desMWf?nTeraulschs hervorheben. Schon vor seiner lieb «ahme der Ministerpräsidentschaft wurde Terautschi a Mann der Stunde begrüßt.

Reichstag.

Berlin, 30. Oktober.

Fortsetzung' Politische Zensur.

Abg. Brr er (Natl.i: Wir sind nicht für völlige Auf­hebung ü s Belagerungszustoiibes, aber für dleuregelung der Zustände Die Erörterung der Kriecsziele mutz sreigegeben werden. Die jetzige Handhabung der Zensur ist eines auf­strebenden Poll! s nicht würdig.

Abg. Dr. Rösicke (Kons.) legt dagegen Verwahrung ein, daß der Presse der Neusten die Erörterung der Kriegs,tele verboten werde, während die andere» uneingeschränkte Freiheit genießen, wenn jeder Krie s gewinn abgclehnt werde. Der Abg. Scheidemann konnte unbea,Pandel in s 'rechen, daß der Reichs­kanzler die Krie s iele der deutschen Wir.schaftsverbände miß­billige, a s aber eine Zeitung dagegen Stellung nehmen wollte, wurde sie von der politischen Zensur gemaßregelt. Bei rein militärischen Angelegenheiten habe man keinen Anlaß zu Klagen gehabt, die po.Köche Zensur sei aber nicht am Platze. Gänzlich unzulässig aber sei >s daß sachliche Meinungsverschiedenheiten von der ofsiziösen oder v,> z s sich gebenden Presse auf das persön­liche Gebiet hinüberge^ngen werden. 2n dieser Presse erlebt man so tgesetzt Verdächtigungen u. Verdrehungen, namentlich in derNordd. Allgcm. Zeitung", die sich nicht scheute, sachliche Ars inandersctzungen als ,,infame Treibereien" hinzustellen. Den Kanzler zu beru,en oder zu entlassen, ist Sache d-s Kaisers, wir treiben keine Kanzlerstürzerei, das überlassen wir Leuten wie Fritz Adler. Der Bri'ef des Grafe» Zep­pelin, der von der ,,Nvrdd. Allgem. Zeitung" auszugsweise veröffentlicht wu. de, ist um ge deutet worden. Man hat c» so dargestellt, a s habe Gras Zeppelin seine früheren Briefe abschwören wollen, während man doch gleich den Eindruck gewinnen mußte, daß der letzte Brief nicht ganz frei­willig entstanden war. Nun müssen aber auch die ande­ren Briefe veröffentlicht werden, die Graf Zeppelin an den Reic! s'mnzler geschrieben hat. Gegen Graf Revent- low ist auf -Lteranlassüng d s Auswärtigen Amts ein Strasver- sahren wegen angeblicher Beleidigung Es Reichskanzlers einge­leitet worden. Die Zensur soll nicht engherzig sein.

Staa S ekretär Dr. Helfferich: Die offiziöse Presse soll für Aufklärung sorgen, die Politik und die Personen der Regier rung schützen.' Dem Grafen Zeppelin ist nicht in seinem letzten Briefe etwas anderes imputiert worden als er gewollt hat. Der Fall Bacmeister-Lewald klärt sich dahin, daß Min.dir. Dr. Lewald die ihm zugeschriebene Aeußerung nicht getan hat. Er hat niema's gesagt, daß die deutsche Luftflotte nicht zu fördern sei. Wir haben nicht den Ehrgeiz, in Bezug auf die Zensur an der Spitze zu marschieren. Es ehrt das Volk, daß es die Be­schränkung der öffentliche» Meinung schwer empfindet, die eben­so nötig ist, wie die Opfer an Gut und Blut. Die Handhabung ü,s Belage, »ngszustandes und der Zensur liegt bei den Militär­behörden. Die Reil s tung erteilt aber die Anregungen und Ratschläge. Der Re.ös anzler setzt die Zensur wegen seiner Person nicht in Bewegung. Wir erkennen an, daß in Fragen der ais tigen Politik Mißstände bestehen.

Berlin, 31. Oktober.

Die Anfrage des nationalliberalen Abg. Bassermann nach der Zulassung von Ausländern auf den deutschen Hochs ch u l >- n beantwortet Ministerialdirektor Dr. Lewald: Die Zulassung von Ausländern zu den deutschen Hochschulen ist Sache der betreffenden Bundesregierungen.

V<rden.

(-) Karlsruhe, 31. Okt. (S t en ererträg nisse in Baden i in Rechnungsjahr 1315.) Aus der Nachweisung des Steuerwerts der in Badxn verkauf­ten Zigaretteusteuerzeichen und Steuerzeichenoordrucke b<'- rechnet sich der Gesamtertrag der Zigarettensteuer i... Lande im Rechnungsjahr 1915 (1. April 1915 bis 31. März 1916) auf 2,1 Millionen Mark gegen 1 Million Mark im Vorjahr. Tie Schaumweinsteuer von in Baden hergestellten Erzeugnissen erbrachte nach Abzug der Ver­gütung der Steuer für Proben ustv. im Rechnungsjahr 1915 insgesamt 7778 Mk., d. h. 2736 Mk. mehr als im Vorjahr. Tie Zahl der Dchaumweinsabriken in Baden betrug 5, im Jahr zuvor 7. Tie Einnahinen aus der Z ü nd w a re n st e u er beliefen sich für das Groß- herzogtum im Rechnungsjahr 1915 aus 156 3415 Mk. (1914: 1320581 Mk.), die Lenchtmittelsteuer trug nach Abzug der Steuernachlässe 14423 Mk. (1914: 15 989 Akk.) ein. Zündwarensabriken gab es 3, Fabriken zur Herstellung von Bclenchtungsmittcln 2 im Lande. Rach den Angaben der Zoll- und Steuerdirektion beläust sich der Ertrag aller Verbrauchssteuern für das Jahr 1915 auf 11 748 660 Mk. gegenüber 14570 272 Mk. im Jahre 1914 und 15 341 375 Mk. im Jahre 1913. Das Steuer- ertrügnis ist' hinter dem Jahr 1914 um 2 821 612 Mk. und hinter 1913 um 3 592 715 Mk. zurückgeblieben. Ter Rückgang der Einnahme ist auf die Biersteucr znri'ickzu- führeii, deren Ertrag im Vergleich zum Jahr 1914 um 3 040569 Mk. abgenoniinen hat, während die Wciu- steucr 109180 Mk. und die Flcischsteuer 109 768 Mk. mehr eingebracht haben.

(-) Mannheim, 31. Okt. Die von der Stadtverwal­tung kostenlos an hiesige Einwohner zur Bebauung über­lassenen 2 522 Kriegsgärten haben in diesem Jahre zu­sammen 54 921 Zentner Früchte ergeben, die einen Wert von etwa 395 000 Mk. darstellen. Rechnet man nun noch die reichlichen 'Erträgnisse der schon jahrelang be­bauten 1180 Schrebergärten auf einem Gelände von 268 000 Quadratmeter hinzu, so kommt man auf ein Gesamterträgnis sämtlicher städtischer Kleingärten von un­gefähr 530 000 Mk.

(-) Pforzheim, 31. Okt. Tie Bereinigung der Pforzheimer Doublettenfabrikanten und die Vereinigung der Pforzheimer Medaillonsfabrikanten teilen in den Fach­zeitschriften mit, daß sie sich genötigt sehen, den Teue­rungszuschlag vom 23. Oktober ab auf 50 Prozent fefl- zulegen.

(-) Bruchsal, 31. Okt. In der Wohnung des Malers Beuk explodierte aus bisher noch unbekannter Ursache im Wohnraum ansströmendes' Gas mit solcher Gewalt, daß die Fenster ans die Straße fielen. Tie im Zimmer anwesende Tochter und der Gaswerk-Arbeiter Schleicher trugen schwere Brandwunden davon. Schleicher, der brennend in den Keller lief, um durch Abstellen des Haupthahueus ein größeres Unglück zu verhüten, ist lebeusaefährlich verletzt-

(°) Konstanz, 31. Okt. Tie Ausfuhr von Tabak- sabrikaten im kleinen Gren, verkehr hat eine wesentliche Beschränkung erfahren. Es dürfen nämlich von nun ab Pro Tag von männlichen Vers onen von über 20 Jahren

nur noch höchstens 50 Gramm Zigarren oder Zigaretten 'aus der Schweiz ausgeführt werden. Weiblichen oder ...mderjährigen männlichen Personen werden auch dieie Mengen abgenoniinen. Tie Ausfuhr von Tabak auck der Schweiz war schon längere Zeit nicht mehr gestattet.

Württemberg.

Stuttgart, 30. Okt. Kriegsmiuiser von Mar ch- taler hat heute einen mehrwöchigen Erholungsurlaub angetreten.

(-) Stuttgart, 31. Hkt. (Die Z^atskellerkom- mission.) In der Strafsache gegen die Mitglieder der Stuttgarter Rathauskellerkommission (Gemeinderäte: Reihlen, Sperka, Theurer und Gen.) wegen verschiedener Vergehen gegen das Weingesetz ist gerichtsseitig der Ter­min zur Hauptverhandlung auf 11. November ds. Js. angesetzt worden.

(-) Stuttgart, 31. Okt. Im Bürgermuseum fand gestern eine Versammlung der Fortschritt!. Volkspartei statt, in der Stadtpfarrer Lic. Esenwein-Gaisburg einen Vortrag hielt überDas 3. Kriegsjahr". Es wurde beschlossen, den ausmarschierten Mitgliedern des Volksvereins in den nächsten Tagen eine Liebesgabe An­gehen zu lassen.

(-) Stuttgart, 31. Okt. (Versuchter Landes­desverrat.) In der Strafsache gegen den Buchbinder Georg Philipp Dietrich und 7 Genossen (darunter Frau Klara Zetkin-Zundel und Landtagsabgeordneter West­meyer-Stuttgart) wegen versuchten'Landesverrats ist der Hauptverhandlungstermin vor dem Reichsgericht vom 2. November 1916, weil die Angeklagte Zetkin wegen Krankheit zu ihm nicht erscheinen kann und nach Lage der Sache eine getrennte Verhandlung unzweckmäßig er­scheint,. nach Erklärung des Oberstaatsanwalts seitens des Reichsgerichts (2. und 3. Strafsenat) aufgehoben worden.

(-) Oppenweiler OA. Backnang, 31. Okt. (Junge Pferdediebe.) Dieser Tage fragten zwei im Alter von 10 und 1 l Jahren stehende Volksschüler aus Stuttgart, die ihrer Mutter entlaufen sind, um den Schulbesuch nicht mitmachen zu müssen, bei dem Pferdehändler- berle nach Arbeit. Es war aber für sie keine Arbeit vor- -handen. Abends erschienen die beiden Knaben wieder bei Häberle und stahlen aus dem Stall ein Pferd im Wert von über 2000 Mk.; auch ein Wagen in der Remise wurde vermißt. Als man nachsuchte, fand man das Pferd am Wagen angespannt und diesen in einem Garten um- geworsen vor. In einer Wirtschaft in Sulzbach wurden die beiden Diebe aus dem Bett herausgeholt und fest- geuommen. Sic haben nach anfänglichein Leugnen die Tat eingestanden.

(-) Bon den Filvcrr», 31. Okt. (Brände.) Am Samstag abend ist in Plattenhardt das Wohnhaus des A. Nuckh vollständig niedergebrannt. In Bonlanden sind vergangene Woche eine Scheuer und zwei Schuppen abgebrannt.

(-) Nürtingen, 31. Okt. (Fest g eno m m ener Dieb.) In Neueuhaus wurde der kürzlich in Tübingen durchgcbraunte Gelddicb Fritz wieder eingefengm.

(-) Tübingen, 31. Okt. (Selbstmordversuch.) Im Krankenhaus suchte sich ein Lehrer die Pulsader zu öffnen, da er in gerichtlicher Untersuchung steht.

(-) Tettkingen OA. Spaichingen, 31. Okt. (Zwetsch­genernte.) Ter Gesamtertrag der heurigen Zwctschgenernte auf hiesiger Markung wird auf 1000 Zentner geschätzt.

(-) Binzwangen OA. Riedlingen, 31. Okt. (Orts- v o r steh er w ah l.) Bei der Ortsvorsteherwahl wurde von 99 abgegebenen Stimmen stellvertretender Stadt- nnd Waldaintspfleger Alois Schreiber von Mengen mit 80 Stimmen zum Ortsvorstehe.' gewählt.

Handel rmd Verkehr.

(-) Stuttgart, 31. Okt. Obstmarkt. Der heutige Obst- großmarkt war mäßig beschickt, meist mit geringer Ware, um deren Pre's'cwertunq lebhafte Auseinandersetzungen stattfanden. Die Hantier berufen sich einheitlich darauf, daß an den Haupt- erzeugun Sorten ein Aufkäufer den andern überbirtet. Andere württ. Märkte scheinen mit ihren Obstpreisen" erheblich über die Stuttgarter Richtpreise hinaus,zugehen.. Derhiesige,, Markt hat de» Nachteil davon, d>e beste 'Ware, kommt,: nicht, hierher wenigste! s nicht auf den Markt r"sind für? geringe werden bei der großen Nachfrage unberechtigt hohe.APreise gefordert.

In zahlröchen Füllen konnte festgestellt merdenZ daß die Apfel Körbehergerichtet" waren, d. h. die Früchte zeigten sich oben schöner, a's unten im Korb. Das kaufende Publikum sollte sich bei dcraitchen Fällen ste's an die Marktkontrolle wenden, die scho.mwsios gegen solche Uebervorteilung vorgeht. Brüsseler Weintrauben 'kommen reichlich; sie werden ab Grenze zu 70 Pfennig für drs Kilo unverzollt bezogen und hier im Klein- verkauf zu 95 Pfennig b's Mk. 1,50 für das Pstiud verkauft, wie eine in den letzten Tagen vorgenommene Kontrolle i» den Obstlädcn ergab.

Die Zufuhr auf dem Gemüse markt war ebenfal's nur mäßig, der Absatz ?>t. via Nachfrage konnte in den meisten Gnnöscu gedeckt ne

Kurzer Wochenbericht der PreisberichtssteUe des Deutschen Laudwirtschaftsrats

vom 24. bis 30. Oktober 1916.

Die gegenwärtige Lage d.s Weltmarktes wird durch fol­gende Zahlen beleuchtet: Der höchste Stand dcs Weizenpreiscs in Neuyork war in der letzten Woche am 28. Oktober mit 209") Eculs pro Bushel für Northern I (Duluth) oder 323,65 Mark für die Tonne nach dem Friede« skurse oder 423,05 Mark nach dem jetzigen Krie, siuirse gegenüber dem höchsten Stand in der Vorwoche mit 2Öo Eca s Der Preis ist demgämäß um 19,70 Mk. weiter gestiegen. Auf dem internationalen Markte wird die Frage lebhaft erörtert, ob die Vereinigten Staaten ein Al ssnhrverbot von Weizen vor oder nach der Präsidenten­wahl erlassen werden. Der Weltmarkt für Weizen zeigt folgen- d s Bild:

Wcizenprc s ächste Notiz (Umrechnung nach dem Friedenskurs) in der Woche vom 23. bis 28. Oktober

Cents Mk.

Nein ork: Hardwintcr Nr. 2 neuer 28. Okt. 196 Northern I (Duluth)

Chicago: Li4' s ave Dezember Ma;

London: Manitode Nr. 1 Berlin: Höchstpreis für Weizen

Höchstpreis 4 Roggen Der auf 280 Mk. herab:,eietzte Höchstpreis für Hafer darf bei Lieferungen auf die He , s «erivaltungen auf 300 Mk. erhöht werden. Der Antrag hierzu muß bis zum 15. November gestellt ke«. Die Verarbeit"-' vo. ncoittln aus Dr a n r Mv rM ttt

302.40

28. Okt. 20VVi 32365

28. Okt. 1891/8 291,80

28. Okt. 186V- 287.75

26. Okt. 82/6 slr 388,80

^ > 260,00

. 220,00

in KleinbrennerMnänit nicht mehr als Ick Heötl. Alkohol Fahres- crzeuaung verboten. Dcs Krjegsernährungsamt hat Höchstpreise für Stoppelrüben mit 1,50 Mk. für den Zentner, für Runkel­rüben avs'chließlich der roten Bete mit 1,80 Mk., für Kohl­rüben, Steckrüben mit 2,50 Mk, rmd für Möhren mit 4 Mk. eingeführt. Beim Verkauf von S'roh ist dnsselbe zunächst der Bezn-svereinigung der deutschen landwirte in Berlin anzu­bieten

Am Produktenmnrkt fand der Verkehr in der abgelaufenen Woche für die noch im freien Handel befindlichen Artikel eine neuerlich« Störrum, n's gerüchtweise verlautete, daß für Rüben eine Beschlagnahme od»r Festsetzung von Höchstpreisen bevorstehe. Die Käufer verhielten sich sofort sehr zurückhali- tend, während die Inhaber von Ware, um sich ihrer zu entledigen, mit den Forderungen zurückgingen. Zu größeren Umsätzen kam s aber trotzdem nicht. Eine Ausnahme bestand für Pferdemöh ren, die feite, s des Konsums dauernd gut gefragt und schlank ausgenommen wurden. Auch Spetsesteckrüben sind begehrt, aber nur wenig angeboten. Am Saatenmarkt ist cs wegen der vorgerückten Jahns,eit bereits sehr still geworden. Angeboten sind ante, gesu m , gelbe, sandfreie Steckrüben zu 3,90 Mk. ab Schlesw.-Holst i., gesunde, weiße Wruken für Nov.-Berladung zu 3,85 M. ob Pomm., Runkelr. sof. zu 2,75 M. ab Süddeutsch- land, prompt zu 2,80 ab Westpreußen und 2,65 Mk.

ab Station Wetterau, wc Pferdemöhren zu 6,10 Mk. für den Zentner ab Westpceuß:», Heidekrauthäcksel notiert 155 Mk. für die Tonne br. mit Sack Parität Stuttgart. Das Geschäft in Heu ist normal, Stroh findet zu den Höchstpreisen regelmäßigen Absatz.

Vermischtes.

Eo'dsammlung. Auf den Berliner Rennbahnen sind in diesem Jahre 422 780 Mark in gemünztem Gold für die Rei 's bank gesammelt worden. Ob die Besucher der Rennbahnen ihr Gold wohl auch in Strümpfen aufbewahren.

Katzensteuer. Auch die Stadt Friedrichroda (Gotha) hat eine Katzensteuer von 3 Mark jährlich eingeführt.

Na: ol::.l l. gegen ein selbständiges Polen. Napoleon I. hatte beim A s »ch des Krieges 1812 den Polen die Wieder­aufrichtung ihrcs Reiches in Aussicht gestellt. Aus diesem Anlaß war er bei seiner Ankunft in Polen mit Begeisterung empfangen worden. Scho» am 28. Juni 1812 proklamierte der von ihm eindcrufene ReO'si.rg in Y.iu das neue König­reich Polen, zu dessen Oberhaupt pro. der 82jährige Fürst

Adam Lzactorhski gewählt worden war. Um für die Polen den Krieg Naxostv.s gegcn Rußland volkstümlich zu machen, for- beite Napo co» für Las neue Königreich alle Provinzen, die ror hundert Jahren zu Polen gehörten. Folglich auch Ga­lizien, vor allem aber den gesamten, Besitz Rußlands diesseits des Dnjestrs cinschlies-iich Kiewund große Teile von Bessarabien Napoleon I. hatte richtig gerechnet: er vermutete, daß dieser große Plan die Polen alle auf seine Seite bringen würde, Tatsächlich traten viele in die französische Armee ein und zogen zum Kampfe, gegen Rußland mit aus. Als er genug Polen aeo.'fert hatte, glaubte er seinen Zweck erfüllt, empfing eine Wa. schauer Deputation mit Senator Wibycki als Präsidenten an der Spitze, ließ sich von ihr in seinem Hauptquartier am 11, Juli die Krone dcs Königreichs Polen anbieten und lehnte sie ab. Wie hohe Generäle und Staatsmänner hinterher sagten, sei dics ein Fehler gewesen. Wibycki hatte ihm nahcge'legt, während der schönen Iahrcs eit alles Land, in dein Polnisch gesprochen wurde, zu erobern und während dcs Winters eie Ar­mee dcs neuen Königreichs zu organisieren, um darauf im nächsten Jahre dc,> Kampf gegen Rußland mit frischen Kräften aus- chten zu könnc.i. Napoleon fühlte sich jedoch allein stark genug und glaubte nach der ersten Hilfe auf die weitere Mitarbeit der Polen verzichten zu können; so tat er alics dis polnische Volksbe­

wegung niederzuhalten: er traute den Polen nicht. Sic war nicht in seinem Sinne und gerade er war cs. der die polnische Erhebung untersagte und auch die Begeisterung der Polen mit seiner Kühlen Erklärung an Wibycki für immer niedcrschlug. Nach seiner Erklärung, die seinen ersten Maßnahmen und An- gungen widersprach, wußte ma» in Polen, daß Napoleon nici s zur Rettung des Landes tun wülde, fühlte sich betrogen uno war tief verletzt. So zogen sich die Polen von Napoleon zurück und traten a,ns dem französischen Heere aus

Lokales.

- Wir machen auf den heute Abend im Gasthaus zur allen Linde" stattsindenden Li ch tl> i l d er-V a rt rag des Herrn Leutnant Hencke besonders aufmerksam.

Utck, fiir nsttt tllVfttkll RlMkl'

M Ztt

am Samstag, de» 4. November

Wir empfehle» diese hochwichtige Sammlniw, zugunsten unserer jiegreichen Blaujacken, ebenso warm wie dringend und wenden uns vertrauend an den durch die ganze schwere uriegtzzeit bewährten Opferst»» unserer Einwohnerschaft mit der Bitte, diese Spende mit allen Kräften zu fördern, da­mit ihr ein ebenso schöner Erfolg gesichert wird wie den Ikherigeu Sammlungen für vaterländische Zwecke.

Als Ghrrvtagvfei-rr mackere,r Deutsche,, Marine soll in Württemberg der 4. November gefeiert weiden. Der Dank und die Anerkennung des gesamten Bi ikes ohne Unterschied des Standes und der Partei soll am Maritte-Opfertag 1916 unseren Helden -ur See bcgcistert zum Ausdruck gcbratt werden. Jeder Deutsche ehre sich selbst und feiere diesen Tag durch eine Spende sic sei groß oder klem!

Durch Mitglieder des Deutschen Flottenvereins, sowie durch Sammler wird eine Haussammlung veranstaltet.

Es wird gebeten, die der Marine zngedachtc Gabe recht zeuch in der Wohnung bereit zu legen, damit die Sammler, weiche mit Ausweisen versehen sind, auch im Falle der Ab- westicheil die Spende bei einem der übrigen Hausbewohner ja Empfang nehmen können.

K ^ ' e-^rnzuge

Mlädsä. 7 urlcherv-

Morgen abend 18 Uhr

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