, WTB. Großes Hauptquartier, 28. April. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz:

, Auf dem flandrischen Kampffeld wich der Feind in rückwärtige Linien ans. Südlich von Langhemark ging er über, den Steenbach, östlich von Ipern, in seine Stellungen vom Herbst 191.4, bei Zillebeke über diese hinaus zurück. In scharfem Nachdrängen zwangen wir den Feind vielfach zum Kampfe. Hierbei nahmen wir Belgier und mehrere Hundert Engländer gefangen. Wir erreichten die Linie: südwestlich von Langhemark- Westufer des Steenbachs-Verlorenhoc k-Hooge-Zillebeke- Voormezeele. Die in vergangenen Jahren schwer um- kämpfte Doppelhöhe 60 ist in unserem Besitz.

Starke A-rtillerietätigkeit im Abschnitt des Kemmel. Nach Abwehr der französischen, am Abend des 26. April gegen den Westhang des Berges geführten Gegenangriffe stieß unsere Infanterie aus eigenem Ent­schluß dem zurückgeschlageneil Feinde nach und erstürmte Ken Ort Loker.

Auf dem Nordnfer der Lys scheiterten feindliche Vorstöße. Hierbei nahinen wir ebenso wie bei einer er­folgreichen Unternehmung nordwestlich von Festubert Eng­länder gefangen. Bei Givenchy wurden starke englische Angriffe abgewiesen.

Auf dem Schlachtfeld zu beiden Seiten der Somme blieb die Gefechtstätigkeit auf Erkundungen und zeit­weilig auflebenden Artilleriekampf beschränkt. Am Hangard Walde brach ein feindlicher Teilangriff zu­sammen.

Osten Finnland:

. ...General Graf v. d "Goltz hat Tavastehus nach

mit Sireustuer 'reichlich bedacht, arbeitete er nur des j Nachts, vom zuckenden, mnzenden Lichr der Leuchtkugeln j nur zu leicht verraten.

Doch zur Stunde des Angriffs standen die metall- neu Leiber blank, mit spiegelnden Gleitflnchen, fertig zum Schützt

Metztrupps legten die Stellungen fest. Mit lehn:- s klebenden Händen halten sic die empfindliche Bussole, s Bei abgeblendetem Licht beobachten sie die zitternd ! schwingende Magnetnadel. j

Kühl und neblig bricht der Morgen der großen ! Schlacht an. Das Anfangszeichen zum blutigen Beginnen ist gegeben. Der Chor der schweren, mittleren und leichten Werfer brüllt los. ;

Und sie haben gut gerechnet und gemessen.

Schuß um Schuf; geht in Stellung und Drahtver­hau des Engländers hoch. Ohne Gegenwirkung rückt die eigene Infanterie vor.

Die Pioniere, heiß von der Arbeit teils triefend unter der Gasmaske hatten die Arbeit ganz getan, trotz heftiger Beschießung ihrer durch die tiesfliegcnden Luftgegner erkannten Stellungen. Noch liegt schweres Feuer auf den Ständen. Doch der Borwartsdrang läßt sic die dem Boden gleichsam verwachsenen Werfer Heraus­reißen, bespannen, und nun gehts mit vor.

Eine neue Kanst'sesweise des Minenwcrfers!

' Diese Waffe, deren größere Kaliber bisher im Kamps um Festungen, in: Kampf um Gräben und Hindernisse nach sorgfältigen: Einbau ihre ganze furchtbare Wir­kung Entfalteten, folgt rasch vordringendcr Infanterie auf dem Fuße.

Ich hatte Gelegenheit, die Minenwerser-KokUpagnie einer Kampsdivision kenncnznlernen. Sie hatte einst im August einen glorreichen Tag in Flandern. Durch zähe Verteidigung, durch ruhiges und zielbewusstes Feuern bis zum letzten Augenblick des feindlichen Ansturms hatte sie höchste Disziplin in der Verteidigung bewiesen. Jetzt erzählte mir der Führer, wie rasch da? schwer bewegliche Gerät der Infanterie folgte, wie unaufhaltsam der mitt­lere Werfer den Widerstand des in den Kellern fland­rischer Ruinenhaufen mit Maschinengewehren sitzenden Engländers brach, wie das plötzlich auftretende Steilfeuer im Kampf um die Ortschaften vollen Erfolg brachte.

Entschlossenheit in der Führung und frcudnze Tat­kraft in der Truppen wiesen so der jungen Waffe ihre Hpfle zu im Schlußpkt des Kriegsdramas.

^ Der Weltkrieg.

WTB. Großes Hauptquartier, 27. April. (Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz

Nördlich von Wytscha ete stießen wir bis au den Südrand von Voormeele vor. Französische und englische Divisionen versuchten vergeblich uns den Kem­mel wieder zu entreißen. Ihre am Vormittag auf der Front von Diekebusch bis Loker in den Abend­stunden aus der Gegend von Loker bis westlich von Dranoeter angesetzten Angriffe brachen in unserem Feuer verlustreich zusammen. Wo der Feind unsere Li­nien erreichte, erlag er im Nahkampf.

Nordwestlich von Merville, auf dem Südufer der Lys und bei Givenchy scheiterten feindliche Vorstöße. Zwischen Scarpe und Somme Erkundungsgefechte.

Südlich von der Somme verblutete sich der Fran­zose in mehrfachem Ansturm bei und südlich Bill ers Bretonneux. Nach dem Scheitern starker Frühan­griffe am und nördlich vom Wald von Hangard faßte der Feind, am Nachmittag seine Kräfte, vornehmlich Marokkaner, Zu erneuten Vorstößen gegen den Han- gard-Wald und nördlich vom Lucebach zusammen. Ter mehrfach wiederholte, durch stärkstes Artilleriefeuer ein­geleitete Versuch, unsere Linien zu durchstoßen, schlug fehl. Aus eigenem Entschloß schritten Jnfanterieabtei- lungen beiderseits des Lucebaches zum Angriff, säuber­ten mehrere Maschinengeivehrnester und nahmen hierbei Franzosen gefangen.

Osten Finnland:

Versuche des Feindes, unsere Linien bei Lahti nach Osten zu durchbrechen, scheiterten.

Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

' Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

Kampf genommen. Beim Einzug in die Stadt irm'cken unsere Truppe,: von der Bevölkerung begeistert be­ll r:'. ß t. ^

Der Erste Geueralquartiermeister: Ludendorff, i

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Die Auswirkung des große:: Sieges an: Kemmelberg ist bereits in die Erscheinung getreten. Wie der Abend­bericht vom 27. April meldet, haben die Engländer ihre Ostfront nm Ipern von Langhemark (nordnordwestlich) bis .Zillebeke (südöstlich von Ipern) um zwei bis drei Kilometer zurückgezogen und die deutphen Truppen sind ihnen sofort nachgesolgt und haben neue Stellungen be­zogen. die bei Zillebeke. Hoge undVerlorenh-nk, bis ans drei' Kilometer durchschnittlich vor Iperu vorgeschoben sind. Die Vorstädte von Ipern werden bereits heftig be­schossen. Es ist den Engländern und Franzosen nicht ge­lungen, in ihren starken Gegenangriffe:: die Kemme'.' stellnng znrück'.nholen. in: Gegenteil haben sich unsere Truppen westlich des Kemme'üachs, der vom Kemmelberg in nordöstlicher Richtung an. Diekebusch vorde: nach Ipern fließt und dort in den' Merkmal mündet, festgesetzt und sind damit noch w Iler in die Rückeustellung des Feindes vorgedrilnaen. Diekebusch und Poperinghe liegen unter starken: deutschen Feuer, das Entweichen der Engländer bzw. die Fortschafsuug ihres großen Materials aus der westlichen Hauptstraße über Poperinghe ist sonnt bereits unterbunden. Die Verluste, die En.-Zander und Fran­zosen an: 26. April bei den Versuchen, uns den Kemmel- berg wieder zu entreißen, erlitten haben, sind nach einer halbamtlichen Meldung des WTB. die ungeheuerlichsten, die unsere Feinde je an einen: einzigen Schlachtlage dieses Krieges erfuhren. Die Höhe der Blutopfer übersteigt jeden Begriff. Ter Verlust des wichtigen Kemmeimassives und der ebenso wichtigen Anschlußstellimg in einer Breite von rund nenn Kilometern zwang die englisch-französische Führung, in Flandern alle verfügbaren Kräfte immer wieder zu vergeblichen Angriffen ins Tressen zu werfen. Von allen Seiten her wurd'M in aller Eile frische Truppen in der Richtung auf den KeuvuL im Marsch gesetzt. Dm- Pmttschcn weittragenden Geschütze faßten diese oft in Dop­pelkolonne aumarschirenden feindlichen Regimenter von den: weit überhöhten G-e.äude ans mit dem vernichtenden Feuer ihrer schwersten Kaliber. D'' Rechen gelichtet, die Truppen erschöpft und atemlos, fo traten englische und französische Divisionen nach ihren: Eintreffen ins Ge­fecht, um sich in rücksichtslos wi.w''holten nutzlose:: An­griffen zu verbluten. Besonders schwer litten dicht ver

/«mmelte feindliche Kräfte, die ans der

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de Kleit zum Angriff vororacht.'U. Auch west.ich Drano.ter schlugen die deutschen Truppen einen "ws i r'.en feindlichen

Angriff zu Boden. Die Angrg.e, om überandauertcn uns imm-icy dm Wwd-e: melberges galten, wurden reglos chm dem Südteil des s.andristyen Kamp

Bois. In der Gegend ' ließ der Feind fast 21 tonnen anrqnneu. Jede Werte- und Min-mfcm dem restlos abgewie>en die .französische Fühc-m marokkanische n D bereits in den letzten Tagen Angriffen über die Mähen in tiefgegliederten dichne Angriffe gegen di. d Tie Kämpfe begannen in der Gegend südlich

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Am Hangardwald allein wurden viermalige starke An­griffe ab gewiesen. Den ganzen. Voruist-ag über rannten die Franzosen an. Eine große Anzahl französischer Tanks liegt zerschossen vor den deutschen Linien. Nach kürzer Pause mußten die Franzchen am Nachmittag abermals Pro Kräfte zu erneuten starken Angriffe:: unter großem -nräfteeinsatz gegen Wald und Dorf Hangard zusammen­fassen. Die wiederholten Versuche, hier unsere Front M lurchbrechen, scheiterten dank der unerschütterlichen Wider­standskraft der deutscher: Infanterie und ihrer vorzüg­lichen Unterstützung durch die gesamte Artillerie. Die deutsche vordere Linie wurde restlos behauptet. Dieser rote Tag.endete mit einer pollständigen Niederlage der Engländer und Franzosen,

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deut..-en Truppen, nachdem d:e feindlichen Gegenangrustc so blutig niedergeschlagen waren, von sich aus, und iohm ^eu höheren Befehl abzuwarten, die Verfolgung ausge- uonrmeu, den Feind in neue Kämpfe verstrickt und iv- Verlauf derselben den Ort Loker (französisch Locre), de, etwa 5 Kilometer westlich von dem Dorf Kemmel am Fuß des Schwarzen Bergs (Mont Noir) liegt, erstürmt. Was soll chan zu einer solchen Leistung sagen! Erst wird Viengelhoek und seine Hügelkette gestürmt, dann der oft jäh ansteigende Kemmelberg, der sich über seiner Umgebung fast so hoch erhebt wie der Ulmer Münstertnrm; dann werüen während eines vollen Tages, von moraens 5> Uhr bis abends 8 Uhr die Massenstöße der feindlichen .Tiviiiouei: zurückgeworsen, und dann gehen diese Preußen uno Bayern erst recht zum Sturm los und erobern cine mil zah.losen Verhauen, Gruben usw. befestigte Stellung, ein Bollwerk, an den: Tausende von geschäftigen Händen wochenlang .gearbeitet hatten. Es ist schier nicht zu glauben. 'Und in welcher Verfassung muß das feindliche Teer sein, das trotz der besten Verteidignngsmittel eine solche Stellung nicht mehr zu halten vermochte! Es mag etwa? voreilig fern, was dieNeuen Züricher Nachr." zu -neiden wissen, das; nämlich die' englische Transport­slotte im Kanal znsammengezogen sei, nm bei weiteren unausbleiblichen Schlagen die Reste des englischen Heeres zurück.-.:'.schaffen, aber nach den deutschen Taten vom 25., 26. und 27. April, die sich dem Tag von Spichern (6. August 1870) ebenbürtig an die Seite stellen können, darf man sich über nichts mehr wundern, nichts mehr für unmöglich halten. Gärt es doch ganz gewaltig in Irland, wohin die Engländer schon mehr als ein Armeekorps haben schicken müssen, um den Vulkan nicht zum Ausbruch kommen zu lassen. Aber noch ein paai Tage wie die letzten, daun könnte die irischeFrag-, plötzlich recht eigentlich brennend werden, denn man sieht dort mit unverhohlener Freude, wie England in seiner -Bestürzung.auch den letzten Mann nach Frankreich wirst cmd sich notgedrungen von Besatzungstruppen entblößt. Andererseits sind die Engländer um ihre Riesenvorräte, die sie in und hinter Ipern bis zum Meere hin aufgehäuft hatten, besorgt. Ein italienischer Abgeordneter, der neulich die Front bereiste, berichtet demCorriere della Sera", daß das englische Heer zu einem großen Durchbruchsangrisf von Iperu aus vorbereitet gewesen sei. Diesem entschei­denden Angrisf haben die aufgcstapelten- Lager von Le­bensmitteln, Munition und Kriegsgerät, von deren Größe man sich kaum eine Vorstellung machen könne, gedient. Aber Hiudenbura sei dem englischen Angrisf durch seine Offensive MonchyLa Fere zuvor gekommen, wo­durch der ganze Plan der Entente über den Haufen ge­worfen wurde. Es sei möglich, daß Hindenburg es zu­nächst hauptsächlich auf diese englischen Vorräte abge­sehen habe, aber es sei kein Zweifel, daß er darum Amiens und Paris nicht aus dem Auge verloren habe. In Marokko, wo die Franzosen immer noch so fest sitzen, wie der Vogel auf dem Zweig, find die Niederlagen der Entente von den Kabylen mit großer Freude ausgenommen worden und Pariser Zeitungen berichten, daß die Lage für die französischen Besatzungstruppen gefährlich sei. Bekanntlich ist der Heilige Krieg ausgerufen, der bis jetzt mehr in geheimer Agitation geführt worden ist; bei weiteren entscheidende'.: Niederlagen könnte aber diese glimmende Bewegung des Islam zu einer Feuerlohe werden, die dem französischen Kolonialbesitz und nicht nur dem französischen sehr gefährlich würde. In Maze­donien sind die Verbandstruppen in den letzten Tagen etwas beweglicher geworden; es soll dies auf das Ein- ir-ttsen des griechischen Heeres an der Front zurückzu- stDren sein. "

Das PariserPetit Journal" schreibt, General F o ch h.-tze die gleichen Vollmachten und Befugnisse wie Hin- M-ckurg. Unter seinem uneingeschränkten Befehl werden die Engländer von Haig, die Franzosen von Petain ge­führt. Auch die italienischen Truppen an der Westfront unterstehe:: Fachs Oberbefehl.

Eine Episode aus den Tankkämpfen am 24.."April verdient besonderes Interesse: Südlich Villers-Bretou- ncux trat zun: erstenmal der Fall ein, daß unsere Sturm- panzer:oagcu unmittelbar mit feindlichen Danks zusam- ' ^Dis deutschen Tanks Haben sich dabei all

on eispiellosem Kampfesmut beseelt haben , die

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stärker und geschickter geführt erwiesen. Ein einzelne: deutscher Wagen hat drei feindliche Tanks durch eineu Feuerhagel auf kurze Entfernung uiedergekämpst.

Tie türkischen Truppen haben die Festung Kars im Kaukasus eingenommen und 860 Geschütze erbeutet.

Bern, 28. April. Nach Pariser Blättern haben an: Angriff ans Ostense und Seebrügge französische Tor­pedoboote teilgcnommen. Die Engländer fühlten W nicht stark genug? ^

Rerres vow Tage.,

Hindenburg verheißt den baldigen siegreichen Frieden.

Berlin, 27. April. Vom Geueralfeldmarschall von Hindenburg ist dem Präsidenten des preuß. Abgeord­netenhauses, Grafen von Schwerin-Löwitz, folgendes Tele­gramm zugegangcn: Dem preußischen Abgeordnetenhaus beehre ich mich für die freundlichen Glückwünsche besten Tank zu sagen. Die Erstürmung des Kemmelberges ist nn neuer Beweis der ungebrochenen Angriffskraft und des siegeswillens unserer unvergleichlichen Truppen. Die Au- wkcunung der Heimat für das Geleistete wird der Truppe nn Ansporn sein, dem geliebten Vaterland einen bal­digen siegreichen Frieden Zu erkämpfen. ArbeitervertreLer beim Reichskanzler.

Berlin, 28. April. Der Reichskanzler empfing gestern Vertreter der verschiedenen Gewerkschaften und Lcrufsvcreinigungen, wobei er sich auch über die preußp Wahircchtssrage äußerte. Der Kanzler betonte, daß er! mit dein preußischen Wahlrecht stehe und falle. Vor einigen Tagen noch habe sich der Kaiser ihm gegenüber dahin geäußert, daß er nach wie vor unbedingt auf dW Wdcn der Wahlrechtsvorlage stehe. Anderslautende Ge­rüchte seien durchaus unzutreffend. Die Arbeiterführer oersicherten den: Kanzler, daß in der gesamten deutschen