildeubrand zum württ. Gesandten in Berlin ernannt worden. Hildenbrand ist 1864 in Knittlingen, OA. Maulbronn, geboren. Er wurde Schriftsetzer und daraus Redakteur in derSchw. Tagwacht". In den letzten Jahren war er Beamter der Volksfürforge in Hamburg. : Er vertritt seit 1903 Stuttgart im Reichstag.

(-) Stuttgart, 29. Nov. (Aus dem Partei­leben.) Die nationalliberale (deutsche) Partei hat den Anschluß an die neue Deutsche demokratische Partei be­schlossen.

Der Deutsche Bauernbund (nicht zu verwechseln mit dem Bund der Landwirte) hat den Abschluß eines Wahl­bündnisses mit der D. demokratischen Partei beschlossen.

(-) Stuttgart, 29. Nov. (ASR. Aus Württemberg ent- > fallen 13 Delegierte zu der am 16. Dezember in Berlin staltfindenden Telegierten-Versammlung aller deutschen' Arbeiter- und Soldatenräte.

(-) Stuttgart, 29. Nov. (Aus dem Arbeiter-- rat.) Der Vollzugsausschuß des Arbeiterrats Groß- Stuttgart hat ausgesprochen, daß er die Gewerkschaften als die berufene Organisation der Arbeiterschaft anerkenne; er fordert daher die Arbeiter, auch die geistigen, auf, ihr«, wirtschaftlichen Fragen durch die zuständigen Gewerkschaf- , ten regeln zu lassen.

(-) Ludwigsburg, 29. Nov. (E r schossen.) In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch versuchten drei Soldaten, nachdem sie auf den Wachtposten mehrere, Schüsse abgegeben hatten, auf dem Hof der Dragoner» kaserne Kisten des Bekleidungsamts aufznbrccheu. Nach dreimaliger Verwarnung schoß der Posten und tötete einen der Plünderer. Die anderen entslohen.

(-) Heilbronn, 29. Nov. (Widerstund g egen den Soldatejurat.) Nach dem'Eintreffen des 1'. Bataillons des Regiments 478 hat der Garnisons-Soll» datenrat durch seinen Vorsitzenden um die Abgabe allen Waffen vor Beziehung der Quartiere ersucht- Dieser An-, ordnung widersetzten sich die Offiziere mit dem Hän->. weis, daß es für sie keinen Soldatenrut gäbe. Ter Vor-, sitzende wurde mit dem Revolver bedroht und die Mann-», schaff zum gegenteiligen Handeln angehalteu. Tie Mann» schasteu hoben nun ihre, Soldareuräte gebildet und dis Ofsiziersfrage wurde im Verein mit dem Bataillons- Kommandeur geregelt.

(-) Neuenbürg, 29. Nov. (Die Flößere i.) Al­lster Rest eines einst blühenden Gewerbes hat sich diq Langholzflößerei noch auf der etwa 1530 Kilometer langen Strecke der kleinen und großen Enz von der Rech­mühle bis zn den Rothenbacher Sägewerken, den größten- Württembeergs, erhalten. Im abgelaufeiien Jahr gingen, lautEnztäler", trotz des Krieges noch 24 große Flöße in Höfen durch, die bis zu 21 Gster (Stammlängen) hatten und bei einer Breite von 3,50 Meter eine Längs bis zn 280 Meter erreichten. Im früheren Hauptsitz dev Schwarzwaldflößerei, in Pforzheim^ist der letzte Bernfs- ftößer vor dem Kriege gestorben. Jetzt blüht das Er­werbe noch in Calmbach. i

(-) Laichingen, 29. Nov. (Tödlicher Uw, glücksf all.) Leutnant Schütz und seine Frau fuh­ren niit einem Fuhrwerk von Feldstetten hieher, unv mit der Bahn in die Heimat zu fahren. Infolge GlatteiÄ stürzte der Wagen um. Leutnant Schütz erlitt tödliche!, Verletzungen; die Verletzungen seiner Frau sind leich» ter Art. V

Schnlsache. Die Rückkehr der Lehrerschaft auS dem Heer in den Schuldienst macht es möglich, die äußeren- Schulverhältnisse wieder in den Zustand zurückzuführen, wie er vor dem Krieg bestand. Damit ist auch bezüglich des Abtcilungsnnterrichts und dessen Bezahlung der Zu-, stand vor dem Krieg wieder in Krait q ' w.

Der Gefahrzone entronnen. Wie wir von zuständiger Stelle hören, sind die württ. Divisionen auf ihren: Rückmarsch an den Rhein soweit gekommen, daß mit einer etwaigen Internierung wegen verspäteter Räu-- ninng des linksrheinischen Gebiets nicht mehr gerechnet- zu werden braucht.

Heimbefördernng -er Gefangenen. Tis

Die Heimbefördernng der französischen, belgischen und, italienischen Kriegsgefangenen beginnt etwa am 1. De­zember und wird etwa am 15. Dezember dnrchgeführt sein. Solange die Gesaugeuen nicht ausdrücklich inS Lager zurnckgernfen werden, sind sic unbedingt ver­pflichtet, ans ihrer Arbeitsstelle zu bleiben, da sie i»; den vollgefüllten Lagern nicht untergcbracht und ver-^ pilegr werden können. ., Mo

""""Gva»»g. Gottesdienst. Sonntag, l. Tez, (l. Advent Opfer zu Gunsten des Gustav-Adolf-Verein,

Vorm. 9 Uhr Predigtu. HI. Abendnm hlSiadtvikar RemppiS. Abends 7 '/z Uhr Predig! mit Mitteilungen über den Gustav- Adolf- Verein Siadtvikar Remppis.

Kath' Gottesdienst. Sonntag de» I. Dezember. 10 Uhr Amt mit Kurzpredigt. V, 3 Uhr Eristcnl-.hre u Andacht Montag keine hl. Messe, Freitag 7', Uhr Rorate, an den übrigen Wochentagen V« 8 Uhr heil Messe:

Betstun e Freitag Abend 6 V- Uhr.

Beicht: Samstag Abend von 4 Uhr an.

Komunion Sonntag 6 Uhr, an den Wochentagen bei den heil. Messen.

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Druck und Verlagder B. Hofmann'schen Bnchdrnckcaei in Wildbad. B, rantivonlich: 6 -> dMMt