svW Longavesnes an ve? Svlümrscoick wurde ein Fesselbälloo brennend abgeschosscn. ^ , ,

Orientarmee: Ans dem linken User der Struma haben die englischen Truppen nach starker "Artillerievorbereitung In einem glänzenden Sturmangriff an und neben der Straße nach Serres zwei befestigte Dörfer genommen. Mehrere hundert Gefangene, darunter 200 unvekivundete, fielen in unsere Hand. Am Fuße des Belesgebirges Patrouillengefechte. Vom Doiran- See bis zum Wardar zeitweiliges Geschiitzscuer. In der Gegend des Kaimakcalan griffen die Serben dis von den Bulgaren stark gehaltene Höhe an. Die Tapferkeit unserer Verbün­deten siegte über den erbitterien Widerstand des Gegners, der die Stellung aufgeben mußte, wobei er zahllose Leichen auf dem Gelände ließ. Eine bulgarische Batterie ist in den Händen der Serben. Auf unserem linken Flügel dauert der Artillerie- Kampf auf beiden Seiten ziemlich lebhaft fort. Eines unserer Flugzeuge bombardierte Sofia. Es setzte seinen Flug bis Buka­rest fort und landete dort.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London. 2. Okt. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag. Wir machten zwischen Flers und Le Sara Fort­schritte. Wir vertrieben den Feind von dem Gelände, das er bei der Stuf-Schanze im Abschnitt von Tluepval innehatte. Wir nahmen die Schivabenschanze so gut wie ganz.

Amtlicher Bericht von gestern abend: Südlich der Ancre eroberte unser Zentrum sein ganzes Ziel iu einer Front von etwa 300 Ellen von den Punkte:: östlich Eaucourt-LAbbage bis zur Straße AlbertBapaume.rdlich der Destermon-Ferme. Es wird gemeldet, daß sich Eaucourt-l'Abbaiie in unseren Händen befindet. Es sind bereits über 300 Gefangene gemacht. Unsere Verluste sind gering.

Amtlicher Bericht aus Saloniki: An der Strumafront eroberten wir unterhalb der Brücke von Orljak die vorderste bulgarische Linie. Nach hartnäckigem Kannst und heftiger Ar­tillerievorbereitung crwcilerten wir am Abend unseren Gewinn. Es wurden sechs' Gegenangriffe unternommen. 100 Gefangene sind bereits eingebracht. Der Kampf dauert an.

Bou den silbernen Kugeln.

London, 2. Okt. In England empfindet man jetzt selbst das Beschämende der Ausgabe 6 prozentiger Schatz­scheine, die in einem starken Widerspruch zu den hoch­tönenden Worten der englischen Minister steht. Die bprozentigen kurzfristigen Schatzwechsel im Betrag von 20 Milliarden Mk., die in England eine überaus kühle ?lufnahme gesunden hatten, bilden eine drohende Gefahr für den Staatsschatz, und um dieser vorzubeugen, ent­schloß sich das Schatzamt zur Ausgabe der dreijährigen o prozentigen Schatzscheine, weil man die Auflegung einer dritten Kriegsanleihe nicht mehr wagt. Die Kurse der leiden englischen Kriegsanleihen sind daher auch an der Londoner Börse weiter gefallen. (Die englischen Staats­papiere, die Konsols, wurden vor dem Kriege mit 2ft Prozent verzinst und bildeten eine begehrte Kapitals­anlage. Das Vertrauen des Privatkapitals in die eng­lischen Kriegspapiere ist aber so gering, daß man su nicht einmal zu 5 und 6 Prozent unterbringt. Deutsch­land dagegen wird seine fünfte langst ft'z- Kriegs­anleihe zu 5 Prozent wieder, glatt erledigen. T. Sehr"

Schluß des amtliche» Abendberichts des Generals Haig vo<> gestern: Weiter nach Osten haben wir unsere Posten ein gutes Stück über die ursprünglich: Frvntlinle hinaus vorgeschoben. Bel dieser Operation haben die neuen Panzer-Automobile wertvolle Arbeit geleistet, indem sie die feindlichen Grüben hinter der vorgehenoen Infanterie säuberten. Das Dorf Trausloy wurde von unserer Artillerie mit Erfolg beschossen und ein Munitions­lager in die Luft gesprengt. Gestern wurden zwei feindliche Flugzeuge mit Erfolg von unseren Flugzeugen mit Bomben beworfen und mindestens eine Maschine zerstört. Bier feindliche Maschinen wurden zi-.in Riedergehcn gezwungen. Eines unserer Flugzeuge wird vermißt. Feindlich: Truppen und Transporte wurden wiederholt aus der Luft mit Maschinengcwehrfeuer ange­griffen und in einem Falle mehrere Hundert Mann zerstreut. Seit dem 18. September haben wir zwischen Ancre und Somme 24 Feldkanonen, 3 Haubitzen und 3 schwere Haubitzen erbeutet und vom 1. Juli bis zum September dort 588 Offiziere und 28147 Mann gefangen genommen.

Die Lage im Osten.

WTB. Wien, 2. Okt. Amtlich wird verlautbart vom 2. Oktober 1916:

Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: An der von Bvody nach Zloczow führenden Straße haben deutsche und österreichisch-ungarische Trup­pen im Gegenangriff alles vorgestern verlorene Gelände zurückerobert, wobei 24 russische Offiziere, 2300 Mann und 11 Maschinengewehre eingebracht wurden. Auch an der Bahn Brody-Lemberg endigten russische Angriffe für den Gegner mit einem vollen Mißerfolg. Er büßte 200 Gefangene ein. In Wolhynien stand gestern die Armee des Generalobersten von Tersztyanski den ganzen Tag über unter dem schwersten Artilleriefeuer. Zeitweilig rich­tete der Feind auch seine Geschütze gegen seine eigenn Gräben, um seine Infanterie zum Angriff vorzutreiben, was ihm aber nur stellenweise gelang. Diese Einzel­vorstöße wurden durch Feuer abgewiesen. Heute früh sandte der Gegner starke Kolonnen gegen die Stellungen nordöstlich von Swiniuchy vor. Er wurde durch Gegen­angriff zurückgeworfen.

WTB. Sofia, 2. Okt. Ein Luftangriff auf Sofia endete infolge der guten Abwehrmaßnahmeu mit einem vollständigen Mißerfolg. Sobald das Nahen des feind­lichen Fliegers gemeldet wurde, wurde die Bevölkerung durch Glockenläuten gewarnt. Es stiegen drei Fokker auf. Ein Kampfflugzeug mit Feldwebel Wagner flog dem Feind entgegen und stellte ihn nahe der Stadt, während die Abwehrbatterien durch ununterbrochenes Sperrfeuer den Durchbruch des Feindes nach der Stadt verhin­derten. Es entspann sich zwischen Wagner und dem Franzosen ein erbitterter Kampf, der mit deu^ Rückzug des Feindes endete. Wagner verfolgte den Feind bis zum Balkan, wo der Feind infolge zahlloser Treffer in das Flugzeug, insbesondere auch in den Benzinbehälter, bei dem Dorfe Sevoge niedergehen mußte. Tie Besatzung, bestehend aus einem französischen Offizier und einem serbischen Offizier als Begleiter, wurde unverletzt ge­fangen. Das Flugzeug ist ein französischer Doppeldecker modernster Bauart. Der Franzose zollte der Geschick­lichkeit und Pünktlichkeit des deutschen Fliegers höchste Anerkennung.

V .bewegung in Rumänien.

Sosin, 2. Okt. Gegenüber der bulgarischen Donau­stadt Sistow am rumänischen Ufer haben mehrere Ort­schaften bulgarische Flaggen gehißt. Es scheint, daß in der Walachei eine starke Bauernbewegung im Gange ist.

Ver Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 2. Okt. Amtlich wird verlautbcnck vom 2. Oktober 1916:

I t a l i e n i s ch e r Kr i e g s s ch a u p l a tz: Tie feind­liche Artillerie, entwickelte gegen die ganze küstenländischc Front eine regere Tätigkeit. Besonders heftig wurden unsere. Stellungen auf der Knrsthochfläche beschossen. In diesem Abschnitt hielt das Feuer auch die Nacht hin­durch an.

Der italienische Tagesbericht.

WTB. Rom, 2. Okt. Amtlicher Bericht von gestern: Im Travenanzestal griffen unsere Alpenjäger feindlich: Trup­pen an, die auf den Abhängen südlich des Lagaznoi und Pizzo di Funis verschanzt hatten und vertrieben sie. Der Gegner ließ bei seiner Flucht viet Material und einige Gefangene in. unserer Hand. An der Front der Iutzschen Alpen vereinzelte Artillerietäiigkeit. Der Feind beschoß die Ortschaft Mernn und Vertoibv und warf gleichfalls einige Granat:» ans Görz.

Der türkische Krieg.

WTB. Konstantinopel, 1. Okt. Amtlicher Bericht: Ka u k a sus f r o n t: Auf dem rechten Flügel hat ein überraschender Angriff, den unsere Aufklärimgspatrouillen gegen feindliche Lager ausführten, Erfolg gehabt. Auf dem linken Flügel schlugen unsere Aufklärungspatrouiften überlegene feindliche Streitkräfte, die sich näherten, zu­rück und erbeuteten eine Anzahl Waffen und Graben­kampfwerkzeuge. Nufere an der gali zischen Front kämpfenden Truppen schlugen tapfer und nach einem erbitterten Kampf, der den ganzen 30. September an­dauerte, einen heftigen Angriff ab, den die Russen mit frischen, den unseren viermal überlegenen, ganz plötz­lich herangeführten Kräften unternommen hatten. Es gelang den Russen anfangs,-an zwei Stellen, einmal bei ^"ovo Gvobla, das anderemal nördlich von Molhow, in uorspringende Teile unserer Gräben einzudringen. S>^ wurden aber daraus infolge eines Gegenangriffs unserer Truppen geworfen, die unsere Stellungen vollständig vom Feind säuberten und ibm Uu G-ftiügene abiu hmcn. Dieser Angriff war vom Feind, der ganz Frische Truppen heran­geführt hatte, mit einer wuchtigen Kraft ansgcführt wor­den. Die Tatsache, daß er so abgeschlagen werden konnte ist von besonderer Wichtigkeit.

Der Krieg zur See. .

London, 2. Okt. Die englischen Segelschiffe Wil­liam George (151 Donnen) und Pearl, sowie das nor­wegische Segelschiff Emanuel (246 Tonnen) wurden ver­senkt.

Die norwegischen Dampfer Sinsen (1925 Donnen) und Ravn (1260 Tonnen) wurden von einem deutschen U-Bvot vor der Murman-Küste (am nördlichen Eis­meer) versenkt.

Neues vom Tage.

37. Luftangriff auf England.

WTB. Berlin, 2. Okt. ("Amtlich.) In der Nacht zum 2. Oktober haben mehrere Marine-Luftschiffe Lon­don und Industrieanlagen am Hinüber erfolgreich mit Bomben belegt. Tic Luftschiffe sind trotz heftiger Be­schießung durch Brandgr,malen und Fliegerang-i.fe nnbe- sclPidigt zurückgekehrt, bis auf eines, das nach den Beobachtungen anderer Luftschiffe durch das Feuer der Abwehrbatterieu iu Brand geschossen worden und über London abgestürzt ist.

Ter Chef des Admiraistabs der Marine.

Kriegsminister Wild von Hohenborn.

Berlin, 2. Okt. Nach dem Ausscheiden des Ge­nerals o. Wandel wird der Posten eines stellvertretenden Kriegsministers nicht wieder besetzt werden, sondern der Kriegsminister General Wild von .Hohenborn wird künftig auch das Geschäft in der Zentralstelle mitübernehmen und zu diesem Zwecke voraussichtlich seinen Aufenthalt aus dem Großen .Hauptquartier wieder nach Berlin verlegen.

Wieder ein Ministerrvechsel.

Petersburg, 2. Okt. Ter Aoeismarschall der Pro­vinz Simbirsk und Vizepräsident der Reichsduma, Pro- topopow, ist an Stelle von Chimostow zum Minister des Innern ernannt worden. (Dieser Chwostow ist nicht zu verwechseln mit dem früheren Abgeordneten und Minister des Innern Chwostow, der in die Geschichte des Anschlags gegen Rasputm verwickelt war. Ter Mi­nisterwechsel dürfte für die auswärtigen Beziehungen ohne Einfluß sein und nur für gewisse innere Fragen, die vielleicht mit der Untersuchung der großen Betrü­gereien in Lebensmitteln zusammenhängen, Bedeutung haben.)

Saloniki, 2. Okt. Die von dem revolutionären Heeresausschuß angeordnete Mobilmachung stößt auf Schwierigkeiten. Die Juden, von denen in Saloniki 60 000 leben, verweigern den Heeresdienst. Die Mehr­heit des Heeres ist königstreu geblieben.

Athen, 2. Okt. (Reuter.) Die Reservistenverbände, die Zaums aufzulösen versucht hatte, haben in Nauplia und anderen Orten Unruhen verursacht. Sie haben be­schlossen, iin Falle eines Mobilmachungsbefehls sich mit dem König in Verbindung zu setzen und gegebenenfalls den Militärdienst zu verweigern.

Athen, 2. Okt. (ReiUer.) Die Regierung ist noch in Unkenntnis über die Absichten der Entente. Sic wird wahrscheinlich am Montag zurücktreten.

LonVvtt, 2. Okt. DemDaily Telegraph" wird aus Kanea gemeldet, daß General Danglis, der am Frei­tag in Kanea eingetroffen ist, zum dritten Mitglied der provisorischen Regierung ernannt wurde. Die pro­visorische Regierung hat heute eine Verordnung erlassen,' durch die der Eid für die Beamten und Militärpersonen abgeändcrt wird. Der Name des Königs wurde aus der Eidesformel gestrichen und an seiner Stelle die pro­visorische Negierung gesetzt.

Stockholm, 2. Okt. Die Einsetzung einer Volls- hänshaltskominission zur Regelung des Verbrauchs der wichtigsten Lebensmittel ist überall im Lande mit größ­ter Befriedigung aufgenommen worden. Die erste Auf­gabe wird die Regelung des Zuckerverbrauchs im näch- iten Jahre kein.

Die Japaner und der englische SchiMmangel Petersburg, 2. Okt. Das Nvwoje Wremja be­richtet, daß eine englische Firma in der Suche nack einem 5000 Tonnen-Dampser der Firma Uzida inst Kompagnie in Kobe (Japan) den Vorschlag gemach! hat, ihr einen eben erst zum Bau aufgelegten Dampfer zu verkaufen. Tie Firma Uzida hatte der Schiffswerft bisher nur ein Angeld von 470 000 Jeu gezahlt und erhielt für den nach England verkauften Dampfer, der vorläufig nur aus dem Kiel allein bestand, 1 ftp Mil­lionen Jen, das ist 1030 000 Jen reinen Gewinn.

Gras Zeppelin zur Kriegsanleihe. Ich habe das unbedingte Vertrauen zur Klugheit des deutschen Volkes, da.st es jetzt am wenigsten säumen wird, seine Ersparnisse iu der vorteilhaften Kriegsanleihe anzulegen, wo es sich darum handelt, dem Heere die Mittel'zur Ausführung der den endlichen Sieg bringenden Unter­nehmungen vollends zu gewähren. Eingedenk, daß ohne Millionen kleinster Quellen kein mächtiger Strom sich bildet, wird kein deutscher Mann und keine deuls D Frau die geringe Blühe scheuen, dies? Pjlickst zu erfüllen. Wen» ich an Echterdingen denke, bin ich des Erfolges gewiß. Gras Zeppelin.

- Kmegslchren für Obstbau. In der Den,scher Landwirftchaftsgesellschaft hielt Gartenbandirektor Grob ben (Sieglitz) einen Vortrag, der auch für Süddeuts.hlaM. Interesse bietet. Nach dem Urteil Grobbens geht der deutsche Lbsiban einer guten Zukunft entgegen. In diesen, Kriege hat das deutsche Volk Wert miio Bedeutung des Obstes erkannt. Daraus und ans der sicheren Annahme, daß die ausländische Zufuhr nach dem Kriege (noch 1913 kauften wir vom Auslände für über 100 Millionen Mk. Obst und Obsterzeugniffe sinken wird, ergibt sich die Not­wendigkeit einer erheblichen Steigerung des deutschen Obst­baues, und zwar nicht nur der'feinen Sorten des Plan- tagenbaues, sondern vielmehr der alten bewährten Massen­sorten im landwirtschastlicyci! und Feldobstban. Das Schwergewicht muß dabei auf Aepsel, Pflaumen und Zwetschgen gelegt werden. Durch Auswahl sicherer, regel­mäßiger Sorten muß für Stetigkeit gesorgt werden. Ganz erheblich läßt sich der Anbau von Beerenobst und Sauer­kirschen vermehren. Die Preislage muß so sein, daß der Erzeuger leben kann und auch in Mißjahren nickst stanz ungeschützt ist, daß aber das Obst auch Volks Nah­rungsmittel sein kann. Heute lasse» Verteilung und Preisgestaltung außerordentlich zu wünschen übrig, wo­runter auch der Obstzüchter gewaltig zu leiden hat. lieber die E n t stehung der großen ObstPreise löst sich nicht leicht allseitige Klarheit gewinnen. Tie Spekulation spielt eine große Nolle dabei. Gewisse Kreise haben früh­zeitig mit Obstanfkänscn begonnen und da die Ware dann noch durch die verschiedensten Hände gegangen ist, so waren die Preise schließlich sehr hoch. Daß Leute dabei mitwirkten, die sonst nie mit dem Obstgeschäft zu tun hatten, ist ja bekannt. Aber auch die Verbraucher sind nicht unschuldig an den hohen Preisen, sofern sie oft, durch Nervosität getrieben, Masseneinkänfe gemacht, ja geham­stert und sich selber in den Preisen überboten haben. ES haben auch manche Züchter die Zeit stark ansgenützt: diese sind zu verurteilen und abzuschütteln: aber im allgemeinen sind sie nicht über angemessene Grenzen ge­gangen. Hat doch die Behörde den Pflaumenhöchstpreis ans 10 Mk. für die Erzeuger festgesetzt, womit man ein­verstanden sein kann; aber dem Handel sind 150 v. H. Verdienst zugebilligt worden (25 Mk.). Direktor Grobben stellte als Programm die Forderung auf, daß sich der deutsche Obstbau organisiere. Erstens zu besse­rer Verteilung, wobei nicht nur die Verbraucher, sondern auch der ehrliche Handel besser fahre, zweitens aber, um dem deutschen Obstbau bei den Behörden Geltung zu werschaffen, damit er bei wichtigen Fragen gehört werden kann. Der Obstbau muß ferner die Konserven- und Törr- mdustrie durch ausreichende Zufuhren unterstützen: denn für Marmeladen, Konserven und Dörrobst wird auch nach dem^Kriege das Bedürfnis groß genug bleiben.

< Dom Obsthandel. In einer Versammlung miirttcni-

verm eher Obstgroßhändler, die am Sonntag in Stuttgart statt- iand, wurde festgestellt, daß es im Herbst 1915 dem freie» Handel möglich mar, den Märkten so viel Obst zuzuführen daß die Marktpreise so nieder waren wie kaum in Friedens, zeite». Die Reichsstelle für Gemüse und Obst habe dieses Fahr, so wurde berichtet, einen anderen Weg eingeschlagen, »'dein die Beschlagnahme verfügt wurde, die für den Obst- zuchter wie Händler von einschneidender Wirkung war. Wenn es dem Händler nicht gelinge, möglichst rasch die geernteten Früchte an cnkanseii n. zu verluden, u. andererseits die Konserven­fabriken nicht in der Lage seien, die Mengen rechtzeitig zu verarbeiten, so werden große Mengen Obst durch Verderben verloren gehen. Der Bezug vom Ausland sei der Rcichsstelle Vorbehalten. Es sei nun eine gewisse Unsicherheit im Obst- Handel cingctrcteu. Iu der AusMachs wurde betont, solange man »ich, wisse, wer die konzessionierten Aufkäufer und Unter­händler jcien, könne Kanin ein Handel zustande kommen. Die Verordnung hätte nach verschiedenen Obstsorten unterscheiden sol­len, jedenfalls sollte Tafelobst für den Handel freigegeben sein. Auch die Bauern wissen nicht, woran sie sind. Es wurde dann von der Versammlung einstiininig eine Entschließung angenom­men, die besagt: Es soll nicht verkannt werden, daß ans wich­tigen Gründen der Bolkseniabcmig die Herstellung von Most eine Beschränkung erfahren muß. Dagegen sei dringend zu ver­langen, daß Tafeläpfel von der Beschlagnahme befreit werden, weil die - Gefahr vorliegt, daß der Bauer bei der großen Unsicherheit der sich überhastenden Verordnungen die Tafeläpfcl schüttelt und vermostet. Ferner möge den Obsthändlern Würt­tembergs, soweit sie den Obsthandel gewerbsmäßig bisher betrieben haben, erlaubt werden, den Obsthandel in Württemberg auch in diesen, Fahr ausschließlich durch sie unter Kontrolle der Re­gierung zu betreiben.

- Weitere Beschränkung -es Eierverbranchs.

Mit Genehmigung des Kriegseriiährungsamts hcit die Reichseierstelle angeordnet, daß in der Zeit vom 1. bis 21. Oktober ds. Js. nicht mehr als zwei Eier ans den Verbraucher abgegeben werden dürfen. In den nächsten 3 Wochen Kommen also zwei Eier auf den Kopf. - Im Ernste gesprochen, es würde sich vielleicht empfeh­len, wenn das Kriegsernährungsamt praktische Winke herausgeben würde, wie eine Hausfrau jetzt auf Grund der Verbrauchskarten ihre Wirtschaft zu führen habe, denn das ist eine Kunst geworden, die nicht alle mehr versteben können. . __