Mazedonische Front:

Nichts Wesentliches. ' i

Der Erste Generalgnartiermeister: Luden dorff. *

Nach dem schweren Hauptschlachttag in Flandern am 4. Oktober flaute am folgenden Tag die Kampfestätigkeit erheblich ab. Eigentliche Angriffe erfolgten nicht mehr, nur stärkere Erkundungsabteilungen suchten vereinzelt vor- zndringen, sie wurden aber überall zurückgewiefen. Am Samstag hemmten Regenstürme die Operationen voll­ständig, so daß die Engländer nun Zeit finden, das Schlachtgebiet abzuräumen. Ein schweres Stück Arbeit! Durch unsere Erkundungsflieger wurde festgestellt, daß die blutigen Verluste der Engländer wieder außerordent­lich hoch sind, was sich leicht erklärt, wenn man .an­nimmt, daß ans einer Breite von etwa 15 Kilometern 100 000 Manu kolonnenweise zum Sturmangriff vor­rückten. Solche Massen bieten unseren Schützen, Maschi­nengewehren und Kanonen ein dankbares Ziel. Trotz­dem nennt das Londoner LügenblattDaily Mail" die englischen Verluste in Flandernunglaublich gering", während die halbamtlichen Verlustlisten an einem Tag die Namen von 511, an einem andern von 401 Offizieren enthalten. Es sind dies die größten Ofsiziersverluste, die während des Krieges an einzelnen Tagen gemeldet wurden.

Nach einer Mitteilung des Gesundheitsrats des Staa­tes Neuyork sind die Tuberkulose-Erkrankungen iw fran- zösiscben Heer auf wenigstens 150 000 Fälle angewachsen. Für die Kranken stehen aber nur 15000 Betten zur Ver­fügung. Schon vor dem Kriege war der Stand der Tuberkulosekranken nach dem Bericht des Dr. Biggs, der zur Erkundung des Gesundheitszustands nach Frank­reich entsandt worden war, im französischen Heer ein außerordentlich hoher, ohne daß besondere Maßregeln da­gegen ergriffen worden wären.

Der Krieg zur See.

Berlin, 6. Okt. Im Sperrgebiet um England wurden von unseren Tauchbooten 17 000 und im nörd­lichen Seegebiet ebenfalls 17 000 Bruttoregistertonnen versenkt, darunter der bewaffnete englische Dampfer Samtaren", der mit 4000 Donnen Gaskoks nach Ar­changelsk, dem russischen Hafen am Eismeer fuhr.

Washington, 6. Okt. (Reuter.) Nach einem Tele­gramm aus Tutuila (Samoa-Inseln) ist dort ein offenes Boot mit dem Kapitän des amerikanischen Scho­ners -,C. Slade" angekommen. Dieser teilte mit, daß der deutsche HilfskreuzerSeeadler" am 2. August bei Mopeli (Lord Howe-Inseln) gestrandet und von der Bemannung verlassen war. Einige Zeit später erbeutete die Bemannung eine Motorschaluppe und den französi­schen SchonerLucie", die sie bewaffnete und mit denen sie am 21. August bzw. 5. September in Sse stach. Bevor der Seeadler strandete, hatte er die amerikanischen SchonerC. Slade",A. B. Johnson undManila" in den Grund gebohrt.

Die Wirren in Rußland.

London, 7. Okt. Verschiedene Blätter bezeichnen die Lage in Rußland als hoffnungslos. Die herrschende Macht werde bald weder Kerenski noch Kornilow noch der Sovjet fein, sondern der Hunger. England, Frankreich und Japan sollen die Verwaltung Rußlands in die Hand nehmen (!) und ein japanisches Heer solle zu Hilfe kom­men, damit russische Soldaten zur Bebauung der Felder frei würden. (Das also wäre für Rußland das Ergebnis des Kampfes für dieDemokratie" und gegen diemili- tinsche Autokratie"! D. Schr.)

Der Petersburger Korrespondent derNeuen Züricher Zeitung" meldet: Etwa 50000 Personen haben bisher Petersburg verlassen. Die'Generaldirektion siedelte nach Nischni Nowgorod über, ebenso die Reichsbank. Tie meisten Unterrichtsanstalten wurden nach der Uralgegend oder nach Moskau verlegt.

Der Arbeiter- und Soldatenrat in Petersburg hat beschlossen, einen allgemeinen Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte einzuberufen. Es bestehe eine kapitali­stische Gegenrevolution, die ihren Sitz in Moskau habe. Die kürzlich gebildete demokratische,Konferenz sei unfähig, die Frage der Regierungsgewalt zu lösen.

Neues vom Tage»

"0 ''' ' Neue Kanzkerkrisis?

Berlin, 7. Okt. Im Reichstag war am Samstag wieder eine Krisenstimmung bemerkbar. Die Mehrheits­parteien waren mit den Ausführungen des Kriegsmini­sters von Stein und des Reichskanzlerstellvertreters Dr. Helfferich nicht zufrieden. Der Reichskanzler wird vor­aussichtlich am Montag das Wort ergreifen bei der Fort­setzung der Besprechung' der svz. Interpellation, deren Vertagung von der Mehrheit durchgesetzt wurde, um den Reichskanzler zu einer Erklärung zu nötigen.

Die Kundgebung der Hochschullehrer.

Berlin, 7. Okt. Die Erklärung der deutschen Hoch­schulen gegen die Reichstagsmehrheit und die Friedens- entschließung ist von 006 Hochschullehrern unterzeichnet worden.

Unabhängiges" Gewerkschaftskartell?

Leipzig, 6 . Okt. DemBerl. Tagbl." wird ge­meldet, in Leipzig stehe die Gründung einesUnabhän­gigen Gewerkschaftskartells" durch verschiedene aus dem Leipziger Gewerkschastskartell ausgetretene Gewerkschaf­ten bevor. Die sreigewerkschaftlich organisierten Arbeiter und Arbeiterinnen sollen ansgefordert werden, in ihren Organisationen zur Gründung einesunabhängigen" Ge- werkschastskartell Stellung zu nehmen.

Venizelos gegen seine Gegner.

Athen, 6. Okt. Die früheren Minister Lambvos und Skuludis sind verhaftet worden.

Die Kohlenansfrrhr Englands.

Haag, 5. Okt. Tie Kohlenausfuhr Englands be­trug im Juli 3 895 000 Donnen gegen 3574000 D. im Juki 1916 und 3 731000 T. im Juli 1915. Ter Wert dieser Ausfuhr war 92 Mill. Mk. gegen 96,5 und 65 Mill. in den entsprechenden Jahren. Vom Januar bis Juli wurden 1222 000 Tonnen weniger ausgeführt als in der entsprechenden Zeit des Jahres 1916 und 4 252 OM Tonnen weniger als im Jahre 1915. Dagegen stieg der Erlös gegen 1916 und 1915 um 44,7 bezw- 169,6 Mill. Mark.

Vom Lande der Freiheit.

Stockholm, 7. Okt.Aftonbladet" meldet aus Ha- Paranda, daß 4000 finnische Auswanderer in den Ver­einigten Staaten verhaftet worden seien, weil sie sich weigerten, sich in die militärischen Stammrollen der Ver­einigten Staaten aufnehmen zu lassen. Die Strafe soll ein Jahr Gefängnis sein, worauf sie zum Kriegsdienst ge­zwungen werden.

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Vermischtes.

Karl Ernst Knoüt tz. In Bensheim a. d. Bergstraße ist dieser Tage der Pfarrer und Dichter Karl Ernst Knodt im Alter von 61 Jahren an einem Herzschlag gestorben. Knodt, alsWaidpfarrer" und hilfsbereiter, gütiger Mann weit be­kannt, ist nun zu den Sternen eingegangen, die in seinen zahlreichen Liedern seine Sehnsucht wären.

Nachahmenswert. Die Stadtverordnetenversammlung in Kö­nigsberg i. P. beschloß, um Kohlen zu sparen, die Beleuch­tung de.- Sitzu g<aa!cs einzuschränken. Die Geschäftsordnung wurde dahin abgeändert, daß die Redezeit für jedes Mit­glied ausnahmslos ans 5 Minuten beschränkt wurde. Eine Sitzung soll nicht länger als zwei Stunden dauern.

Kehlenersparnis. Der schweizerische Bundcsrat hat beschlo;- sen, den einqe'ch linkten Fahrplan am kommenden 22. Oktober ln Kraft treten zu lassen und am gleichen Tage auch die Rück- lahrkarien aufzuhebcn.

Vom elklttr.schen Lt cm getötet. In der Nähe der schweize­rischen O.t chast Schönho'zerwilen hat sich ein schwerer Unglücks- sa'l n> etragen. Sieben mit Biehhüien beschäftigte Knaben hiel­ten den nnae'ähr einen Millimeter dicken Draht eines niederflic- qendrn D.i'io.is. Sie giaukM» den Balion zur Erde ziehen zu können, i. äh.rnd diesest stets linkend, bei Hagenwil die Stärk­st vm'ei nn > ron 25 000 Polt berührte. Die 7 Knaben wurden zu Boden geworfen, zwei wurden sofort durch den Starkstrom getötet, wahrend fünf .längere Zeit bewußtlos blieben.

Baden.

(-) Karlsruhe, 6. Okt. Ta die Wahrnehmung ge­inacht w rden ist, daß verurteilte, namentlich jugen. tiche Personen den ihnen auf Wohlverhalten erteilten Strafaufschub häufig als einen Strafnachlaß auffassen, so hat das Bad. Justizministerium die Strafvollstrek­kungsbehörden angewiesen, die vorgeschriebenen Beleh­rungen in möglichst eindringlicher Weise vorzunehmen, und sich insbesondere dabei auch darüber zu verlässigen, ob der Verurteilte die Bedeutung der ihm gewährten Vergünstigung, sowie die Voraussetzungen ihres Wider­rufes richtig erfaßt hat.

(-) Karlsruhe, 6. Okt. Die nächste Gerichtsschrei­bergehilfenprüfung wird Mitte April 1918 abgehalten werden. Zugunsten solcher Anwärter, die im Heeresdienst stehen und die Gerichtsschreibergehilscnprüfung verschie­ben müssen, sind Maßnahmen in Aussicht genommen, die den erwachsenen Nachteil tunlichst ausgleichen sollen.

(-) Freiburg, 6. Okt. Ter Verein selbständiger Kaufleute stimmte dem Vorschläge der städt. Ortskoh- lenstellc zu, wonach die Verkaufsgeschäfte während der Winteriu. uute mit Rücksicht auf den Kohlenmangel von 9 Uhr morgens bis 6 Uhr abends offen gehalten werden sollen, und beschloß weiterhin, die Läden an Sonntagen mit Ausnahme der drei Sonntage vor Weihnächten ganz geschlossen zu halten.

(-) Steiuhilbeu in Hohenz., 6. Okt. (Heiligen­dieb.) In der Nacht wurde in der Johanneskapelle, sowie in verschiedenen Privatwohnungen eingebrochen. In der Kapelle wurde eine Muttergottesstatue gestohlen und am Hause der Witwe R. Daigler eine Treifaltigkeitsstatue.

Den hohen Betrag von 2504 Mk. ergeben. Besonders erfreulich ist, daß Gaben aus allen Kreisen der Gemeinde zu diesem schönen Ergebnis mitgewirkt haben.

(-) Wolketsweiler OA. Ravensburg, 7. Okt. (Sie­ben Mädel.) Die Königin hat bei der 7. Dvchter der Gottlieb Pranger'schen Eheleute in Schneris die Paten­stelle übernommen und ein Patengeschenk von 20 Maxk überreichen lassen. "rT

(-) Steiuhilbeu in Hohenz., 6. Okt. (Heiligen- dieb.) In der Nacht wurde in der Johanneskapelle, sowie in verschiedenen Privatwohnungen eingebrochen. In der Kapelle wurde eine Muttergottesstatue gestohlen und am Hause der Witwe R. Daigler eine Treifaltigkeitsst^^

Handel und Verkehr.

(-) Stuttgart. 6. Okt. (Gcoßmarkt.) Die von der städt. Prelspcüsungsstelle am 13. Sept. festgesetzten Höchst- und Richtpreise behalten bis aus weiteres Gültigkeit, nur Quit­ten sind aus 23 Pfg. im Großhandel und 30 Pfg. im Kleiin- handei herabgesetzt norden. Für Hagenbuttenkernc wurde ei» Richtsprcis von 90 Pfg. im Großhandel und 1 Mk. im Klein­handel das Ppnd, für Hngenbuttenmark ein Großhandelspreis von 85100 Pfg., ein Kleinhandelspreis von 11,15 Mk. für das Pfund festgesetzt.

Der Obstgroß markt zeigte in der vergangenen Woche einen recht lebhaften Verkehr. Aepfel, meist in geringeren Qualität, waren reichlich angeboten, in feineren Birnen ist das Angebot erheblich zurllckgegangen. Für geringe Birnen werden immer noch viel zu hohe Preise gefordert. Weintrauben blechen allmäblich a-us, von den belgischen Treibhaustrauben hört man noch nichts. Walnüsse werden, trotz der reichen Ernte, fast keine auf dem Markt angeboten, alles hintenherum gehan­delt Quitten sind wegen Mangels an Zucker kaum unter- zubringen. Mit dem BegriffEdelobst" wird vielfach Unfug, getrieben, insbesondere auch bei den Lieferungen von einzelnen Bezkksstellen an Private; im Kleinhandel wacht die Kon­trolle über die Preise. Wer Edelobst zu Preisen von 35 bis 50 Pfg. erwirbt, kann verlangen, daß er nur tadellose Früchte über mittelgroß und ohne jeden Druckfleck erhält. Daß sich das Obstgeschäst befriedigender abgewickelt hätte, wenn statt den Rcichshochstprcisen wie nn Vorjahre Landesrichtpreise maß­gebend gewesen wären, unterliegt heute wohl keinem Zweifel mehr An den anfänglich zu hoch geschraubten Preisen für Mcstobst trägt wieder die ungezügelte Kaufgier des Publi­kums die Schuld; wer warten konnte, wird jetzc billiger mosten. Die oft und dringend geforderte Festsetzung von Höchstpreisen für Dörrobst wird hoffentlich nicht lange mehr auf sich warten lassen, die Spekulation hat sich bereits des im Vorjahr so dankbar gewesenen Gegenstandes bemächtigt.

Der Gemüsemarkt ist andauernd gut beschickt, auch reich­liche Abwechslung vorhanden. Zwiebel haben geringe Ernte er­geben, ttctzdem läßt das Fehlen jeden Angebots auf Ver­schleppung der Mare schließen. Von auswärts hat die Natz- rungsmittelvcrsorgung einige Wagen beigeschafst, der Bedarf, besonders der kleinen Verbraucher, ist aber noch sehr groß. Die Filderkrauiernte ist im Gang: es ist dringend anzuraten, sich mit den benötigten Mengen Sauerkraut selbst im eigenen Haushalt einzudecken. , ...)

Mutmaßliches Wetter.

Die Störung ist etwas schwächer geworden, doch steht zu befürchten, daß der Luftwirbel bald wieder Nach­schub erhält. Für Dienstag ist deshalb zeitweilig reg­nerisches, im übrigen meist bedecktes und kühles Wetter zu erwarten.

(-) Schramberg, 5. Okt. (Brand.) Im Weiß- mernhof in evangelisch Tennenbronn ist lautSchwarze Bote" Feuer ausgebrochen. 4000 Zentner Heu sind de.c Flammen zum Opfer gefallen.

(-) Tuttlingen, 5. Okt. (Die Strafe.) Der Schuhmacher Kaiser wurde wegen der im Laufe diese" Frühjahrs in mehreren hiesigen Schuhgeschäften begange- n schweren Diebstähle als rückfälliger Dieb zu 3'i/z Jahren Zuchthaus verurteilt.

(-) Vom Bovensee, 5. Okt. (Falscher Ver­bucht.) Die Besitzer der Ziegelei Emmishofen wurden -ns der Haft entlassen, da die Untersuchung ergeben lat, daß die Herren Noppel mit der Entstehung des örandes in keinerlei Beziehn-g stehen. I

Württemberg.

(-) Stuttgart, 6. Okt. (Vom Hofe.) Wie bei allen früheren Kriegsanleihen, so hat auch für die 7. Kriegsanleihe der König die Zeichnung einer erheblichen Summe aus Mitteln seiner Privatvermögensverwaltung angeardnet.

Die Königin hat, wie alljährlich, aus Anlaß ihres Geburtstages, eine Anzahl von Wohlfahrtseinrichtungen mit größeren Zuwendungen bedacht, so die Landesaus­schüsse für Kriegsinvalidenfürsorge und der Nationalstif­tung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen, dem für die Kriegszeit gegründeten Verein für Kinder­heime in Stuttgart, dem Landesverband für Jugendfür­sorge zu dessen Grundstock für Kriegspatenschaften und dem Verein zur Hilfe in außerordentlichen Notstands­fällen auf dem Lande.

(-) Stuttgart, 7. Okt. (Sparsamkeitim Gas­verbrauch.) Das Städt. Gaswerk ermahnt die Ein­wohnerschaft zu größter Sparsamkeit des Gasverbrauchs, da es sonst genötigt sein würde, den Betrieb wegen Koh- lenmangels erheblich einzuschränken oder ganz einzustellen.

(-) Mühlacker, 7. Okt. (Fundunterschlagung.) Ein in den Wein fahrender hiesiger Wirt verlor beim Bahnhof seine Brieftasche mit 2000 Mk. Nach dem Dürmenz- Mühlacker-Botrn entdeckte oer Landjäger das Geld in der Wohnung des Schuhmachers Hanser hier. Es waren noch etwas über 1100 Mk.

(-) Mm, 7. Okt. (Genossenschaftliches.) Hier ist eine Hafner-Einkaufs- und Liefcrungsgenossenschaft ge­gründet worden. In den Vorstand wurden die Hafner­meister Bernhard und Eugen Köhl und Friedrich Ivos gewählt.

6p - Trossingen, 6. Okt. Die Sammlung für den Reformationsdank hat am Sonntag in hiesiger Gemeinde

- Verkehr mit Branntwein aus Klein- und Obstbrcnnereien. Die Sammelstelle der Reichsbrannt­weinstelle in Karlsruhe macht darauf aufmerksam, dap der Branntwein aus den Klein- und Obstbrennereien mittels vorgeschricbener Anmeldebogen anzumelden ist. Diese sind beim Bürgermeisteramt erhältlich. Tie An­meldungen auf Postkarte oder im Brief genügt nicht und verursacht nur unnötige Portounkosten und Arbeit. Es wird daher zweckmäßig sein, wenn dies durch die Bür- ; Bürgermeisterämter ortsüblich bekannt gemacht wird und i die Bürgermeisterämter zunächst die Anzahl der für die nächsten zwei Monate benötigten Formulare bei der Sam- > mclstelle der Reichsbranntweinstelle in Karlsruhe an- »ordert.

Es liegt Veranlassung vor, die Klein- und Obst- brennereien darauf aufmerksam zu machen, daß sämtlicher erzeugter Branntwein nach der Verordnung vom 24. Fe­bruar 1917 der Absatzbeschränkung unterliegt. Hiernach ist aller Branntwein anzumelden. Auf Antrag können den Brennern im Betriebsjahr (1. Oktober bis 30. Sep­tember) bis zu 10 Liter reinen Alkohol eigenen Erzeug­nisses zum ausschließlichen Verbrauch im eigenen Haus­halt freigegeben werden. In jedem einzelneil Falle ist ein Antrag notwendig und die Entscheidung desselben ab- zuwarten ob und wieviel von dem Branntwein verbrauch! werden darf.

Den Brennern, deren Erzeugung im lausenden Be- tciebsjahr einschließlich der mit Beginn des 1>. März ds. Js. vorhandenen Bestände 25 Liter nicht übersteigt und für deren Erzeugung eine Verbrauchsabgabe von >.,84 Mk. für das Liter r. A. zu entrichten ist, sind im laufenden Betricbsjahr die gesamten Vorräte zum Verbrauch im eigenen Haushalt zu belassen. Aber auch hierfür ist ein Antrag notwendig, unter gleichzeitiger Einreichung einer Bescheinigung, wieviel Liter r. A. d er B renner im lau-