Geld-, Bold;-md LmdwiMO.
Wirtschaftliche Wochenschau.
Geldmarkt. Durch den Mßerfolg der Londoner Konferenz und im Anschluß an die französischen Drohungen hat sich die Lage des Geldmarktes aufs Neue verschlechtert. Der Dollar blieb die ganze Berichtswoche über 1000 Ter Zinsfuß wird überall erhöht. Die Geldknappheit bei den Banken, sowie in Industrie und Handel nimmt schnell zu. Ernste Schwierigkeiten zeigen sich im gesamten Geldver- kehr, der Immer deutlicher österreichische Formen annimmt. 100 deut» sche Mark kosteten am 17. August in Zürich 0,50 (am 10. August 0,60 Franken; in Amsterdam 0,23 (0,33) Gulden; in Kopenhagen 0,46 (0F7), in Stockholm 0Z7 (0,47) Kronen; in Wien 6965 (6560), in Prag 335 (470) Kronen und in Newyork 0,09X (0L1"-4) Dollar. Der Dollar kostet also 1066,66 Mark
Börse. Die bereits vorige Woche begonnene Haussebewegung hat sich im weiteren Verlauf kräftig fortgesetzt. Die Kurssteigerungen waren in dieser Woche sehr beträchtlich und durchbrachen die Grenzen, die man ihnen bisher gezogen hatte. Die Führung hatten die Monta-i- papiere und Textilwerte, die zum Teil sprunghaft stiegen. Bankaktien waren ruhiger, Anlagepapierr sogar still. Man gewinnt den Eindruck, daß di« Deviscnhausse sich jetzt auch auf das Effektengeschäft überträgt und daß die Spekulation des PrivatpnblikumS trotz der schlechten Erfahrungen vor einem halben Jahr wieder in vollem Schwung ist. Der Anreiz, durch einen mühelosen Verdienst an der Börse einen Ausgleich gegen die furchtbar! Verwahrung des Leben? zu finden, ist zu groß.
Produktenmarkt. Die Preissteigerung der Getreides nimmt Formen an, die nur noch aus der Tatsache zu erklären sind, daß die einheimische Ernte zeitlich langsam von statten geht und weder an Menge noch an Güte befriedigt, während andererseits di' hehm Devisenkurse den Ankauf von ausländischem Getreide ungeheuer ver
teuern. An der Stuttgarter Landesproduktenbörse wurde wieder über sehr kleines Angebot geklagt und festgestellt, daß die Preisnotierungcn lediglich als nominell anzusehen find, wobei der Doppelzentner Heu mit 12—1300, Stroh mit 600—650 erschienen. In Berlin kosteten am 17 August Weizen 2150—2200 (-s-425-500), Roggen 1650 bis 1720 (-s-300-400). Wintergerste 1750-1800 (-s-500), Hafer 2000 (-s-400), Mais 1880 (-s-400) und Weizenmehl 5300-5600 (-s-1100) Mark. Das sind Preissteigerungen innerhalb 8 Tagen, die in der Geschichte der Menschheit noch nicht zu veyrichnen waren und einen öffnen.
entsetzlichen Ausblick auf die künftige Ernährung unseres Volkes er-
Warenmarkt. Natürlich auch hier Hauste auf der ganzen. Linie. Die Preise verändern sich von Tag zu Tag, oft von Stunde zu Stunde. Teuerungszuschläge von mehreren hundert Prozent sind an der Tagesordnung. Das Land ist wieder überflutet von Valutakäufern, die die Geschäfte ausplündcrn und die Preise weiter verteuern. In jedem Eisenbahnwagen, vor jedem großen Schaufenster sieht man die bekannten Gestalten und hört ihre fremden Sprachen. Auf der letzten Industrie- und Handelsbörse in Stuttgart haben sich die Preise für Baumwollgarne und Baumwollgewebe beinahe verdoppelt. In der Metallindustrie ist eS fast ebenso. Aber auch Häute, Leder und Schuhe, Chemikalien und Glas- und Porzellanwaren haben riesige Preissprünge gemacht.
Viehmarkt. Nicht in dem Tempo der Ueberhastung wie auf anderen Marktgebieten, aber doch beharrlich erfolgt auch die Erhöhung der Viehpreise. Zuchtvieh ist sogar stark gestiegen. Die Tatsache, daß es beim Schlachtvieh langsamer geht, ist leicht aus dem fortgesetzt abnehmenden Konsum zu erklären. In Stuttgart ist der Ladenpreis für Schweinefleisch schon über 100 ^ hinausgegangen.
Holz markt. Auch hier steigen die Preise weiter. Brennholz verteuert sich immer noch von Woche zu Woche. Für Langholz werden schon beinahe 2000 Prozent der Taxe angelegt.
Märkte. .
(SCB.) Stuttgart, 19. Aug. (Vom Stuttgarter Obst-j
und Gemüsemarkt.) Nach den Mitteilungen Der Zentralvcr^ mittlungsstelle des Württ. Obstbauvereins ist der Obstgroßmarkt über-! führt in Aepfeln, Birnen und Pflaumen. Trotz des stetig anwach-^ senden Kleinhandels sind die zugeführten Mengen kaum hier abzusehen. Die Preise fallen langsam. In Pfirsichen ist zurzeit Ernte-' Pause; die frühen sind vorüber, die späten noch nicht reif. — Auf dem Wilhelmsplatz waren 400 Ztr. Mostobst (meist vom Sturm abgeschlagenes Fallobst) angefahren; Preis 1.50—1.70 ^ pro Pfund. Die bei den Versteigerungen auf dem Baum erzielten unsinnigen Preise sind für die allgemeine Preisbildung des Obstes belanglosp für dir Ausfuhr kann ^ei den hohen Frachtsätzen nur allerbestes Obst in Betracht kommen; die Mostobstpreise dürften sich deshalb, angesichts der ziemlich guten Ernte in angemessenen Grenzen haltend — Der Gemüseinackt ist ebu falls stark beschickt, so daß auch hier der! Absatz zu stocken beginnt. Der Geldmangel nötigt die Käufer zu Im-! mer größerer Zurückhaltung.
(SCB.) Tettnang, 19. Aug. (Hopfenmarkt.) Das Hopfenein,' kaufsgeschäft geht so lebhaft, daß die trockene Ware ziemlich aufge»( kauft ist, abgesehen von einigen Großproduzenten, die zurzeit noch! nicht absetzen. Gestern wurde in den niederen Lagen zu 20 000 bis> 24 000 ^ gekauft, in den höheren Lagen 25 000—26 000 ^ be-, zahlt. Heute konnte infolge des Regenwetters der letzten Tage wenig gekauft werden. Der Umsatz beschränkte sich auf wenige Ballen aus' der höheren Lage, die zu 26000 und 27 000 per Zentner dcil Eigner wechselten.
Die örtlichen Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an den Börsen» vnV Großhandelspreisen gemessen werden, da für jene noch die feg. wirtschaftlichen Verkehr.-«! kosten in Zuschlag kommen. D. Schrift!.
Für die Schriftlettung verantwortlich: Otto Seltmann. Ealw. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdrückerel, Calw.
Badischer Hof
Dienstag, de» 22. August» abends 8 Uhr Lache«. Französischer Schwank Lachen.
Nrnlsme Sonivarä
oder Er hat zwei Schwiegermütter.
(il a ckeux bestes möres.)
Schwank in 8 Akten von A. Bissau.
Deutsch v. Jakobson, Autor v. „Der Schlafwagenkontrolleur."
Würzbach
Oberamt»
Calw.
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Freitag, den 2S. August nachmittags 2 Ahr
aus dem Rathaus im öffentlichen Ausstreich zum Verkauf:
27 Km Papierholz,
30 , Brennholz (buchen)
124 „ Brennholz (tannen).
Loosverzeichnisse durch den Waldmeister Fenchel. Wiirzbach, den 18. August 1S22.
Schultheißenamt.
Dar Lagerhaus ist vom 21—31. Must geschlossen.
Geschäftsstelle: 3. Knecht.
Mais
ist eingetroffen.
Adolf Lutz.
Unterreichenbach.
Der arff Dienstag, den 22. ds. Mrs. ausgeschriebene
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wollen bis spätestens 31. August bei dem Unterzeichneten gemacht werde».
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Paris, 21. Aus sagte Poincare nicht nur durch den sie stoße auch auf i stillstand hätte jedes nach und nach nich sondern auch den loren. Frankreich > keinerlei Hegemonie «S verlange nur du Zahlungen, aber se besten Freunden be als Frankreich gege gesichert und bildete fernhalten zu könn legung ihrer Indus auswärtigen Märkte jeder seinen Weg u einander. Frankreil wenn es sich um de delt habe, die Einst reichs erzielt worde Frankreich sicher, k stens ebensoviel zu -renzen oder in der verlangt, es solle sie gelung der Rcparat sei eine offenkundig über von freundst mache sich nicht den und das kapitale § schädigt zu werden, dem unumgängliche den, habe England eines weitgehenden teres. Reichskanzlc Deutschland habe arbeitet. Tie engli dem Gegenentwurf tigkeit widerfahren Regierung habe ei stellt und diese Fi deutschen Rechtsert der Marksturz not» durch das Zahlunj mittleren Wert de Franken um, so b französischen Handi wesen sei als das zit. Bezüglich der Ziffern müsse man beträfen die einzig land seit dem Was Reparationen.
1919 bis 1921 Papiermark zurück! vinzen durch den ! rung kaum drei Fi 1919 bis 1921 ebi wie infolge der R liarden Papiermari liarden bezahlt ha Mark nicht durch d worden sei. Es sei Reichsbanknoten u fort nach dem Was Gesetze unterdrückt, alle ihre Verfügbarl So seien aus Deui abend der Ausfü Deutschland sei al schuld. Die Repar Gelegenheit gehabt elementaren Verpfl Regierungen vorsch