- - Keine kleineren MoMrtett. Me Mitteilung, Laß die Bilderpostkarten mne kleinere Gestalt erhalten werden, scheint sich nicht zu bestätigen. Der Borschlag wurde wohl von den beteiligten Interessenten in einer Ver­sammlung in Berlin beraten, da aber die Meinungen ge­teilt waren, dürfte es vorerst wohl beim Alten bleiben Militärische Bestimmungen für den Per­sonenverkehr in Elsaß-Lothringen. Für Angehö­rige eines in einem Lazarett in Elsaß-Lothringen unter­gebrachten schwer verwundeten oder schwer kranken Hee- ccsangehörigen genügt die telegraphische Benachrichtigung durch das Lazarett über den ernsten Zustand des Verwun­deten oder Kranken- zur Zureise, wenn sie den Vermerk trägt ,,Zureise gestattet, Telegramm ist Ausweis".

Das Buchdruckgewerbe und der Krieg. Nach dem ,,Korrespondent für Deutschlands Buchdrucker und Schriftgießer" sind nur wenig wenig mehr als 30000 Ge­hilfen noch in ihrem Berufe tätig, während etwas über 50 000 Perbandsmitglieder sich beim Militär befinden; ungefähr 10000 aber könnten als Entlassene oder Beur­laubte in der schwachen Heimarmee wieder tätig sein. Ter Gehilfenersatz! ist fast nur durch weibliche Personen ge­deckt worden, die meistens im Handsah und auch häufig an Setzmaschinen anzutrcffen sind. Ende Oktober 1917 Daren bereits 3172 Frauen und Mädchen in den Buch- Sruckereien an Gehilfenplätzen tätig. Mit einer weiteren nennenswerten Vermehrung dieser Zahl wird nicht ge­rechnet. Dagegen ist in starkem Maße ein neuer Zu­fluß an Lehrlingen zu verzeichnen, so Laß für die Aus­bildung dieser Kriegslehrlinge die lebhaftesten Beden­ken geltend gemacht werden.

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Ein bescheidener Berliner. In Berlin scheint man noch sonderbare Ansichten über die schwäbischen Ernährui>dsver- hällnisse zu haben, sonst könnte ein Bewohner der Reichs- Hauptstadt kaum folgende Bedingungen in feiner Anfrage Nack Unterkunft in einem Gasthäuse des Neutlinger Bezirks stellen:Ich lege besonders Gewicht auf gute Verpflegung, vor allem müßte ich täglich unter anderem 34 Eier, IVs bis 2 Lite Vollmilch und die erforderliche Schmicrbutter er­halten I" Dem Herrn wurde, so schreibt derRcutlingcr General-Anzeiaer". bedeutet, daß solch anspruchsvolle Leute im Krieg besser rn Berlin bleiben.

Der Ehrendoktor. Studierende der Universität Marburg »«öffentlicher in der ..yhrrbeMs-'-er- Wituna" euren Einspruch «egen dieVerleihung des Ehrendoktors für ungelehrte Lei­stungen". in dem es heißt:Wir Angehörige der Universität Marburg protestieren dagegen, daß' cs an deutschen Hoch­schulen möglich ist sich die gelehrte Würde einesOr. n. c. durch geldliche Leistungen erwerben zu können. Wir bedauern, daß eine hohe juristische Fakultät der Hochschule zu Heidelberg Herrn Kommerzienrat Netter und Herrn Geheimen Kommer­zienrat Masse die Würde einesDoktor suris utriusque h. c. für Geldschcnkmigen verliehen hat. Wir fragen: Ist es nicht möglich solch: an sich dankenswerten Taten, die aber höch­stens mittelbar gelehrter Arbeit dienen, auf 'andere Art her- r'nrzuheben?"

S. O. S. Unter den seefahrenden Völkern ist als draht­loser Anruf der in Seenot befindlichen Schiffen, um Hilfe zu suchen, das telegraphische Zeichen S. O. S. vereinbart worden Die Buchstaben werden als Abkürzung vonSave our ship" (spr.: Scf aur schio. Rette unser Schiss!) angesehen. Der wirkliche Ursprung des Anrufs liegt aber, wie der Köln Ztg." geschrieben wird, auf technischem Gebiet. Der Ruf wird'stets in den Zeichen der Morseschrift (Punkte und Strichet sei es durch Funkenteleqravhie oder Lichtfignale, ab­gegeben und zwar . . . (s) (o) . . . (s).Bei der

drahtlosen Telegraphie vernimmt das Ohr im Fernhörer etwa die Laute tititi tatata tititt. Dies ist ein ffhr charak­teristisches Zeichen für das Ohr und für den Absender auf der Sendctaste leicht und rasch zu geben. Beides dürfte der Grund sein, warum man die drei Buchstaben für den Notruf gewählt hat, der heute Dröhnend wie das Schicksal England an die Pforte pocht.

. Pletwsib»rei in England. Der enÄische Minister E e^i l.Hat

Wferd et) e Ah er-.

Die Pferdebesitzer erhalten nächster Tage 3 Zentner Hafer auf ein Pferd.

Die leeren Säcke hiezu sind morgen Mittwoch nach­mittags von 15 Uhr in der alten Realschule abzugeben.

Städt. Ijrrtterrrrittecabgabe stelle

W ekanrr t mclchung.

Die mir zugedachsten Mehlmarken für 80 °/» Weizen­mehl können heute rrnd morgen in der alten Realschule oder in meiner Mahnung abgegeben werden.

Carl Maier, Tel. 34

Bayerische Samtätslose.

1. Hauptgewinn 20000 Mark.

Ziehung 19. Januar 1918.

Preis des Loses 1.10 Mk.

1.

für Krieger-Erholungsheime. Ziehung am 25. Jan. 1918. Los-Preis 1 Mark, 13 Lose 12 Mark.

Große Wische A'iM-GMottme

zur Unterstützung hilfsbedürftiger Kriegsteilnehmer des Badischen Militärvereins-Verbandes und deren Witwen und Waisen.

Ziehung am 1. Februar 1918.

Hauptgewinn 20000 Mk.

Preis 1 Mark.

WWrts-GMottme

zu Gunsten des Stuttgarter Säuglingsheim.

Hauptgewinn 25000 Mark.

Ziehung am 21. Februar und 12. April 1918.

Lose a 2 Mark.

Zu haben bei C. M. Kott.

bekanntlich vor kürzer Zeit'tm Unterhaus behaupt«, M Demsa,- land werde die Vielweiberei von Staatswegen augeordnet Diese boshafte und dumme Lüge macht sich besonders hübsch im Munde eines Engländers;' die Doppelehe ist, wie oll, Welt weiß, em besonderes englisches Laster, von dem schon die frühe Literatur, die frühen Gesetzbücher voll sind.

-Und wie die Doppelehe in England unter dem Einfluß t» -vneges jetzt allgemeine Fortschritte macht, darüber Klagen viere englische Zeitungen. DieWrstminster Gazette" vom !l. De- l zember 1917 zahlt in ihrem Bericht aus dem Eerichtssaai allein drei Fülle auf, wobei sie die Ueberschrist setzt:Ein Fall von Doppelehe folgt dem andern." An einer anderen Stelle sagt das Matt: Sir Fr-rrest Fulton als Gerichts­präsident von Old Ballen äußerte, öle Zeit sei gekommen, wo man die Vergehen wegen Doppelehe strenger behandeln müsse, als dies bisher geschehen sei. Die Vielweiberei verbreite sich wie eine Wucherpflanze über das ganze Land, und es sähe so aus. als nähmen solche Fälle kein Ende. Sie hätten bei jeder Eerichtsscssion mit einer Menge Fälle derart zu tun. Dem müßte Einhalt geboten werden. Es ist auch bekannt und von neutralen Berichterstattern bezeugt', daß Tausende von ahnungslosen »ranzosischcn Mädchen mit englischen Sol­daten in Nordf'-ankreicst- getraut worden sind, abaleich Sic Tommys Weib und Kind' jenseits des Kanals haben.

Grubenunglück. In cincm Schacht in Halmcrend in North- Stt.flordshire ereignete sich eine schwere Explosion. Bon 247 Mann sind 100 lebend und einige Leichen zu Tage gefördert worden; 140 Mann sind in den Schächten eingeschlossen und wahrscheinlich verloren.

Die Ukraine. Die Gouvernements von Südrußland, dus Land derKleinrussen", die sich zu einer ukrainischen Re­publik zusammengeschlossen haben, sind vorläufig folgende zehn: Kiew. Poöolien, Wolhynien. Lholm, Tschcrniqow, Pol- tawa. Charkow. Iekaterinoslaw, Cherson und Taurien. Die Krim gehört nicht dazu. Die Pro--uzen wählen je nach Groß: 9 bis 43 Abgeordnete, ziC nn. n 300 zur verfassung­gebenden Versammlung. Der Präsent der ^ -....nner soll zu­gleich Präsident der' Republik sein. Die Ukrainer wollen eine eigene Nationaibank in "icw mit eis !. r Geld lrussi- scher Währung), eine eigene ^ir.'ge und eigenes Heer.

Verurteilung. Der 28jährige Handlungsgehilfe Wolle und der 18jährige Reisende Ritsche in Berlin hatten einige Ge­schäftsleute um etwa 48 000 Mk. betrogen, indem sie ihnen Backsteine statt Kuvfcrdrabt lieferten. Beide wurden zu ic 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt.

Unters-i''ag»ng. InDessau ist nach demBerl. Lok.-Anz." der Oberbürgermeister Dr. Ebcliug von seinem Amte zurü.m getreten. Vor einigen Wochen wurde auf dem Rathaus Hb r Mittag in der Lebensinittelabteilung eine Kassette mit 90.0 Mk. gestohlen. Der genaue Betrag konnte mangels zureichen­der Buchungen nicht fcstgcstellt werden. Ei» Sekretär wurdi verhaftet und erst dabei fcstgcstellt. daß er 7080 001 Ml:, unterschlagen hat. Inzwischen' ist nach ein Obersck'.ct.u ver­haftet worden. In mehreren erregten S!adtverordnc!rn-S:> zungcn. an denn auch ein Vertreter der Staatsregierung tnl- uahm. kam es dann zu schweren Vorwürfen auch gegen Per Oberbürgermeister Dr. Ebeltng, der seit zwanzig Jahren an der Spitze Dessaus steht. Er hat nun hieraus die nötig, Folgerung gezogen.

Die polnischen Postmarken. linier Beteiligung der deut- scheu Zivilverwaitung ist in Warschau kürzlich ein Preisaus­schreiben für Brie'narben des neuen Pvlcnrcichs erlassen worden. Unter den preisgekrönten Entwürfen befand sich auch einer des polnischen Maiers Gardowsk! für vier Marken, der das Städtebild von Warschau. Krakau. Gneser und Kruschwitz zeigte. Die Polen betrachten also die galizische Stadt Krakau und die preußischen Städte Gncsen und Krusch- / witz in Posen bereits als zum Königreich Polen gehörig. (Türmer.)

Beschlagnahme. Wie dem ,.B. T." aus Lugano gemclSei wird, hat die italienische Regierung den dem österreichischen Kaiserhause gehörenden berühmten Pinicnwnld bei Viarcggio mit den darin befindlichen Gebäuden beschlagnahmt. Das Wäldchen liegt ganz in der Nähe des bekannten Badeorts Blareggio. Kreis Luccn, am Ligurischcn Meer. Herzogin Marie Luise von Parma, die Tochter des Kaisers Franz und zweite Gemahlin Napoleons, hatte dort ein prächtiges Landhaus erbaut.

Echt. In der LondonerDaily Mail" des Herrn Norlhclifie vom 21. Dezember findet sich folgender Brief: Köder für Tauchboots - Besatzungen. An den Herausgeber derDaily Mail". Ich hoffe, daß der Einfall des Herrn Houston nicht aus den Augen verloren wird, daß Bekanntmachungen aus große Schilder, ähnlich den Scheiben, wie man sie bei Schußübungeu benutzt, aufgemalt werden, in denen die Summen angeführt werden, die unter die Besatzungen von Tauchbooten verteilt werden, die sich freiwillig er­geben. ... Bet der wohlbekannten, wichtigen Rolle, welche der Geidfaktor in der Psychologie der Deutschen svielt, ist der Plan wohl eines Versuches wert. Francis Heatherly.

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Vor wenigen Wochen Hatte eines unserer von erfolg-, reicher Fahrt aus dem westlichen Mittelmeer Allrückkeh­renden Unterseeboote in der Bucht von Tunis Gelegen-, heit, den letzten Torpedo auf einen tiesbeladencn, be­waffneten englischen Dampfer von annähernd 4000 To. auzvbringen und einen Volltreffer in der Mitte des Schiffes zu erzielen. Es war abends gegen 10 Uhr. In dem matten Mondlicht konnte U . . . " deutlich die Wirkung des Schusses beobachten, mußte jedoch feststellen,, daß der durch zwei Bewacher gesicherte Dampfer nicht untcrging, sondern wahrscheinlich infolge seines gutem Schotteusystems trotz vollgelaufener Kessel- und Maschi- neuräume immer noch über genügend Schwimmfähigkeit verfügte. Eine völlige Vernichtung konnte infolgedessen nur durch Artilleriefener erzielt werden. Da der Dampfer ebenfalls östlichen Kurs hatte und anscheinend nach derN Suezkanal bestimmt war, so hing sich das Tauchboot im Kielwasser des Dampfers an, um sein weiteres Ver­hallen während der Nacht zu beobachten.

AlS am folgenden Morgen das heraufdämmernde Tageslicht eine bessere Umschau gestattete, bemerkte man, daß der Dampfer stark nach Steuerbord überlag und dadurch das große Schnßloch auf der anderen Seite des Schisses ziemlich frei über Wasser herausragte. Einer der beiden Bewachungsdampser hatte den Havaristen ins Schlepptau genommen, während der andere in großen Schleifen den Schleppzug umkreiste. Unbemerkt von den Gegnern tauchte nun das Tauchboot in geraumer Ent­fernung auf und es wurde Munition zum beabsichtigten Artilleriskamps bereitgelegt. Gerade als U . . . " jetzt zu neuem Angriff anlicf, brach drüben die Schlepptrosse. Tie Bewacher, hierdurch zur erhöhten Aufmerksamkeit veranlaßt, mußten das anlaufende Tauchboot gesichtet haben; denn sic setzten sich sogleich schützend vor den torpedierten Engländer. Mit allen drei Gegnern jetzt schon ein Gefecht ansznnehmen, verhieß schon deshalb wenig Erfolg, weil das Tauchboot durch Wind und Sonne in einer ungünstigen Stellung stand, die durch einen Wechsel der Angriffsrichtung verbessert werden mußte. Um die Mittagszeit, gerade als den Bewachungsdamp­fern eine neue Schleppverbindung geglückt war, lies U ..." wiederum zum Artilleriekampf an und er- öfsnete aus 7000 Meter ein gut gezieltes Feuer. Beide Bewacher setzten Flagge und nahmen das Gefecht aus, das sich anfänglich als Passiergefecht mit hoher Annäherung abspielte. Hageldicht flogen die deutschen Granaten nach den drei Gegnern hinüber, die durch drahtlose Meldungen von Tunis Hilfe herbeiholen wollten. Schon erschienen unter der Küste mehrere Rauchwolken, was das Tanw boot zur höchsten Feuersteigerung anspornte. Dank tu. -guten Schießsertiakeit nick) der vielen erzielten Treff« ließen nach einem Gefecht von über einer Stunde Tnscr beide Bewacher ihren Schützling im Stich und suchte» unter rnimio-'n Weilernniern das Weite in Nick in na nach der Mste. Von dort her nahten jetzt mit'höchster'M schtmudigkeit zwei andere schnelle Bewacher, die schon aw 12 000 Meter mit schwerem Geschütz das Feuer eröffnet»^ Unbeirrt setzte aber U . . . " das Vernichtungsfeuer »uf den engkschen Frachtdampfer fort und brachte ihn durch zahlreiche Granattreffer in der Wasserlinie zum Vollaufen, worauf es vollkommen beruhigt über das weitere Schicksal deS Dampfers untertauchen konnte. Durch das bald darauf wieder herausgestreckte Sehrohr konnte der Kommandant, Oberleutnant zur See St. beobach­ten, wie der Dampfer in demselben Augenblick versank, als die neuen Bewacher bei ihm ankamen. ' -

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