fm. Mehrere Einwohner, vor Äsern Frauen und Kinder, find getötet.
. Mazedonische Front.
Vereinzelte geringe Gcsechtstätigteit.
Ter Erste G.neratquartienneister: Ludendo rf f.
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.5 Queres
und darum um so Höver zu betverteir. Seit dem ruyni vollen Untergang des kleinen Geschwaders des See- Helden Admiral Grafen von Spee im Kampf gegen die große lieber macht der vereinigten englischen, französischen und japanischen Schiffe hat die deutsche Kriegsflagge schon wiederholt Gelegenheit gehabt, durch glück- liehen Kreuzerkrieg in den südamerikanichen Gewässsern sich auszuzeichnen.
Eine merkwürdige Nachricht, die sich allerdings noch nicht nachprüfen läßt ,kommt heute aus Konstantinopel. 200000 Perser sollen sich bereit erklärt haben, an der Seite der Türken gegen die Russen zu kämpfen. Schon lange ist an der Organisation eines persischen Hilsshecres gearbeitet worden, aber über die Erfolge hat man nie etwas erfahren. Wenn nun auch wohl nicht daran zu zweifeln ist, daß in einzelnen Gebieten Persiens imm r große Geneigtheit bestanden hat, gegen die russischen Bedrücker und die englischen Ausbeuter sich zu wehren, und wenn es deshalb sehr wohl möglich ist, daß die Perser in großer Zahl dein türkischen Heer sich anzn- schließen bereit sind, so ist doch wohl der gemeldeten Zahl gegenüber Vorsicht »in Platze. Soviel steht aber doch fest, daß die Lage der Russen in Persien schon seit einiger Zeit und namentlich seit verschiedene persische Stämme offen mit den Türken gemeinsame Sachen machen, eine sehr ungünstige ist und sie könnte zur Katastrophe werden, wenn auch nur die Hälfte der genannten Perser, gut bewaffnet und gut geführt, gegen sie ins Feld zöge, denn der Perstc ist von einem, fanatischen Nationalitätsgesühl, unter tüchtiger Führung sehr tapfer und daher als Bundesgenosse nicht zu verachten.
Die Ereignisse im Westen.
Der französische Tagesbericht.
Wie unsere Feinde an der Somme in eine Fälle gegangen sind, entbehrt nicht eines komischen Beige- i schmacks. Schon in der Nacht vom 12. auf den 1A» Januar räumten die Deutschen nach den heftigen Kamp-* fen bei Serre die Gräben der dortigen Borstellnuzeir. i /ker Feind scheint dies nicht bemerkt zu haben, denn! er fuhr fort, die Gräben, die wohl nicht mehr in der ^ besten Verfassung waren, fortgesetzt mit einem Hagel s von Granaten zu überschütten. Am Mittwoch endlich! hielt er die Gräben für sturmreif; und da kamen ! sie auch zu Häuf, aber o weh! in den Gräben, worauf j vier Tage lang die kostbare Munition verfeuert wurde, i war kein Boche zu sehen, dagegen Pfiffen jetzt die blan n ! Bohnen der Mausergewehre und knatterten die Ma- ^ schinengewehre aus den rückwärtigen unsichtbaren Verhauen, dazu Hagelten die Granaten und rissen schwere Lücken in die Reihen der verdutzten „Eroberer". Mit schweren Verlusten wurde der Feind zurückgetrieben. Im feindlichen Generalstabsbericht aber wird irgendwann zu lesen sein: Mit unvergleichlichem -Schneid nahmen unsere braven Truppen die feindliche Stellung und säuberten die Gräben gänzlich von den Verteidigern. — In den W al d karpa t hen ist ein heftiger Angriff der Russen südlich der Oitoz-Straße unter schweren Verlusten zusammengebrochen; südlich davon brachte uns eine kühne Unternehmung einen nicht unbeträchtlichen Erfolg am Susita-Tal ein. Die Russen beschossen vom linken Donau-Ufer aus die rumänischen Donau-Grenzstädte Jsac- cea und Tulcea.
Eine angenehme Ueberraschung bereitet uns die Meldung der englischen Admiralität, daß an der brasilianischen Küste zwischen dem 12. Dezember und 12. Januar 11 englische und 2 französische Handelsschiffe versenkt worden seien. Ein japanischer Dampfer landete einen Kapitän und 237 Mann von den verschiedenen Besatzungen; über den Verbleib der anderen Leute hat die Admiralität noch keine Nachricht, auch von dem Schicksal von zwei weiteren Dampfern, die von einem deutschen Tauchboot oder einen: Hilfskreuzer als gute Prise beschlagnahmt wurden, ist in London noch nrchts zn erfahren gewesen. — Das ist ein glänzender Erfolg
WTB. Paris, 18. Jan. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: PZn der Seinmencgenü täguaen oic Franzosen aöenos oeutscl)e Abteilungen zurück, die östlich von Clery und südlich von Biachcs nach dem gestern gemeldeten Bombardement in ihre Linien einzudringen versuchten. -Bei Les Eparges machten die Deutschen, begünstigt von einer Minenexplosion einen Kleinen Angriff, der nach lebhaftem Handgemenge abgewiesen wurde. — Auf den Maashöhen und im Walde von Apremont drangen französische Patrouillen an mehreren Punkten in die gegnerischen Linien ein. Die Nacht war auf der übrigen Front ruhig.
Abends: Schießen und normale Tätigkeit der Artillerie und Grabenmaschinen an der ganzen Front.
Belgischer Bericht: Leichte Tätigkeit der Artillerie in der Gegend von Dixmuiden.
Der Krieg zur See.
Chriftiania, 18. Jan. Das Stahlschisf „Brabant" von Chriftiania ist vor Flarnbovoughead auf eine Mine gestoßen und gesunken. 3 Frauen sind ertrunken.
Die Lage im Osten.
WTB. Paris, 18. Jan. (Agence Havas.) Die amtlichen > Mitteilungen der rumänischen Regierung, die zeitweilig einge- : stellt waren, sind wieder ausgenommen worden. Ein Radiotelegramm vom 17. Januar 4.SO Minuten nachmittags übermittelt folgenden Bericht: Lebhaftes Feuer. Gegcnangrisfe des Feindes wurden mit großen Verlgsten für ihn zurückgewiesen. Unsere Truppen holten ihre Stellungen. An der Donau gegenseitige Beschießung, an der die russisch-rumänische Flotte crfolg- i reich teilnimmt.
Der Krieg mit Italien.
WTB. Wien, 18. Jan. Annntlich wird verlautbart vom 18. Januar 1916:
! Italienischer Kriegsschauplatz: Auf der Karsthoch- , fläche und im Wippächtale hielt auch gestern starkes Artillerieseuer an.
Der italienische Tagesbericht.
WTB. Rom, 18. Jan. Amtlicher Bericht von gestern: »haltend schlechtes Wetter hinderte auch gestern noch die Ar- lAerictätigkeit aus allen Kriegsschauplätzen. Auf dem Karst Tätigkeit unserer Patroui"en, die die Linien des Feindes mit Granatfeuer belästigten und einige Gesungene machten.
Der türkische Krieg.
Konstantinovel. 18. L;an. Amtlicher Bericht von
gestern: An der persischen Grenze schlugen wir zwe russische Kompagnien, die sich in östlicher Richtung zu- rückziogen, zurück. — Rumänische Front: Nach späterer Feststellungen machten unsere nordöstlich von Brailo kämpfenden Truppen in den gestrigen Kämpfen 144 Gefangene. Sonst kein wichtiges Ereignis.
Neues vom Tage.
Die Zustimmungen zum Aufruf ve» Kaiser».
Berlin, 18. Jan. Die Znstimmuimsknndgebungei zum Aufruf des Kaisers an das deutsche Volk mehren sick stündlich. Die ernste Entschlossenheit, den Kamps bi«, zum Siege fortzusetzen, sindet überall begeiferter Widerhall.
5 Milliarde» Staatshaushalt.
Berlin, 18. Jan. Der preuß. Staatshaushalt fit: 1917 schließt in Einnahmen und Ausgaben mü 5 106 765 121 Mark ab. Für das verwüstete Ostpreußer sind bis Oktober 1916 690 Mill. verausgabt worden.
Ministerkonferenz.
Berlin, 18. Jan. Ter österreichische Ministerpräsident Graf Clam-Martinitz und Graf TiSza sind zur Besprechung kriegswirtschaftlicher Fragen in Berlin ein- getroffen. (Es dürste sich um die Versorgung Oesterreichs mit Brotgetreide und ähnliche Fragen handeln. D. Sehr.) ' ' ' .
Die Tischrede Gerards.
Bafel, 18. Jan. Tie „Basler Nachr." beschäftigen sich mit dem Trinkspruch des amerikanischen Botschafters Gerard in Berlin und drücken ihr Erstaunen aus, daß ein fremder Botschafter sich Wendungen erlaubte wie: so lange die jetzigen Männer in Deutschland an der Spitze stehen, werden die deutsch amerikanischen Beziehungen gut bleiben. — Das Blatt bemerkt, den Nachdruck wollte Gerard wohl aus die von ihm genannten Admirale Capelle, Müller und Holtzendorsj legen, die für die Dämpfung des Tauchboolk.iegs verantwortlich seien in: Gegensatz zu der: aus den: Amte entlassenen Großadmiral von TirPitz, der den uneingeschränkten Tauchbootkrieg verlangte. (Tie „Basler Nachr." sind bekanntlich nichts weniger als deutschsrennd- lieh. D. Schr.)
Das polnische Heer.
Berlin, 18. Jan. Unter den in Deutschland sich .inshaltende» in: Königreich Polen beheimateten Polni« s äen Arbeitern ist vielfach.die Meinung verbreite: daß ihre zwangsweise Einziehung zun: polnischen Heere beabsichtigt sei. Eine solche Absicht besteht nicht. Das polnische Heer ergänzt sich nur aus Freiwilligen. Al'c Gerüchte über eine zwangsweise Einziehung beruh.n aus Erfindung oder böswilliger Ausstreuung.
Die militärischen Schutzmaßnahmen in per ' Schweiz. ' > -
Bern, 18. Jan. Ter Beschluss kies BundÄrats, die Truppenbestände zu verstärken, wird' von einem Teil der Blätter so erklärt, daß die Schweiz dadurch ihrer: festen Willei: bekunden wolle, die Neutralität zu wahren. Zum Teil wird die Bereitschaft auf gewisse Vorgänge an der französischen und italienischen Grenze zurückge- , führt, da die Tatsache, daß Italien Grenzstädte wie Como ganz von der Zivilbevölkerung geräumt habe, sehr ernst zu nehmen sei. Es fehlt aber auch nicht an Stimmet:, die eine Unfreundlichkeit gegen Deutschland dnrchblicken lasse::. (Tie Vorgänge in der Schweiz und um die Schweiz sind in Deutschland mit allem Ernst aufzunehmen, sie hängen mittelbar oder unmi'.telbar init dem Endkamps Lloyd Georges zusammen. D. Schr.st
Norwegen ohne Eisen.
Chriftiania, 18. Jan. DH Einfuhr von Eisen nach Norwegen, auch aus Deutschland, hat in der letzten Zeit fast ganz aufgehört. Die vorhandenen Vorräte reichen »ach norw. Blättern noch für kurze Zeit. Aus England und Belgien erhalte Norwegen überhaupt nichts mehr. Tie Einfuhr aus Amerika sei aanz unsicher. Außerdem
„Tin willst sie ihm ja zuschicken!" rief der Mann hierauf ordentlich mit Heftigkeit. — „Was geschieht nicht manchmal?" fuhr er etwas ruhiger fort. „Wie trifft man nicht zusammen? Dieser Mensch ist jetzt eine Art Handelsmann, er kommt im ganzen Gebirg herum."
Die Frau lächelte; gutmütig, aber doch mit Ucber- regcnheit. „Also das ist dein Grund?" entgegnete fie. „Mein Lieber, das heißt in der Sorge zu weit gehen! Von der Mutter haben wir die Verzichtleistung auf das Kind, der Vater hat sich gar nicht dazu bekannt und die Sache längst vergessen. Wie könnte er an uns oder an das Mädchen Ansprüche machen wollen? Wie könnte c^r, anch wenn sie mit ihm zusammenkäme und wir andernfalls zwischen beiden eine Aehnlichkeit bemerkten — wie
könnte er sich unterstehen, anzünehmen, ein solches Mädchen könnte seine Tochter sein?"
„Ei, wie stolz!" rief der Mann. „Es ist mehr möglich ans dieser Welt, als du glaubst!"
„Geh," versetzte Therese; „ich kenne dich nicht mehr! DaS sind ja Grillen! Und deswegen soll das Kind nicht in's Gebirg gehen! Deswegen soll sie diese Freude nicht haben?"
„Es ist etwas in mir, das mich Warnt! Ich kann mir nicht helfen!" >
„Burghofer," sagte die Frau, „du hast das Kind gern, das beweist deine übertriebene Sorge! Aber eben darum darfst du es nicht unglücklich machen! Du siehst, sie grämt sich. Sie begreift nicht, wie du ihr diesen Wunsch abschlagen kannst, und es tut ihr weh. Einen solchen Wunsch! Einen unschuldigeren und ungefährlicheren hat noch nie eine Tochter gegen ihren Vater ausgesprochen !"
„Weiber!" entgegnete der Mann. »Ihr seid immer sicher!"
„Ohne Grund," erwiderte Therese, „fürchten wir Lvs wenigstens nicht. — Wenn wir uns durch solche
Einbildungei: abhalten lassen, etwas vorzunehmen, dann können, wir überhaupt gar nichts mehr tun!"
T-ie Heimkehr der Tochter machte dem Gespräch ein Ende. Burghoser trat in sein Stübchen, um einen anderen Rock anz-> Achen und auf einem Spaziergang weiterer Ueberleguui sich hinzugeben.
Er kam nachmals zu dem Schluß, auf seinem Kopf zu bleiben. Aber Mütter und Tochter erhielten nun einen Verbündeten, der ihre Partie siegreich machte. Dias Aussehen des Mädchens wurde bedenklich. War ihr Verlangen so tief und so mächtig, daß es, unbefriedigt, an ihr zehrte — oder kam noch ein physischer Grund hinzu, der ihr das Licht aus den Augen und die Farbe von den Wangen nahm?. Tie Mutter wandte sich an den Hausarzt, indem sie ihn über den Stand der Tinge anfklärte. Ter Doktor zeigte eine Miene, als wollte er sagen: „Sieh da!" Anch ihm kam es vor, als ob das Blut spräche. Aber er fand diese Sprache unverfänglicher — und nur interessant. Als er Marie gesehen, und ihre Antworten auf seine Fragen gehört hatte, war er in: Reinen. Tie Hauptschuld an ihrem Befinden trug allerdings die Sehnsucht des Herzens und die verweigerte Befriedigung. Das nahm ihr die Freude, machte sic betrübt, hielt sie in Aufregung, störte ihr den Schlaf und den Appetit. — Als er sich mit dem Ehepaar allein >ah, nahm er eine ernsthafte Miene an und sagte zum Later: „Lieber Freund, Sie müssen dem Mädchen ihren Willen tun! Ich selbst wundere mich über diese Stärke des Gefühls; aber ich muß Ihnen sagen, wenn Sie ihr die Erholung noch länger verweigern, leidet ihre Ge- ündheit. Was Ihre eigenen Befürchtungen anlangt, so dürfen Sie damit einem praktischen Arzt nicht kommen/ „Man sieht tvohl, daß Sie gute Zeit haben und Ähren Phantasieen Audienz geben können! Bringen Siems Kind, um es vor einer erträumten Gefahr zu be- vahren, nicht in eine wirkliche! Gönnen Sie ihr das V.erüllüsen und Uber den. Genuß, es mit anzufehen.und,
zu teilen. Das Wetter ist herrlich, und nachdem sich'» ansgeregnet hat, können wir auf eine Reihe schöner Tage rechnen. — Kurzen Prozeß also — und Glück auf die, Reise!"
Burghoser machte noch einige Einwendungen, die aber der Doktor nur mit Achselzucken anhörte. Diese Sicherheit ermutigte den Rentier, und Sr rief: „Gut, s» sollt ihr beide noch einmal Recht haben —"
„Wie damals," fiel der Arzt ein, „wo wir's aber behalten haben!" ,
„Der Handel ist noch nicht aus!" entgegnete jener. „Aber es soll sich nun' entscheiden! Ich wasche meine Hände -- und tue, was mir Weib und Doktor befehlen!"
Als Frau Therese die Tochter in die Stube rief und ihr mitteilte, der Vater hätte sich anders besonnen, er wolle ihr die Freude machen und sie in's Gebirg führet: i — starrte das Mädchen diesen einen Moment an, dann,
! mit geröteten Wangen und'strahlenden Angen, ging sie i aus ihn zu, umhalste ihu, küßte ihn und dankte ihm so i berzlich, daß dem wackeren Mann das. Wasser in die i Augen trat. „Gut, gut, gut," rief er. „Du tust ja,
! als ob ich dich in's Paradies zur ewigen Seligkeit führen wollte! — Gilt also! Uebermorgen fahren wir!"
VII.
In diesem Leben, das an Störungen so reich ist,
! gibt.es doch nicht nur Stunden, sondern Tage Wirklichen und reinen Glückes. Zeiten, wo dem Verlangen di« Freuden, nach denen es trachtet, in ungewöhnlicher Fülle zn- strö-nen und die Mängel der Erde verschwunden zu sein ' scheinen.
Als Marie und Vater und Mutter und Franzi, welche man als Kennerin der Gegenden mitgenommen hatte, in einem bequemen Reisewagen aus der Stadt führ, zeigtet: sich in: Ostei: die ersten Anfänge der Mor- aenröte. Ter wolkenlose Himmel verbisst, einen scdönen.