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Ur. 64

Der englische Lord Cecil jammerte über die un­ersättliche Eroberungslust der Deutschen und prophezeite, ivir würden nächstdem Odessa besetzen. Gut getroffen. Nm Mittwoch zogen unsere Truppen in die größte Han­delsstadt am Schwarzen Meer ein. Die gewaltigen Ge­treidevorräte Odessas sind vor den räuberischen Händen der bolschewistischen Banden hoffentlich gerettet. Der Weg von der Ukraine nach den Mittelmächten ist nun frei.

Dadurch ist aber auch für Rumänien die letzte Verbindung zu Lande abgeschnitten. Ganz eingeschlossen von den Mittelmächten bleibt den Unterhändlern in Bu­karest keine andere Wahl übrig, als so schnell als möglich den Vorfrieden, dessen Endtermin am 19. März abge- taufen fein wird, unter Dach und Fach zu bringen. Je bälder, desto lieber für'uns, schon wegen des Petroleums und des Getreides, Dinge, die wir sehr gut brauchen Rönnen. "

Aber auch bei den Russen ist noch ein Nest zu erledigend Der russische Friede ist noch nicht ratifiziert d. h. bestätigt. Wenn innerhalb 14 Tagen einer der vier Verbündeten diesen Antrag stellt, was bis jetzt unter­blieb, so mutz es auch geschehen. Doch haben bereits

die Sovjets in Petersburg und in Moskau auf Lenins

Antrag in ihrer überwiegenden Mehrheit der Bestätigung zugestimmt. MitSchachtel-Soldaten" könne man, meinte Lenin, keinen Krieg führen. Rußland habe kein Heer «ehr. '

Fix und fertig aber ist der Friede mit Finnland. Am 7. März ist der Vertrag zwischen Deutschland und demLande der tausend Seen" unterzeichnet, ein Han­dels- und Schifsahrtsabkommen abgeschlossen worden, ebenso ein Zusatzprotokoll zu beiden Vertragen. Mit Finnland haben wir ein Gegengewicht gegen Rußland und eine neue zuverlässige Grundlage für unsere Ostsee­politik geschaffen. Darüber große Wut in England. Schon jammern sie, die Deutschen hätten sich auf den Aal a u d s- inseln festgesetzt und dieOrganisation" der Inseln Spitzbergen für sich beansprucht. Dem ist nicht so. Und Wenns so wäre, was geht das England an? Haben sie nicht ihr Gibraltar, ihr Malta, ihr Aden und in aller Welt Kohlen- und Marinestationen in Hülle und Fülle?

Freilich, diese Stützpunkte helfen ihnen zur Zeit nicyc viel. Die Tauchboote machen die ganze Welt unsicher. Jeder Tag meldet von neuen Versenkungen. Gewaltige Dampfer bis zu 10000 Tonnen, mit wertvollen La­dungen, wurden trotz starker Geleitzüge, in deren Mitte f»e behutsam genommen werden, erbarmungslos vernichtet. Selbst der iHlfskreuzerCalgarian" (17 515 T.) ist torpediert worden. Die Meere vereinsamen. Beliebte Schiffahrtslinien find verödet. Zwischen Australien und Südamerika fährt kein Schiss mehr. Darüber große Un­zufriedenheit bei den Dominions d. h. den englischen Kolonie» mit Selbstverwaltung. Australier und Inder wolle» von dem Kriege ihres Mutterlandes nichts mehr wisse«. In der britischen Heimat, selbst aber mehren sich die Lebensmittclunruhen. Bonar Law beurteilt die Lage sehr ernst, Lord Buchmaster rät zu Friedensver­handlungen, nnr der Admiralitätslord Sir Geddes ver­sucht mit falschen Zahlen das Volk irre zu führen. Selbst ein Asguith ist wenig befriedigt über den Stand der Schiffsneubauten. Tatsache ist, datz die von Lloyd George versprochenen zwei Millionen Neubauten bei weitem nicht erreicht wurden, dah dagegen ihre Zahl von 130 750 Tonnen im November 1917 auf 55 598 Tonnen im Ja­nuar 1918 zurückgegangcn ist.

Auch in Frankreich sieht man mit Hangen und Bangen der nächsten Zukunft entgegen. Clemenceau «es voller Verzweiflung:Rußland hat uns verraten." Die Hoffnung ans Rumänien ist ebenfalls vernichtet. Man Vtzie-He Japan:Komm herüber yud chilf uns!L Man

Montag, den 18. Marx 1918

zeigte den Söhnen des Mikado den deutschen Drachen, der Sibirien überfliegen und selbst den Stillen Ozean be­drohen werde. Die Japaner sind jedoch keine Kinder,

'e sich vor Gespenster fürchten. Gegen die Deutschen zu , ! ,echten, fällt ihnen nicht ein, so wenig die Deutschen i z die Japaner in ihren Absichten in Ostsibirien störe­wollen. Aber gerade diese Absichten gefallen den Eng­ländern nicht, und noch weniger den Amerikanern, denn sie entsprechen, wie Wilson mit reizender Naivetät sagte, nicht den Gründen, aus denen Amerika sich am Kriege gegen Deutschland beteiligte. So bleibt dem Verwand nur wieder Amerika übrig. Aber die Hilfe, der Pankees rinnt recht spärlich. Es sollen bis jetzt 200000 amerikanische Soldaten in Frankreich gelandet sein, darunter 100000 Arbeitssoldaten, die andern noch alle neugebackene Re­kruten. Was ist das in einem Kriege, wo man Schlachten mit Millionen schlägt!

Und solche Schlachten stehen uns leider für die nächsten Wochen bevor. Schon werden sie angemeldct durch die Sturmvögel, die über Paris, London und der Ostküste Englands in den letzten Tagen kreisten. Unsere Flieger haben rasch hintereinander Paris in großen Scharen heimgesucht und für die frechen Angriffe auf friedliche deutsche Städte zehnfache Rache an der Scincstadt ge­nommen. Nach langer Zeit find auch wieder Luft­schiffe Über England erschienen. Schon glaubte man, dieses Kampfmittel fei aufgehoben worden. Um so er­freulicher, datz die Fahrt vorzüglich gelungen war. Un­beschädigt flogen die kühnen Schisser zu den heimischen Gestaden zurück. Ehre dem Kapitän Stratzer und seinen mutigen Genossen!

Diesen günstigen Vorgängen reiht sich ein weiteres freundliches Vorzeichen der deutschen Zukunft an. Tie Balten wollen sich Deutschland auschlietzeu. Tie Dank­barkeit für die ihnen widerfahrene Rettung vor der wahn- sinnigen Anarchie der blutdürstigen Bolschewikibanden, die Gemeinsamkeit in Geschichte und Kultur und nicht zuletzt 'hre Blutsverwandtschaft, das alles treibt diese deutschen -Ahne in die Arme der germanischen Mutter. Kurlan hat offiziell dem deutschen Kaiser die Herzogswürde an­getragen, und die Hoffnung ausgesprochen, daßdas ganze Baltenland zu einer staatlichen Einheit im Anschluß! an das Deutsche Reich zusammengefaßt" werde. Eine reiche, aber dankbare Arbeit für die Staatsmänner beider Tbile bringt dieser Wünsch. Wir wollten nichterobern", und doch schmiegen sich die kleinen Völker des Ostens uns an. Es kann ihnen geholfen werden. 11ns selbst wirds zum > Segen gereichen, und abermals kann die Welt sehen, daß die Anklage unserer Feinde über barbarische Vergewalti­gung derharmlosen Nationen" lauter Lug und Trug ist.

Der deutsche Handel vor dem Kriege (18881913).

Von Professor Dr. Nietzer, M. d. R., Berlin.

Das Kennzeichen der Wirtschastsepoche 18881913 war eine Verschärfung der sogenanntenIndustrialisie­rung", die bereits gegen Ende der sechziger Jahre be­gonnen hatte, und die wohl die größte wirtschaftliche Umwälzung darstellt, welche Deutschland durchgemacht hat. Die früher an der Spitze der Erzeugung marschierende Landwirtschaft hatte die erste Stufe an Industrie und Handel abaeben müssen, und Deutschland war ein In­dustrie- und Agrarstaat mit starkem Vorwiegen der In­dustrie uud des Handels geworden. Die Tinge standen so, datz fast zwei Drittel nuferer Bevölkerung nicht mehr Wndwirrschaftlich tätig waren, da Gewerbe, Handel und Industrie etwa 56 v. H. der Gesamtbenölkerung u>U etwa 49 v. H. der erwerbstätigen Bevölkerung darstellteu, die Landwirtschaff 28,6 Prozent der elfteren und 32,17 v. H. der letzteren; der Rest fiel auf die freien Berufe usw.

Der Wohlstand Deutschlands hatte sich in nickt ge-

35. Jahrgang

ahnter Weise vermehrt. Unser Volksvermögen tvuroe au> etwa 360 bis 375 Milliarden Mark, unser jährliches Volkseinkommen auf etwa 30- -40 Milliarden Mark unk der jährliche Betrag unserer Ersparnisse, also derjenigen Summen, nm die das Nationalvermögen durch Erüb-ri- nngen aus den: Volkseinkommen jährlich vermehrt wi, aus etwa 710 Milliarden Mark geschätzt. An der starker. AuswärtSbewcgung der Einkommen haben nicht nur die reichen Klassen, sondern auch die geringeren Einkommen teilgenommeu und, die Zunahme des Volkseinkommens hat bei weitem das Anwachsen der Bevölkerung überstiegen. Der in solcher Weise gestiegene Volkswohlstand hatte in erster Linie die Produktionskraft wie die Kaufkraft der Bevölkerung vermehrt und, in Verbindung mit anderen Faktoren, in weiten Industrie- uud Handelszweigen auch die Löhne und die Lebenshaltung der Arbeiter erheblich gesteigert. Seit Beginn oder Mitte der achtziger Jahre hat sich die Aufnahmefähigkeit der deutschen Bevölke­rung, also der innere Markt, rascher und kräftiger ent­wickelt, als der äußere Markt.

Es ist in diesem Zeitabschnitt der Gesichtspunkt nicht außer acht gelassen worden, daß auch die Stärkung der Landwirtschaft und ihre Aufnahmefähigkeit ein unerläß­liches Mittel zur Kräftigung des gesamten inneren Mark­tes bilden. Andererseits gehörten aber auch die Pflege der Ansfuhrindustrie und des Ausfuhrhandels zu den* großen nationalen Aufgaben, die im Interesse der Gesamt­wirtschaft zu erfüllen waren. Solange wir eine landwirt­schaftliche Untererzengung von etwa Ihtz Milliarden Mark hatten und.solange auch die Industrie einen großen Teil ihres Bedarfs an Rohstoffen durch ausländische Einfuhr decken mußte, so daß auch eine industrielle llntercrzcugung, und zwar in Höhe von mehreren Milliarden Mark vor­handen war, solange waren Ausfuhrindustrie und Ausfuhr­handel ein Bedürfnis nicht der Industrie uud des Handels, sondern der Nation. Wir konnten aber unseren Nnslands- bedars an Erzcugungsmitteln nicht aus unseren verfüg­baren Barmitteln decken, die dazu bei weitem nicht aus- gereicht hätten, sondern nur dadurch, datz wir dem uns Bodenerzengnisse (Lebensmittel und Rohstoffe) liefernden. Ausland Fabrikate, also Ergebnisse unserer Arbeit, im Wege der Ausfuhr lieferten. (Stutz folgt.)

BeLhmarm-HMweg über

PLchonsEnthüllungen.

Der frühere Reichskanzler v. Bethmanu Holl­weg, der sich gegenwärtig bei seinem Schwiegersohn, dem preutz. Legationssekretär Grafen Zech in München aus­hält, äußerte sich in einem Gespräch mit dem Haupt­schriftleiter derM. N. Nachr." über die bekannten Au - Weisungen, die er am 31. Juli 1914 dem deutschen Bot­schafter in Paris, Herrn von Schön gegeben hatte, folgendermaßen:

Die russische Generalmobilmachung lieferte den un­widerleglichen Beweis, datz diejenigen Faktoren, welche in Rußland über den Kopf des Zaren hinweg die Macht ausübtcii, den Krieg unter allen Umständen wollten. .Jene wird meine Instruktion an den Botschafter v. Luchn vom 31. Juli hervorgcholt. Was hat diese Instruktion mit der russischen Mobilmachung und was mit der Halinug Frankreichs zu tun? Die russischen Regimenter mar­schierten bereits, als die Instruktion noch gar nicht ge­schrieben war. Ans die tatsächliche Entwickelung der Tinge hat sie auch nicht den geringsten Einfluß! gehabt.

Mit der russischen Mobilmachung, mit der WA-' gerung Rußlands, sie rückgängig zu machen, war der Krieg da. Wir waren in den Krieg huiemgezwunpen. Datz wir nicht allein gegen den russischen Mobilm. Au, sviwern auch gegen Frankreich zu fechten hätten, d. a n konnte kein Mensch zweifeln. Zum Uebersiutz mg- '> en ja die' Veröffentlichungen unserer Fein de über die

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