Invaliden- und Hinterbliebenenversicherung haben zu­sammen 190 Millionen aufgebracht, bei den früheren Anleihen waren es 596 Millionen. Der Gesamtbetrag der Zeichnungen durch Berufogenossenschaften betaust sich demnach »ruf 786 Millionen Mark.

Der Eisvogel. Aus Schleswig wird berichtet, daß der Eisvogel sich dort ans dem Norden in großen Scharen eingefunden habe, fast um einen Monat früher, als es sonst der Fall ist. Man glaubt daraus aus einen frühen Winter schließen zu dürfen.

Mutmaßliches Wetter.

Die neue Störung beherrscht noch die Wetterlage, weshalb für Mittwoch und Donnerstag meist bedecktes Hun Teil regnerisches und kühleres Wetter zu erwarten ist.

Wttden.

Fliegerkämpfe in Baden.

Bremgarten bei Staufen, 16. Okt. Am Donners, lass nachmittag erlebten die hiesigen, auf den Feldern zahlreich arbeitenden Einwohner Stunden der größte* Aufregung und Gefahr. Unmittelbar über dem Tor,. >-ud der Gemarkung spielte sich, wie demBad. Beob ..chter" geschrieben wird, ein Fliegerkampf heftigster Ari ab. Zum drittenmal in diesem Kipeg wurden feind­liche Flieger zum Landen auf unserer Dorfgemarkung gezwungen. Es handelte sich um eines der vielen Flug, zeuge, die es auf Freiburg abgesehen hatten. Mehrere deutsche Maschinen verfolgten die französische hierher, die von Geschossen durchsiebt, niedergehen mußte. Tic beiden Insassen waren leicht verwundet und wurden von deutschen Fliegern, die mit drei Maschinen lan­deten, gefangen genommen. Aus dem brennenden fran­zösischen Flugzeug heraus explodierten zahlreiche darin aufgestaute Bomben, mehrere waren beim Dorfe schon abgeworfen worden, die im weichen Ackerboden nicht explodierten. Tie Franzosen warnten die herankommen­den Leute vor dem Nahetreten an die Maschine. Wäh­rend des Kampfes wußte manchmal die Bevölkerung nicht, wohin sich vor den auf- und niederFchwebenden Flugzeugen flüchten. Gottlob ist kein Menschenleben

beklagen. (G. K. Ä.)

(-) Umkirch bei Freiburg, 16. Okt. Bei dem Lust kampf am Donnerstag nachmittag halb 4 Uhr w )e von einem deutschen Flieger ein französisches Flu ...g, das offensichtlich bereits von den Abwehrgeschlchen ge­troffen war, abgeschvssen und stürzte auf den Wiesen ungefähr 150 Meter oberhalb des Schlosses ab. Beide Insassen waren tot. Das.deutsche Flugzeug, das hie Versolann^ ausgenommen hatte, landete ungefähr 250 Nieter snotich, flog aber bald wieder weiter. (G. K. G.),

(-) Freiburg, 16. Okt. Das am Donnerstag abend hier durch Bombensplitter verletzte 23jährige Dienst­mädchen Rosa Wangler von Unteribental.ist nach den hiesigen Blättern seinen Verletzungen erlegen. Ter Großherzog gab in einem Telegramm an den Ober­bürgermeister seiner tiefen Empörung über den F-lie- gerüberfall Ausdruck. Sluch der Stadtgemeinde Donau- eschingen hat der Großherzog seine Anteilnahme ausge­drückt.

(-) Weinheim, 16. Okt. Welch üble Folgen anonyme Briefe, namentlich wenn sie ins Feld gerichtet sind, zei­tigen können, zeigte lautKarls. Ztg." ein tragischer Vorfall, der sich hier ereignete. Die 20 jährige Lina Leidig, Tochter eines hier wohnenden Gipsers, warf sich wie bereits gemeldet, vor den nach Darmstadt ausfah­renden Persouenzug und wurde totgefahren. Irgendeine gute Freundin" batte an den Brüutiaam des Mädct>-ms

, K. Gberamt Uruerrbiirg.

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a« Montag, de» 23. Okt. LOtlO, vor«. 8 Uhr

im Nathans in Wildbad

für die Gemeinden Grrziriösterle und Wiidbad statt.

Die Pflichtigen haben mit rein gewaschenen! Körper und reiner Wäsche pünktlich zu erscheinen. Unterlassene Anmeldung zur Rekrutierungtz- oder Lgndsturmrolle entbindet nicht von der Gestellungspflicht.

Unentschuldigtes Fehlen oder nicht rechtzeitiges Erscheinen im Mnsterungstermin wird nach den bestehenden Bestimm­ungen bestraft Wer durch Krankheit am Erscheinen ver­hindert ist, hat ein von der Ortsbehörde beglaubigtes ärzt­liches Zeugnis vorzulegen, sofern es nicht vom K. Oberamts­arzt ausgestellt ist.

Pflichtige, die an einem Gebreche! leiden, das bei der Musterung nicht eingehend untersucht werden kann, haben hierüber ärztliche Zeucmisse vorzulegen. Diese sind vo» der Ortsbehörde zu beglaubige», falls sie nickt vom Obe.rawtS- arzt abgegeben sind.

Militärpapiere sind milzubringen.

Die jungen Leute, die an den Uebunaeu zur militärische» Vorbereitung der Jugend teilgeuommen haben, werden auf- gefordert, die Ausweise hierüber mitzubrinaen, bei der Master ung von selbst vorzuzeigen und dabei ihre Wünsche aus Ein­stellung bei einem bestimmten Truppenteil zu äußeni.

Den 12. Oktober 1916.

Jivilvorsttzenver der Crsavh»mmifsia»r Gaiscr, Oberamtsverweser.

Bekannt gegeben

Wildbad, den 16. Oktober 1916.

Stadtschultheiß ncimw Bätzner.

allerhand Klatsch' ins Feld geschrieben. Dadurch war der junge Mann veranlaßt, anläßlich seines Urlaubes seine Braut nicht zu besuchen. Dies nahm sich Lina Leidig so zu Herzen, daß sie den Tod auf den Schienen suchte und fand.

(-) Bruchsal- 16. Okt. Der Landeskommissar sprach, dem Bademeister Anton Höllerbach für sein am 7. Ang. betätigtes, entschlossenes und erfolgreiches Handeln bei der Rettung des Volksschülers Heinrich Denel vom Tod bes Ertrinkens in der Saalbach oie öffentliche Aner­kennung aus.

(-) Kehl, 16. Okt. Der Bnrgerausschnß bewilligte einen neuen Kriegskredit von 170 000 Mk. und für die Milchvcrsorgung der Stadt eineil Betriebskreoit von 100 000 .Mk. In der Sitzung wurde sodann mitgeteilt, daß die Ehrenbnrgerinnen oer Stadt Frau Agnes Trick und Fräulein Elisabeth.Trick während des Kriegs außer ihrer sonstigen Privat-Wohltätiakeit 160 000 Mk. zur Unterstützung von Arbeiter- und Kriegerfamilien aufge­wendet haben.

(-) «tembach bei Bühl, 16. Okt. In einer hiesigen Wirtschaft spielte sich eine Messerstecherei ab, die einen bedauerlichen Ausgang nahm. Zwei Militärpersonen ge­rieten ans noch ungeklärte Weise mit vier unbekannten Zivilpersonen in Streit, wobei der eine, ein Soldat, einen tödlichen Stich ins Herz erhielt, der andere leicht ver­wundet wurde. Ter auf so tragische Weise ums Leben gekommene Soldat ist ans Dessau gebürtig. Die gericht­lichen Erhebungen zur näheren Untersuchung und Ermit­telung der no'.ch unbekannten Täter ist eingeleitet.

Schwäbische Helden.

U: terostizier Albert Hutter von der 11. Komp. Landw.-Inf.- Regts- 126 aus Stuttgart-Ostheim.

(Kr Al.) Einer der ersten, der sich immer meldet, wenn es Heist:Freimütige vor!" ist unser Hutter. Schon im Herbst 1014 verwundet, kam cr^im März 1015 zur Kompagnie und hat sich hier durch unerschrockenes und tapferes Verhalten, be- svnders auf Patrouillen, in kurzer Zeit die Silberne Militär- Berdicüstmedaille und das Eh.-.w Kr.az 2. .Klasse verdient. An einem schönen Somin imittag dringt er mit zivei Kameraden durch ein starkes Hindernis in die feindliche Stellung ein. .Hier sieht er sich ganz unerwartet dem feindlichen Wachposten gegen­über. Er springt sofort aus ihn zu und ringt mit ihm, bis einer der Kmnerndeu l,erbeieilt, der den Posten mit dem Gewehrkolben nienecschlägt. Mit wertvollen Momumei! über den Zustand und VerlaM der feindlichen Steilung kommen sie heil wieder zu­rück Zur- diep schneidig. Tal wird er von feinem König mit der M ,cnen Miiiklir-Berdienstmedaille ausgezeichnet. Ein an­deres Anal hatten die Feinde die Stellung der Kompagnie mit schweren Minen zusammen" ich.chen. Bei demVergeltung-.. W.ießeu" sollte-eine Patrouille versuchen, in die feindliche Stel­lung ciuzndrinacn. Wieder ist der tapfere Hutter der erste, der sich dazu meldet. Durch das kindliche Sperrscuer dringt er an der Spitze seiner Kameraden .in den Graben ein und holt mehrere Gefangene heraus. Seiner Aufmerksamkeit ist es zu danken, dag eine Mine, die auf dem Rückweg unter die Patrouille hcreinslog, rechtzeitig bemerkt wurde, sodaß die Patrouille mit dem geringen Verlust von drei Verwundeten davonkam, unter i den auch unser Ostheimer war. Trotz seiner nicht unerheblichen Wunden wollte er bei seiner Kompagnie bleiben, und als w:c der Arzt doch ins Lazarett schickt, ist er schon nach 10 Tagen wieder da und will seine Wunden vollends bei der .Kompagnie ancheilen. Schon ist er auch wieder bereit, an n.men ilnteruehmungen teilzunehmen. Seit kurzem schmiickt ihn das wohlverdiente Eiserne Kreuz 1. Klasse.

ET.cUec Christian Liudenmeyer vom Ins.-Negt. 180, ein Helo aus Neutlin gen-

< >'. M.) Der Feind schritt nach siebentägigem Trommel­st urr zum Anguss. Der gegenüber der 2. Kompagnie gelegene ü. .wer mußte One etwa 100 Meter lauge Strecke über freies Gelände Vorgehen und kam dann in einen Hohlweg, der zwischen büken Stellungen durch,ührt. Diesen wollte er benutzen, um ge­deckt weiter vörzukommcn. Die meisten von ihm fanden aber schon beim Vorgehen in unserem wohlgezielten Feuer den Tod: viele erreichten nur verwuuüet den Hohlweg. .

WM- >>. Mirchü- Witt-VkrckWUiiii

KifMgelfuttt r

ist eiugetrosfen und kann heute von den Bestellern abge­holt werden. Der Vorstand.

. Achtung!

HHne svHcrttk'ich:

Stück 30 Mg.

5chinid K 5ohn

neben Hotel Deutscher Hof.

Hakraäa"-

^uorsloL-LIoieko!

Unorw«

Gefreiter Lin Mn» eyermolltö'Tkst sieIte n, was sich der Gegner im Hohlweg zu schassen machte. Er darf sich dort nicht einnisten. Lüideiuncper kriecht deshalb am Hellen Tage durch unser Draht- hindenüs, um den .Hohlweg übersehen zu können. Dort lagen außer vielen Vermuubeten unb Tote manche, die sich tot stell­ten. Ein Offizier, der sich zur Wehr sitzen will, wird nieder­geschossen. Andere 15 vom Feind ergeben sich daraus. Aber nun kam der schwierige Rückweg durch das eigene Hindernis. Die Feinde schossen, was sie konnten, aus den stattlichen Haufen. Fünf von den Gefangenen fallen durch das Feuer aus ihren eigenen Gräben. Der tapfere Reutlinger selbst wurde bei sei­nem kühnen llnteuiehmcn verwundet, blieb aber bei seiner Kom­pagnie. Das Eiserne sireuz 1. Klasse und die Goldene Miiitür- Berdienstnnww.:..' schmücken jetzt die Brust des Helden.

Lokales.

Die wiirttem-crfjische Verlustliste Nr. 481

betrifft Ves.-Jiis.-Regt. Nr. 119, Jnf.-Hiegt. Nr. 120, Gren.-biegt. Nr. 123 und enthält Berichtigungen früherer Verlustlisten.

Tuviiäumsspeu-e. Der Verein ehern. Kame­raden der Württembergischen'Trnppen zu Berlin konnte zur Jnbilännisspcnde Ven Betrag von 5300 Mk. durch Sammelliste innerhalb des Vereins zur Ablieferung bringen.

Die SommeHcit. Die Zeitschrift des württ. Aerztlichen Laudesvereins bespricht die mit der neuen Sommerzeit gemachten Erfahrungen und bemerkt dazu: Im allgemeinen habe sich die Sommerzeit überraschend gut bewährt, und die überwiegende Mehrheit der Bevöl­kerung würde sie im nächsten Jahre ungern vermissen. Ein,Mur Nachteile und Schäden,- die sie wie jede neue Ein­richtung im Gefolge habe, werden sich durch entsprechende Maßnahmen ohne allzugroße Schwierigkeiten beseitigen lassen.

Habeibrei. Bei der ungünstigen Kartoffelernte sollte dein Haberbrei, der zu den bekömmlichsten und schina.rhastcsten Speiseil gehört, wieder mehr Aufmerksam­keit geschenkt werden. Tie Zubereitung ist sehr einfach. Zu einem Gericht für 5 Personen kocht inan 1/2 Liter ent­rahmte Milch mit zwei Liter Wasser, fügt etwas Salz .nicht Zucker) bei und kocht daun darin unter bestäutägem Rühren 0 , Pfund Habermehl einige Minuten. Nimmt mau Vollmilch, so kann noch mehr Wasser zugesetzt werden. Es geht aber auch ohne Milch. Geschmälzt schmeckt der Brei vorzüglich: er ist eine Speise, au der mau sich so wenigabißt" als au Schwarzbrot.

WcN'i'.Mtg. Tie Franzosen haben im Septem­ber eine Flugschrift aus getreu uachgcbildeteu Briefen aus Tcuischtaud hergestellt und durch Flieger in großen Mengen au und hinter der deutschen Front abwerfen leisen. In der Flugschrift sind 26 Briefe an deutsche Kriegsgefangene in einem einzigen französischen Lager ewgeornckt. Absender sind Angehörige, zumeist Ehefrauen der Gefangenen. Tie Briefe enthalten bewegliche Klagen über den Mangel an Lebensmitteln in Deutschland, über Hunger und Elend in den Familien. In andereil Briefen wird über Kriegswucher und Ungerechtigkeiten bei der LebenSmittelverteilnng geschimpft. Wenn die Briefschrei- berinnen wüßten, wie ihre Klagen dem Feinde Ver­gnügen bereiten lind voll ihm als Kampfmittel gegen die deutschen Soldaten verwandt werden, dann würden sie doch wohl lieber von solchen Tingelt schweigen. Sie -müssen einsehen, daß solche Jammerbriefe geradezu krieg- oerlängernd wirken, ganz abgesehen davon, daß sie den Männern, die in der Gefangenschaft ih-en Familien doch nicht helfen können, das Her' nur unnötig schwer machcn. Möchten sich doch alle Angehörigen von Gefangenen dies?» Ziuaiumeuh-ng genM überlegen!

Druck n. Verlag der B Hosmann'schen Buchdrnckerei in

Wilbdad Verantwortlich : E. Reinhardt- daselbst.

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