msvertrag einfach. durch' die Kriegserklärung auf. E- ist einleuchtend, daß zwischen der italienischen Kriegs erklärung an Deutschland und der rumänischen Kriegs­erklärung an Oesterreich-Ungarn ein innerer Zusammen. Hang besteht und daß das gemeinsame Vorgehen der beiden Verräter das Ergebnis eines Komplottes ist. Wii beneiden unsere Feinde wahrlich nicht um die Freundschafi Rumäniens und Italiens, welche den Preis des Eid­bruches und der Verräterei in der Geschichte davon­getragen haben. (Das frühere Bündnis Oesterreich- Ungarns mit Rumänien beruht auf dem Bündnis Deutsch­lands mit Oesterreich-Ungarn, nicht etwa auf dem Drei­bund; der Austritt Italiens aus dem Dreibund konnte also formell das Verhältnis zu Oesterreich-Ungarn nicht berühren. Das Bündnis mit Rumänien bestand seit mehr als 30 Jahren und war 1912 erneuert worden. Aber Vertrüge, ob sie geschrieben sind oder nicht, haben ihren Wert völlig verloren.)

Kopenhagen, 29. Aug. In derBerlingske Tidende" wird die Kriegserklärung Rumäniens an Oester­reich-Ungarn ein Sieg der rumänischen Königin und ihrer Politik genannt.

Amsterdam, 29. Aug. Die Nachricht von der Kriegserklärung Rumäniens an Oesterreich-Ungarn hat hier überrascht, da man annahm, daß Rumänien wenig­stens noch vorläufig neutral bleiben würde. Die Blätter bemerken, daß Rumänien offenbar durch die Annahme, daß die Zentralmächte nicht mehr lange imstande sein würden, dem von allen Seiten ausgeübten Truck Wider­stand zu leisten, dazu veranlaßt worden sei, sich jetzt der Entente anzuschlieeßn. DerMaasbode" schreibt: Materielle Erwägungen und das Lockbild großer Vor­teile haben Rumänien, ebenso, wie Italien, verleitet. Das künftige Urteil über den Krieg wird nicht nach materiellen Gesichtspunkten gefällt, sondern nach dem Maßstab der großen sittlichen Grundsätze. So leicht, wie im Jahre 1913 am Ende des zweiten Balkan­krieges, wird der militärische Spaziergang Rumäniens in der Richtung nach Sofia und Budapest nicht sein.

Ikitsihkr?WsbtM1 K.r.H.

Grohe« Kauptquurlter, d? 29. August

Westlicher Kriegsschauplatz.

An vielen Abschnitten der Front machte sich eine erhöhte Fcuertätigkeit des Feindes bemerkbar.

Im Somme- und Maasgebiet nahm der Artilleriekampf wieder große Heftigkeit an.

Nördlich der Somme wiederholten sich, die unter erheb­lichen Kräfte, unternommenen engl. Angriffe zwischen Thicp- valPozieres.

Sie sind blutig gescheitert, zum Teil führten sie zum Nahkampf, der nördlich von Ovilliers mit Erbitterung fort­gesetzt wird.

Mehrere Handgranatenangriffe wurden am Delvillewald und südöstlich von Guillemont abgewiesen.

Rechts der Maas griffen die Franzosen zwischen dem Werk Thiaumont und Fleury, sowie im Bergwald an. Im Feuer der Artille.ie, Infanterie- und Maschinengewehrseuer brach der Angriff völlig zusammen.

Schwächere feindliche Vorstöße, südlich und südöstlich von St. Mihiel blieben ohne Erfolg.

Drei feindliche Flugzeuge sind im Lustkampf abgeschossen und zwar eines südlich von Arras, zwei bei Bapaume. Ein viertes siel östlich von St. Quentin unversehrt in unsere Hand.

Oestlicher Kriegsschauplatz.

Die Lage ist im allgemeinenen unverändert.

An einzelnen Stellen war die Feuertätigkeit etwtas leb­hafter.

Westlich des Stochods bei Rudka- Czerwiszcze kam es zu Infanteriekämpsen.

Nördlich des Dnjesters wurden bei Abwehr schwächerer russ. Angriffe übee 100 Gefangene gemacht.

In den Karpathen fanden Zusammenstöße mit russ.-ru- mänischen Vortruppen statt.

Bei Bursztyn (an der GnilaLipa wurde ein russ. Flugzeug im Luftkampf zur Landung gezwungen.

Balkankriegsschauplatz.

Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung.

Oberste Heeresleitung.

Der Weltkrieg.

Der Ueberfall der Rumänen, die eine Ueberrumpe- lung werden sollte, war langer Hand vorbereitet. Schon bevor in Wien die Förmlichkeit der Ueberreichung der Kriegserklärung durch den rumänischen Gesandten voll­zogen war, standen rumänische Vorhuten in den Kar­pathen im Feuergefecht mit den österreichischen und deutschen Vorposten, wobei verschiedene Rumänen zu Ge­fangenen gemacht werden konnten. Nach dem heutigen Tagesbericht hat bereits eine Vereinigung der russischen und rumänischen Truppen stattgefunden, mrt deren Spitzen es zu einigen Scharmützeln kam. Der weiteren Ent­wicklung der Gefechtstätigkeit in den schroffen Ostkar­pathen darf man mit Spannung entgegensetzen; ein rumänischer General sprach sich vor einiger Zeit schon dahin aus, die Bezwingung der Karpatheupässe würde für die Rumänen mindestens ein Jahr in Anspruch! nehmen, sehr leicht stellt sich also die rumänische Heeres­leitung selbst ihre Aufgabe an der Front gegen Oester­reich-Ungarn nicht vor. Von der Somme und der Maas sowie aus dem Osten liegen die gewohnten Mel­dungen vor.

Au der Donau haben die Feindseligkeiten bereits begonnen. Die Rumänen beschossen die befestigte unga­rische Stadt Orsova, beim Msernen Tor, während die österreichisch ungarische Artillerie die weiter strom­abwärts auf dem linken Ufer liegende rumänische Festung

Turn Severin unter Feuer nahm. Auch die bub garischc Donaufestuug Rustschuk soll von der rumL nischen Festung Giurgevo aus beschossen worden sein

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

MTB. Paris, 29. Aug. Amtlicher Bericht von gesten nachmiitag: Mehrere deutsche Angriffsversuche gegen du französisch:» Stellungen vor Flrury sind durch Handgranaten mcrfer leicht abgewiesen worden. An der übrigen Front wäh­rend der Nacht Ruhe.

Abends: An der Somme war die Tätigkeit der Artib lerie ziemlich lebhaft in der Gegend von Estrees, Belloy-en-San tcrre und Lihons. Am rechten Ufer der Maas richteten di« Deutschen auf unsere Stellungen östlich von Fleury einen An griff, der keinerlei Ergebnis erzielte. Die deutsche Artillerie kräftig von der unsrigen bekämpft, beschoß unsere Gräben im Walde von Vaux und Lhapitre. An der übrigen Front verlies der Tag ruhig. Flugwesen: Dir Unterleutnants Deuiv und de' la Tour haben ihr fünftes deutsches Flugzeug abge< geschossen , der erstere am 24.>, der letztere am 25. August.

Belgischer Bericht: Keine besondere Tätigkeit an der Front der belgischen Armee.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 29. Aug. Erster englischer Bericht vom 28. August: Trotz des ungünstigen Wetters wurden östlich van Deloille Fortschritte gemacht und erfolgreiche Gefechte bei Mou- quet Fe geführt. Bei Delville heftige feindliche Artillerie- Tätigkeit. Nördlich von Pozieres war auch unsere Artillerie tätig.

Zweiter englischer Bericht: Unsere weittragenden Geschütze beschossen mit Erfolg Truppenbewegungen zwischen Bapaume und Miraumont. Aussetzende Tätigkeit der feindlichen Artil­lerie zwischen Pozieres und Thiepval. Unsere Artillerie und unsere Grabenmörfer waren an anderen Stellen der Front tätig. Am Abend des 26. August überraschte ein heftiger Sturm acht unserer Flugzeuge; fünf sind nicht zurückgekehrt.

Die Lage im Dsten.

WTB. Wien, 29. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 29. August 1916:

Russischer Kriegsschauplatz: Der Donau­monitor Almos zerstörte durch Feuer bei Turn Severin mehrere militärische Anlagen. An allen Uebergängcü der 600 Kilometer langen ungarischen-rumänischen Grenz­gebirge sind unsere Grenzsicherungstruppen ins Gefecht ge­kommen. Der Feind holte sich, wo er auf unsere Ba­taillone stieß, blutige Köpfe, namentlich nordöstlich von Orsova, bei Petroseny, im Gebiete des Vöröstovony- (Noten Turm)-Passes, auf den Höhen südlich von Brasso, auf denen das tapfere Szekler Infanterieregiment 82 heiligen Boden verteidigte und im Gyergyo-Gebirge. Nur das weite Ausholen starker rumänischer Umfassungsko­lonnen vermochte unsere vorgeschobenen Abteilungen zu veranlassen, rückwärts angelegte und planmäßig Ange­wiesene Stellungen zu beziehen. In der Bukowina und in den galizischen Karpathen keine besonderen Ereig­nisse. Bei den gestern gemeldeten Kämpfen nördlich von Mariampol wurden über 100 Mann und ein Maschinen­gewehr eingebracht. Südlich von Zborotv vereitelten unsere Truppen russische Annäherungsversuche durch Ge­genstoß. ,

Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg: Bei Szelwow brach ein russischer Angriff in unserem Artilleriefeuer zusammen. Bei Rudka-Czerewiszcze kam es zu Jufaitt. ii läuipfcn.

Die russischen Abmachungen.

Budapest, 29. Aug. Wie die BukaresterTi- mineata" mitteilt, mußte die Kriegserklärung Rumäniens im Sinne der mit Rußland abgeschlossenen Konven­tion am 28. August erjolgen. Der Mobilmachungsbe­fehl ist auch von diesem Tage datiert. Rußland hat Rumänien in der Konvention ganz Siebenbür­gen und die südlichen von Rumänen bewohnten Gebiete, ferner die Bukowina mit Czernowitz und das Recht zugesichert, seine Grenzen mit dem bulga­rischen Gebiet zwischen Rustschuk und Warna zu ergänzen. Diese Gebiete sind Rumänien auch für den Fall zngesagt, daß dieses selbst nicht alles mit eigenen Waffen erobern sollte. Im Sinne der Militärkonven­tion wird die an der Tonaufront operierende russisch- rumänische Armee unter rumänisches Kommando gestellt. Wie derEclair des Balcans" Mitteilt, wurde der deutsche Gesandte in Bukarest schon am Samstqg ver­ständigt, daß russische Truppen in der Dobrudscha stehen. Wie verlautet, sind in Reni mehrere russische Infanteriedivisionen, die durch Rumänien nach Bulga­rien vorrücken sollen.

Der Krieg mit Italien.

WTB- Wien, 29. Aug. Amtlich wird verlautbart vom 29. August 1916:

Italienischer Kriegsschauplatz.: Die Tä­tigkeit des Feindes ist an mehreren Frontabschnitten lebhafter geworden. Unsere Stellungen auf den Fassaner- Alpen stehen unter andauernd starkem Geschützfeuer. An­griffe gegen die Cauriol-Scharte und die Cima di Cece wurden abgeschlagen; der Cauriolgipfel blieb nach hart­näckigem Kampf in Feindeshand. An der Dolomiten front scheiterten mehrere Vorstöße der Italiener gegen unsere Rufreddo-Stellungen. Im Plökenabschnitt und an der küstenländischen Front zwischen dem Col Santo und Nova Vas versuchte feindliche Infanterie an mehreren: Stellen mit kräftiger Artillerieunterstützung vorzugehen. Diese Versuche wurden überall vereitelt.

Südöstlicher Kriegsschauplatz: Unsere Do ­nauflottille schoß die Petroleumraffinerie bei Ginrqiu in Brand.

Der italienische Tagesbericht.

WTB. Rom, 29. Aug. Amtlicher Bericht von gestern: An der Trentimi-Front machte der Gegner kleine Angriffe gegen unsere Stellungen im Fargorida-Tal (Adamello), an den Ab­hängen des Monte Zebio (Hochfläche von Asiago), in der Gegend von Fassa (Avisio) und im Bisende-Tal (oberes Piave-Tal). Ei­nem Angriff am Monte Zebio gingen starke Gaswellen voraus, die indeffen durch den Gebrauch unserer Gasschutzmasken völlig unwirksam gemacht wurden. Der Feind wurde überall mit emp­findliche» Verlusten zurllckaeschlagen und ließ einige Dutzend Gefangene in unseren Händen. Im oberen But-Tal lebhafte Tätigkeit großkalibriger feindlicher Geschütze. In der Gegend von Gör., und aut dem Kant laiunames. aber anhaltendes

Feuer d«r feindlichen AttiUerie gegen Vorstädte, die Stadt und die Isoi.zobrücken und auf die Vallone-Linie. Die Unsrige antwortete kräftig, indem sie Befestigungsarbeiten des Feindes zerstörte. ' .

Der Balkankrieg.

Französischer Bericht der Orientarmee vom 28. August: Von der Struma bis in die Gegend von Ljumnika gegen­seitige Beschießung. Oestlich von Lerna machten die Serben im Verfolg ihrer kräftigen, in den letzten Tagen ausgenom­men«:» Offensive ernste Fortschritte in der Richtung auf Vetre- nik. Auf der Straße BanicaOstrava sind drei gegen die serbischen Stellungen nach heftiger Artillerievorbereitung gerich- tete bulgarische Angriffe init bedeutenden Verlusten für den Feind znrückgcWagen worden. Der Artilleriekampf dauert in heftiger Weise in diesem Abschnitt fort. Die Bulgaren besetzten verschiedene von den Grieche» verlassene Ortschaften westlich von Kavalla. Englisch: Monilore beschossen feindliche Truppen- ansaimniungcn, die an der Mündung der Struma gemeldet wurde». Fm Gegensatz zu den Behauptungen des bulgarischen Berickts vom 26. ds. Mts. sind die Serben weit entfernt davon, eine Schlappe in der Gegend von Kukuruz erlitten zu haben. Sie mach.en vielmehr einen erheblichen Fortschritt und schlu- gen den Feind mehreremale gänzlich ab.

Dis Stärke der Sarrailschen Armee.

Zürich, 29. Aug. Wie dieZüricher Post" berich­tet, beträgt die Starke der Sarrailschen Armee höchsten­falls 330 000 Mann, und zwar setzen sich diese aus 6 englischen, 12 französischen, 6 serbischen, 2 italieni­schen und 2 russischen Divisionen, also insgesamt aus 28 Divisionen zusammen.

Athen, 29. Ang. Prinz Nikolaus von Griechen­land erhielt von König Konstantin ein Telegramm, er möge seine Abreise von Petersburg hinausschiebeu.

Der Krieg zur See.

Rotterdam, 29. Aug. Ter hier eingelaufene Log­ger Vlaardingen 25 hatte 19 Mann der Besatzung des norwegischen Dampfers Rentaria an Bord, die von Christmnia nach Bilbao unterwegs und in der Nordsee auf eine Mine gestoßen und untergegangen war.

(Lhristiania, 29. Aug. Tie britische Admiralität hat der norwegischen Gesandtschaft in London mitgeteilt, daß der Dampfer Jsdalen im Mittelmeer durch ein U-Boot versenkt worden sei. >

London, 29. Aug. Lloyds berichten: Der grie­chisch: Dampfer Lcandros ist am 25. August im Mit­telmeer versenkt worden. Die Besatzung wurde gerettet.

Haag, 29. Aug. Reuter dementiert offiziell aus London den Wolfs Bericht bezüglich der Bewaffnung eng­lischer Kauffahrteischiffe. Es sec uuwahr, daß die britische Regieruung irgend welche Mitteilung dieser Art an die niederländische Negierung habe gelangen lassen. (?)

Neues vom Tage.

Großes Hauptquartier, 29. Aug. (Amtlich.) Der Kaiser empfing heute Heu Gründer und Vorsitzenden des Aufsichtsrat der Deutschen Ozeanreederei Är, Loh­ma«,n-Bremen und den Kapitän König des Handels­unterseebootes Deutschland und sprach den Herren seine große Freude und Anerkennung aus- Lohmann und Kapitän König wurden zur Tafel gezogen.

Berlin, 29. Aug- Der Reichskanzler ist ins Große Hauptquartier abgereist.

Berlin, 29. Aug. (Amtlich.) Durch Bekanntmachung des Reichskanzlers voin heutigen Tage sind das gegen die feindlichen Staaten erlassene Zahlungsverbot, sowie die Vorschriften über die Sperre feindlicher Vermögen auf Rumänien für anwendbar erklärt worden.

Semendria, 27. Aug. Heute vormitsgg fgnh hiep die feierliche Einwschung des von der deutschen Etap? penkommandantur errichteten deutschen Heldenfriedhots statt. ... , -i

Bern, 29. Aug. Horace Rumbolds ist zum be­vollmächtigten Gesandten Großbritanniens in der schwei­zerischen Eidgenossenschaft ernannt worden.

Der Uapst und die Kriegserklärungen,

Bern, 29. Aug.Secolo" meldet aus Rom, die gestrigen Ereignisse seien für den Vatikan ganz uner­wartet gekommen. Ter Papst sei durch die Nachricht der Kriegserklärung Rumäniens an Oesterreich-Ungarn gqnz erschüttert gewesen und habe ausgerufen: Wir hofften, daß uns dieser neue Schmerz erspart bleiben würde. Hierauf habe sich der Papst in seine Pripat- geinächer zurückgezogen. '

Bern, 29. Aug. Aus Anlaß der Kriegserklärung Italiens an Deutschland und des Eintretens Rumäniens in der« Krieg hat der schweizerische Bundesrat seine früheren Erklärungen betreffend Handhabung striktester Neutralität gegenüber den kriegführenden Staaten be­stätigt. Das politische Departement hat dies den aus­wärtigen Regierungen durch Vermittelung der schwei­zerischen Gesandten zur Kenntnis gebracht.

Konstantinipol, 29. Aug. Aus Medina einge^ troffene Nachrichten besagen, daß die Aufständischen von den nordwestlich von Mekka gelegenen, die dortige Gegend beherrschenden steilen Hängen, wo sie sich zu behaupten suchten, von den gegen sie ausgesaudten türkischen Truppen vertrieben worden sind. Tie Verfolgung wird fortgesetzt.

Württemberg.

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' (ch Stuttgart, 29. Aug. (Verhaftung' ei­nes Schwindlers.) Hier wurde vergangene Woche ein Mann verhaftet, der sich Schüsscr nannte und bei dem man 5680 Mk. in barem Geld vorfnnd. Bei nähe­rer Prüfung ergab sich, daß der Verhaftete, der kei­nerlei Papiere bei sich trug, ein 35 Jahre alter von hier gebürtiger Kaufmann namens Alfons Schmidt ist, der als fahnenflüchtiger Pionier steckbrieflich verfolgt wird. Mit ihm wurde seine Begleiterin, eine gewisse Weinstein aus Neukölln verhaftet, die mit dem Schwind­ler am 1. August von Berlin nach Stuttgart gefahren war und auf seinen Wunsch hier zwei Stuben und eine Küche gemietet hatte. Der Verhaftete wurde reits nach Berlin abaeliesert. Man vermutet, daß