Ereignisse zur See.

Am 4. Oktober abends hat ein Seeflugzeuggeschwader die feindliche Seeflugstation bei Gradv, dann'militärische Objekte in Monfaloone,- San Canziano und Staranzano mit schweren, mittleren und leichten Bomben mit sehr gutem Erfolg belegt. Die Flugzeuge sind trotz heftiger Beschießung alle unversehrt eingerückt.

Der türkische Krieg.

WTB. Konstnntinvpel, 4. Okt. Amtlicher Be­richt: An der Euphratfront versuchten am 29. Sep­tember die bei Nassirieh lagernden Engländer, unter dem Schutz ihrer Artillerie gegen den Stand Eleziredj nörd­lich des genannten Ortes vorzugehen, wurden aber dank des Wiederstandes n ' rer Truppen zurückgewiesen. Einer unserer Kampfflieger machte am 24. September ein eng­lisches Flugzeug an der Felahiefront zum Absturz. An der KaukasusfrvNt wurden starke feindliche Er­kundungskräfte zurückgewiesen. Nach weiteren Nachrichten brachten unsere tapferen Truppen in einem Kampf, der sich am 4. Oktober nördlich von Amuzacea an der Dob- rudschafront entwickelte und der mit der Niederlage des zum Angriff vorgegangenen Feindes endete, dem gänzlich znrückgetriebenen Gegner bedeutende Verluste bei und vernichteten eines seiner Bataillone, wobei sie die Ueberlebenden, 2 Offiziere und lOO Soldaten, gefangen nahmen.

Neues vom Tage.

Die Viehzählung in Baden.

Karlsruhe, 5. Okt. Nach der Viehzählung im Großherzagtttm Baden betrug die Rinderzahl am l5. Sep­tember 8t 8 000 gegenüber 667 000 im Vorjahre.

WTB. Konstanz, 5. Okt. Heute morgen um 8.37 Uhr traf der erste schweizerische Sanitätszug mit deut­schen Sanitätsmannschaften hier ein, von Musik und einer großen Menschenmenge begrüßt. Es kamen 150 Sanitätsmannschaften und 10 Aerzte, letztere meist aus Togo und Kamerun, an. Enter den Angekommenen befinden sich viele, die schon seit September 1914 in Gefangenschaft waren.

WTB. Konstanz, 5. Okt. Ter erste Transport von Koustanz nach Lyon ist gestern abend abgegangen. Weitere Transporte sind für heute, Samstag, Montag, Mittwoch und Freitag vorgesehen. Es werden mit die­sen 5 weiteren Extrazügen noch etwa 2000 französische Sanitätsm in:: Suren und etwa 170° Sanitätsoffiziere die Rückreise in ihre Heimat antreten.

München, 5. Okt. Zur Errichtung und Förderung von Speiseanstalten und Volksküchen in den bayrischen Städten hat der König ans den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln 200 6«-0 Mk. verwilligt.

Ter Präsident der 2. Kammer, Tr. von Orterer, ist schwer erkrankt. Er wurde mit den Sterbsakramenten versehen.

Koblenz, 5. Okt. Die Vertreter der hiesigen Presse werden von jetzt ab zu den Verhandlungen der städti­schen Lebcnsmittelkommission mit beratender Stimme hin­zugezogen.

Paxis, 5. Okt. Tie Kammer nahm einen Gesetz?- entwurf an, der die Regierung ermächtigt, die von tlnkertanen der mit Frankreich im Kriege befindlichen Mächte erworbenen Naturalisationsurkunden für nich­tig zu erklären.

König Konstantin -leibt fest.

Athen, 5. Okt. (Reuter.) Ter König hielt einen Kronrat ab, in den: nach Anweisungen des Königs jeder Minister sich für oder gegen den Krieg erklärte. Tie Mehrheit erklärte sich für den Krieg. Darauf nahm der König die Rücktrittsgesuche der Minister an.

Die Stellungnahme Schwedens.

Stockholm, 5. Okt. Der schwedische Ministerpräsi­dent Hammarskjöld hat einem Vertreter derAssociated Preß" eine Unterredung gewährt, in der er, auf die Neu- iralitätsfrage eingehend, betonte, daß Schweden von Be­ginn des Krieges ab !an seiner Neutralität festgehalten habe und hoffentlich allen Schwierigkeiten zum Trotz auch daran festhalten könne. Eine Friedensvermiltlung könne für Schweden jetzt nicht in Betracht kommen, da ein solcher Versuch zurzeit auf beiden Seiten Undank ernten würde. Die Schwarzen Listen des Vierverbandes seien für schwedische Bürger eine Beschränkung ihrer Rechte, die zu schützen die schwedische Regierung berufen sei. Hoffent­lich werde sich Amerika nicht von einem Zusammen­gehen mit den anderen neutralen Staaten abhalten lassen.^ Das Verlangen, Schweden solle seine Einfuhr in gewissen Waren auf den Durchschnittsverbrauch früherer Jahre beschränken, sei für Schweden unannehmbar und berück­sichtige nicht die Vermehrung des Bedarfs durch die Ent­wickelung der schwedischen Industrie, die durch ungenü­gende Rohstoffzufnhr nicht gehemmt werden dürfe.

Die amerikanischen Munitionsfabriken nach dem

Krieg.

Haag, 5. Okt. Tie amerikanischen Geschütz- und Munitionsfabriken richten sich jetzt schon darauf ein, nach dem Kriege ihre Produktion anderen Zweigen dienst­bar zu machen. So sind die Munition-?- und Pulver­fabriken von Tu Pont schon lebhaft damit beschäftigt, >ae bis zu einem gewissen Punkt der Färb st off Pro­auktion gleichenden Herstellungen der Munitionssabri- wtion für die Herstellung von Farbstoffen in großem 'Naßstabe nach dem Krieg vorzubereiten.

Newyork, 5. Okt. Der Präsidentschaftskandidat !'Ughes sagte in einer Wahlversammlung: Man hat >ms gesagt,' daß die Alternative der Politik der gegen- > artigen Niegierung Krieg war. Nach meiner Auffassung a >er gibt es nur eine Wahl, Aufrechterhaltung der Ehre.

Vermischtes.

Die Geistlichen gegen den Wucher. Die evangelisch-bitherische- Gastlichkeit in Dresden nimmt in einer Erklärung Stellung ' gen den Wuchergeist. Sie betont, daß solche, die m zugel- ! < er Profitgier die Kriegskonjunktur ausniitzend sich aus der - ot de- Volkes schmählich bereichern, eine schwere Schuld aus st o laden. Neben der Hamsterei mancher Wohlhabenden hal­ten die Geistlick-n das Treiben dieser Wucherer kür die Lauot-

Ursache, daß 'sich im deutschen Volk jetzt N'Verbitterung und Mißtrauen « bemerkbar macht.

* Obstcinfuhr. Nach der in Deutschland ungeordneten Be­schlagnahme von Aepfeln und Pflaumen ist die Einfuhr von Obst aus Böhmen nach Sachsen eingestellt worden. Deutschland hat von dort im laufenden Monat 90 000 Zentner Obst allein auf dem Wasserweg bezogen.

Pfund gleich 106 Gramm. Dem N. T. wird geschrieben: Am 29. Sept. Kaufte ich 1/4 Pfd. Butter in einem Stuttg. Molkereigc- schäft. Als ich das kleine Paketchen zu Gesicht bekam, stiegen mir gleich darüber Zweifel auf, ob der rare Artikel auch das richtige Gewicht habe. Ich legte, nichts Gutes ahnend, die

Butter auf die Wage und siehe da, ein Mindergewicht von

19 Gramm mußte ich konstatieren. Ich erhielt also statt 125 Gramm 106 Gramm inkl. Verpackung. Liegt hier nicht eine große Ueberschreitung des Höchstpreises oder ein Betrug vor?

Stiftung. Kommerzienrat Eduard Hopf in Nürnberg, der kürzlich eine bedeutende Wohltatigkcitsstiftung zum Andenken seines gefallenen Sohnes errichtete, bestimmte neuerdings in Erinnerung an seine 1914 verstorbene Tochter 200 000 Mara für die Ferienkolonie und den Verein für Krüppelsürsorge.

Wurstvergiftung. In Ejchm ege sind nach dem Genüsse frischer Wurst, die ein Schweinehündler unbefugter Weise her- gestellt und verkauft hatte, nach bisheriger Feststellung etwa

80 bis 100 Personen an Bergistungserscheiiuingen erkrankt.

Fleischlose Tage in England. Die Kommission zur Be­kämpfung der Lebensmittclteucrung in England teilt mit, daß in Orten über 50 000 Einwohnern die Preissteigerung von 68 Prozent für Wollstoffe sogar 75 Prozent betrage. Die

Kommisse»,> schlägt die Einführung eines freiwilligen fleisch­losen Tages in der Woche vot.Daily Mail" meint dagegen, dies würde von geringer Wirkung sein, wenn die Regierung den fleischlosen Tag nicht zwangsweise einführe, wogegen sie sich aber bisher sträube aus Gründen, die sie angeblich öf­fentlich nichr erörtern könne.

(-) Heilbvonn, 5. Okt. (Nachtgewitte r.) Heute nacht um 2 Uhr ist ein Gewitter ausgetreten, das kurze Zeit mit sehr heftigen Regengüssen begleitet war, dann aber rasch vorüberzog., Ter Regen siel so Warm wie im Sommer; die Temperatur war 14,3 Grad. "

(-) Lauffcn a. N., 5. Okt. (Ter Weinherbst.) Tie Lase des Frühgewächses hat hier bereits begönne,!. Tie allgemeine Lese dürfte sich Montag den 9. Ok­tober anschließen. Tie Qualität verspricht dank der warmen Witterung recht annehmbar zu werden, beson­ders lveil die Weinberge noch sehr schön belaubt sind. Ihn Tnrchschnitt wird knapp ps Herbst zu erwarten sein. Einiges wurde bereits zu festen Preisen ver­kauft. Tie Preise sind ziemlich hoch. Sie'bewegen sich zwischen 400 und 425 Mk. der Eimer ---- 3 Hektl.

(-) Schwenningen, 5. Okt. (Schwere Kriegs­opfer.) Privatier Georg Steinhilber, der frühere Be­sitzer des Gasthofs zumAdler", wurde durch die Nach­richt vom Tode des -dritten auf dem Felde der Ehre gefallenen Sohnes wiederum in tiefes Leid versetzt. Es stehen noch zwei Söhne im Feld.

Höchstpreise für verdorbene Fette. Es ist

die Beobachtung gemacht worden, daß von Groß- und Kleinhändlern Speisefette wie Butter, Schmalz, Mar­garine oder Knochenspeisefette absichtlich dem Verderben ausgesetzt werden, damit sie aus dem den Höchstpreisen unterworfenen Fettverkehr entzogen und unter der Hand zuhöheren Preisen verkauft werden können. Diesem frevelhaften Wucher wird das Kriegsernährungsamt nun zu Leibe rücken. Zu dem bisher festgesetzten Höchst­preis dürfen nur vollkommen einwandfreie Fette in oen Handel gebracht und an die Verbraucher abgegeben wer­den. Für minderwertige oder gar verdorbene Ware wird »in besonderer, geringerer Höchstpreis eingeführt, der so Gemessen ist, daß die Betrügereien unmöglich gemacht worden. Außerdem werden für Uebertretungcn Strafen '-.»'-gesehen.

Dörrobst. Bis ans Weiteres darf Dörrobst von den Törranstaltcn nicht abgesetzt werden. Be- die sich mit der Herstellung von Dörrobst befas­st-». prpm der Kriegsgesellschaft Berlin, Kochstr. 6, lin- «t-n 8 T.7gen ihre Vorräte und ferner allwöchentlich t>« vo Hnen neu hergestelllen Mengen an Dörrobst auzuLeMn.

Lokales.

Mildbob. Auf die Mitteilung des Beschlusses der Ke- meindekollegien, der Hauptstraße anläßlich des Regienmgs- jubilüums des Königs den NamenWilhelmstraße" bcizu- legen, ist ans dem Kabinett des Königs .folgendes Schreiben beim Stadtvorstand eingelaufen:

Bebcnhausen, den 1. Okt. 1916.

Sehr geehrter Herr Sladtschultheiß!

Seine Majestät der König, dem ich von dem Beschluß der Keineindekollegien Wildbads Kenntnis gegeben habe, uni! gerne die Erlaubnis erteilt haben, daß der dortigen Haupt­straße anläßlich Seines Ncgicrungsjubilänms der Name W lhelmstraße" bcigelegt wird, und hat mich beauftragt. Seinen gnädigsten Dank für die jdurch diesen Beschluß be­kundete Anhänglichkeit und Aufmerksamkeit zu übermitteln.

Mit vorzüglicher Hochachtung v. Soden.

Mildbod, 6. Okt. Seine Majestät der König haben anläßlich des Regiernngsjubiläums verliechen: Oberamlsarzt Dr. Härlin den Titel und Rang eines Medizi na lratS, Amtmann Kaiser, den Titel und Rang eines Ober regiernngsassessors, ferner dem Fabrikanten Arthur Schmidt, den Titel eines Kommerzienrats, sämtl v n Neuenbürg. Das Wi l he lms kreuz erhielten u. a. Sladtschultheiß Bätzner, Postinspektor H e r r m a n n, Zug­führer Dobernek, Wagenwärter Lackner. Sveisemcister Knanpp, Verwalter des Katharinenstift hier, sowie Ober- amtspflegcr Kübler von Neneiibürg, Sladtschultheiß G r ü b in Hcrrenalb, Landjägerstalionskammandant G r ön e i-Neuen­bürg. Die silb. Verdienstmedaille: Forstwart Livps von hier. Slraßenmärter König in Dobel. Außerdem wurde Fabrikdirektor Holzer in Rotenbach mit dem Niitte r- krenz II. Kl. des Friedrichsordens ausgezeichnet. Wie wir erfahren wurde auch Lr. Schützenmeister Robert Kiesert, Hotelier hier, im Laufe des Sommers mit dem Wühelmskreuz ausgezeichnet.

Iahresgcdenktage des Lom i '; Zn'nilsrie-Regtments Nr. 116, - 7. Oktober -1914.

(Kr.-M.) Das 6 . Bataillon griff bei Bisel und ^ber-

Sept die französischen Stellungen an, überrannte in einem mit außerordentlicher Tapferkeit durchgcfiihrten Angriff die ersten französischen Linien auf etwa 6 Klm. und säuberte die rückwärts gelegene Linie mit dem Bajonett. Dem Kegner murden starke blutige Verluste beigebracht und Gesan-ene at- genommeu. Durch diesen Sieg kamen die Deutschen in den

den Besitz stärkerer Stellungen, die sich im folgenden Stet

lungskrieg außerordentlich gut bewahrten.

Ic.tzcesgcdenktagc der 1 . und 3- Komp. Pionier-Bataillons Nr. 13.

6 . dis 9. Oktober 1915.

(Kr. M.) liebergang über die Save gegenüber der Zigeu­nerinsel bc: Belgrad. Ueberjetzcn unserer Truppen im feind­lichen Infanterie- und Artillericfeucr beginnend in der Nächst vom 6./7. Oktober bis 9. Oktober 1915 vormittags.

Iahresgcdcnktaa.- des Feldartillerie-Reftments Nr. 13.

7. bis 11 . Oktober 1915.

(Kr. MH Die Vnittrien des Regiments decken den Uebcr- gang von Teilen der Division westlich Seincndria und schütz­ten am 9 Oktober die Landungsabteitung gegen heftige feind­liche A rg i . durch einen dichten Fenerriegel. Am 9, und 10. Oktober setzten Teile des Regiments bei Dnnaport über die Donau e rd beteiligten sich von Osten her, der Rest des Regiments vom nördlichen Donanufer aus an Vorbereitung und Durch'ührung des Angriffs auf Stadt und Zitadelle Se- inendria. Am 11 .Oktober abends ist diese in deutscher Hand.

Handel und Verkehr.

(°> Stuttgart, 5. Okt. (O b st m a r k t.) Der heutige Otzst- großmarkr zeigte dasselbe Bild wie am vergangenen Dienslag. Aepfei waren zwar einige Fuhren hier, aber in kurzer Zeit war alles vergeben. Am meisten erschwert das Verhallen der Käufer die Aufrcchterhaliung der Richtpreise. Zmeischoen kom­men immer noch nicht, trotz Aufhebung der Beschlagnahme; an den Prodnktivnsorten werden die Zwetschgen angeblich von per Heeresverwaltung zum Dörren aufgekaust und' mit 22 Nil., bezahlt Die Stuttgarter Richtpreise werden an anderen Mark!- ortcn ganz erheblich überschritte», was den hiesigen Einkäu fern den Erwerb von Ware natürlich sehr erschwert. Das Pri vatpublikum bleil: dem Markt mehr und mehr fern, in der nicht unbegrü ' u Annahme, daß es doch nichts bekomm» Die En.. die Behinderung des direkten Verkehrs zwi­schen und Verbraucher und der Marktzusuhr, ebenso

über das Verbot des Mostens wächst. Die gegenwärtige Witte rung befördert den Verderb des Obstes. Von allen maßgeben­den Stellen wird auf baldige, den mürtt. Verhältnissen 'nmp-- vaßte Reg.lung der Obstfrage gedrungen.

Die Zufuhr auf dem Gemüsemnrkt genügte der Rack srage, Wirsing blieb bis zuletzt am Platz.*

Tie vierte Klasse. Vor 10 Jahren, am 4 Oktober 1906, wurde im württembergischen Eisenbahn­wesen die vierte Wagenklaise mit dem Kilometertarif von 2 Psg. eingesührt. Nach einem Jahre schon fuhren 69,19 Prozent aller beförderten Reisenden in der vier­ten Wagenklasse. Trotz der Erhöhung des Tarifs ans 2,3 Psg. am 1. Dezember 1909 ist die Benützung ge» sriege!? und heute benützen etwa 80 Prozent der Reisen­den die vierte Klasse, dne wegen der Billigkeit der För­derung des Nahverkehrs außerordentlich dienlich war. Gegenwärtig wird auch in Bayern die Einführung der vierten Wagenklasse erwogen, so daß nur noi die ba­dische Bahnverioaltung aussleht. Es bürste aber nicht mehr lange dauern, bis die 4. Klasse auf al en deut­schen Staatsbahnen geführt wirb.

Kochkisten. Kochkisten bewähren sich im Felde glänzend. Ich lasse, schreibt ein Verpslegnngsoffizier aus dem Felde, nachts das Essen in warmhaltenden Speise­trägern in den Schützengraben schaffen, wo es dann nach 12 Stunden heiß an die Mannschaften ausgcgeben wird-. Sicher läßt sich in jeder Haushaltung Feucrungsmaterial Zeit und Arbeit sparen bei Verwendung dieses nützlichen Gerätes. Selbstanfertigung ist leicht: Kisten mit Pol­stern aus Heu, Stroh, Holzwolle, Sägmehl oder ähnlichen schlechten Wärmeleitern, die die eingestellten Töpfe eng von allen Seiten umschließen.

Bom Vaterlnndsdank. Durch die Opfcrwillig- leit des schwäbischen Volkes ist Württetzlbergs Vater- landsdank in den Stand gesetzt worden, sich mit 185 000 Mk. an der 5. Kriegsanleihe zu beteiligen. So bringen ?ne Spenden dreifachen Segen: den Hinterbliebenen unserer tapferen Krieger, der Reichsbank durch Zufüh­rung von eingeschmolzenem Gold und unserer finanziellen Kriegsrüstung durch Beteiliauua an der Krieasanleibe.

. Milch und Käse. Die neue Verordnung des Krregscruähruiigsamts bestimmt, daß die vorhandene Vollmilch in erster Linie den Kindern bis zu 6 Jahren, stillenden Müttern, Schwangeren und Kranken Vorbe­halten bleibt. Die ärmere Bevölkerung soll auf Grund von Vereinbarungen mit den Krankenkassen die Aus­stellung der für die Verabreichung von Vollmilch erfor­derlichen ärztlichen Beglaubigungen möglichst unentgelt­lich erreichen können. Was dann an Vollmilch den Ge­meinden noch übrig bleibt, soll den Kindern von 7 bis 14 Jahren zufallen, dagegen soll diese Vollmilchmenge bis zu einem gewissen Grade auf die Fettkarte ange­rechnet werden. Die Gemeinden sollen aber auch weiter die Möglichkeit haben, die übrigbleibenoe Milckmienge zu Schulspeisungen zu verwenden. Eine Beschränkung der Milcherzeuger ist indessen nicht vorgesehen, die Ge­meindeverbände sollen aber durch möglichsten Ausbau der Organisation möglichst viel Vollmilch aus der Pro­duktion herausholen. Je mehr ein Bezirk Milch ab­liefert, in desto höherem Maße soll er zur Belohnung bei der Zuteilung von Futterkleie berücksichtigt werden.

Ter fühlbare Mangel an Käse ist nicht aus eine geringere Erzeugung, sondern darauf zurückzuführen, daß die Käse in vielen Fällen vom Erzeuger unmittelbar in Postpaketen an die Verbraucher zum Kleinhandels­preis gesandt wird, also nicht auf den freien Markt kommt. Dieser Versand soll nun untersagt werden, zugleich ist für einzelne Sorten Magerkäse eine Preis­erhöhung vorgesehen, die dem erhöhten Milchprcis ent­spricht und zur verstärkten Käsebereitung anregen soll. Eine befriedigende Lösung für die Magermilchzu fuhr in den Jndnstriebezirken hat sich noch nicht finden lassen, vor allem auch deshalb, weil die Magermilch immer noch zu einem großen Teil verfüttert wird. Allmählich hofft man aber) aus diesem Gebiete eine Besserung er­reichen -tu können, namentlich auch, wenn durch ent-