der Holland Amerika-Lime, d.ie England anliefen, aus- schisfen ließ. Das Blatt schreibt: Es ist so Ptt wie undenkbar, daß England dieses Messing als Bannware betrachtet, denn das wäre eine direkte Beleidigung unserer Regierung, Wurde das Messing einfach zur Beute ge­macht? Auf welchem Fuße stehen wir mit England, das das Rohmaterial für unsere Munitionserzenguna wegnimmt und zur selben Zeit ein interniertes U-Boot an uns verkauft?

Einschränkung -es Znckerverbranchs.

Paris, 11, Jan, Nach demMatin" wird der Zuckerverbrauch in Frankreich auf 750 Gramm aus den KoPi im Monat vom 1, Februar ab festgesetzt werden,

Ankauf von amerikanischem Eisenbahn- material.

Paris, 11, Jan, NachdemMatin" hat Eng­land das ganze rollende Material der Ehieago-Ane- mosa-Nord-Eisenbahn angetanst. Dasselbe soll nach Eng­land verschickt werden. Sechs Stahlbrücken sind bei dem Verkauf der Linie einbegriffen.

Ausdehnung -er Dienstpflicht.

Nom, 10, Jan, Ein Erlaß dehnt die Landsturm- Pflicht, die bisher mit dem 39, Lebensjahr endete, bis zum 41. Lebensjahr aus.

Das Ultimatum angenommen.

Athen, 10. Jan. (Reuter. 4*'30 Uhr nachmit­tags.) Die Antwort der griechischen Regierung wurde nachmittags überreicht, Griechenland nimmt das Ulti­matum der Entente an.

Eine schweizerische Handelsflotte.

Bern, 11. Jan. Durch Vermittlung eines Lon­doner Hauses hat die Schweiz einige spanische und skandi­navische Schiffe gemietet, wovon sie die kriegführenden Mächte in Kenntnis setzte. Die Schisse dienen der Zufuhr von Waren für die Schweiz nach Mittelmeerhäfen (Ge­nua und Marseille?), führen aber bis jetzt keine eigene schweizerische Flagge, da hiezu die Zustimmung alter Staaten nötig wäre, die das Haager Abkommen n.nter- zrichne: haben. Bis jetzt sind die Schiffe von allen krieg­führenden Mächten unbehelligt geblieben, sodaß seither die Seekriegsversicherung erspart werden konnte.

Auch er.

Petersburg, 11. Jan, Ter neue Ministerpräsident Fürst Golizyn sagte in einer Unterredung mit Ver Lretern der russischen Presse, daß für ihn ebenso wie für seine Borgänger.der Wahlsprnch des Augenblicks s«i: Fortsetzung des Krieges bis zum vollkommenen »ndgültigen Siege. (Ter neue Ministerwechsel soll inner politische Gründe haben. T. Schr.)

Gewalthcr schast in Finnland.

Stockholm, 11, Jan. Stockholms Lieningen er- fälhirt aus Haparanda, daß die Gefängnisse in Finn­land überfüllt seien, Ter Grund zu der großen Ge­fangenenzahl sind nach finnischen BlätternUebertre- tungen zufälliger Bestimmungen".

Bon Raspnti».

Petersburg, 11, Jan, Wegen der Besprechungen über die Ermordung Rasputins sind mehrere Zei­tungen m: schweren Strafen belegt worden, Fürst Nussup »«, der den Word begangen haben soll, be- sindcU sich m Freiheit und war erst Ehrenaast bei nnem großen Fest, das ein Bankier gab; dabei wurde ihm eine kostbare Blumenspende überreicht.

Tic neue große russische Zeitung, mit deren Grün­dung dek Name Protopopows in Verbindung gebracht wird, ist unter dem NamenRußkaja Wolja" «russischer Wille) erschienen. In einem Artikel erklärt die Redaktion, daß das Blatt für eine fortschrittlichrdemokratische Politik eintreten werde. Gegen das Blatt sei wiederholt die An­klage erhoben worden, daß es mit deutschem Kapital gegründet sei. Diese Anklage werde in dem Artikel wider- .ePt; die Redaktion weise jeden Gedanken eines Sonder- frred-ms mit Deutschland zurück. Sie trete ein für die Fortsetzung des Kampfes gegen Deutschland, das die Ver­körperung aller reaktionären, aristokratischen und bnreau- krasischen Grundsätze sei, die seit der Zeit Peters des Großen alle demokratischen Anschauungen des russischen Volkes unterdrückt hätten. Rußland dürfe kein asiatischer Staat bleiben.

Eintvandernngsbcschränkung.

Washington, 11, Jan. Die Gesetzesvorlage, die Leuten, die nicht lesen und schreiben können, die Einwan­derung in den Vereinigten Staaten verbietet, ist vom Senat mit 54 gegen 10 Stimmen angenommen worden. Man glaubt, daß die Vorlage trotz des Einspruchs Wilsons Gesetz werde.

London, 11. Jan.Daily News" melden aus Brisbane (Australien) vom 8. Januar: Der V rlnst an Vieh, der durch die Ueberschwemmung verursacht wurde, »ird allein im Bezirk Clermont auf 40000 Schafe und lOOO Rinder geschützt.

Baden.

(-) Mannho«rn, 11. Jan. Einem großzügig be­triebenen Schmuggel mck Lebensmitteln aus verschiedenen Orten des Bezirksamtes Würzburg nach Mannheim machte die Polizei ein Ende. Tie Seele des außerordentlich ein­träglichen Geschäftes war der l^nhwarenhändler Kirchner in Bergtheim, der alle ihm erreichbaren Lebensmittel zusammen kaufte und die er dann als Rote-Kreuz-Sen- dungen an seine Abnehmer weitergehen ließ. Die letzte Rote-Kreuz-Sendung" enthielt 2 Zentner Schinken, Wild und Fett.

(--) Freiburg, 11. Jan. Hier wird demnächst durch den Landeswohnungsinspektor eine Erhebung über die Woh'nnngsverhältnisse der minderbemittelten kinder­reichen Familien veranstaltet werden.

!(-) Dttersweier bei Bühl, 11, Jan. Durch Feuer wurde das ganze Gebäude der Jakobschen Essigfabril zerstört. Es konnte fast nichts gerettet werden. Das Feuer soll durch .eine Spritexplosion entstanden sein.

(-) Mehnrcy, 11. Jan. Mn Alter von über 7.1 Jahren ist der Direktor des hiesigen Vorschußvereins F. R, Stadler gestorben.

(-) Schopfheim, 11. Jan, Ein Beispiel für dev GEÜ, der in unseren Feldtruppen lebt, ist imMark aräsler Tagbl." von der oberelsäßischen Front gekommen Eine Batterie, die dort im Kampf steht, veranstaltet« bei ihrer Weihnachtsfeier eine Sammlung zum Nester erkundeter Krieger. Das Ergebnis von 250 Wk, wurd« dem tzresigen Roten Kreuz zur entsprechenden Verwendung übersandt.

(-) Konstanz, 11. Jan. Vor der Strafkammer hatte nch der Kaufmann Max Wedekind, Inhaber eines Ge- ickaM'hauses in Olten, Kanton Solothurn, zu verant- worwn, weil er 50 Gras Fieberthermometer im Wert non 2400« Mk. in einer Kiste als Glaswaren durch eine Mutelsperson nach der Schweiz senden ließ. Das Gericht verurteilte Wedekind wegen Bandenschmuggels zu einer Becdstrase von 4800 Mk., oder 6 Monate Gefängnis and 2400 Mk, Wertersatz. Tie Bodenseefischerei hat ?in schlechtes Jahr hinter sich. Seit 10 Jahren sind oie Fänge nicht so schlecht gewesen wie im Kriegsjahr l916 Tic naßkalte Witterung ließ die Felchen nicht in oic oberen Schichten des Sees kommen und so konnten me Massenfänge im Dezember gemacht werden. Auch -er Fang von Gangfischen im Untersee, die in geräucher­tem Zustand versendet werden, war sehr gering.

Württemberg.

Deutsches Auslands-Museum.

(-) Slut.^nrt, 11. Jan. Im Lindenmuseum fand gestern ü Anwesenheit des Königs und einer erlesenen Gesellschaft di, Gründung des Deutschen Aus ands-Mujeums statt. Kultministei Dr. von Hadermaas hielt die Begrüßungsansprache unk teilte mit, daß Las Kuumnilstenum dem Museum 100 000 MarO "'erwiesen habe, lieber Zwecke und Ziele des Museums spr ^rof. Dr. Uhlig -Tüolngeii. Das Mu',euin wolle Kenntnis unt Wertschätzung des Ausianddeutjchtums in weiteste Kreise träger und zur Augechterhaltuug der Verbindung zwischen der :H.imw und den Sühnen draußen beitragen. Zur Grünbungsversammlunc waren zahlreiche Glückwünsche eingelaufen, jo auch ein solche, des Kaisers. Nach deren Verlesung wurden noch eine Reih, persönlicher Begrüßungen und Beglückwünschungen von auswär tigen Gästen ausgesprochen. Konsul Theodor G. Wanne» Stuttgart erstattete hierauf den Geschäftsbericht, Gleich nach Cr- öffnung des Lindenmuseums (191lj wurde im Verein für Ham delsgevgraphie der Gedanke erwogen, eine Abteilung des Mu­seums den Interessen des Ausiandd.utschtums zu widmen. Am 1 Dezember 1915 fand daher eine dahmzielende kleinere Ausstel­lung statt. Seitdem ist es gelungen, annähernd 600 führend, Männer in Deutschland für die Sache zu gewinnen. Aus den, Kreise dieser Mitglieder wurden einschließlich der Gabe des württ Kultministeriums bis jetzt 558 061 Mark aufgebracht. Auel viele Ausstellungsgegenstände wurden dem Verein überlassen Dr Geh. Kommerzienrat P, Ziiling, Vorsitzender des Ver­eins für Handelsgeographie, übergab sodann die bekannten äußers wertvollen Saminlungen des Württ. Vereins für tzandels- geographie an den neuen Verein, der nunmehr nach eine, Erklärung des Kultministcrs als gegründet erklärt wurde.

Darauf hielt der König eine Ansprache. Er dankte den Männer», die den Verein gegründet. Es ist eine groß, Tat, sagte der König, daß wir inmitten des Weltkrieges wo die tapferen Söhne unseres Landes bluten und ihr Lebe, in die Schanze schlagen, zu einem derartigen Werke des Friedens haben schreiten können, welchem, so Gott will, ein« große und blühende Zukunft beschieden sein wird. Mögen alle Hoffnungen und Erwartungen, weiche die Gründer ausge­sprochen haben, in vollem Maße in Erfüllung gehen. Meiner wärmsten Unterstützung und meines lebhaftesten Interesses kön­nen Sie versichert sein. Und ich glaube, daß wir in dem neuen Jahr, das uns, so Gott will, den Frieden bringen wird, stolz er­hobene» Hauptes in die Zukunft blicken dürfen, und daß wir uns in dem neuen vaterländischen Museum für das Deutschtum im Ausland und für das Reich ersprießlichen Segen und ein gro­ßes Werk des Friedens erwarten dürfen. Es wird alle die zer­störten Verbindungen wieder aufleben und neue sich anknüpfcn lassen: aber daß dies gelingen wird, Geduld und Fleiß er­fordern, bis nach dem Friedensschiuß, dafür bürgt unser deutscher Name n. ohne Selbstüberhebung wiederhole ich die Worte, die ein Vorredner gesprochen Hai:Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein" »nd wir alle sind es.

Nachdem der König sich verabschiedet hae, fanden die Mahlen statt. In den Ehrenausschuß wurden gewählt: Der Reichskanzler v. Beihmaun Hollweg, die Staatssekretäre Helffe- rich, Zimmermann und Solf, Ministerpräsident Dr. v. Vcck, Dres­den, Staatsminister Dr. Kniiling, München, Geh. Ober-Reg.-Rat Zchwoerer, Karlsruhe, Ministerpräsident Frhr. v. Weizsäcker und Staatsminister Dr. v. Habermaas. Der Vorstand besteht aus den Herren: Konsul Waimcr als Vertreter des Vereins für Handelsaeographie; Mini!'!"'''rat Dr. Marquardt als Ver­treter des Knllmüusteriums: ' klar Prof. Dr. v. Binmc: Ver-

lagsbuchhändier v. Haiem. ..-'Wort: Prof. Dr. Uhüg, Tü­bingen. Der Vorstand erhielt die Ermächtigung, den Perwal- tungsrac zu wählen. Außerdem wurde ein Wifsenschasilicher Bei­rat von 14 Mitgliedern gewählt. Zum Schluß vereinigte ein gemeinsames Mahl die FM:i!nehmer im Stadtgarten.

(-) Stuttgart, I i. Z ' u. (Handwerkska IN »l e r.) Die Handwerkskammer i.'ttgart beschloß, die Zentral­stelle für Gc.vcrbe und .Mandel und den Deutschen Hand­werks- und Gewerbekao:. ertast zu ersuchen, erneut dahin zu wirkeil, daß Handwerkern, die ihrer Militärpflicht als Dinjährig-Freiwillige genügen, nicht deshalb von der Be förderung zum Reserve-Offizier ausgeschlossen werden, weil s. dein Handwerkerstand angehören. Zn der Frage der Abwälzung der Warenumsatzsteuer nahm die Kammer in nachstehender Entschließung Stellung: Tie Handwerkskammer Stuttgart erblickt in der Abwälzung der Warenumsatzsteuer auf den Abnehmer eine ungerecht­fertigte Doppelbesteuerung gerade der mittleren und klei neven Gewerbetreibenden; sie ersucht daher den Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertag, soivie auch die Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel dahin zu wirken, daß diese Abwälzung unmöglich geinacht wird. Zur Errichtung eines Handwerker-Erholungsheimes wurden wieder 1000 Mk., für den Verein Mittelstandshilfe eine zweite Rate in Höhe von 5000 Mk. bewilligt. Die Ab nähme der Jahresrechnung ergab einen liebe,schuß von 26 549,30 Mk.

Handel und Verkehr.

(-) Ellwangen, 11. Jan. (DerKalte Markt".) Der bedeutendste Viehmarkt des Jahres ist der sogenannteKalte Markt" im Monat Januar. Nachdem am Montag schon der Pserdemarkt schr stark befahren mar, zog der gestrige Biehmarki eine sehr große Anzahl von Käufern und Verkäufern an. Schöne angefleischte Tiere (Ochsen und Stiere, Kühe und Jungvieh), insgesamt 1440 Stück, waren zugcführt. Während anfänglich infolge der zu hohen Preisforderungen der Handel schleppend aina. besserte sich das Geschäft aeaen Elche- des Marktes zu.

sehends. Me Preise gingen in allen Gattungen im Vergleich denen des letzten Marktes im Dezember, etwas zurück S ms" Zugochsen bester Qualität 3000 t>.-

b'k ^-00 Mark mittlerer 2800 bis 3000 Mark, leichterer ASS fur Zuchtmeh: Kühe bester Qualität p- -.nick 1400 bis 150u Mk., mittlerer 800 bis 1100 Mk. und g« - ZZPZDs ^..tns 800 Mb.: einjähriges Zugvieh kostete 400 bis ) 6M Mk., ,/eiahriges 250 bis 350 Mk. Mit der Bahn gingen , "P.Z76 Stuck ab, nach Stuttgart allein 28 Wagen * Mit 27l Stuck - ' ^

(-) Heilbronn, 10. Jan. (Beim UebungS- ^ OI «/ rs ch offen.) Auf dem Truppenübungs­platz Münsingen ist Vizefeldwebel Jakob Steiqerwalb, der älteste Gesellschafter der Firma I. Steigerwald u. Lre beim Uebungsschießen infolge eines unglücklichen Zufalls erschossen worden. Wie es scheint, hatte ein oldat sein Gewehr nicht gesichert. Beim raschen Vor­gehen entlud sich die Waffe und die Kugel traf den Zugführer Steigerwald, der alsbald tot war.

Vermischtes.

Eine neue Köpenlckiade. Der Magistratsbcamte Doig» i» ul cnkÜlln bei Berlin, der dort auch Vorstand der Lebensmittel- beschasfung ist, erhielt kurz vor Weihnachten den Besuch ein« oft-.reichinhen Soldaten, der ihm einen Eisenbahnwagen Blr^ wurst aubot unter Berufung auf einenOberleutnant" Hamm» - und einem Kaufmann. Da man nicht handelseinig wurde,, erschien der Soldat »ach den Feiertagen-wieder und brachte den Herrn Oberleutnant" mit. Der Soldat bot nun dazu noch einen Eisenbahnwagen geräucherten Speck an. Die Ware sollte auf dem Bahnhof in Aachen lagern. Der /Windel Kam letzt zu- . stände und den Verkäufern wurde durch eine' Bank der Be- I trag von 210 000 Mark ausbezahlt. Aber vergebens wartete die! Stadt Neukölln nns das Eintreffen der großen Sendung. Man » fragte nun bei der Bahnstation in Aachen an und erhielt den > Bescheid, daß dort von den fraglichen Eisenbahnwagen nichts ' bekannt, sei. Der Snldal, wie der HerrOberleutnant" waren t auch nichi mehr auiznfinden, und so kam man z'i der Erkenntnis, i daß die Stadl Neukölln zwei gerissenen Schwindlern zum / Opfer gefallen sek Wie es möglich war, daß ein städtischer i Beamter einen Kaufvertrag in dieser Höhe mit Häuslern, die s er nicht einmal Kanüle, und ohne die Ware zu prüfen, abschließen : kannte, das mild ewig das Mheimnis der Stadt Neukölln ( bleiben. )

Die NachsoZchungen haben nun ergeben, daß die Schwind-! -er ihre Tätigkeit auch auf andere Städte ausgedehnt haben. 2n j Köln a. Rh. und Düsseldorf sind Konsumgenossenschaften und , Fabrikbetricbe und außerdem noch eine Gemeindeverwaltung zu-, sammen um 495 000 Mark geprellt worden. Ein weiterer Fabrik-. betrieb fiel mit 125 000 Mark herein. Di' Seele der Schwindler- bande scheint derOberleutnant Hammer" zu sein, der in Wirk­lichkeit Rindfleisch heißt. Ein Mitglied der Bande na« mens Heilcrmann ist inzwischen festgenommen worden. Me ^ Gauner dürsten versuchen, mit ihrem B»ub, der mindesten« 830 000 Mark beträgt, irgendwo über die Grenze zu kommen.

Die Bisamratte wurde nun auch in Waid Haus in dsr I Oberpsalz fcstgestellt. i

Trauenstudium. Wie setzr das Frauenstudium in Deutschland, zugenommen bat. geht aus einer Ausstellung derMünchener Me-, dizinischen Wochenschrift" hervor. Darnach befanden sich im Wintcrstudienhalbjabr 1908/09 auf deutschen Universitäten 1077 s weibliche Stndicrenbe, davon in der medizinischen Fakultät SS4. l Im Winter 1915/16 find cs 4796 Studierende, davon 122S au- - gehende Aerztinnen. ' '

Vaterlandsliebe. Der Hofbesitzer I. Penner in Wall- s dorf (Westpreußen) hat fünf Sohne im F e l d v er io r en. Ais die Todesnachricht des fünften Sohnes eintraf, meldete sich! der sechste und letzte freiwiliig zur Fahne.

Alleriel U isa-Leres. In Krefeld wurde der Händler 2»-. :es Neuhaus auf Veranlassung des Berliner Kriegswucheramt«' wegen großer Malzschiebungcn verhaftet. Neuhaus hatte m / Süddciitschland auf unerlaubtem Wege große Mengen Malz auf-! gekauft und an norddeutsche Brauereien weüerverkauft. Für s einen Eisenbahnwagen im Wert von 8000 Mark hatte er bis zu 24 000 Mark genommen. Außer Neuhaus sind eine Anzahl, Helfershelfer und Zwischenhändler sestgenommen worden. Außer-, dem werden die betreffenden Brauereien in Anklagestand versetzt. , Die Hamburger Polizeibehörde verhaftete bis jetzt IS' Personen, die der Hehlerei und des Diebstahls von Waren, f ramenlüch Kaffee, in ganz groß'm Umfange schuldig sind. Ee-- legentlich einer Haussuchung nach gestohlenein Mehl wurden bei! einem Kolonialivarenhüiidler in der Mexstraße 100 Sack Kaffee f und 140 000 Mark in barem Geld, sowie große Mengen son>' stiger vom freien Handel ausgeschlossener Waren beschlagnahmt, l Bei einem Kahn-Führer sand man 100 000 Alk., die er aus dem Bode» versteckt hai.e. Es handeli sich um Waren, die au»- einem Lager im Freihafen beiseite geschafft worden sind. Dies Angelegenheit zieht noch weitere Kreise. Soviel ist schon festlle- « ^ellt, daß es sich um iii ganz großem Stile längere Zeit de-: niebcne 5ich!c:ei und Dieberei banbelt. Besonderes Aufsehen ' erregt die'Fcstnahme eines Ftttwarenhändlers und eines zweiten- Koionia'marenßär.d'ers.

Der japanische Wettbewerb. DieNordd. Aligem. 3tg." schreibt: Uns liegt der in Uebersetzung nachfolgende Brief einer'- holländischen Firma an einen englischen Geschäftsfreund vor. Li« ' Kommentar ist überflüssig.

Amsterdam, de» .. November 1916. Herren ... in Liver- ^ Pool. Wir beehre» uns, Sic zu benachrichligen. daß wir heule von »njein UebcrsecfrcuiiSen die Mitteilung erhielten, Japan verkaufe jetzt Gummiringe für Nöhmaschiiien zu Preisen, niil denen wir nicht in der Lage sind, den Wettbewerb aufzunehmen. Wir bedauern dies besonders darum, weil Japan täglich Boden gewinnt. Es ist Tatsache, daß die lapanischeii Fabrikanten aus den schwierigen Verhältnisse» in Europa Nutzen ziehen, indem sie die Ware» auer eurovaischen Fabrikanlen nachmachcn, gleich- viel ob von befreundeten oder feindlichen Ländern, und zu Preise« mit welche» ei» Wettbewerb unmöglich ist, absetzcn. Wir bitte« serncr in dieser Beziehung Notiz Mnwn zu nehmen, beson­ders im Hinblick auf die lange Dauer des Kriegs, daß - die japaiuiche Konkurrciiz sehr gefährlich wird, weil sie, dank der billlgei: Arbeilskrästc, cs versteht, bei ihren Berkäufen einen guten Gewinn erziele» und dadurch Kapital macht. Auch da­durch, daß sie crsahrener wird, wird sie eine Stellung auf dein -Marltte cinnchmcii. Wir hossen daher, daß Sic nach Beendi­gung des .Krieges mft »as wirken und alles tu» werden, was in Ihrer Mac.v liegt, um den Boden zunickzucrobcrn, weicher jel-> verloien ist.

Lokales. ^

Ein Opfertag wird am 27. und 28. Januar in ganz Baden stattfinden, dessen Erträ-znis den Ssldaten- heimen an der Front und dem Badischen Landesverein vom Rr-lcn Kreuz zufließt.

Die Zuckerung von Wein. Nachdem eine erweiterte Zuckcrunq des Jahrgangs 1916 gestattet wur- de, scheint in den Kreisen der Beteiligten die Auf­fassung aufgekowmen zu sein, als ob nunmehr alle Weine des Jahrgangs 1916 ohne Rücksicht aus ihre Zu­sammensetzung mit 25. v. H. Znckcrwasser aufgebessert werden dürsten. Diese Auffassunb ist irrig. Wenn auch die zulässige Zuckerung von Wern durch die erwähnte. Biiiidcsratsverordnung vorübergehend eine Erweiterung erfahren hat, jo bleibt für die Beurteilung der Notwen­digkeit der Zwckeruna und die Lemeisuna der zu. ver-