manische Front: In der Walachei erreichten unser Truppen den Untertans des Sereth, . . -
Neues vom Tage.
Austausch. '
London, 7. Fan. Wie die englischen Blätter mcb den, sind England und Deutschland dahin übcreiuge kommen, alle internierten Bürger über 45.Jah!re gegenseitig auszu tau schein In England befinden sich 40i)( deutsche Bürger über 45 Jahre, die interniert sind, in den überseeischen Ländern etwa 3000. In Deutschtant beträgt die Anzahl der internierten Engländer ungefähr 700.
England und die Neutralen.
London, 8. Jan. England macht neue Anstrengungen, dre Neutralen, besonders Holland und Norwegen ans seine Seite und in den Krieg hineinznziehen. Die Monatsschrift „Fortnightly Review" weist Holland daraufhin, daß jetzt der 'Zeitpunkt gekommen sei, sich zu entscheiden: wenn der Kampf erst an dem entscheidenden Wendepunkt anaelangt sei, was in einigen Monaten der Fall.sein könne, dann dürfe Holland nicht mehr ans das Wohlwollen der Ententemächte rechnen. Wenn es sich dagegen jetzt für England entscheide, werden alle seine Wünsche Berüclsichtigung finde,n (Also Versprechen und Drohungen wie bei Rumänien und Griechenland.) Feldmarschall French sprach sich einem amerikanischen Zeitungsmann gegenüber dahin aus, daß England Holland schlitzen müsse; Holland sei gezwungen, sich England anznschließen. Die „Times" und die übrigen Blätter der „Northclisse-Presse" treten dafür ein, daß man gegen Holland eine schärfere Tonart anschlage. Ter (aus die Treibereien der „Times" hin inzwischen abberusenes bisherige englische Gesandte in Holland sei nicht rücksichtslos genug vorgegangen. Vorläufig hat England die Kohlenlieserung nach Hock and eingeschränkt.
England hat die Kohlenausfnhr nach Norwegen eingestellt, vermutlich weil Norwegen Kies und Fische nach Deutschland liefert. Das Ausfuhrverbot trifft Norwegen sehr schwer. Es wird verbreitet, daß England wegen der verschärften Blockade gegen Deutschland auch zu einem tatkräftigeren Auftreten gegen die Neutralen genötigt sei. (Tie Sache ist einfach die, daß wenn England jetzt zum Schlage gegen Deutschland auszuholen sich anschickt, vorher die Neutralen niedergezwüngen werden müssen.)
Konferenz der Neutralen?
Haag, 7. Jan. Der „Niewe Courant" bestätigt, daß die schwedische Regierung Dänemark, Norwegen, die Schweiz, Spanien und die Niederlande eingeladen habe zu einer gemeinschaftlichen Besprechung von Fragen völkerrechtlicher Art, die die Interessen der Neutralen, besonders nach dem Kriege, betreffen. Die Schweiz habe angenommen, Spanien dagegen abgelehnt. Die Antwort der Niederlande sei noch nicht bekannt.
Athen» 8. Jan. Tie früheren Ministerpräsidenten erklärten nr,«h Reuter in der Beratung mit dem König einstimmig, daß die Forderungen der Entente in ihrer gegenwärtigen Form nicht angenommen werden können. Nach dem „Daily Telegraph" haben Reservisten die Eisenbahnbrücke bei Larissa in die Luft gesprengt, um weitere Truppenabschiebungen nach dem Peloponnes zu verhindern.
Baden.
— Mannheim, 8. Jan. Ein Pforzheimer Lebens mittelhäudler teilte in der Presse mit, er sei bestraft worden, weil er für das Pfund lebende Karpfen l.35 Mk. statt den Durch Verordnung angesctzten Preis oou 1.30 Mk. genommen habe. Nun habe aber das Mannheimer Lebensmittelamt lebende Karpfen zu 1.60 Mk. das Pfund verkauft. Ter Händler frägt, wer jetzt das Mannheimer Lebeusmittekamt bestrafe. Dieses teilt mit. daß es die Fische durch die Kriegsgesellschaft für Teich- fischverwertnng mit der Vorschrift erhalten habe, das Pfund zu 1.60 Mk. zu verkaufen. Tie Bundcscatsverord nung sieht Ausnnh. en vor.
(-) Mannheim, 8. Jan. Beim Wegschaffen eines schweren Kassenschranks wurden einem 54fährigen Arbeiter beide Beine abgeschlagen. — Aus dem Neckar wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes gekündet.
(--) Sachsens!?.»: bei Boxbcrg, 8. Jan. In einem 'Anfall geistiger Umnachtung hat der 42 .Jahre alte August Freund sein achtjähriges Töchterchen erdrosselt. Freund war schon einmal in einer Irrenanstalt unler- gcbrackt.
.(-) Rustheim bei Karlsruhe, 8. Jan. . In der Neujnhrsuacht warfen halbwüchsige Burschen einem 10- jährigen Mädchen auf der Straße einen brennenden profch ins Gesicht. Das Kind erlitt ichwere Verbrennungen und wurde im Auge verletzt. Tie rohen Täter find unerkannt entkommen.
(-) Rastatt, 8 . Jan. Gestern durften die hier internierten ru,nscpe>. ^.saug.i.e.. .nw Wech.w. Mef> feiern, wo auch auswärts arbeitende Gefangene inner Aussicht hierher- gcbraM wurden.
(-) Frciburg, 8. Jan. Nach dem neuesten Per- Pnenverzeichnis der Erzdiözese Freiburg für 1317 be.- :rägt die Gesamtzahl der Geistlichen 1513. Davon siehm l4 in der Kircheuverwaltung. 72 im Lehr- und Er- siehungscunt, 118 in der Mililärieelsorge und im Heeresdienst. 51 Geistliche befinden sich im Ruhestand, eilige sind beurlaub! oder auswärts beschäftigt. Für die ngentliche Seelsorge in der Erzdiözese bleiben 12.U Geistliche bei 'RU S.-UH'-g.-st-p.m.
l-l Steine» bei Lörrach, 8. Jan. Im 66. Lebeus- -chr in hier Tr. med Robert Hermann Strübe; Stabs- rrzt d- L. e. T. n '.ch längerem schweren Leiden gestorben.
Württemberg.
(--) Stuttgart, 8
Jan. sK es Handschreiben.) Anlaß': . .'..htnissei-zr
der ZentraUeitnng fü ..gkert rn ^ailt.'mvwg hat
das Königspaar an , : Vorstand, Staatsrat v. 8ern,
- Handschreiben gesandt. Ter König weist m dem Ham- ! schreiben auf die an Arbeit und Er;olgen reime wuk- ! samkeit der Zentralleitung hin, spricht ihr seinen wärmsten Tank und seine vollste Anerkennung ftir das Ge- - leistete ans, erinnert an die neuesten, durch den Krreg entstandenen schweren und ernsten Ausgaben nw- verp- chert der Zeiitrallcitung bei der Bewältigung der neuen Aufgaben sein Wohlwollen und feine weitere tnttraprgste Unterstützung.
(-) Heilbronn, 8. Jan. (G roße Ve r u n trc »- ungen.) In Bern wurde der Kaufmann Mühwmann, der in der Warenabteilung des VolkswirtschaftsdepartG nrents beschäftigt war und als ein Fachmann in der Lebensmittelbranche galt, verhaftet, weil er Mb Veruntreuungen, die in das Jahr 1915 zurückg,. und sich auf ca. 200 000 Francs belaufen, zu Schul, en kommen ließ- Wie der „Berner Bund" mitteilt, ist in die Auge-- legcnheit ein Kaufmann Tauer von hier, der nw seit ^.-iegsausbruch in der Schweiz aufhält, verwickelt; er wurde gleichfalls von bter Polizei festgenommcn.
-- Baihingen a. E , 8. Jan. (Ungetreuer Beamter.) Im Postamt des Staatsbahnhofs wurde cm Postanshelfer von hier festgenommen, der im Verdacht steht, Gelder unterschlagen und gestohlen zu haben.
Mutmaßliches Wetter.
Tie Störungen haben sich zu einem neuen großen Luftwirbel vertieft, unter dessen Einfluß, am Mittwoch und Donnerstag wieder milderes Wetter mit zahlreichen Niederschlägen zu erwarten ist.
aner veacyoructtrchkert und Klarheit festznsteUÄt^vcWvo» Wort von dem Unrecht, das wir Belgien angetan MÜ wieder gntzumachen hätten, ein auch in tatsächlicher W« ziehnng vollkommener Irrtum gewesen sei. ' -.hg.. '
Das stärkere England. f
Paris, 8. Jan. Der frühere Minister Caillaux, der sich angeblich bemüht, für einen Sonderfrieden Frank. reichS und Italiens mit Deutschland zu wirken, soll u. a. in einer Rede gesagt haben: „Ein Friede gegen England? Welche Unklugheit wäre in dieser Unehrlichkeit gegen eine Ntacht, die Ick/z Millionen Mann bei uns liehen hat, und die imstande wäre... Die RegierimgS- preft- geht mit Caillaux scharf ins Gericht, vermeidet es ab'-M den angedeuteten Satz, den er gesprochen haben sott, zu vollenden. — In der Kammer erklärte d« Abg. Favre: Kein Franzose kann ohne Schauder an die Möglichkeit denken, daß die englische Truppenmacht auf Frankreichs Boden eines Tages stärker sein könnte, als die französische.
Petersburg, 7. Jan. In der Wohnung des Tumapräsidenten Rodsjanko wurde ein Einbruch verübt. Tie ganze Wohnung wurde umgewühlt, jedoch keinerlei Wertgegenstände mitgenommen. Politische Motive des Verbrechens werden allgemein angenommen.
_ Eue 8. Jan. Auf dem indischen Nationalkongreß in Lucknow wurde zwischen Hindus und Mohammedanern ein Abkommen getroffen, wonach die bengalischen Mohammedaner 40 Prozent der Stimmen in dem zukünftigen Parlament erhalten sollen. Jedes Gesetz, das von der anderen religiösen Gruppen mißbilligt wird, soll von Leiden Parteien anfgegeben werden. Es wurde auf dem Kongreß betont, daß England den Krieg führe, um Ver- , träge zu schützen, daher müsse England auch die Ver- . prechungen der verstorbenen Königin Viktoria halten und j Indien die Selbstverwaltung gewähren.
^2^ H
WML
MM
MM
HW
Berlin, 8. Jan. Die „Mecklenb. Warte" veröffentlich: einen Ausspruch des Herzogs Johann Äl- brecht zu Mecklenburg, des Vorsitzenden der TeiM schen Kolvnialgesellschaft über die Abschließung des Friedens, der mit deutlicher Spitze sich gegen die Politik des Reichskanzlers wendet: „Für meines Mecklenburger Vaterlandes, wie des ganzen deutschen Reichs Friedenszukunft wolle Gott den Führern vor dem Feinde und daheim festen, zielsicheren und weisen Geist erhalten und stärken und unserem ganzen Volk in diesem Entschciöungskanrpfe um unsere Zukunft harten, unbeugsamen Sieg swillen schenken. Tenn nicht durch einen weichlichen Vergleich, sondern nur durch einen kraftvollen Sieg über England werden wir einen Frieden erlangen, in dem der Deutsche unbesorgt wird leben und sich weiter entwickeln können.
Berlin, 7. Jan. Tie „Kreuzztg." meint, die Ablehnung unseres Angebots vom lä. Dezember habe eine vollkommen neue Sachlage geschaffen; das Angebot könne recht wiederholt werden. Eine öffentliche Bekanntgabe mp rer Bedingungen oder ihre Mitteilung an die Neune,len könne nicht in Frage kommen. Eine öffentliche Lekrnntgabc unserer konkreten Fricdensbedingungen wüc- )e eine Festlegung Deutschlands bedeuten in nnem Augenblick, in dem feststeht, daß diese Festlegung Linen wirklich greifbaren Erfolg haben kann. Eine Be- tzmnrgabc an Herrn Wilson würde gleichbedeutend sein nit einer Anrufung seiner Vermittlung. Daß Herr Wil- on jed'ch als Vermittler des Friedens für Deutschland richr geeignet ist, darüber bestehe für die deutsche Kegicrnng und im deutschen Volk nirgends mehr ein Dreisel. Das sei dadurch unmöglich geworden, daß Aine- cika n-ckn nur unsere Feinde durch Munition und Geld )aue> unterstütze, sondern vor allen Dingen dadurch, oaß H,rr Wilson uns in unserem Kampfe um unser Mben unsere beste Waffe entwunden hat und dauern^ entwinden suche. (Die Tauchboote.) Immerhin können :s Vielleich: doch nötig werden, in öffentlicher Kundgebung ül die gegen Deutschland erhobenen Vorwürfe zurückzn- veften. Dabei würde nÄ, die Notwendigkeit erüLben. mit
Washington, 8. Jan. „Evening World" meldet^ den Eingang von zwei Anträgen im amerikanischen Sen..>.
i Präsident Wilson, in denen die Ergreifung aktiv Schutzmaßnahmen für die gejähröewn Interessen der Union bei Fortdauer des europäischen Krieges gefordert werden. Der in seinen, Inhalt weitgehendste Anrag ist von Senator Stone eingcbracht.
Lokales.
- Mit dem 10. Januar tritt eine Fahrplanänderung ein. Der Zug 6,56 Uhr früh ab Wildbad fällt Werktags aus. Die andern Züge bleiben, doch sind die Abgangs- u. Anku stszeiten verlegt.
Weihnachts-Konzert in -er Stadtpfarrkirche am V. Jannar 101V. Es war eine weihvolle, andächtige Stunde ungetrübten Genußes edelster Musik — beherrschten doch Händel, Bach und der italienische Altmeister der Geige Vitali in der Hauptsache das Programm
Die künstlerische Ausführung der einzelnen Nummer war eine tadellose. Die Solisten — Dr. Hans Fischer, ! dessen Gattin, Frau Lina Fischer, und dessen beide : Kinder, Wolfgang und Renate Fischer — wurden vom evang. ! Kirchei-chnr (unter Leitung des Herrn Hauptlehrer Walz) ! und Herrn Hauptlchrer Wörner (Orgelbegleitung) in wirk- > samster Weise unterstützt. Frau Dr. Fischer bewies in ! der sicheren Beherrschung der Coloratur (ganz speziell in j der schwierigen Bach'schen Kirchenarie „Mein gläubiges Herze, 'frohlocke") trotz leichter Indisposition ihre vollendete Schule; ihre Helle und klare Sopranstimme ist ungemein groß und doch beweglich uno in allen Lagen wohlklingend, der Vortrag warm empfunden und durchaus dem Geiste des Componisten angeschmiegt. Herr Dr. Fischer zeigte sich in Wiedergabe der wunderbar schonen und dabei ungemein schwierigen Ciacona des altitalicmschen Componisten Vitali mit großem Ton und sicherer Technik als ein auf voller Höhe stehenden Geigenkünstler; ein von ihm gedichteter und componier'ec Weihn chtschoral*) wurde außerdem vom „Kircheilchor" mit solcher Schönheit zum Vortrag «e- bracht, daß es schwer zu sagen ist, ob die mächtige Wirkung mehr auf die Compisition oder auf die glanzvolle B n» dergibc durch den „Kirchenchor" unter Leitung seines tüchtigen Dirigenten, Hrr. Hanpllehrer Walz zu setzen ist. Aufsehe'n erregte auck der kleine 12jährige Wolfgang Fisch e r mit seinem durchaus korrekten Vortrag einesAlozait'schcnFlötenkonzerlsatzes und dessenSchwesterchen, die erst 8jährige Renate, als Primgeigerin in dem bekannten Händel'schen „Tochter Zion, freue dich". In die Op echeglcitung teilten sich mit besten Gelingen die Herren Haupllehr, r' Wörner und Dr. Fis che r.
Der Besuch des Konzertes — dessen Reinertrag für die bedürftigen Kinder von Wildbader Krieger bestimmt ist — war ein sehr gute r. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn derartige Veranstaltungen in Zukunft öfter stattfindcn würden; Penn gerade dieses Konzert hat gezeigt, was unsere einheimische» Kräften allein zu leisten vermögen, insbesondere auch gezeigt, wie vorzüglich musikalisch eingeschult unser „evangelischer Kirchenchor" ist. Gewiß könnten deshalb uirscre Wilddader Künstler auch an noch größere Aufgaben herantrete».
Weihna chtsgebrt
von Dr. Hans Fischer.
Gottes Liebe, wunderbar,
Gottes Liebe, rein und klar.
Hat in dieser heil'gcn Nacht Aller Menschen doch gedacht!
Hebt die Hände zum Gebet.
Zu bes Schöpfers Majestät!
Alles lehrt run, irr Gedanken,!
Warten, Wecken Ihm zu danke»:
Ihm, der über Sternen thront Und in frommen Herzen wohnt!
G«r. Jünglingsverein. Dienstag, ü. Jan., abends 8 Uhr Probe. Donue> stag. l l. Jan., abends 8 Uhr Probe und Bibelsiuude. Sonntag, 14. Jan , nachm. 4 Uhr Probe.