Unsrigen teilweise besetzt und die Umzingelung von Westen und Südwesten her trotz des heftigen Widerstandes de' Verteidiger so ziemlich jetzt vollzogen.
Das Vorrücken gegen Focsani, von dem unsere Vorhut kein Tagesmarsch mehr trennt, bietet ausserordentliches Interesse, wenn man die einzelnen Abschnitte aus einer genauen Karte verfolgen kann. Besonders seitdem zwischen der 6. Armee (Falkenhayn) in der Nordwalachei und der Heeresabteilnng des Generals von G erok eine engere Fühlung und ein planmäßiges Zusammenwirken — aus dessen Bedeutung wir bereits hingewiesen haben — hergestellt ist, entrollt sich ein fesselndes Bild der Hinden- burgschen Feldherrnkunst und der zielsicheren Führung der deutschen Untergenerale. Ueber die folgenschweren Tage des 29. und 30. Dezember meldet der Kriegsberichterstatter Tr. A. Köster der „Franks. Ztg/' u. a.: Der linke Flügel Falkenhanns, der im nördlichen Grenzgebirge operiert, ist im Verein mit der Heeresmitte, die bei Rimnicn-Sarat gegen die russisch-rumänische Front kämpfte, seiner Aufgabe mit bestem Erfolge gerecht geworden. Während österreichische Ge- birgsbrigaden im Cilnau-Tal den Gegner unter Feuer hielten, brachen Bayern, Württemberger und norddeutsche Jäger aus dem oberen Tal von Slanic nordwestlich über die Höhe 702 nach Dumitrerti vor. Die russisch-rumänische Stellung hier im Gebirge war künstlich und natürlich ebenso stark wie die in der Ebene. Ein Durchbrechen dieser Stellung, wobei der linke Flügel Anschluß an die gleichzeitig vorgehenden Truppen des Generals Gerok. hatte, war nicht leicht. Tie Russen und Rumänen erlitten eine, schwere Niederlage. Besonders das Feuer der schweren Mörser, die der Feind hier hoch im Gebirge nicht vermutete, fügte ihm starke Verluste bei. Am 29. Dezember rückte die ganze Linie der Armee Falkenhayn merklich vor. -
Die Schlacht um Rimnik-Sarat wurde von beiden Seiten mit starker Artillerie und einem Einsatz von Kräften geführt, wie sie der rumänische Feldzug selten gekannt hat. Die Grabenstellungen der Russen waren außerordentlich tief und gut angelegt. Zahllose Maschinengewehre waren geschickt flankierend eingebaut. Einer der Brennpunkte der Schlacht war die Höhe 305 südwestlich Rimnicul-Sarat. Schwer befestigt, bildete sie den besten Stützpunkt des rechten russischen Flügels. Dreimal wechselte sie den Besitzer, bis es unseren Stürmern gelang, sich zu behaupten. Neben preußischen und bayerischen Regimentern zeichneten sich in diesem Abschnitt ein oberelsässisches Regiment aus. Schwer gerungen ward auch um den Bahndamm südlich Rimnik. Nicht ohne Verluste konnte der Sieg erkämpft werden, aber unsere Opfer bleiben weit hinter denen des Gegners zurück. Die Schlacht bei Rimnik war die sechste siegreiche Feld sch lacht der 9. Armee seit Mitte September.
Allmonatlich veröffentlicht die holländische Regierung eure Feststellung über die Zähl und Art der an der holländischen Küste angespülten Seeminen, die sich von ihrer Verankerung lvsgerisser haben. Danach sind bis'Ende November 1916 nicht weniger als 926 englische Minen angetrieben gegen 251 deutsche. Ebenso sind die an der norwegischen und schwedischen Westküste angetriebenen Minen nach den Angaben der Presse dieser beiden Länder weitaus überwiegend englischer Herkunft. Hält man sich vor Augen, daß unsere Minenfelder im Einklang mit dem Artik. 3 des Haager Abkommens tatsächlich dicht an der englischen Küste liegen und daher auch in größerer Nähe der holländischen Gewässer, wogegen die englischen Minen zweckmäßiger Weise eigentlich im östlichen Teil der Nordsee vor den Mündungen der Jade, Ems und Weser, also viel weiter ab von den holländischen Gewässern liegen sollten, so springt in die Augen, daß entweder das Verankerungsmaterial der englischen Minen von außerordentlich schlechter Beschaffenheit sein muß im Gegensatz zu dem deutschen, oder Waß England völkerrechtswidrigerweise nördlich der holländischen Küste in der freien Nordsee Minenfelder ausge- legt haben muß. Leßteres ist denn auch, wie unsere
als Mittelgröße und von breiten Schultern. Zu dem kräftigeu-MlLderbau paßte der große Kopf mit dem gebräunten Antlitz und den klaren, munteren, lichtgrauen Augen, über denen sich struppige Brauen wölbten. Soweit war die Erscheinung der Typus eines kräftigen, kerngesunden Landwirts und ließ aus eine tüchtige, derbe innere Natur schließen, die die Welt mit kluger Umsicht anschaut und sich in ihr so wohl suhlt, daß sie keinen Hang nach Beschäftigung mit idealen Aufgaben empfindet und selbst die für feiner organisierte Naturen un entbehrliche Erholung bei Kunstgenüssen und Wissenschaft licher Lektüre verschmäht. Betrachtete man nun aber .^ie Züge dieses Antlitzes genauer, so bemerkte man mi ^Verwunderung, daß weder der schmalen, leicht geboge nen Nase die Feinheit mangelte, noch den leicht ge< schwungenen Lippen jene leise eingeprägten, ausdrucks- vollen Linien, welche zarte Empfänglichkeit selbst sin schwächere seelische Eindrücke und jenen seltenen Lumm verraten, den einzig und allein eine durch selbständiger Denken erworbene, tiefere Lebensauffassung zu verleihen vermag. Und diesem feineren Ausdrucke des Gesicht- entsprach die hohe, gewölbte Stirn, die denn doch noch auf ganz andere Gedankenkreise hinter sich schließen ließ, als die eines einfachen Landwirts zu sein pflegen. Herr Bärwald war jedenfalls, abgesehen von seiner gutmütigen Tüchtigkeit, nebenbei ein Orginak, und ich begriff leicht, wie gerade diese Persönlichkeit auf die menschenverachtende, leidengeprüfte Frau v. Krey einen osfenbar nicht unbedeutenden Eindruck hatte Hervorbringen können.
Er nahm aus die Aufforderung der Letzteren schon fast wie ein alter Bekannter Platz und zwar in der Weise, daß ihm deutlich anzumerkeu war, wie wohl er sich auf diesem Platze fühlte. Mochte»er nun die Absicht haben, nach Art seiner beiden letzten Besuche die Unterhaltung zu führen, oder nicht, Frau v. Krey kam ihm, der noch immer etwas schwerfällig und unbeholfen erschien, kurz zuvor, indem sie sagje: „Herr Bärwald, Sie wollten mir noch eine Frage vorlegen,- darf ich bitten, dieselbe zu Kellen 8?
Marine längst festgestellt hat, der Fall. Im Zusammenhang mit der Qüalitätsfrage des englischen und deutschen Minenmaterials verdient das Gutachten des Chefs des schwedischen Minendepartelnents, Kapitän zur Se-< Norman, über die seinerzeit bei Torhamu angetciebe- ,nen Minen besonderes Interesse. Dieser äußerte sich in „Dagens Nyheter", daß die dort aufgefundenen Muren deutschen Ursprungs genau den Bestimmungen d r Haager Konferenz entsprachen. Sie waren durch die Los- lösung von ihrer Verankerung unschädlich geworden, sie konnten nicht durch Stoß, sondern erst durch Beschießung zum Explodieren gebraut werden. Dagegen seien die angeschwenimten eng iscstcn Minen meistenteils ichon beim Ausstößen an Land explodiert. SW seien
also noch, wirksam und höchst gefährlich für die Schifffahrt gewesen, trotzdem sie sich vom Minenfeld to gerissen hatten. Offenbar müsse England schon aus alte Mi- flieubcstände znrückgreifen, oder es kümmere sich nicht um die völkerrechtlichen Bestimmungen des Seekriegs.
Die Ereignisse im Westen.
Der französische Tagesbericht.
WTB. Paris. 2. Jan. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: In der Champagne griffen die Deutschen gegen 6 Uhr abends nach einer Beschießung mit Grabenmörsern unsere vorgeschobenen Posten westlich von Auberive zweimal an. Beide Versuche scheiterten im Feuer unserer Maschinengewehre und Handgranaten vollständig. Auf dem rechten Maasufer war der Artilleriekampf in der Nacht auf der Front Ferme des Cham- brettes-Bezonvaur ziemlich lebhaft.
Abends: Ans dem rechten Maasnfcr scheiterte ein starker Handstreich gegen die östlich der Ferme von Chambrettes von uns eroberten Graben vollständig.
Der englische Tagesbericht.
WTB. London, 2. Jan. Amtlicher Bericht von gestern: In der Nacht drangen unsere Patrouillen in die feindlichen Gräben östlich von Armentieres ein. Heute morgen erreichten feindliche Patrouillen unsere Linie südlich von Pilkem. Sie wurden sofort hinansgeworfen. Im Laufe der Nacht die übliche Tätigkeit der feindlichen Artüierie nördlich von Äncce. Heute wechselseitige Artillerietütigkeit hauptsächlich im Vorsprung bei Loos und in der Nähe von Franguissart und Wern.
Die Lage im Osten.
WTB. Sofia, 2. Inn. Amtlicher Bericht von gestern: M a z ed o nis ch e Frio n t: Fast auf der ganzen Front nur vereinzeltes Artilleriefeuer. Längs der Struma Patrouillenunternehmungen. Unsere Flugzeuge warfen mit Erfolg Bomben auf feindliche Truppen nordöstlich von Florina..— Rumänische Front: In der Dob- rndscha dauert die Offensive gegen den Brückenkopf von Macin an. Unsere Beute erhöhte sich auf 1150 Soldaten und 6 Offiziere als Gefangene, 4 Geschütze und 14 Maschinengewehre. In der Walachei dauert die Offensive an.
Dsr türkische Krieg.
WTB Konstantinopel, 2. Jan. Amtlicher Bericht von gestern: Kaukasnsf Bo n t: Scharmützel zu unseren Gunsten. — Die Engländer verbreitet: Nachrichten von großen Siegen bei El Arisch und Magdabah, indem sie die Zahl der Gefangenen und die Beute übertreiben. Wir haben El Arisch freiwillig und ohne Kamps geräumt. Es ist währ, daß bei Magdabah ein Kantpf stattfand, in dessen Verlaus unsere Vorhuten: Verluste erlitten. Tie Bedeutung des englischen Erfolges läßt sich aus der Tatsache ermessen, daß die Engländer Magdabah bereits wieder geräumt und sich auf El Arisch zurückgezogen haben.
Neues vom Tage.
Ablehnung der Wilson-Note durch Spanien.
Madrid, 2. Jan. Dre spanische Regierung hat den: amerikanischen Botschafter eine Note übermittelt, worin sie den Versuch Wilsons der Friedensvermittlung für aussichtslos erklärt. Die Mittelmächte hätten den festen Willen kundgetan, daß die Friedensbevingungen unter den Kriegführenden zu vereinbaren seien. Spanien erachte es für zweckmäßig, die Bemühungen zur Herbeiführung für eine Zeit nusznsparen, wo sie mehr Erfolg versprechen, doch sei es bereit, an einer Verständigung der neutralen Mächte zum Schutze ihrer Interessen mitzumirlen.
Stockholm, 1. Jan. „Nya Dagligt Al'ehanda" schreibt: . Tie Ablehnung der Entente, mit Deutschland über den Frieden zu verhaiüdeln, könne nicht ans die angebliche Verletzung der Neutralität Belgiens zurückge- snhrt werden. Kein vernünftiger Mensch glaube, daß Deutschland auS Bosheit oder Rauflust die halbe Welt überfallen habe. Für die Ablehnung werden die Ententemächten die Verantwortung tragen, am meisten ihren eigenen Völkern gegenüber.
Paris, 2. Jan. Der sozialistische Kongreß sprach sich N'ir Fortsetzung des Krieges aus.
Rom, 2. Jan. Die „Tribuna" meldet, der amerikanische Staatssekretär Lau sing habe beschlossen, daß die amerikanischen Matrosen, die mit dem torpedierten englischen. Transportschiff „Rnssian" nmkamen, aus den Schutz ihrer Regierung verzichtet hätten, da sie sich für den Transport einer kriegführenden Macht verpflichtet hatten. (An sich iväre das ja selbstverständlich, aber amerikanisch iväre es nicht und.deshalb ist die Meldung auch nicht glaubhaft. D. Sehr.)
Einschränkungen in Portugal.
Lissabon, 2. Jan. Die Regierung hat einen fleischlosen Tag in der Woche ungeordnet; Vieh unter 3 Iah reu darf nicht geschlachtet werden. Die Beleuchtung in Privathäusern soll ans die Hälfte beschränkt werden. Die Geschäfte haben um 7 Uhr abends, Theater und Kaffeehäuser unr 11 Uhc zu schließen.
Stavangcr, 2. Jan. Ein hiesiges Kohleneinfuhr- gcschäft erhielt Telegramme seiner Vertreter in England, das; sämtliche Erlaubnisse für Norwegen am 31. Te,;einbe>- aufgehoben worden seien.
London, 2. Jan. Der griechische Dampfer Temelris Jngleins und die norwegischen Dampfer Flora uns Ella sowie der russische Segler Secdonis sind versenkt worden
Kriegschronik 1915
3. Ionuac: Erfolgreiche große Sprengmig nördlich der Sir«,kr
La Vafsce-Bethune.
' — Die britische» Verluste im Dezember 191S betragen 884
Offiziere und 13S86 Mann. »
— Erbilerte Kämpfe a„ der beßarab Hen Front.
— An ter Dardaneilensront Artii! : und Bombenkämpfe.
— Verhaftung des norwegische» Ee. e.Eonjws in Saloniki.
— König Peter vo» Serbien trifft in Saloniki ej».
Baden,
^ (-) Karlsruhe, 2. Jan. (Arbeitsmarkt im Monat November Bei männlichen Arbeitskräften, gelernten wie ungelernten, kamen ans 100 offene Stellen nur 78 Arbeitsuchende Bei ver weiblichen Abteilung kamen dagegen ans 100 verlangte Arbeitskräfte 142 Stellen - suchende.
(-) Karlsruhe, 2. Jan. (Die Höchstpreise für Kar löffeln ans der Ernte 1916, welche durch das Kriegsernähruliasamt beim Verkauf durch den Kar- tofselerzeuger für die Zeit bis 15. Febr. 1917 ans 4 Mk. und vom 16. Februar 1917 ab ans 5 Mk. festgesetzt worden sind, gelten in Boden nach einer soeben erfolgten Bekanntmachung des Ministeriums des Innern bis 1. März 1917 auch für den Verkauf von Saatkartoffeln durch den Erzeuger. '
(-) Mannheim, 2. Jan. Tie Ludwigshafener Polizei hat den Schlosser Max Lösfler von Ludwigshafen, einen gefürchteten Mansardeneinbrecher, verhaftet, der von dein Militärgericht wegen Einbruchsdiebstählen zu 4 Ja streift Zuchthaus verurteilt worden war, aber aus den: Fcstniigslazarett entflohen war.
(-) Freiburg, 2. Jan. Die hiesige Gewerbebank sonnte Ende des verflossenen Jahres ihr 50 jähriges Betest, :> feiern. Von den Gründern ist nur noch einer, Prinmn-ann I. G. Schlatterer, am Leben.
. (-) Vom Kandcrtal, Ans zuverlässiger Quelle wird ieri'chlet: Kan: da ein Lörrachec Herr zwecks Schnaps- infkanss auch in einem oberP'adischen Orte zu einer Bäuerin, der er für einen Liter Kirschwasser den Preis .wir 20 Mt bot, worauf ihn: erwiedert wurde, unter -5 Mk. pro Liter gebe sie keinen heraus. jMarkgr. Tagbl.)
(-) Donaneschingcn, 1. Jan. Ter jüngste Sohn des Fürsten zu Fürstenücrg, Prinzs-Fritz, ist auf dem rumänischen Kriegsschauplatz als Leutnant der Reserve gefallen. Der Prinz wurde am 27. April 1898 zu Donan- eschlngen geboren.
(-) Blumbcrg (A. Tonaueschingen), 2. Jan. Im benachbarten' Achtwrf brach letzter Tage im Anwesen des Julius Rothmund ein Brand aus, der auch ans da; Nachbarhaus des Benedikt Zeller Übergriff. Beide Anwesen brannten bis aus die Grundmauern nieder.
Mntmafz?ich'rs Wetter.
Ter Hochdruck hat die Störungen noch nicht völlig ausgesüllt. Für Donnerstag und Freitag ist deshalb noch vielfach bedecktes, aber rauheres, auch mit Schn.ee- /"Uft-n verbundenes Wetter zu erwarten.
Württemberg.
Z» Stuttgart, 2. Jan. Tie Königin ist gestern zu kurzen: Besuche ihres Bruders nach Nachod u: Böhmen abgereist. Tie Rückkehr wird in 10—14 Tagen erfolgen.
(-P Stuttgart, 2. Jan. (Kriegs ab endkü che.) Der Verband der St^arter Hausfrauen eröffnet am 8. Januar im früheren Hotel Texbor in der Friedrrch- straße eine Kriegsabendküche. Die Essenszeit erstreckt sich von 7 bis VsO Uhr abends.
(-) Zuffenhausen, 2. Jan. (Lederdiebstä.hle.) In der Lederfabrik Rotschild sind in der letzten Zeit umfangreiche Leder- und Hüutediebstahle vorgekommen. Emme in der Fabrik beschäftigte Personen sind verhaftet. Das gestohlene Leder konnte mir zum Teil wieder beiqebrachi werden.
(-) Lauffen a. N., 2. Jan. (Im Neckar ertrunken.) Bei einem Spazrergang am Ufer des Nektars entlang ertrank am Samstag abend ein Soldat,