legt aber Wert^daraüf. Sen »Regierungen oer neuer irren Mächte ihre Ausfassung über die Sachlage zu kennzeichnen.

Die Mittelmächte haben keinen Anlaß, erneut auf Ausein­andersetzungen über den Ursprung des Weltkriegs einzugehen. Die Geschichte wird urteilen, wen die ungeheure Schuld an dem Kriege trifft. Ihr Wahrspruch wird ebenso.'.: ,:g über die Einkre'isungs Politik Englands, die Ncvanche- Politik Frankreichs, das Streben Rußlands nach Konstantinopel hinweggehen, wie über die Zlufwiege- lung Serbiens, den Mord in Serajevo und die G e s a i» t m o b i l m a ch n n g Ru f ! ands , die den Krieg gegen- Deutschland bedeutete.

Deutschland und seine Gerbiindeten, die zur Verteidi­gung ihrer Freiheit und ihres Daseins zu den Waffen greifen mußten, betrachten dieses ihr Kriegsziel als erreicht. Dagegen haben die feindlichen Mächte sich immer weiter von der Verwirklichung ihrer Pläne entfernt, die nach den Erklä­rungen ihrer verantwortlichen Staatsmänner u. a. auf die Er- oberung Elsaß-Lothringens und mehrererpreu- ßischer Provinzen, die Erniedrigung und Verminderung der österreichisch-ungarischen Monarchie, die Aufteilung der Tür­kei und die Verstümmelung Bulgariens gerichtet sind. Angesichte solcher Kriegsziele wirkt das Verlangen nachSühne, Wiedergut­machung und Bürgschaft" im Munde der Gegner überraschend.

Die Gegner beicichiicn den Friedensvorschlag der vier ver­bündeten Mächte ais K r i e g s m a n öv e r. Deutschland und seine Bundesgenossen müssen aiif das Nachdrücklichste Verwahrung dagegen cinleaen, daß ihre Bew,»gründe, die sie offen darge­legt'haben, aus diese Weise gefälscht werden. Ihre lieber- zeugung war, daß ein gerechter und für alle Kriegführenden annehmbarer Brieden möglich sei, das; er durch unmittelbaren mündlichen Eeoankenaustausch hcrbeigesichrt werden könne und daß deshalb weiteres Blutvergießen nicht zu verantworten sei. Die ohne Vorbehalt ausgesprochene Bereitschaft, bei Eintritt in die Ve> Handlungen ihre'Friedrnsvorschläge bekannt zu geben, widerlegt jeden Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit. Die Gegner, in deren Hand es log, das Angebot auf seinen Gehall zu prüfen, haben weder die Prüsuna versucht, noch Gegenvorschläge gemacht. Statt dessen erklären sie einen Frieden für unmöglich, solange nicht die Wiederherstellung der verletzten Rechte und Freiheiten, die Anerkennungen des Grundsatzes der Nationalitäten und die freie Existenz der kleinen Staaten gewährleistet sei. Die Auf­richtigkeit. die der Gegner dem Büi-schlng der vier verbündeten Mächte a.ich-, wird die Welt diesen Forderungen nicht zu­billigen können, wenn sie sich das Geschick des irischen Volkes die Ve mchung .ec Frech.i: und Unabhä igigkeit der B u r e ü r e p n : i i k e n' die llnlerwersung Nordafrikas durch Enzian,, Frankreich und Italien, die Unterdrückung der r u s is i s ch e Fremdvvtkcr und schließlich die ahne Vorgang in der Geschichte basierende Vergewaltigung Grieche!' tands vor Augen hält.

Auch über die angeblichen VLIKeirechtsverletzuuaen der vier Verbündeten sind diejenigen Mächte nicht beim , Beschwerde zu führen, die von Beginn d es Kriegs an das Recht mit Füßen ge­treten und die Verträge, ans denen es beruht, zerriß,en haben. England sagte sich schon in den ersten Wochen des Kriegs Don der'L o n d o n er Deklaration los, deren Inhalt seine ei­genen Delegierten als geltendes Völkerrecht anerkannt hatten und verletzte im weiteren Verlauf des Kriegs auch die Pa­riser DekiNratiau aufs schwerste, sodaß durch seine willkür­liche» Maßregel» für die Kriegführung zur See der Zustand der Rechtlosigkeit eintrat. Der Aushungerungskrieg ge­gen Deutschland und der in englischem Interesse ausgeübte Druck auf die Neutralen stehen mit den Regeln des Völkerrechts nicht minder in schreiend.'m Widerspruch wie mit den Geboten der Menschlichkeit.

Ebenso völkerrechtswidrig und mit den Grundsätzen der Zi­vilisation unvereinbar ist die Verwendung farbiger Trup­pen in Europa und das Hlneintragen des Kriegs nach Asri k a, das unter Bruch bestehender Verträge erfolgt ist und das An­sehen der weißen Rasse in diesem Weltteil untergräbt. Die unmenschliche Behandlung der Gefangenen be­sonders in Afrika und i» Rußland, die Verschleppung der Zivilbevölkerung aus Ostpreußen, Elsaß Loth-ingen, Ga­lizien und der Bukowina sind weitere Beweise, wie die Geg­ner Recht und Kultur achten.

Am Schluß ihrer Note vom 30. Dezember, verweisen die Gegner auf die besondere Lage Belgiens. Die kaiserliche Regierung vermag nicht onzuerkennen, daß die belgische Regie­rung immer die Pflichten beobachtet hat, die ihr ihre Neutralität auferlegte. Schon vor dem Kriege hat Belgien unter der Einwirkung Englands sich militärisch an England und Frankreich «»gelehnt und damit den Geist der Beiträge selbst verletzt, die seine Unabhängigkcit und seine Neutralität sicher stellen sollten. Zweimal Hot die kaiserliche Regierung der belgischen Regierung erklärt, daß sie nicht als Feind nach Bel­gien Komme und sie gebeten, dem Land die Schrecken des Kriegs zu ersparen. Sie hat sich für diesen Fall erboten, Besitzstand und Unadhängigkcit des Königreichs in vollem Um­fange zu garantieren und allen Schade» zu ersetzen, der durch den' Durchzug der deutschen Truppen verursacht wfrden könne.

s ist bekannt, daß die königlich großbritnnnische Regierung >nl Jahre 1887 entschlossen war, sich der Inaaspruchnahw eines Werecechts durch Belgien unter diesen Voraussetzung, nicht zu widers.tzcn. Die belaische Regierung hat das mieder- bolte A e ' iele i de - dn's'rücken Reziernng abgelcy t. Auf re n d i"'ei-N', Ne j e -II dieser Kn.lang verfilm'

Aber Präsident Wilson wünscht »och mehr. Er wünscht, daß die kriegführenden Mächte offen die Ziele bekamitgebcn, die sic sich bei der Fortführung des Krieges setzen. Die A> liierten können aus diese Forderung ohne Schwierigkeit a>. Worten. Ihre Kriegsziele sind wohlbekannt. Sie haben sie mehrfach in de» Erklärungen der Oberhäupter der verschie­denen Regierungen daigelegt. Diese Ziele werden in den Einzel­heiten mit allen Kompensaiionen und gerechtfertigten Entschädi­gungen für den erlittenen Schaden erst in der Slursie der Ver­handlungen auseinandergesetzt werden. Ader die zivilisierte Welt weiß, daß sic alles Notwendige einschließen und in erster Linie die W i e d e r l; e r st e l l u n g Belgiens, Serble n s und Montenegros, die ihnen geschuldeten Entschädigun­gen, die R a u mu ng der beichten Gebiete von Frank­reich, Rußland nnd R » m ä n i e n mit den gerechte» W i e- d e r g u t m a ch u n g e a, die R e o r g an i s n t i a » Europas, Bürgschaft für ein daucrhafics Regime, das sowohl auch der Ach­tung der Nationalität und der Rechte aller kleinen und großen Völker begründet ist, wie aus einem territorialen Ab­kommen' und internationalen Regelungen, die geeignet sind, die Land- und Seegrenzen gegen ungerechtfertigte Angriffe zu schützen, die Zu­rückgabe der Provinzen und Gebiete, die früher den Alliierten durch Gewalt oder gcgea den Willen ihrer Bevölkerungen entrissen morden sind, die Befreiung der Italiener, S l o v c n e n, Rumänen, Tschechen und Slovaken von der F r e m d h e r r s ch a s t, die Be­freiung der Bevölkerungen, die der billigen Tyrannei der Türken unterworfen sind und die Entfernung des osmanischen Reiches aus Europa, weil es zweifellos der westliche» Zivilisation fremd ist. Die Absichten vciner Ma­jestät des Kaisers von Rußland (?) bezüglich Polens sind klar und durch die Proklamation kundgegebcn, die er an seine Armeen gerichtet hat.

Wenn die Alliierten Europa der brutalen Begierde des -vicuspschen Militarismus entreißen wollen, so war es selbst­verständlich niemals ihre Absicht die man vorgegeben hat, die Vernichtung der deutschen Völker und ihr po­litisches Verschwinden anzustreben. Was sie vor a'' in wollen, ist die Sicherheit des Friedens aus der Grundlage ü Freiheit und Gerechtigkeit, der unverletzlichen Treue, die N. Regierung der Vereinigten Staaten stets beseelt hat. Die Alliierte», einig in der Verfolgung dieses hohen Zieles, sind, jeder einzeln und gemeinsam, entschlossen ,mit ihrer ganzen Kraft zu handeln und alle Opfer zu bringe», um de» Streit zu einem siegreiche» Ende zu führe», von dem' ihrer lleberzeagaag »ach nicht bloß ihr eigenes Heil und ihre Wvhlsahrt, sondern auch die Zukunft der Zi-' pilijalion selbst abhängt.

Der Bericht des WTB. enthält wieder bedauerlich! Lücken, aber was man zn lesen bekommt, genügt sckwn. Etwas Unverschämteres, Unehrlicheres und Anmaßenderes ist im diplomatischen Geschäftsbetrieb Wohl noch nicht ge­leistet worden, als diese Antwortnote der Entente. Man '' wirklich nm Worte verlegen, um dieses erbärmli^c ..»achwcrk der politischen Winkeladvokaten richtig zu tcnu- zeichnen Man halte nur die deutsche Antwort mit ihrer klaren und festen Sprache, mit den bestimmten Tat­sachen den gewundenen Redensarten der Alliierten ge- g, nübcr: nach Form und Inhalt ein himmelhoher Un­terschied. Hoffentlich bleibt die Weit vor weiteren Noten »nv Reden jetzt verschont: sie sind znm Ekel geworden.

Die Antwort der A liierten.

Paris, 11. Jan. (Agence Havas.) Die Antwort der al­liierten Regierungen auf die Note des Präsidenten Wilson vom 19. Dezember sagt: Die alliierten Regierungen haben die Note, die ihnen am 19. Dezember 1916 im Namen der Regierung der Vereinigten Staaten übergeben wurde, mit Sorgfalt geprüft. Sie legen Gewicht darauf, zu erklären, daß sie den' Gesin­nungen ,von denen die amerikanische Noic beseelt ist. den Zoll ihrer Anerkennung dnrbringen, daß sie sich dem P-an der Schaf­fung einer Liga der Nationen nnschließen, die Frieden und Gerechtigkeit in der Welt sichern wollen, »nd sie erkennen alle Vorteile an, die die Einrichtung internationaler Bestim­mungen zur Hintanyaltnng gewaltsamer KMDikte zwischen den Nationen sin die Sache der Menschheit der Zivilisation

bringen wird, Bestimmungen, die die erDWerlichen Maßnah­men in sich schließen müssen, nm die Ausführung zn gewä!» >e>w'ii und zu verhindern, daß die anscheinende Sicherheit nicht S w dient, neue Angriffe zu erleichtern.

Die Erörterung künftiger Abmachungen, die einen dauernden Frieden sichern sollen, hat jedoch zunächst eine bcsiiedigcnde Regelung des geqemvä"iiacn Sireites zur Poiansi'.l'.mig. Die W'nerteii emvfinden so tief, wie die Regierung der Bereinig­ten Staaten, den Wunsch, möglichst bald diesen Krieg beendet zu sehen, für den die Mittelmächte verantwortlich st 'd. und der der Menschleii grausame Leiden auferlegt. 'Aber iie sind der Ansicht, daß es unmöglich ist, bereits heute einen Frieden zu erzielen, der ihnen die Wiedergutmachun­gen, Rückerstattungen und Bürgschaften sichert, ans die sie eiv Recht Haber, '"Alge des Angriffs, der darauf nbzielte, die Sicherheit Eurova' m Grunde zu richten. Die alliierten Völker hegen die Uebcrzeugung, daß sie nicht sür ein selbstsüch­tiges Interesse, sondern zuni Sckutze der llnabbängigkcit der Völ­ker, des Rechles der Menschbeit Kämpfen. Die Alüicuen sind sich, vollkommen klar über die Verluste und Leiden, die der Krieg den Neutralen, wie den Kriegführenden zustigt, und sie beklagen sie. Aber sie leimen die Verantwortung dafür ab, da sie den Krieg in keiner Weise gewollt oder hervorgerusen haben und sich bemühen, die Schäden zu mildern, soweit dies mit den unerbittlichen Forderungen der Verteidigung gegen die Gewalttätigkeit und die Fapo-scke des Feindes vereinbar ist. Mit Genugtuung nehmen sie Kenntnis, daß die amerikanische Mitteilung in keiner Weise '' in Ilrspruna nach mit derjenigen der Mittelmächte zusammen!''"' si die am 18. Dezember van der Regierung der-Vereinigten Staaten überaeben wurde. Präsident Wilson hat durch ihre Erwähnung gewiß nicht beabsichtigt, slck, ibr anzuschließen.

' Eine historische Tatsache sieht gegenwärtig scst, nämlich der Angriffswille Deutsch! ands und Oesterreich- tlngarns, um ihre Vorherrschaft in Europa »nd ihre wirt­schaftliche Herrschaft über die Weit zu sichern. Deutschland hat durch die Krieqserkläruna und' die sofortige Verletzung, der belgischen und luxemburgischen Unabhängigkeit, durch die Art, wie es den Kanins gestibrt hat, eine systemntische Verach- ^ iung aller Grundsätze der Menschlichkeit und . derRcchte der kleinen Staaten gezeigt. Je mehr der Konflikt sich entwickelte, wurde die Haltung der Mittel­mächte und ihrer Verbündeten ein ständiger Hohn auf Mensch­lichkeit und Zivilisation. Ist es nötig, an die, Kreuel zu er­innern, die den Einfall in Belgien und Serbien bealeiteten? Die schonunas'ose Verwüstung der beßststen Länder, die Nieder- metzrliing .von H n n d e r t t a n s c n d e n von harmlo­se» Armeniern, die Barbarei gegen die Bevölkerung von Syrien, die Zcppeiinanariffe auf offene Städte, die Zerstörung oon Prsldginpsern und Handelsschiffen unter neutraler Flagge durch Unterseeboote, die grausame Behandlung der .Kriegsgefange­nen, die Justizmorde an Miß Eawell und Kapitän Kryatt, die Verschleppung der Zivilbevölkerung in die Sklaverei usw., die Hinrichtung van Carwille und die Reihe der Verbrechen, die ohne Rücksicht auf die aligemeine Mißbilligung begangen wur­den .. erklären dem Präsidenten Wilson vollständig de»-

Protcst der Alliierten. Diese sind der Meinnna, daß die Not»., ü-e den Bereinigten Staaten als Antwort auf die deutsche Note k.e icich wurde, iie vo> de am r.ko nsche > Neuerung gestellte Frage beantwortet und nach dem eigenen Ausdruck der letzteren eine öffentliche Erklärung bezüglich der Bedingun­gen, unter denen der Krieg beendet werden könnte, darsteiit.

Kriegschronik 1916

Pforzheim, 12. Jan. Vor emWnWaWk«-«

schien nachmittag,, bei einer Ehefrau, die erkrankt im Bette lag und deren Mann beim Heere DHL, ein Ui» bekannter in ihrem Zimmer und erklärte der Frcüc, sie- solle ihr Geld herausgeben. Die kranke Fraln rief nach ihrem Mann, woraus der Eindringling äußerte:

Main, ist st. gar nicht da, er ist in Rastatt beim Militär." Dann griff er nach seinem Revolver und versetzte des Kranio.e einen Schlag auf die Brust. Hierauf verlieK -r die Wohnung.

(-) Pforzheim, 12. Jan. Am 27. Dezember wurde, me der heutige Polizeibericht meldet, in der Nähe eine» ilellers in der Altstädterstraße ein Posten KupferabfMe rufgesunden, die ohne jeden siwcifel gestohlen worden find.

In der Zeit vom 13. November bis 16: Dezember vurden hier nach und nach 387 leere S : le im Wert oon 900 Mk. entwendet.

Württemberg.

'(--) Stuttgart, 12. Jan. (Kriegsküche.) Am nächsten Montag wird in der Turnhalle der Schreibe» straße 16 die dritte städtische Kriegsküche eröffnet.

(--) Stuttgart, 12. Jan. (Das Gold der Prei träger.) Auf den Aufruf des Rektorats der Tech» Nischen Hochschule wurden 30 goldene Medaillen eing» liefert, die einem Geldwert von 4000 Mk. entsprechen. Als Eisigst wurde neben dem Geldwert eine Nachbildung der Medaille in Eisen mit einer Widmung ausgehändigt.

l-si Eßlingen, 12. Jan. Für die Errichtung einer Kriegsküche haben die Kollegien 5000 Mk. bewilligt. Das Essen soll um 40 Pfg. die Portion abgegeben werden.

(-) Ealw, 12. Jan. (Ungetreuer BeamterZ Ein bisheriger Schultheistenamtsverweser jaus dem Bezirk, der mit amtlichen Geldern persönliche Verbindlichkeiten anszngleichen suchte, wurde in Haft genommen.

(-st Pon der Enz, 12. Jan. (Neue Bergwerk- g eie ll s ch a ft.) Dieser Tage bildete sich in Pforzheim eine neue Bergwerkgesellschaft unter der FirmaSüd­deutsche Glold- und Silbcrbergwerkgesellschast m. b. H. in Pforzheim". Tie Geschäftsführer sind Ingenieur Will»! bald Näher und Kaufmann Hans Helmling in Worz- heim. Das Stammkapital ist vorerst nur 20000 Mk. Vermutlich handelt es sich um Wiederaufnahme alter Erz- und Silberstollen im nahen württ. Schwarzwald', sie längst als nnlohnend eingestellt waren. (In der Ge­gend von Frcndenstadt, im Christophstal, Friedrichstal, Rcmerzan usw. wurde in früheren Jahrhunderten ve» 'ltuismäßig viel Silber gewonnen. D. Schr.)

(-) Jmna« in Hohenz., 12. Jan. (Durch Gas be­täubt./ Am Neujahrsrage wollten zwei hiesige Knaben an der Kasparquelle Sauerwasser holen. Tn an diesem Tage die Quelle stark mit Gasen anaefüllt war, wurden die Knaben beim Schöpfen des Wnsiers bewußtlos. Nur dem schnellen Zuareifen eines im Bade weilenden Kn» oastes ist es zu danken, daß die Knaben noch lebend aus dem Brunnenschächte gezogen werden konnten. -

'<Z Heilbronn 1 l. Jan. (Weiteres Steiaei der Weinpreise.) Auf dem Weinmarkt herrscht, nmj kurzer Pause, wieder lebhafte Nachfrage nach alten mich neuen Wernen, was ein weiteres Steigen der Preise zur To ge hatte Es wird jetzt bezahlt für 1916er Weißw^ 1/0 Mk., Rotwein 170180 Mk 1915«-» M-c». l«I-W0 M 1SS-SLS RI As Ssit

kt». Das smd Preise fiir dm H-ItE-r, wif ,i?^ Wenigen Zähren noch für den Eimer (3 Hektoliter) üblich

Gv. Gottesdienst. 2. Connlag nach ErscheinungS- sest, l-1. Jan. Vorm. FZO Uhr Predigt: Stadtpfarrer Nösler. Z»ll Uhr Kinbergottesdicust. Nachm. 1 Uhr Ehristenleh e mit den Söhnen: Stadtvikor NemppiZ. Die Predigt in Sprollenhaus wird erst am 21. Fan. gehalten. Abends 8 Uhr Bibelstunde: Sladtvikar Nemppis.

Koth. Gottesdienst. Sounlan, den 14. Januar. 9stsi Uhr Predigt und Amt. M2 Uhr Christenlehre und Andacht, Montag keine HI. Blesse, an den übrigen Wochen­tagen si/sib Uhr hl. Messe. Kricasbetslunde: Montag und 13. Januar: Die Franzose» wiederholten ihre erfolglose« . Freitag abend UV» Uhr. Beicht: Samstag nackmiitaq von Angriffe bei Le Mesnil.

Die Leutnants Bölcke und Immelmann schossen je ei« eng­lisches Flugzeug ab, damit je das achte: sie erhielten i« An­erkennung ihrer außerordentlichen Leistung vom Kaiser de» Orden Pour le Mersie. ^

In Ostgalizlcu und an der bessarabischen Front Geschütz- Kampf. :

Geschützkämpfe in Iudicarien und an der kiiste»«dl- ! sehen Front. l

Die Oestcrreicher haben die Montenegriner aus Budua i vertrieben: sie stehen noch 6 Klm. westlich von Cettuje.

14. Januar: Die Russin versuchten abermals, an der bessara- i

bischen Front durch,lubrochen, mußte» aber unter schwersten !

Verlusten zurückweichen. >

Die Montenegriner haben Cetinje preisgegeben und über­all den Rückzug angetreten.

Veröffentlichung der englischen «nd deutschen Baralong-

Nvten.

Baden.

(--) Karlsruhe, 12. Jan. In diesem Jahre kön­nen ihr 75jährioes Jubiläum feiern der Gesangverein Licderhalle" in Karlsruhe, der GesangvereinBodan" in Konstanz, der Gewerbe- und Jnüustrieoerein Mann­heim, der Singverein Weinheim und das CorpsVan- dalia" in, Heidelberg. Das '50jährige Jubiläum kann begehen der Kaufmännische Verein Mannheim und die Weinheimer Verciusbank, hervorgegangen aus dem Vor- schnßverein. Das Konstanzer Jas.-Regt. 114 kann die Feier seines 50jäe zeit Bestandes begehen. Ihr 25jäh- riges Jubiläum t :ien feiern der Badische Danöes- und Gartenbauverein, der GesangvereinGermania" i.> Weinheim, der Bmccutuisverein in Weinheim und der evangelische A'l rvereiu in Weinheim. In das Jahr 1917 fällt da,., auch das 70jährige Stiftungsfest der Freiwillige» Feuerwehr Karlsruhe. ...... . z , . /_'si

4Uhr ab, Kommunion: Sonntag iBsistlhr, rn den Wochen­tagen vor der hl. Blesse.

Lokales.

Wildbad, 13. Fan. Auf den kommenden Montag abend im Gasth. z. Linde staBstudciideii Voitrag des türk. Ingenieur:' Santo Bey de Semo machen wir noch besonders aufmerksam. DasLeivzigcr Dagblatt" schreibt darüber:

Leipziger Tageblatt, 9. Dez. 1916. Mesopotamien und seine Zukunft behandelte der kaiserlich ottomanische Ingenieur Sanio- Bei de Semo in einem Vortrage, den er am Frei­tal; abend vor (Pasten und Mitgliedern des Vereins Leip­ziger Gcmeindebeamten im Saale der alten Handelsbörse hielt. Fn seinem ungemein lehrreichen Vorlrage, der auch viele in Deutschland eingebürgerte Jrrtümer über Mesopo­tamien, richligslellte, erklärte der Redner zunächst die (geo­graphischen Verhältnisse des Landes unter gleichzeitiger Be­rücksichtigung des dortigen Kriegsschauplatzes. Er untersuchte dabei die Frage, warum die Osiminen die Engländer gerade in Mesopotamien und nicht am Luezkanal zuerst angriffen. Er führte dabei nutz, daß Mesopotamien der Türkei viel werlvoller als Aegypten sei, da das Zwischrnüromland be­reits einen Schwemmschlammboden besitze, der nur der rich­tigen Bewässerung harre. Dazu besitze der furchtbare Schlammboden die Doppelte Ausdehnung Aegyptens. In der Folge zeigte der Vortrag, w s seitens der Türkei für die Wiederherstellung der allen Bewässerungsanlagen schon ge­schehe» sei und noch geschieht. Dann führte der Vortragende seine Hörer in fesselndem Worl und mächtigen Lichtbildern durch das herrliche »icsopotamischo Land, in das die Legende ja auch das Paradies verlegt. Dem Vortragenden Gaste au» der uns verbündeten Türkei wurde herzlichster Beifall ge­spendet. 1 -