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MMmsch, de« 30. September 1016 .
33. Jahrgang
Kriegschronik 1913
2 0. September: Feindlich« Schiffe beschossen erfolglos .Westende und Middelkerke.
— Um den Brückenkopf von Dünaburg wird gekämpft.
— Am nördlichen Donauufer begann der Artilleriekampf gegen die serbischen Stellungen: auch deutsche Artillerie nahm gegenüber Semendria daran teil.
- — Heftige Borstöße der Russen östlich von Lnck und an der
Ikwa-Front.
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Wie deutsche Geschäfte in England „liquidiert" werden.
Als England seinen Vernihtungskrieg gegen Deutsche land begann, war es eine seiner ersten, ganz bezeichnenden Sorgen, die Geschäftsbücher deutscher Firmen in England zu verbrennen. Ein deutscher Kaufmann, der unlängst wegen Krankheit aus einem Londoner Gefangenenlager entlassen wurde und nun in Deutschland weilt, bestätigt das Vorgehen der Engländer durchaus und führte ^ als neuere Beispiele die „Liquidierung" der beiden großen deutschen Geschäfte in London Gebrüder Poppe und Diekmann an.
Sobald die „Liquidierung" ungeordnet worden ist, erscheint der „Liquidator" mit seinen Leuten und vernichtet die Geschäftsbücher. Er verhindert die Geschäftsangestellten während der der sogenannten „Liquidierung" vorausgehenden Zeit, die eingegangenen Briefe, Aufträge usw. an die Firma zu erledigen, nimmt - die Briefe selbst an sich, teils um sie zu vernichten, teils um für englische Firmen Nutzen daraus zu ziehen. Kurz vor Beginn der eigentlichen Auktion werden alle im Lokal Anwesenden entfernt bis auf die englischen Konkurrenten eben dieses deutschen Geschäftes. Diese werden sich dann über die Auktionierung selbst derart einig, daß geldlich so gut wie nichts herauskommt. Das Personal der deutschen Firma wird durch Bestechung und Bedrohung veranlaßt, in den Dienst der Konkurrenz zu treten, auch natürlich die Geschäftsverhältnisse preiszugeben.
Neuerdings wird dies Verfahren auch auf Privateigentum ausgedehnt, und es passiert den Frauen deutscher Geschäftsleute in London, deren Mann inter- - inert ist, daß sie eines Morgens einen Maueranschlag an ihrem Hause sehen, auf dem sie lesen, daß ihre Wirtschaft und ihr Mobiliar in einigen Tagen verauktioniert werden wird.
Bei gemischten deutsch-englischen Geschäften wird die Angelegenheit in der Weise erledigt, daß der deutsche Teilhaber oder Direktor Mitteilung erhält, er möge lieber nicht mehr ins Geschäft kommen, sondern zu Hause bleiben, um sich keinen Unannehmlichkeiten auszusetzen. Er tut es, und nach einiger Zeit kommt man zu ihm mit der Mitteilung, das Geschäft gehe sehr schlecht, seine Anteile ,rep: sentierten keinen Wert mehr und es sei das beste, wenn er ausscheide. Ein entsprechendes Papier zur Unterschrift wird ihm vorgelegt, wenn nötig unter Dvohuu gen, und die Sache ist erledigt.
Diese Mitteilungen stammen von einem schwergeprüften deutschen Kaufmann, der vierundzwanzig Monate lang den ganzen Jammer unserer deutschen Landsleute in England und die ganze feige Niedertracht der Engländer hat ertragen müssen und beobachten können. Dieser deutsche Kaufmann bestätigt auch voll Abscheu und Ekel ein Urteil, welches der hochverdiente Houston Stuart s Chamberlain während des Krieges schrieb: es gäbe nichts
Roheres als einen vohen Engländer. Der Engländer kennt s' ' nichts Lieberes, als einen wehrlos gewordenen wirtschaftlichen Wettbewerber unter allen zur Verfügung stehenden Formen seines Besitzes und seiner „Existen Möglichkeit zu berauben. Aber es gibt auch für den En Zünder selbst nichts Empfindlicheres, als einem ähnlich, n Verfahren ausgesetzt zu sein. Wenn irgendwo, so wäre auf diesem Felde Vergeltung geboten. Wo sich englisches Geschäft "nd englisches Eigentum in Deutschland, in Oesterreich- Ungarn, in Bulgarien und im Türkischen Reiche findet, iw müßte das gleiche Verfahren angewandt. werden, wn es die Briten gegen die deutschen Geschäftsleute und ihr Eiaentum und ihre Familien raffiniert und schrankenlos
anwenden, weil sie sicher zu sein glauben, daß ihren Landsleuten nicht dasselbe widerfahren könne.
Das deutsche Geschäft in England und Nebersee soll sozusagen in der Wurzel vernichtet werden, so daß ein späteres Wiederwachsen und Erstarken sich ausschließt: damit außerdem alle deutschen Werte, einschließlich des deutschen Privateigentums, in englische Hand übergehen. Alle Beweisstücke, wie Geschäftsbücher u. a., vernichtet der »rsorgliche Räuber gänzlich. Das ist der Sinn des ganzen Krieges, im englischen Lichte gesehen.
MWr TaiMrilit. K.T.H.
Gvotze« Hanptq«K«-1i-»', den 19. September
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschall Kronprinz Rup- precht von Bayern
Im Sommegebiet, unter dem Einfluß schlechter Witterung, keine größere Kampfhandlung.
Die Artillerietätigkeit war gleichwohl teilweise sehr heftig.
Oestlich von Ginchp und vor Combles Überliesen wir einige vollkommen zerschossene Gräben dem Gegner und schlugen Teilangriffe bei Belloy und Vermandoviller ab.
Front des deutschen Kronprinzen:
Links der Maas gelangte ein französischer Angriff am West Hang des t ten Mannes vorübergehend in einen unserer Grüben.
Oestlicher Kriegsschauplatz.
Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayer»:
Deutsche und österreich-ung. Truppen des Generals von Bernhardi stürmten unter Führung des Generalleutnants Claudius den starkbesestigten Brückenkopf nördlich von Zarecze am Stocbod und verfolgte den Feind bis auf das Ostufer: 31 Offiziere, 3511 Mann, IV Maschinengewehre sind in unsere Hand gefallen.
Bei Purepelniki (zwischen Sereth und Stripa) nahm eine deutsche Jägerpatrouille 3 Offizier und 80 Mann gefangen.
Front des General der Kavallerie Erzherzog Karl.
Die Gegenangriffe an der Narajowka brachte uns weitere Erfolge. Die Zahl der Gefangenen ist auf mehr als 4300 gestiegen.
In den Karpathen von Smotrec bis in die Gegend von Kirlibaba lebhafter Kampf.
Verschiedene starke russ. Angriffe sind zurückgeschlagen. Ludowagebiet erlangte der Gegner kleine Fortschritte. Beiderseits von Donaipatra erlitten Russen und Rumänen bei vergeblichen Sturmversuchen schwere Verluste.
In Siebenbürgen sind die Rumänen südöstlich von Höt- zing (Hatcek) durch Truppen des' Generalleutnant von Staabs geschlagen. Sie werden verfolgt.
Balkankriegsschauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschall von Makensen:
Irr die gestern berichteten ouss.-rumänischen Stellungen sind die verbündeten Truppen an mehreren Stellen eingedrungen.
Mazedonische Front.
Im Becken von Florina haben sich neue Kämpfe entwickelt. Der erste Generalquartiermeister: Ludendorff.
Der Weltkrieg.
Das Wetter hat ein Einsehen gehabt und unseren braven Truppen an der Somme einige Ruhe gebracht; freilich dauert der Gcschützkampf in unverminderter Heftigkeit an. — Nach langer Zeit wird wieder etwas vom „Toten MaunR also vom Kampfgebiet links der Maas berichtet. Die Franzosen haben sich wieder bis zum Westabhang des Berges vorgearbeitet und gestern einen unsere^ Gräben, wenn auch nur vorübergehend, in Besitz gekommen. — An der Ostfront sind die verbündeten Truppen am Stochod zum Angriffübergegangen und haben den Brückenkopf bei Zarecze gestürmt, wobei 31 Offt'.stre. 9511 Mann und 17 MasMnengewehre in unsere
Hand fielen. In den Karpathen erlitten die stüo "'enden Russen wieder schwere Verluste und an, d<" ..ussisch-rumänischen Lötstelle an der Dorna Watra gu. es kräftige deutsche Hiebe. In Siebenbürgen sin' <>ce braven Rumänen, nachdem sie wiederholt bei Hö>. ing geschlagen worden waren, auf dem Rückzug, Verfolg von den deutschen Truppen unter Generalleutnant vor Staabs. In der Dobruds ch a aber sind die verbündeter Truppen bereits in die neue Verteidigungsstellung dci Russen und Rumänen eingedrungen und haben die feindlichen Linien durchbrochen; trotz der eingetroffenen Verstärkungen wird sich also hier die große Rctirade fortsetzen. Kein Wunder, daß man in Paris und Rom über den Wert des „rasseverwandten edlen Bundesgenossen" stark enttäuscht ist. — In Westmazedonßen haben sich die Bulgaren vor der serbisch-französischen Uebermacht auf Florina zurückgezogen und sich hier zu neuen Kämpfen gestellt, die bereits im Gange sind.
Der 17. September.
Ter 17. September 1916 wird einer der denkwürdigsteil Tage des Weltkriegs bleiben, da unsere Feinde aus allen Fronten mit den gewaltigsten Mitteln, unter Einsatz ungeheuer überlegener Massen unsere Linien zu durchbrechen suchten.
Dem tagelang wütenden Ringen an der Somme reihte sich die neue italienische Offensive im Karstgebiet an, als letzte folgen mit ihrer nicht unerwartet kommenden Ge- neralofsensive des Brussikowschen Heeres die Russen. Man kann, von dem größten Gesamtangriff des ganzen Krieges sprechen, in dessen Anlage und Plan nur durch die raschen Schläge der Mackensenschen verbündeten Truppen in der Dbbrudscha eine empfindliche Lücke gerissen wurde. Es gilt für die Entente als oberstes Ziel, irgendwo den Durchbruch und damit die Auusrollnng unserer Fronten zu erzwingen, jedenfalls überall so zuzupacken, daß den Zentralmächten ein Verschieben und Abziehen von Truppen nach besonders gefährdeten Stellen hin unmöglich gemacht werde. Die russische Aufgabe in diesem Ententeplan war der Durchstoß über die Karpathen, wie auch der Durchbruch nach Lemberg und Kowel. Demgemäß waren bei der großen russischen Offensive die Brennpunkte der Massenangriffe Gebiete, in denen in den letzten Wochen hart und blutig gestritten worden ist. Die gesamte Front von den Karpathen bis hinauf nach Pinsk stand dabei unter erhöhtem Artilleriefeuer. Die Angriffe im Karpathengebiet bestanden aus den zahlreichen heftigen Einzelstößen, wie sie die Truppen des Generals von Conta in den letzten Wochen so oft auszuhalten hatten und wie sie in dem gebirgigen, von Schluchten durchzogenen Waldgelände an die Verteidiger harte Anforderungen stellen. Alle diese, mit starken Kräften geführten Stürme wurden südwestlich von Dorna Watra auf den 1500—2000 Meter hohen Kämmen, westlich von Schipoth an dem etwa 1600'Meter hohen Grenzrücken zwischen Ungarn und der Bukowina und endlich beiderseits der Ludowa blutig abgewiesen.
Nördlich von Stanislau entspannen sich den ganzen Tag über erbitterte Nahgefechte, die am Abend zu unseren Gunsten entschieden waren. Zu einem kleinen Erfolge brachten es die Russen nur an und östlich der dein Dnjestr zufließenden Narojvwka, nordöstlich des in den Julikämpfen vorigen Jahres abgebrannten Stadt-, chens Rohatyn. Vielfache Angriffe wurden hier abgc- ' schlagen, bis e§ am Nachmittage einem neuen Stoße gelang, unsere Front um ein geringes zurückzudrängen. Die Gegenstöße des Genarals von Geräk (Heeresgruppe Graf Bothmer) stellten aber das Gleichgewicht wieder her. An der Front der Armee Bö Hm-Ermolli, die Lemberg verteidigt, konzentrierten sich die Stürme zwischen Sereth und Strypa auf das Gebiet nördlich der Bahn Lemberg— Tarnopol, etwa von dem 400 Meter hohen Zlota- Gorarücken an bis nach Hulatowce. Hier ist Ende August und Anfang September schon hart gesochtcn worden. Sächsische Jäger und thüringische Landwehr haben mit 'ungarischer Infanterie am 17. September Heldenhaftes geleistet. Wo die Russen nach dem schon am 16. September mit besonderer Heftigkeit einsetzenden Feuer in völlig zerschossene Grabenteile eindrangen, genügten die Abschnitts reserven, sie zu werfen. Gefangene wurden in den zähen Nahkämpfen nur einige 70 gemacht. Die Eindringlinge, die sich überall mit verzweifelter Tapferkeit schlugen, wurden größtenteils niederaebaueu. Am Alnno