oder Kartoffelmehl etwas Reserven zu sammeln, sidäß die Herabsetzung von 200 auf 160 Gramm Mehl im Tag nicht überall nötig fällt. Auch die badische Landes­zentrale hat Ersparnisse an Nährmittelln gemacht und wird vom 16. Juni bis 15. August 600 Ol ramm Nähr­mittel auf den Kopf der Brotverforgungsberechtigten aus­geben und zwar gleicherweise in Stadt und Dorf. Die Sonderzuckcrverteilung wird zunächst einmal vom 16. Juni bis 15. Juli vorgenommen und zwar kommen 750 Gr-nnm auf den Kops zur Verteilung.

Was den Einmachzucker anbelangt, so wn'd die badische Regierung die vielfach geäußerten Wünsche, mehr Zucker und weniger Marmelade zu verteilen, bei den zuständigen Stellen in Berlin vertreten und sie hofft für das Wirtschaftsjahr 1918/19 zu erreichen, daß. Baden etwas weniger Marmelade und dafür mehr Einmach­zucker bekommt.

Die Milch- und Fettversorgung hat sich seit der Neuregelung verhältnismäßig gut entwickelt. Lei­der bestehen in vielen Städten noch keine Molkereien, sodaß die Milch immer noch nicht richtig ansgenützt wer­den kann. Auch die Ei er v e rsor g un g läßt sich gut

an. In der Zeit vom 15. Februar ds. Js., bis 15. Mai

1918 sind von der Jahressollmcnge nahezu 50 Prozent abgeliefert worden gegen 44 Prozent in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Schließlich kann noch gesagt werden, daß die bad. Regierung den bekannten, im Reichs­tag eingebrächten Antrag Rösicke, der eine Aufhebung der Zwangswirtschaft wünscht, ablehnend gegenübersteht.

(-) Karlsruhe, 10. Juni. Wie wir Hören, ist die Kohlenanlieferung in der letzten Zeit in Baden eine recht günstige, da man bestrebt ist, den bisher günstigen Wasser­stand des Rheins auszunüüeu. Geklagt wird nur über die Zusammensetzung der Brennstoffe, Großtoks und Mcw ger-Förderkohle, die sich weniger gut zum Hausbrand eignen. Das Ministerium des Innern hat aus diesem Grund den badischen Gesandten in Berlin beauftragt, beim Kohleukommissar vorstellig zu werden und darauf hinzuwirken, daß hier eine Besserung eintritt. Mit Koh­lenknappheit werden wir, solange der Krieg dauert, zu rechnen haben, und wenn auch Wünsche nach besonderer Qualität durchführbar sind, so muß man doch verlangen, daß brauchbare Kohle geliefert wird.

(-) Karlsruhe, 10. Juni. Die seinerzeit von dem Freiburger Haussrauenbund verbreitete Mitteilung, daß den zu Feldarbeiten beurlaubten Dienstleuten für Hin- und Rückfahrt der halbe Fahrpreis gewährt werde, ist irrig. Der bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen ein­gereichte Antrag ist abgelehnt worden.

(-) Mannheim, 10. Juni. Wegen deutschfeindlicher Kundgebung hatten sich drei Dänen vor dem Schöffen­gericht zu verantworten. Sie hatten auf einer Bahnfahrt mehrfachNieder mit Deutschland, hoch England!" aus­gerufen. Die Angeklagten erhielren nur die gelinde Strafe von 4 Wochen Gefängnis.

(-) Bruchsal, 10. Juni. Der langjährige Verleger und Redakteur derBruchsaler Zeitung" Privatmann D. Weber feierte gestern seinen 75. Geburtstag.

(--) Freiburg, 10. Juni. Erzbischof Dr. Nörber hat dem Papst von den schweren Fliegerangriffen unter denen Baden zu leiden hat Kenntnis gegebeen.

Die Kleiderabgabe. Die Reichsbekleidungs- stelle macht bekannt, daß die Sammlung der getragenen Kleidungsstücke für die Schwerarbeiter am 15. Juli 1918 avzufchließen ist. Am 16. Juli haben die Ko», munalverbäude die Zahl der abgeileferten Anzüge und die etwa noch vorliegende Fehlmenge anzumelden. So­weit am 15. Juli 1918 in einzelnen Kommünalver- bänden noch Fehlmengen bestehen sollten, behält sich die Rcichsbekleidungsstelle vor, schärfere Maßnahmen anzu­ordnen. Am 20. August 1918 sind die gebrauchsfertigen Kleidungsstücke an die Neichskleiderlager abzusenden. Den Kommunen wird ferner angeraten, die gesammelten Be­stände zu versichern. Die Kommunalverbände sind ver­pflichtet, sämtliche Kleidungsstücke in einem derartigen Zustand abzuliefern, daß sie gebrauchsfertig,' das heißt als Arbeitskleidung verwendbar und ohne jede weitere ) Reparatur verkäuflich sind. Bei der Instandsetzung muß jede Ausgabe vermieden werden, die zur >.Erreichung des Zweckes nicht unbedingt ersorderich ist.

Die Gastwirts Wäsche wird nun von der Reichs­bekleidungsstelle angetanst. An die amtlichen Aufläu­fer soll von Hotels, Pensionen,, Sanatorien, Gastwirt­schaften usw., deren Betriebe stilliegen, 75 Prozent der Tischwäsche, 50 Prozent der Bettwäsche und 60 Prozent der Hauswäsche, der Fläche nach, abgegeben werden. Bon sonstigen Betrieben sollen 75 Prozent der Tisch­wäsche angekauft werden, während Bett- und Tisch­wäsche nur im Fall des Vorhandenseins besonders gro­ßer Bestände abgefordert werden. Die Vergütung für die freiwillig abgegebene Wäsche erfolgt in der Weise, daß für ungebrauchte Ware, die im Frieden gekauft wurde, der Einkaufspreis des Verkäufers, zuzüglich 20 Prozent, für ungebrauchte Ware, die im Kriege gekauft wurde, der EinkaussPreis zuzüglich 6 Prozent Zinsen seit dein Tage des Erwerbs gezahlt wird. Für gebrauchte Wä­sche ist von diesen Preisen je nach dein Grade der Ab­nutzung. ein der Wertverminderung entsprechender dlb- zug zu machen.

Beschränkung der Tabakersatzmittel. Zur

Streckung unserer auf die Neige gehenden Nohtnbakvor- räte sind bekanntlich eine ganze Reihe von Tabakersatz­mitteln zugelnssen, darunter auch das Buchculaub. Diese weitgehende Verwendung von Laub hat sich jedoch als nicht durchführbar heransgestellt. Tie Miudeuer Zen­trale für den Heeresbedars hat soeben, wie derNene Pol. Tagesdienst" erfährt, den Rauchtabakfabrikanten die Mitteilung zu gehen lassen, daß die Verwendung von ge­trocknetem Bnchenlaub zur Tabakmischung für Heercs- lieferungeu nicht mehr statthaft ist.

Firma ein 'Schreiben zugegangenZdessen Vordruck in folgender Weise ausgefüllt war: Bundesstaat:

Vermischtes

Teurer Wein. In Mainz fand in voriger Woche eine Versteigerung von Weinen der großhcrzogiich hessischen Weinbau- domäne statt, die für Nackenheimer Rotenberg Auslese einen noch nicht dagewefenen Preis erzielte. Von diesem Wein wurden 325 Liter mit 51 800 Mk. gezahlt: die Flasche kostet demnach im Einkauf etwa 120 Mk.

Weibliche Handwerker. Nach den Aufstellungen der Hand­werkskammern gibt es in Deutschland bereits 11000 Handwerks- meisterinnen und 29000 geprüfte weibliche Gesellen.

Dauern als preußische Provinz. Von der Rcichsstelle fiir FaKbewirtsckaftuno Nt nack Zeitunasmeldunaen einer Mönckener

^ , . ... eußen. Provinz: Bayern.

Verwaltungsbezirk München. Auch auf das Gebiet der Elcinentar- kcuutnisse scheint also die Kriegswirtschaft einigermaßen verheerend zu wirke»: dabei sollte doch gerade ein Unternehmen fiir Faß- Kewirtschaftung wenigsteirs über Bayer» besser Bescheid wissen!

Erhöhung der Zivilliste Kaiser Karls'? Wie der Budapester Az Est" erfährt, soll in Oesterreich und Ungarn ein Gesetz­entwurf über die Erhöhung der Zinilliste, die gegenwärtig in beiden Ländern je 11300 000 Kronen beträgt, eingebracht werden.

Eine ukrainische Königskrone. Nach einer Mitteilung vom .lieber L«nd und Meer" besteht eine Krone des ukrainischen Fürsten und Königs Danylo Romanowytsch, die ein Geschenk des Papstes Innozenz IV. war. Mit dieser Krone ist Dnnylo im Jahre 1253 in Dorohitschyn (Podlachien) zum Könige von Kalitsch-Wiadimir gekrönt worden. Diese Krone, eine von einem Kreuze überragte Bügelkronc von bekannter alter Form, war bis zum 2. Juni 1915 in der ukrainischen Kathedrale in Prze- mysl aufbewahrt und wurde von dort vor der Rückeroberung dieser Festung durch deutsche Truppen von den Nutzen nach Petersburg verschleppt. Ob und wo sic sich dort noch befindet, ist zurzeit nicht bekannt.

Im Kriege ist alles Knapp!' In einem wcstpreußischen Landstädtcheu kam, wie dasB. T." schreibt, jüngst ein Soldat zu einer Bauersfrau und bat sic, ihm ein Pfund Butter zu ver­kaufen. Die Frau erklärte sich »ach längerem Zögern schließlich dazu bereit und verkaufte dem Soldaten ein Pfund Butter für 10 Mk. , Im Kriege ist alles knapp, da muß man nehmen!" meinte sie, als sie den Preis nannte. Der Soidat, anscheinend mit dem hohen Preis sehr zufrieden, ersuchte nun die Bauersfrau, ihm noch ein zweites Pfund Butter zu verkaufen. Auch das geschah. Als nun der Soldat die Butter in Händen hatte und die Bauersfrau das Geld haben wollte, erklärte der Soldat: Im Kriege ist alles knapp, auch das Geld. Im .Kriege muß man nehmen!" Spruchs und verschwand mit seiner Butter, ohne zu bezahlen.

Witze vom Tage. Aus einem Feldpostbrief. Schickt mir wieder Zeitungen, aber nicht solche mit so vielen Fett­flecken, wies letzte Mal: das Fett könnt ihr mir ja extra

schicken.-A n s d e r Z e i t u n g. Pi cklische Neuheit. Patent

Fleckcnseifc. Entfernt unter Garantie sämtliche Flecken, selbst die van Kriegsseife. Vorsichtig. Amlsvorstond (zum neuen Beamten):Sie tragen denselben Namen wie unser allverchrter Herr Dirck.or. Sind Sic vielleicht ein Verwandler?" Beamter:Ach nein, Herr Oberinspektor!" Amtsvorstand: Nun, Galt sei Dank! Das hätte uns gerade noch gefehlt!"

(Fliegende Blätter.")

Aus der Schule: Der Lehrer hat eben an Beispielen gezeigt, wie die Vorsilbenu" vor Eigenscltkftswörtcrii den Sinn der Worte ändert. Die Kinder sollen min auch entsprechende Sätze bilden. Fränzchen, der eir.cn Onkel auf dem Land hat, kommt mit folgendem Satz:Manche Leute Hamstern heimlich, manche Leute Hamstern unheimlich." (Jugend.")

Brand. Die großen Mühlenmerke in Eisenach sind voll ständig »iedcrgebramit. Das lagernde Getreide und Mehl ist

vernichtet.

Die Kriegsanleihezeichttung bestraft. Die Ortsgruppe der Unabh. Sozialdemokraten in Frankfurt a. M. hat nach der , Boss. Ztg." einen Genossen ausgestoßen, weil er zur letzten Kriegsanleihe zeichnete. Darauf traten einige andere Genossen aus ver Partei aus.

Raub. Der Berliner Arbeiter Gustav Miitelstädt hatte in Gcineinschnft mit dein fahnenflüchtigen Soldaten Czechnowsky in üem Postamt Quarritz (Schlesien) 17 000 Mk. geraubt und .bei den Beamten und dessen Frau niedergeschlagen. Mittcl- städt wurde zu 10 Jahren Zuchthaus und 10, Jahren Ehrverlust verurteilt. Czechnowsky ist zum zweiten Mat aus der Unter­suchungshast entflohen.

8000 Häuser abgebrannt. Der letzte große Brand sn Kon- stantinopel hat 8000 Häuser auf einem Gebiet von 2Zs Geviert- Kilometer in Asche gelegt. In den letzten 10 Jahren sind durch Brände etwa 20 000 Häuser zerstört worden. .R' . g

Druck u. Verlag der B. Hosmmm'schen Luchdruckere Wildlmd- Veraulwortlich: E Reinhardt daselbst.

Gier-Abgabe.

Auf Lebensmittelmarke 25 werden 4 Gierabgegeben. Listen- Schluß Donnerstag abend 6 Uhr.

Städt. LeberrsrnittekamL Wikdbad.

Gaswerk.

kiMMm- des AAnimjs n. MimsMis.

flZ Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß der Gasver­brauch per Monat nur 80 Prozent des Verbrauchs der gleichen Monate des Jahres 1916 betragen darf, wenn der Bedarf nicht auf diese Menge eingeschränkt wird, dann müßte von der Bestimmung zur Erhebung von 50 Pfennig für jeden Kubikmeter Mehrverbrauch Gebrauch gemacht werde».

Es ist deshalb dringend geboten, auch beste Sparsam­keit im Gasverbrauch walten zu lassen.

U/ürtt. keuerverZiekerung

auf Qe§6N86icr'§1iei1 in 8tutt§art. ^astreserAebnisss von 1917: Oesanit- prämieneinnastme 9396193 51., Oesammt- versickerungssumme 3653084929 51,' Ver­mögensertrag 1277786 51, 5ckäden2349747 51, ^astresüderscliuk 6115343 51. Oie 5lik- gtteder erstatten wie seit 39 daliren unver­ändert 60 "/<> Dividende. Oie Reserven er- stösten 8icst um 2865729 51. auk 30345047 51. Illberalste Vergütung jedes durctt aus- reicstende Versickerung gedeckten Lckadens ostne jeden Astxug.

2ur Onigegennattme neuer Anträge em- pkiesttt sick

Oerirksagent Oarl Pfister in 5leuenbür§, sowie die Haupt- u. Ortsagenturen.

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Heim. Lrdmann.

Mitdbad, den 10. Juni 1918.

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Allen die unserer lieben Tochter

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ihre Liebe während ihrer Krankheit und uns bei ihrem Hinscheidcn ihre wurme Teilnahme erwiesen haben, sowie für vie zahlreichen Vlumen- spenden, die trostreichen Worte des Herrn Stadl- vikars, dem Gesang der Herrn Lehrer und den Schuttaiiurädinnen für ihren letzten Gruß am Grabe sagen wir Ijerzlichru Dank

Ju tiefer Trauer:

Wh AÄN Ni ZklUI,

Bergbahnschaffner.