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Ur 1
Dienstag, den 2. Januar 1917.
34. Jahrgang
Der Kaiser an Heer und Flotte.
Air Mein Heer und Meine Marine!
Wiederum liegt ein Kriegsjahr hinter uns, hart au Kämpfen und Opfern, reich an Erfolgen und Siegen.
Die Hoffnungen m.serer Feinde ans das J.chr 191» sind zuschanden geworden. Alle ihre Anstürme in Ost und West sind an Eurer Tapferkeit und Hingabe zer- schellt!
Der jüngste Siegeszng durch Rumänien hat durch Gottes Fügung wiederum unverwelkliche Lorbeeren an ^ Eure Fahnen geheftet.
Die größte Seeschlacht dieses Krieges, der Sieg am Ekagerak, und die kühnen Unternehmungen der U-Boote haben Meiner Marine Ruhm und Bewunderung für alle Zeiten gesichert.
Ihr seid siegreich aus allen Kriegsschauplätzen zu Lande wie zu Wasser.
Mit unerschütterlichem Bertreuen und stolzer Zuversicht blickt das dankbare Vaterland aus Euch. Der unvergleichliche kriegerische Geist, der in Euren Reihen lebt, Euer zäher, uinimer ermattender Siegeswille, Eure Liebe zum Vaterlande bürgen Mir dafür, daß der Sieg stv auch iin neuen Jahre bei unseren Fahnen bleiben wird. '''M Gott wird auch weiter mit uns sein!
Großes Hauptquartier, den 31. Dezember 1916.
Wilhelm.
Auch König Ludwig hat einen Heeresbefehl er- ' lassen, in dem es u. a. heißt: ,,Jn freudigem Vertrauen auf Gottes weitere Hilfe, aus die Tüchtigkeit Meiner Armee und auf den einmütigen Willen des deutschen Volks und seiner mächtigen Verbündeten blicke Ich zuversichl- lich dem neuen Jahre entgegen. Vorwärts zu neuen Kämpfen, vorwärts zu Sieg und Frieden. Mein' und der Königin heiße Wünsche begleiten die Armee aus allen ihren Wegen."
Die Antwort der Alliierten.
Paris, 30. Dez. (Meldung der Agence Havas.) Die Antwort der Alliierten auf die Note' der feindlichen Machte betreffend den Vorschlag' auf Eröffnung von Friedensverhand- lungen ist heute abend dem Botschafter der Vereinigten Staaten durch Ministerpräsident Briand im Namen der alliierten Regierungen von Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Montenegro, Portugal, Rumänien, Rußland und Serbien übergeben morden, vereinigt zur Verteidigung der Freiheit der Völker und treu der eingegangenen Verpflichtung, nicht vereinzelt die Waffen nicder- zulegen. Sie haben beschlossen, gemeinsam auf die angeblichen Friedensvvrschläge zu antworten, die ihnen seitens der feindlichen Regierungen durch Vermittlung der Vereinigten Staaten, Spaniens, der Schweiz und der Niederlande übergeben morden sind.
Bor jeder Antwort halten sich die alliierten Mächte für verpflichtet, gegen die beiden wesentlichen Behauptungen der Note der feindlichen Staaten Einspruch zu erheben, weiche auf die Alliierten die Verantwortung für den Krieg ab- ' wälzen wollen und die den Sieg der Zcntr almächte verkünden. Die Alliierten können diese doppelt unriclftige Behauptung nicht zulassen, die geeignet ist, jeden Verhandlungs- ucrsnch zur Unfruchtbarkeit zu verurteilen. Die alliierten Nationen ertragen seit 30 Monaten einen Krieg, zu dessen Vermeidung sie alles getan haben. Sie haben durch Taten ihre Anhänglichkeit an den Frieden nachgewiel.i. Diese Anhänglichkeit ist jetzt ebenso fest wie ini Jahre 1914. Nachdem Deutschland seine Verpflichtungen verletzt hat, kann der von ihm gebrochene Friede nicht auf sein Wort gegründet werden. Eine Anregung ohne Bedingungen für C.'vsfnung der Verhandlungen ist kein Friedensangebot. Dieser angebliche Vorschlag, der jeden greifbaren Inhaltes und jcd.-r Genauigkeit entbehrend durch die kaiserliche Regierung in Umlauf gesetzt wurde, erscheint weniger als ein Friedens»» c.wi denn als ein K r i e g s m a n ö v e r. Er beruht auf der systematische» Verkennung des Charakters des Streites in der Vergangenheit in der "Gegenwart und in der Zukunft.
Für die Vergangenheit übersieht die deutsche Note die Tatsachen, die Daten und die Zahlen, die feststellcn, daß der K r i e g g e w o l l t, h e r v o r g e r u f e n und v c r ivt r k l i ch t worden' ist durch Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Im Haag war es ein deutscher Vertreter, der jeden Vorschlag der Abrüstung ablehnte: im Juli >0l4 war es Oesterreich-Ungar», das, nachdem cs an Serbien ein beispielloses Ultimatum gerichtet hatte, diesem den Krieg erklärte, trotz der sofort erlangte» Genugtuung. Die Mittelmächte haben darauf alle Versuche zurückgewiesen, die von der Entente gemacht wurden, um dem örtlichen Streite eine friedliche Lösung zu versclzafsen. Das K o n s e r e n z a n g e b o t Eng- l n n d s , der französische Vorschlag eines i n t e r n a t i o n a - l e n A usschnsscs , das Verlangen des Kaisers von Rußland nach einem Schiedsgericht (hier hat der uns übermittelte Text eine Lücke) — Alle diese Anstrengungen wurden ^ Rands utme Antwort und oime Folge gelassen.
Beltzien wurde durch ein Reich überfallen, bas seine'Neutralität gewährleistet hatte, und das sich nicht scheute, selbst zu erklären, daß Vertrüge „Fetzen Papier" wären und daß „N o I kein Gebot" kennt. Für die Gegenwart stützt sich dar Anerbieten Deutschlands auf eine ausschließlich europüisn/.. „Kriegskart e", die nur den äußeren und vorübergehender Schein der Lage und nicht die wirkliche Stärke der Gegner nusürückt. Ein Friede, der unter solchen Voraussetzungen geschlossen wird, würde einzig den Angreifern zu m V o r - teil gereichen, die geglaubt hatten, ihr Ziel in zwei Monaten erreichen zu können und nun nach zwei Fahren bemerkten, daß sie es niemals erreichen werden. Für die Zukunft verlangen die durch die Kriegserklärung Deutschlands verursachten Verwüstungen, die zahlreichen Attentate, die Deutschland und seine Verbündeten gegen die Kriegführenden und gegen dic Neutralen verübt haben, Sühne, Wiedergutmachungen lind Bürgschaften (sanktion, reparations, garanties).
Deutschland weicht listig dem Einen wie dem Ander.» ans. In Wirklichkeit ist dis durch die Zentralmächte gemachte Eröffnung weiter nichts, als ein w o h l b e r e ch n e t e r Versuch, auf dic Entwickelung des Krieges einzuwirken und znw Schlüsse einen deutschen Frieden aufzunötigcn. Sie beabsichtigt, die öffentliche Meinung in den alliierten Ländern zu verwirren. Sie will die öffentliche Meinung Deutschland s und feiner Verbündeten stärken, die schwel geprüft sind, schon durch ihre Verluste, zermürbt durch die wirt schaftliche Not und zusammentzebrochen unter der äußersten Anstrengung, die von ihren Völkern verlangt wird. Sie sucht die ''ftfen'tliche Meinung der neutralen Länder zu täusche" ..nid e i n z n s ch ü ch t e r » , die sich schon seit langem über du ursprünglich« Vcrantwort'ichkeit ein Urteil gebildet hat, die sich über die gegenwärtige Verantwortung klar ist und dic zu he! sieht, um die Pläne Deutschlands zu begünstigen, indem si. die Verteidigung der menschlichen Freiheiten preisgibt. Sic versucht endlich, vor den Augen der Welt im voraus die n e n e n Verbrechen des Unterseebootkrieges, die Per schleppung von Arbeitern und die gewaltsame Aushebung vor Staatsangehörigen gegen ihr eigenes Land, sowie die Berietzunr der Neutralität zu rechtfertigen.
In voller Erkenntnis der Schwere, aber auch der No! Wendigkeiten der Stunde lehnen es die alliierten Re gierungen, die unter sich eng verbunden und in vollci Uebereinstimmung mit ihren Völkern sind, ab, sich mit einem Vorschläge ohne Aufrichtigkeit und ohnc Bedeutung zu befassen. Sie versichern noch einmal daß ein Friede nicht möglich ist, solange sie nicht die Gewähr haben für dic Wiederherstellung :Reparation) der verletzten Rechte und Freiheiten für die Anerkennung des Grundgesetzes der Nationalitäten und der freien Existenz der kleinen Staaten, solangc sie nicht sicher sind einer Regelung, die geeignet ist, endgültig die Ursachen zu beseitigen, die seit langem die Völker bedroht haben, und die einzig wirklichen Bürgschaften für die Sicherung der Welt zu geben.
Kraft der durch die fünf Großmächte Europas, unter denen sich auch D-'uischland besand, Unterzeichneten Verträge, erstellte sich Belgien vor dein Kriege einer besonderen Satzung, die sein Gebiet unverletzlich machte und es selbst unter den Schutz dieser Großmächte bei europöischen Konflikten stellte. Gleichwohl hat Belgien in Mißachtung dieser Bettrüge den ersten Angriff Deutschlands über sich ergehen lassen müssen. Belgien hat immer peinlich die Pflichten beobachtet, die ihm seine Neu- trnlilät auferlegte. Es hat zu den Massen gegriffen, uni seine Unabhängigkeit und seine Neutralität zu verteidigen, die durcb Deutschland verletzt worden sind, und um seinen internationalcd Verpflichtungen treu zu bleiben. Am 4 August hat der R e i ch s- kanzler i in Reichstage anerkannt, daß dieser Angriff ein Unrecht gegen das Völkerrecht sei und hat s i ch im Namen Deutschlands verpflicht e t, es wieder gut zu machen. Seit 2fts Jahren hat sich diese Ungerechtigkeit grausam verschärft durch die Kricgsinaß- nahmen und eine Besetzung, welche die Hilfsmittel des Landes erschöpft, seine Indust -en zugrunde richtet, seine Städte und Dörfer zerstört un^ die Nie'dermetzelungen, die Hinrichtungen und die Einkerket ca hüllst. Und in dem Augenblick, in dem Deutschland zur V. c i von Frieden und der Menschlichkeit spricht, führt cs belgische Bürger zu Tausenden weg und bringt sie in Sklaverei. Belgien hat vor dem Kriege nur danach gestrebt in gutem Einvernehmen mit allen seinen Nachbarn zu leben. Sein König und seine Regierung haben nur ein Ziel' Die Wiederherstellung des Friedens und des Rechtes. Ader sic wollen nur einen Frieden haben, der ihrem Lande berechtigte Wiedergutmachungen (reparations) Garantien und Sicherheiten süc die Zukunft verbürgen würde.
Bemerkung der Redaktion: Ein endgültiges Urten über diese durch die Harms-Agentur übermittelte Note wird erst möglich sein, sobald der offizielle Wortlaut hier überreicht worden ist. Soviel ist aber jetzt schon klar, daß die Antwort! otc den seitherigen heuchlerischen Verdrehungen eines Greg und Konsorten in nichts nachsteht. Leider bietet den Gegnern das nnalückielige Wort des Herrn von Bett,mann Hollweg von dem .Unrecht an Belgien" eine überaus b.'gnemc Handhnbe, Deutschland in den Rhein des Unrechts zu versetzen, obg'cich nacb- gewieien ist. daß Belgien seit 1910 mit England und Frankreich den Angrftsskrieg gegen - Deutschland vorbereitete.
Ergänzung. In der Antwortnote der Alliierten ist die vo" »ns kenntlich gemachte Lücke, wie uns inzwischen mitgeicilt wir , folgendermaßen zu ergänzen: Die Bitte des Kaijcrs von Rußland an den dentschen Kaiser um ein Schiedsgericht, das zwilchen Rußland und Oesterreich Ungarn am Vorabend des ..ton l:k es zu- stände gekommene Einvernehmen (.Entente) — mie on-je An- strcngungen usiv. D. Sehr.
Eine seemännische Gkanzleistuna
Ein deutsches Unterseeboot, das im nördlichen Eismeer operiert hatte, brachte, wie kurz berichtet, ein vol! beladenes rusiisches Munitionsschisf, den der russische» freiwilligen Flotte ungehörigen Dampfer „Suchan" (3781 Tonnen) in einen unserer Nordseehäfen ein.
Das Unterseeboot sichtete im nördlichen Eismeer im Schneetreiben einen Äanp'ier. Näber üeranaekommen stellte das Un-
lerseebvt fest, daß der Dampfer keine Armierung ,a» BocS hatte. Es tauchte daher ans und hielt ihn mir einem Kanonen- schuß an. Der Dampfer stoppte, begann aber sofort Funk- svrüche auszusend z sodaß sich das Unterseeboot gezwungen sali Nm das Telegra, h:eren durch einen Granaltresfer in den Kolli- sicnsraum des Schiffes zu verbieten. Die Mannschaften stiegen darauf in die Rettungsboote. Die an Bord des Unterseebootes geholten Offiziere sagte» ans, daß der Dampfer 6800 Tonnen Explosivstoffe an Bord hatte. Der Kommandant, Kapitänleutnant Buß, beschloß sofort, diesen höchst wertvollen Dampfer nach Deutschland einzubringen. Diegesamte Besatzung von 48 Mann wurde auf das Unterseeboot genommen und der Dampfer durch den Wachosfizier des Unterseebootes und den leitenden Ingenieuren daraufhin untersucht, ob er genügend Kohlen, Wäger nsw. für die Reise nach Deutschland an Bord hatte. Nach der darauf vorgenommenen Berechnung mußte es gelingen, unter Zugrundelegung einer geringen Marschgeschwindigkeit mit den an Bord befindlichen Kohlen und Kesselmajser unter Zusetznng von Seewasser einen deutschen Hafen zu erreichen. Eine nu's einem Offizier und 7 Mann bestehende deutsche Prisenmann- schaft wurde auf den Dampfer gesetzt und die russische Besatzung mit Ausnahme der Offiziere auf den Dampfer zurückgeschickl. Letztere wurden auf dem Unterseeboot zurückbehalten, um üie Beeinflussung der Mannschaft zum Widerstande zu verhindern. Darauf trat das Unterseeboot mit dem Dampfer die Fahrt nach Deutschland an. Sehr bald kam schweres Wetter auf, der Wind steigerte.sich zum Orkan und es mußte beigedreht werden. Da°- ft it seiner Munition überladene Schiff rollte 40 Grad nacv jeder Seite, und die Spritzer der schweren Brecher gingen bis über den Schornstein hinweg. Dic Rettungsboote wurde» bi« auf zwei weggeschlagen, und das Wasser- drang durch das Schußloch immer mehr in den Kollissionsraum ein. Ein Ladebaum wurde abgesägt und unter den größten Schmierigkeiten in das Schnßloch eingerammt. Zu diesem Zwecke mußte der Dampfer durch Ueberpnmpen von Wasser auf die dem Einfluß entgegen- gesetzte Seite gelegt werden. Dann wurde versucht, die Fahrt sortznsetzen. In einer Nacht mnrde das Schiff infolge des orkanartigen Weststurms 65 Meilen aus der Kursrichtuiig ge- trieben, trotzdem es die ganze Zeit gegen den Wind und See andampste. Die Kohlen wurden allmählich immer knapper. Schließlich weigerte:; sich die russischen Heizer, ihren Dienst an den Feuern weiter zu versehen, und nur der äußersten Energie des deutschen Priscnosfiziers, Oberleutnant zur See d. R. Has- hagen, war es zu verdanken, daß das Schiss die Reise fort- setzen könnte. Während dieser auf der Kommandobrücke war, begannen die Russen in die, Wcinvorrätc cinzubrechen und sich dauernd zu betrinken, sodaß die alkoholischen Getränke über Bord geiporfen werden mußten. Immer wieder gelang es der kleinen deutschen Besatzung, des widerspenstigen russischen Personals Herr zu werden. Auf der Höhe des Skagerraks, al« das Schiff nur noch 20 Tonnen Kohlen an Bord hatte, zwang ein sclpverer Südmeststurm den Dampfer noch, einmal 36 Stunden lang beizudrehen. Schließlich gelang es trotzdem, den „Suchan" in einen deutschen Hasen ein'zudringen. Nach dem Festmache j narr nur noch >/? Tonne Kohlen an Bord.
An Munition und Kricgsgerüt hatte der direkt von Amerika ! gekommene Dampfer geladen: etwa 225 070 Geschosse von 3,7z ! 7,5 und 30,5 Zentimeter Kaliber, 110 000 Kilogramm Pulver,
! 150 600 Kilogramm Trinitrololuol, über 500 OM Zünder nutz ! Zündschrauben, 7 Lastautos, annähernd 30 009 Bleibarren, etwa j 6000 Feldeisenbahnschienen, 209 Ballen Sohlenleder, 509 Rollen s Stacheldraht.
An Deck hatte das Schiff außerdem eine größere Anzahl li147 Stück) Stahlflaschen mit Flüssigkeit zur Erzeugung giftiger Gaze geladen. Die Sprengstosfladung war in Kisten mit der Anj.chrift „High explosive" verstaut.
Es ist jedenfalls bemerkenswert, daß amerikanische Firmen auch giftige Gase in die Liste ihrer Lieferungen für Deutschlands Feinde ausgenommen haben und diese Gifte fabrikmäßig im Großbetriebe Herstellen.
Der absolute Wert der Munitionsladung des „Suchan" beläuft sich auf ungefähr 20 Millionen Mark; der relative Wert für Rußland und damit auch der Verlust ist jedoch ein weit höherer. Dr. Dillion, der bekannte englische Publizist und sehr gute Kenner der russischen Verhältnisse, erklärte kürzlich, daß in ganz Rußland bisher nur etwa 30 OM Geschosse am Tage hergestcllt werden können: mithin würde die an Bord des ,,Suchan" befindliche Geschoßmunition allein der Wochenpro- duktton der gesamten russischen Kriegsindustrie gleichkomme». Offenbar hat neben anderen wichtigen Faktoren auch der Mangel an Munition die rumänische Widerstandsfähigkeit herabgesetzt. Dieser Mangel war aber nicht nur eine Folge der Explosion von Archangelsk, sondern auch der Tätigkeit unserer Unterseeboote im nördlichen Eismeer.
Der Seewetz, den das Schiff unter de» denkbar schwierigsten Umstünden zurückzulegen hatte, beträgt weit über 10M Seemeilen.
Die Königskrönung in Budapes.
Budapest, 30. Dez. In alter Pracht hat heute die Krönung des Kaiser-Königs Karl IV. und der Kaiserin-Königülstattge- sunden. Die Krönungsfeier nahm schon in frühester Morgenstunde ihren Anfang. Beide Häuser des Reichstags traten schon vor Morgengrauen, um 6 Uhr früh zu gemeinsamer Sitzunq zusammen, um den feierlichen Beschluß der verfassungs-