V Kerlin, 13. Juli. Das Neue Tagblatt meldet: In parlamentarischen Kreisen verlautete heute mittag mit Be­stimmtheit, daß Herr von Bethmann Hollweg sein Abschieds­gesuch eingereicht habe. Einige wollten sogar schon wissen, daß es bereits vom Kaiser genehmigt worden sei. Eine amtliche Bestätigung liegt zur Stunde noch nicht vor, doch wird an der Wahrheit des Gerüchts kaum zu zweifeln sein.

Lokales.

Feldgrauer Abend" ;« Gunsten der Kazaret- kranken ln Wildbad am Donnerstag, den 13. Inli nachm. 5 Uhr im Kgl. Kursaal. Die Herrn: Haupt­mann d. L. Honold, Leutnant d. N. Eberhard und der K. Hofschauspieler, Oberleutnant d. R Hr. Junker hatten sich zu künstlerischen Zusammenspiel vereinigt zu dem edlen Zwecke, für die armen Kranken der hiesigen Lazarette ein Scherflein zu sammeln. Während die erstgenannten Herrn mit Musikvorträgen originellster Art im ersten Teil sich hören ließen, bot Herr Junker wertvolle literarische Vorträge. Hr. Honold als Geiger und Herr Eberhard als Pia- n i st boten recht gute Leistungen sowohl einzeln als auch im Zusammenspiel; nach der bewährten Regelwer vieles bringt, wird Jedem etwas bringen" erschienen Klassiker und Volks­musik in buntem Wechsel und wohl Jeder f nd dabei etwas, was ihm besonders zulegte. Den zweiten Teil des Abends bestückt Herr Juncker allein mit literarischen Vorträgen, die mit Recht in der Hauptsache auf die Lachmuskeln der Zu­hörer wirkten Rodakoda, Ettlinger, Frhr. v. Schlicht, Ridmus versagen nie bei so meisterhafter Wiedergabe. Und in einem zeigte der Vortragende sich als echter Meister schon durch die vornehme Wahl des hochernsten Stoffes in der BalladeDie drei Fremden" von Münchhausen. Da konnte jeder künstlerisch empfindende Hörer sofort merken, daß ein ganzer Vortragskünstler zu ihm sprach, der gerade durch sein ungekünsteltes Wesen mitriß. In wenigen Worten und einfachen Versen hat der Autor hier die tiefsten Tiefen der menschlichen Seele enthüllt jedes Wort ein Drama! Dabei die prächtige Wiedergabe durch Junkers außerdem noch so wundervolles Organ!

Der Saal war ausverkauft, der Beifall ungemein leb­haft. Für die Lazarettkranken wird eine erkleckliche Summe abgeführt werden können, was wohl Jeder denselben gönnt.

Dr. H. F.

Ausdehnung der KrunkeubersitWüMs- pflicht. Die Mehrzahl der AilgesteMeuverbände ha sich einer Eingabe der Gesellschaft für soziale Reforn an den Bundesrat angeschlossen, worin die Erhöhung bei Nerdienstgrenze von 2500 auf 3000 Mk. gefordert wird Für den Fall, daß der Bundesrat sie ablehnen sollte wird angeregt, daß Kriegszulagen auf den Arbeitsver­dienst nicht angerechnet werden, soweit es sich um dv. Einkommensgrenze für die Versicherungspflicht handelt

Kein Krankengeld. Das Reichsversicherungs­amt hat eine bedeutungsvolle Entscheidung getrostem es besteht kein Anspruch auf Krankengeld, wenn schon vor der Erkrankung Arbeitsunfähigkeit vorlag, da in diesem Fall die gesetzliche Voraussetzung für die Gewähruno des Krankengeldes mangelt. Nach Par. 182 der Neichs- versichcrungsordnung kann Krankengeld nur verlangt wer­den,wenn die Krankheit die Versicherten arbeitsun­fähig macht". Es muß also Arbeitsunfähigkeit Folge der Käankheit sein; ein solcher ursächlicher Zusammenhang zwischen der Erkrankung und der Arbeitsunfähigkeit fehlt aber, wenn das Mitglied schon vorher völlig arbeitsun­fähig war.

Schutzfrist skr Kriegsteilnehmer. Das Ge­setz vom 4. August 1914- über den Schutz der infolge des Krieges an Wahrnehmung ihrer Rechte behinderten Personen ist mit Wirkung vom 4. August 1914 an er­weitert worden. Soweit die Anfechtbarkeit von Rechts­handlungen davor: abhängt, daß sie innerhalb bestimm­ter Fristen vor der Konkurseröffnung usw. vorgenom­men sind, wird bei der Fristberechnung die Zeit, wäh­rend deren der Schuldner zahlungsunfähig ist, oder falls der Kriegszustand vorher endet, die Zeit bis zur Been­digung des Kriegszustandes nicht mitgerechnet.

Ablieferung von Hafer und Gerste aus der Ernte 1816. Die der Heeresverwaltung erteilte Ermächtigung zur Bezahlung einer besonderen Vergü- .nng von 100 Mk. für die Tonne Hafer, der aus den belassenen Mengen freiwillig abgeliefert wird, läuft am 15. Juli 1917 ab. Für den Hafer aus der Ernte 1916, der nach dem 15. Juli 1917 abgeliefert wird, kann in allen Fällen nur der Höchstpreis bezahlt werden. Landwirten, die aus den ihnen belassenen Mengen noch freiwillig Hafer abliefern wollen, muß daher dringendst nahegelegt werden: dies sofort zu tun. Auck beEalick der

noch zu bewirkenden GerstenaKieferungen "ist Beschleuni- w ^ Zuschläge, die bisher von der

'"Wruengesell Haft bezahlt Wurden, voraussichtlich auch nächster Zeit m Wegfall kommen werden.

n.iüüT'L^^"Erohr zuckerhaltig. Das ein hei-- ' ' ^ Aachen und Teichen wachsende Schilfroch:, das der Bdem amerikanischen Zuckerroch ist, ist vor ^ ^ .Erdings nur zu einem geringen Prozent­satz zuckerhaltig. Da dre Reichsfuttermittelstelle aus gE. Armkneten Rohr Kraftfuttermehl Herstellen läßt, sucht fie letzt, soweit als möglich, wieder Schilfrohr aus freier, ^'? Mszukaiifen. Für den Ztr. getrocknetes Roch wird ^n^znhlt. Es muß 5 Tage lang getrocknet sein. Zur Einchim,ung des Rohres ist jetzt vor Beginn der Muhernte dre geeignetste Zeit.

Handel und Verlehr.

(-) Stuttgart, 11. Juli. (Verkauf von Gem ü je und Obst.) Das Stadtschultheißenamt schreibt: Kohl­raben dürfen künftig nur noch nach dem Gewicht ver­kauft werden. Gelbe Rüben (einschließlich Karotten) dür­fen gleichfalls nur nach dem Gewicht und ohne Kraut verkauft werden. Berühren von nicht verpacktem Obst, >->s nach seiner Beschaffenheit ein stffortiges Verzehren ^ckäßt, ist streng untersagt.

Gvaug. Gottesdienst. 6 . Sonntag nach Dreieinier keitsfest, 15. Juli. Vorm. 1 / 4 IO Uhr Predigt: Stadtpfarrg- Rösler. Nachm. 1 Uhr Christenlehre mit den Töchtern: Stadtvikar Remppis. Abends Vsd Uhr Bibelstunde: Stadt- vtkar Remppis.

Cv. Iuugliugsverein. Sonntag, 15. Juli, kein Ausflug, sondern nachm. 4 Uhr Spiel und Vereinsstunde.

Kath. Gottesdienst. Sonntag, 15. Juli. Keine Frühmesse. 9 (st Uhr Predigt und Amt. °Vi2 Uhr Christen­lehre und Andacht. Montag keine hl. Messe, an den übrigen Wochentagen 7 Uhr hl. Messe. Kriegsbetstunde: Freitag abend 6 Vs Uhr. Beicht: Samstag von nachm. 4 Uhr an. Kommunion: Sonntag früh 6'/« Uhr, an den Wochentagen

bei der hl. Messe.^_______

Druck u. Verlag der B. Hosmann'schenZ Buchdruckern

Wildbad. Verantwortlich: E. Reinhardt daselbst.

MGrmkW des FmdtMrkthrs.

Zufolge Verfügung des Kgl. Oberamts Neuenbürg vom 5. Juli 1917 dürfen Gasthäuser, Kurhäuser, Fremdenheime und dergl. sowie Zimme Vermieter Fremde länger als auf die Dauer von 4 Wochen nicht aufnehmen oder behalten.

Für bereits am 16. Juni 1917 anwesende Fremde be­ginnt die 4wöchige Frist mit diesem Tag und endigt am

14. Juli 1917. Diese Fremde haben also spätestens am

15. Juli ds. Js. abzureisen. Eine Verlängerung der Frist ist nur möglich, sofern hiezu ein dringendes gesundheitliches Bedürfnis durch ein Zeugnis des Kgl. Oberamtsarztes nach­gewiesen wird.

Im Uebrigen wird auf die Bekanntmachung des Kgl. Dberamts im Enztäler Nr. 155 verwiesen.

Wildbad, den 13 Juli 1917.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

Brotkarten-Abgabe.

Die Abgabe der Srotkarteu vom 16.-31. Juli und der Kutlerurarken 3 «. 4 findet am Montag, den 16. Inli statt und zwar

für die Nummern 1500 vorm. 812 Uhr 501Schluß nachm. 26 Uhr.

Stadt. Lobensrnittekamt.

Kurverein Wilvbav.

Die Mitglieder werden gebeten, die Zahl der freien Zimmer, zwecks Ausnahme in den 14tügig erscheinenden Wohnungsanzeiger, beim Verkehrsbüro anzumelden.

sowie

Mari«ierte

Sardinen,

Bismarkheringe,

empfiehlt

kttolo-AvnIral«

Oroxvriv null 8 aiii 1 äl 8 ba 2 sr

Laus klruuäuvr '8 Modk.

Llsrm. krckmuvv.

Mi*

Wilckbaä, Uunptslr. 86.

Dolokon 76.

LrLtklL 88 i§s Mto§r.

Apparat«

OriAiiiülprvisvit.

Loäaks

LutivieLslu uuä Laxieren

von kilms llvck kluttoo vvirä proispt, snuber Nk.tl dillizr kavdmLimisvd snsKskübrl.

klsttvv, H1iv8, kspivr, ÜLävr U8iv. Ziels krisel» sw Raxer.

5tatt Karten.

kleine Verlobung mit Kräulom Oertrucl KmokU, Tocfi ter des Herrn Forstmeister KinoNU mal seiner Kran Zulie Ae!). Oaulömarm, deelire icd mied an 2 nr:eiAen

Immanuel RÖ8!er, cancl. ared.

2 . ZI. i. Ors.-Osc.-OI.-R» ts. 20 .

^VilUbad Ledorndork

-7

^/ir beeliren uns an^u^eiAen, wir die Oesclrälte cler Vereinsbantz Wlldbad e. 6. m n. O. in Wilcidacl über­nommen baden nncl in clen disberiAen Räumen ^veiterlüdren.

Oie I^Aentur cler ^VürttemderAiseden Kiotendank ist uns Aleiedsalls üdertraAen.

L teuerer

Aktierigesellsefiakt

Filiale Wläbclä.

ttelkk «lsn Vsi-ncunckeken?

MrliirurWW

AslckÄÜerie

IS. ISI7. LÄttv nur bsre LelÄxevilMS Lu83mmea

tiAuptee'wlnne

L0S00

L-oss 211 2 ivkartc. 6k-ose 1 l 11 l.o§e 20 koito uHsteZOk'kx. 2u beriek.^urek aÜe VerkLufsteÜen und Oeneralverlneb

Tokuosivlcsi'l,

» 8tllttg»rt, »»rttitr. 8.

1931.

r»

«

6 Stück schöne

Zervierschiirze

hat ;u verkaufeu. (336 Zu erfragen in der Exped.

Ein tüchtiges

Znoier-Wchtil

oder

WM Zr«»

wird für sofort gesucht. Treiber zum Windhof.

e KMiM

und

ck ZimmrMchk»

sofort gesucht.

Hotel Somre.

W. Mchtattt.

Keule abend

Nnit« Sie Late

Ein lustiges Stück in 3 Akten von Tcni Impekoven

und Otto Schwarz. Könnt«, g abend

IiklOtzMe.

MWä

mkSMe Mn

an beliebigen Plätzen mit und ohne Gesi äft, behufs Unter- breituug an vorgemerkte Käufer. Besuch durch uns kostenlos. Nur Angebote von Selbsteigen­tümern erwünscht an den Ver­lag der Uermiet- u. Mer- Ua«fs;entrale Stuttgart. Konkgstr. 36.

Gesucht

vom 24. Juli

Volle Peufiou

einzelst. Herr.

Haberland. Leipzig.

Wilhelmstr. 64.

Kesucht

besseres junges

Dienstmädchen

für einzelne Dame nach aus­wärts. Näheres

Uilla Mathilde.

Vorzusiellen nachm. 14 Uh

AEine bereits noch neue

Kims«

hat im Auftrag sehr billig zu verkaufen.

Näheres Flaschner Kauer.

LLMsekuL-

Ltsmpe!

empfiehlt A W. Mott.

Schwarte

skiStnblise«,

SAmrWWii,

empfiehlt

Heleue Schau;,

König-Karlstr.

Retftkörbe, jeile 8riße,

postversandkörbe,

Armkörbe,

Waschkörbe,

sind zu haben bei

Robert Treiber.