vpelzspreumeh! per September 238250 Mki. Strohmehl 18! Mk. Hclstein. 190 Mk. Schleswig, Erbsstrohmchl 210 Mk Mecklenburg und Heumehl 250 Mk'. Mecklenburg.

Vermischtes.

Bruch einer Tnhpene. Aus Gablonz (Böhmen) wird gemeldet Die Talsperre der Weiszen Desse ist am Mouiag in einer Länge van 80 Metern, die Krone in einer Tiefe von 20 Metern geborsten. Die Wassermnssen ergossen sich mit furcht­barer Gewalt in die Liefe und rissen, soweit bis seht fcslge- stellt wurde, viele Glasschi.tfereien mit sich und führten große Banmmasscu zu Tal. Sämtliche Brücken wurden, soweit sie nicht weage.'iisen worden sind, unterwaschen und drohen mit dem Einsturz. Ln wenigen Minuten ergossen sich große Wns- sermengeu über die zu beiden Seiten' des Ufers gelegenen Ortschaften und überschwemmten Desscndorf, Tiesenbach, Tann- walo, Schumburg, Schwarow, Großhammer, Saratitz u. a. Bis Mitternacht waren 10 Menschenopfer zu beklagen.

Kriegsliescrungen. Ln Mainz sind vor einigen Tagen ein Großkaufman» und ei» Maschüienfabrikant wegen Beste­chungen usiv. verhauet worden. Im Zusammenhang damit sind nun weitere 10 Personen wegen Unregelmäßigkeiten bei Lie­ferungen an die Behörden in Kostet festgenonrmcn.

Donauschhsahrt. DerBayer. Lloyd" wird in nächster Zeit zwei Motor,chisse n uf der oberen Donau bis Ulm in Betrieb sehen. Das eine ist für den Durchgangs-, das andere für den Lokalverkehr bestimmt.

Hoisnungrwo'.le Lugend. Oberbürgermeister Dr. Eottelmann in Mainz ist am Samstag abend auf einem Spaziergang mit seiner Iwan im Gonsru'wimer Wald von einem jungen Men­sche» aus Düsseldorf unter Bedrohung mit einem geladenen Revolver r a u b c r i > ch angesallen worden. Den Bemühungen der Polizei gelang es, schon nach anderthalb Stunden, den 18jährigen Täter, der seinem Bater mit 200 Mark durchgebrannt war, irr Mombach festzunehmen.

Der Hering. Einige neutrale Staaten haben unter dem Truck Englands die Heringseiufuhr nach Deutschland entweder ganz eingestellt (so Norwegen), oder erheblich vermindert (so Holland und Schweden). Da nach Abzug des Heeresbedarfs für die Zivilbevölkerung zur Verfügung stehende Menge ist nicht eben groß, so das; der Hering je nach Güte ans 1820 Pfg. zu stehen kommt. Durch Vermittlung der Z. E. G. wird im Klein- verkanf bis aus weiteres der Hering um 3540 Pfg. zu haben sein. Höhere Preise sind nicht gerechtfertigt.

Die württeinbergische Verlustliste Nr 461

betrifft die Jnf.-Regimenter Nr. 121 und 180, Füsil.- Reg. Nr. 122, Gren.-Reg. Nr. 123, die Landw.-Jns.- Regimenter Nr. 121, 122 und 126, das Gebirgs-Batach­lort, Maschinengewehr-Scharfschützen-Trupp Nr. 141, die ehemal. 1. Ersatzabt. Feldart.-Regts. Nr. 13, Feldart.- Regt. Nir. 65, Ersatz-Feldart.-Regt. 65, die 2. und § Feld-Pionier-Komp., Pionier-Komp. Nr. 116, Mi- wenwerfer-Komp. Nr. 302, Proviantkol. Nr. 5 und Landw.-Art-Munitionskol. Nr. 2. Ferner werden Ver­zeichnis Nr. 8 der in Kriegsgefangenschaft befindlichen und jetzt in der Schweiz untergebrachten Heeresangehö­rigen und Bericbtiannaen trüberer Verlustlisten iiittgeteitt.

wüeltembcr gische Verlustliste Nr. 467 sttrifft Ers.-Jnf.-Regt. Nr. 52, die Grenadier-Regimen­ter Nr. 119 und 123, die Jns.-Negtr. Nr. 120 und 12l, die Nes.-Jnf.-Regtr. Nr. 120, 121, 122, 246, 247, die Landw.-Jnf.-Rcgtr. Nr. 120, 123, 124, 125, das Landw.-Feldart.-Regt. Nr. 1, die Feldart.-Regtr. Nr. 29 und 65, Ersatz-Feldart.-Regt. Nr. 65, Gebirgs-Kanonen- Batterie Nr. 8, die 4. und 6. Landwehr-Pionier-Komp., Pionier-(Mineur-)KomP. Nr. 314, Minenwerfer-Komp. Nr. 26 und 307, Divisions-Brückentrain Nr. 26, Res.-- Art.-Miiiiitioiiskoloiine Nr. 1, ferner weitere Verluste, Verzeichnis Nr. 6 der aus England znrückgekehrten Ans­tauschverwundeten, sowie Berichtigungen früherer Ver­lustlisten.

Kriegsimterstührmg. An solche im Ruhe­stand befindliche frühere Staatsbeamte, Volksschullehrer, staatliche llnterbeamte und Angestellte und ebenso an solche Hinterbliebene aus diesen Kreisen, die durch d.e gegenwärtige Kriegsteuerung in einer bedrängten Lage sind, können angemessene Unterstützungen aus der Staats­kasse verwilligt werden. Die Verwilligung kann nur auf Ansuchen erfolgen. Etwaige Gesuche, in denen die Fa­milien-, Vermögens- und Einkommcnsverhältnisse kurz darzulegeu sind, wären von den Angehörigen der Ver- -kehrsnnstaltenverwaltuug je nachdem bei der General­direktion der Posten und Telegraphen, von' Pensionären "'id Hinterbliebenen aus dem Stande der Volksschul- ehrer bei dein Bezirksschulamt des Wohnorts, im übrigen bei dem Finanzministerium unmittelbar einzureichen.

Amtliche Mbilänmsfreiinarkeir. Zur Er­innerung an das Regiernngsjubiläum des Königs (6. Oktober 1916) werden, wie derStaatsanzeiger" be­richtet, besondere Freimarken für den amtlichen Postver­kehr, und zwar nur für den Verkehr der Staatsbe- hörden und für den Bezirksverkehr, aiisge- gcbcu. Tie'Auflage wird voraussichtlich dem Bedarf bis z»m Ende des Jahres entsprechen. Tie Staatsmarke erscheint zu 21 / 2 , 10, 15, 20, 25, 30, 40, 50

Pfg. und 1 Mk., die Bezirksmarke zu 24 /s, 71 / 2 , 10, 15s 20, 25 und 50 Pfg. Bestellungen aus die Jubi-l lüumsdienstmarkeii seitens der bezugsberechtigten Be­hörden dürfen den voraussichtlichen Bedarf an den einzelnen Werten während der Zeit von etwa 2ftz Monaten nickit übersteigen und sind spätestens bis 24. September ans dem sonst üblichen Vordruck bei dein zuständigen Postamt einzureichen. -Tie Behörden müs­sen streng daraus achten, daß diese Marken ausnahmslos zu dienstlichen Zwecken verwendet werden. Tie Ver­wendung der Marke» ist erst vom 5. Oktober an ge-« stattet. An das Publikum werden die Jubiläums- dienstniarken, soweit der besonders hicsür vorgesehene Vorrat reicht, zu Sammelzwecken um den Nenn­wert gegen bar (nicht gegen Freimarken) vom 6. Ok­tober an bis zum Ende des Jahres 1916 an den Schaltern der sämtlichen Postämter des Landes abge­geben, jedoch vorläufig nur in ganzen Sätzen, bei der Staatsmarke der Satz zu 3 Mk., bei der Bezirksmarl, der Satz zu 1.30 Mk. Ter Reinerlös aus dem Ver­kauf von Jubiläninsdienstmarken an Sammler wird zu Zwecken der Kriegswohlsahrtspflege verwendet werden.

ev Der Wurtt. Landesverein für Krieger-

Heimstätten, der vor Jahresfrist seine Arbeit ausgenom­men hat, Witt die zur Zeit wichtigste und ziigleW aussichtsreichste Frage der Wohnungsresorm, die Schaf­fung von Kriegerheimstätten, in Württemberg fördern und an ihrer Lösung Mitarbeiten. Um Verwechslungen vorzubengen, sei besonders daraus hingewiesen, daß der' Landesvcrein nicht gleichbedeutend ist mit dem Stutt­garter Verein für Kriegerheimstätten, der die Frage nur für Groß-Stuttgart ans seine Weise ohne Betonung reichs- /»esetzlicher Unterlagen zu lösen sucht. Zwischen dem s, .mdesvcrein für Kriegerheimstätten und dem Verbau^ Württ. Bauvereine ist eine Arbeitsgemeinschaft zustande gekommen. Nach den Richtlinien dieser Arbeitsgemein­schaft wird es als gemeinsame Aufgabe betrachtet, in Württemberg die Heimstättenbewegung durch Errichtung von Heimstätten und durch Werbung für öffentliche und private Beteiligung zu fördern. Vor allem kommt es darauf an, daß die gewaltige Arbeit, die hier zu tun ist, als Rcichssache erkannt und durch ein Reichs­gesetz, das die Schaffung der Krieger-Heimstätten fördert und die geschaffenen vor Wucher und Spekulation rechtlich sichert, aus die notwendige brei^ Grundlage gestellt wird. . Eine Hoffnung auf dieses Gesetz ist durch das Kapitalabsindungsgesetz und einen einstimmigen Beschluß des Reichstag eröffnet. Ist diese gesetzliche Grundlage der Bindung des Bodens, auf dem Heun- stätten errichtet werden, geschaffen, so wird der Lan- dcsvcrein den gegebenen Mittelpunkt für die Förderung der einzelnen Heimstätten-Gruppen und die Sammlung und den Austausch ihrer Erfahrungen bilden; außerdem wird er für die Bereitstellung von Mitteln hierfür aus sozialinteressierten Wirtschaftskreisen wirken. Ter Mndesverein für Kriegerheimstätten rechnet auf die Un- ..Ztütznng aller, die'sich in der Dankespslicht gegen unsere Krieger der außerordentlichen Bedeutung dieser besonderen Aufgabe bewußt sind und nimmt durch seine Geschäftsstelle in Stuttgart, Heustcigstraße 54, Beitritts­erklärungen und durch sein Bankhaus F. G. Schulz, Stuttgart, Königstr., Beiträge entgegen.

Beschaffung von Delen aus bisher nicht benutzte!! Duellen. Der Kriegsausschuß für Oele und Fette teilt uns mit: Leider mußte in diesem Jahre davon Abstand genommen werden, die im vorigen Jahre empfoh­lene Sammlung von Linde nsa men fortzusetzen. Die Erfahrungen des vorigen Jahres hatten nämlich gezeigt, daß die vom Kriegsausschuß übernommenen Lindensamen entgegen den Mitteilungen der Literatur nicht etwa Prozent Oelgehalt aufwiesen, sondern daß bei der Ve. arbeitung sich ein Oelgehalt von nur zirka 2,5 Prozent ergab. So wurden ans 10,200 Kg. Lindensamen lediglich

256 Kg Oel gew.?u, das dem Kricgsausschuß bei dem

für die Liiidenfri' bezahlten Preis von 1,40 Mk. mit 68 Mk. pro Kilo c :stand. Mehr Erfolg versprechen die Bemühungen des Kriegsausschusses, aus den Roßka­stanien ein zu Speisezwecken geeignetes Oel zu er­zielen. Wegen des in den Kastanien enthaltenen Giftes war im vorigen Jahre davon abgesehen worden, die Roßkastanien zur Oelbereitung heranzuziehen. Die im Anfang dieses Jahres vorgenommenen Versuche haben jedoch ein Verfahren ergeben, das ein von giftigen Be­standteilen freies Oel lieefrt, das zur Speisefettfabrikation ohne Bedenken zu verwenden ist. Zurzeit schweben Ver­handlungen, inwieweit die Roßkastanie zur Oelbereitung herangezogen werden kann, ohne den Landwirten ein von jeher gebrauchtes Futtermittel für das Vieh zu entziehen. Auch die Walnüsse wollte man in diesem Jahre zur Oelgewinnung heranziehen. Im Laufe des Frühjahrs ge­langte man zu einem Verfahren, das bei der Verarbei­tung trockener Walnüsse einen Oelgehalt von 10 Prozent ergibt. In Deutschland gibt es heute über Isst Millionen tragfähiger Walnußbäume, die eine Ernte von etwa 46 Millionen Kilo in guten Jahren bringen können. Eine lOprozentige Ausbeute dieser Ernte würden uns über 4000 Tonnen feinstes Speiseöl bringen, eine Menge, die unser wirtschaftliches Durchhalten in der Ernährungsbi­lanz zweifellos erheblich fördern würde. Dennoch soll von einer Beschlagnahme der Walnüsse abgesehen und nur versucht werden, freihändig größere Mengen aufzukaufen, damit nicht die Möglichkeit des Genusses dieser beliebten frischen Früchte genommen wird. Die aus dem Auslande bereinkommenden Walnüsse und Haselnüsse sind durch Bundesratsverordnung für den Kriegsalls schuß monopoli­siert worden. Die vielen Anregungen aus der Bevölke­rung, Unkrautsamen und tierische Fette in großer Menge aus bisher unbenutzten Quellen zu gewinnen, mußten leider sämtlich abgelehnt werden, da die Untersuchungen ihre Nndnrchführbarkeit ergeben hatten. So war vorge- schlagen worden, aus Seesternen Oel zu gewinnen. Eine Rundfrage bei den Fischern ergab jedoch, daß Seesterne nur in äußerst geringen Mengen sich in den Netzen der Fischer vorfänden, und die Untersuchungen der Seesterne wiesen einen Fettgehalt auf, der nicht einmal ein Pro­zent beträgt. Aehnlich war es mit den Schnecken. Breie Einsender behaupteten, daß in den Schnecken bis zu 25 Prozent Fett enthalten sei. In gutem Mastzustnnde be­findliche Weinberg- und Wegschnecken wiesen jedoch durch­schnittlich auch nur einen Fettgehalt von 1 Prozent auf. .Die Frösche hingegen, auf die mehrfach hingewiesen wurde, enthalten 3 Prozent Fett, aber auch ihre Verwertung erwies sich als undurchführbar, denn um nur 1000 Kilo Frosck'fett herzustellen, müßten nicht weniger als etwa 300 000 Frösche gefangen und verwertet werden, und es erschien zweifellos richtig, die Bevölkerung anstatt mit dem Fangen von Fröschen mit dem Einsammeln von Obstkernen, Bucheckern usw. nutzbringend zu beschäftigen. Auch die Raupen erwiesen sich nicht als fetthaltig genug, nm unserer Seifennot abzuhelfen.

Aepfel und Zwetschgen beschlagnahmt. Ans

Anordnung des Kriegsministeriums ist die Beschlagnahme von Aepfeln und Zwetschgen für Marmeladezwecke ver­fügt worden. Sie sollen aus dem freien Verkehr ver­schwinden und nur von bestimmten Aufkäufern für die Konservenfabriken erworben werden dürfen, lieber die besseren Sorten, die für die Marmeladebereitnng weniger in Betracht kommen, werden noch bcftndcre Bestinumiuaen

ergehen! Vorn Erzeuger darf das Obst an Dritte nicht mehr abgegeben werden. Der Preis für Hauszwetschgen ist für den Erzeuger bis auf 10 Mk., der für Wirtschafts­äpfel,' zu denen auch die geschüttelten und abgefallenen Wechsel der Tafelsorten gehören, bis auf 7,50 Mk. dur^K wie privilegierten Aufkäufer angelegt worden. Für die Fabrikäpfel wird nach Beendigung des Einkaufs für die Marmeladenversorgung ein allgemeiner mäßiger Höchst­preis festgesetzt werden. Die Marmeladenpreise sollen später so nieder angesetzt werden, wie es irgend angelst. (DieMarmeladen" werden dann aber auch darnach sein, und wer eine Ahnung hat von dem, was man im Handel unterMelange-Marmelade" versteht, dem könnte es grausen.) Der Erzeuger darf von dem Obst so viel zu­rückbehalten, als er im eigenen Haushalt für Einkochen und Vermostnng braucht. Die Obstbeschlagnahme wird mit gemischten Gefühlen ausgenommen werden, und es wird sich zeigen müssen, ob sie sich bewährt, d. h. für die Allgemeinheit und nicht bloß für die Konserven­fabriken.

Von der Obstbeschlagnahme scheint man in Händler­kreisen frühzeitig Witterung bekommen zu haben. Es wird aus den hauptsächlichsten Obstbangebieten berichtet, daß schon seit 14 Tagen Aepfel und besonders Zwetschgen von Händlern und Unterhändlern aufgekauft worden seien, und wenn Private ihren gewohnten und Heuer so dringend nötigen Bedarf eindecken wollen, bekommt man allent­halben die Antwort:Bereits alles verstellt."

Die Versicherungsanstalt Württemberg ha

- vom Kriegsbeginn bis 31. August 1916 verwilligt: 1) an Witwen und Waisen gefallener bezw. verschollener Krieger 484 561 Mk. (Zuwachs im Angust 24 545 Mk.), 2) an invalide Krieger 792 792 Mk. (Zuwachs i. A. 68 006 Mk.), 3) an Ehrengaben 231640 Mk. (Zu­wachs 49 630. Mk.), insgesamt also 1508 993 Mk.

Meisterprüfungen. Die Handwerkskammer Stuttgart veranstaltet in den nächsten Monaten Meister­prüfungen in Buchführung und Gesetzeskunde. Die Teil­nahme an diesen Veranstaltungen ist namentlich auch den Kriegsinvaliden zu empfehlen, denen die Kammer Knrsgeld und Prüfungsgebühr erlassen wird. Anmeldun­gen sind spätestens bis 16. September ds. Js. bei der > Handwerkskammer, Neckarstraße 57, einzureichen.

Jugettdstrafkammer. Das Strafverfahren ge­gen Jugendliche, das in den letzten Jahren vorzugsweise auf dem Gebiet der amtsgerichtlichen Jugendgerichts­barkeit Gegenstand eingehender Fürsorge der Justizver­waltung gewesen ist, hat neuerdings einen bedeutsamen weiteren Ausbau erfahren. Um nämlich die bis jetzt bei den Jugendgerichten der Amtsgerichte gemachten Erfah­rungen auch zum Nutzen der landgerichtlichen Strafrechts- Pflegc zu verwerten, ist mit Wirkung vom 16. Sept. d. ab vorerst bei dem Landgericht Stuttgart eine Jugend- straskammer in der Weise errichtet worden, daß die Straf­sachen gegen Jugendliche einschließlich der Beschwerden und Berufungen gegen Entscheidungen der amtsgericht- lichcn Jugendgerichte von einer und derselben Straf­kammer behandelt werden, die hiesur besondere Sitz­ungen bestimmt. Entsprechend ist bei der- Staatsanwalt­schaft Stuttgart die Vertretung der Ankla- st gegen Ju­gendliche in die Hand eines und desse! . m Staatsan­walts (Jugendstaatsanwalt) gelegt. Die Jugendstrafkam- mcr steht mit den Organen der Stuttgarter Jugendge- richtshilse in Verbindung, so daß deren Mitwirkung, wie fte bei dem Jugendgericht des Amtsgerichts Stuttgart Stadt seit geraumer Zeit erfolgreich besteht, in vollem Masse auch für das Verfahren vor dem Landgericht nutz­bar gemacht werden kann. (Staatsanz.)

Tic Holnnderbeeren. Ter Holunderstrauch zeigt Heuer wie selten in einem Jahr überaus reiche /Nüchiausätze, und im Interesse der Volksernährnug darf auch diese Gabe nicht unbenutzt bleiben. Nur sollte mit dem Pflücken der Beeren etwas zugewartet werden, bis die» völlige Reise einactreten ist, was im milden Unterland um den 26. September herum der Fall ist. Bekanntlich liefern die schwär,sen Beeren als Mus ein ausgezeichnetes und billiges Nahrungsmittel von vorzüglicher Bekömmlichkeit. Auch als Kesundheitsmit- tel ist es nicht zu unterschätzen. Pfarrer Kneipp sagt: Ein Löffel voll solchen Gekochtes in ein Glas Wasser gerührt, gibt den herrlichsten Kühl und Labetrank ab, reinigt den Magen, wirkt auf die Nieren und auf Urinausschcidung.

Baden.

(- Karlsruhe, 19. Sept. Der Großherzog weilte in der vergangenen Woche zum Besuch bei Truppen des 14. Armeekorps im Feld. Die Besserung im Befinden der Königin von Schweden schreiten wie der Hof- bericht neuerdings meldet, in befriedigender Weise fort

(-) Karlsruhe, 19. Sept. Tie Sttask.unmer har den schon mehrfach bestraften Paul Friedet wegen Be­trugs zu 3 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Friede! spielte denNaturheitkundigen", ohne da,> er eine Ahnung von Heilkunde hatte,' und ku- nerre hauptsächlich Blinde durch Hungerkuren und Ab­führmittel. Er wollte sogar Leute wieder sehelid machen, eie keinen Augapjel mehr besaßen. Gegen "das Ur­teil der Strafkammer ° hatte Friebel Revision zum Reichsgericht in Leipzig eingelegt. Tie Revision wurde verworfen.' .

(-) Heidelberg, 19. Sept. Ter Landesverband Ba­sischer Redakteure hielt am 17. September in Heidelberg in HotelRcichspost" seine, währeild des Krieges erste, staiidesversammluiig ab, die hauptsächlich aus dem Un- cerlande gut besucht war. Ter Schriftführer des Ber­eiches, Redakteur Georg Haller (Mannheim), verlas las Protokoll der letzten Hauptversammlung in Offen- iurg. In seinem einleitenden Bericht sprach der Boo- itzendc Chefredakteur Scheel (Mannhstmj über die Not- vendigkeit einer Organisation; nur durch die lebendige llnieilnabme der einreiv-n Mttc,«!,ch,>r wtzens-