Stiftung. Für die Hinterbliebenen der in der Seeschlacht beim Skagerrak gefallenen deutschen Seeleute sind dem Admi­ral Scheer bereits 260 000 MK., darunter 100 000 Mk. von dem Senator Posfehl in Lübek, übergeben worden.

Me UUvrcsi-älen und der Krieg. Die deutfchen Universi­täten sind hecver.agend an Len Kilegsereigniffen beteiligt. Wie viele von den Angehörigen durch Verwundung an der Wieder­aufnahme der Studien verhmdert oder zum Wechsel des Berufs­studiums gezwungen sind, läßt sich noch nicht feststellen, aber die Zahl der Gefallenen ist bis zur Zeit von Mitte April be- bannt. Es sind SO akademische Lehrer (Tübingen 4, Frei­burg 3, Heidelberg 1), Assistenten und Beamte 83 (Tübingen und Heidelberg je 8, Frciburg 4) und 3650 Studierende (Tü­bingen 207, Heidelberg 98). Die geringsten Verluste hat die Universität Frankfurt a. M. mit 21 gefallenen Studierenden. Weitaus den höchsten Prozentsatz weisen die evangelischen Theo­logen aus mit 481 Gefallenen, nämlich 12,3 v. H. der Gesamt­zahl der Thcologiestudierenüen im Wintersemester 191314, wäh­rend der Durchschnitt bei allen Studierenden nur 6,1 v. H. be­trägt. 3m begonnenen vierten Krregssemester waren aus den deutschen Universitäten 49251 männliche und 4795 weibliche Stu­dierende etngeschricben; von den ersteren sind nicht weniger als 38160 für den Kriegsdienst beurlaubt (in Tübingen 1680 von 2012, in Freiburg 1878 von 2249, m Heidelberg 1547 von 2139). Bon den 4795 Frauen sind nur 167 zum Krankendienst beurlaubt.

Württemberg.

(-) Stuttgart, 12. Juni. (Württembergische Kriegsausstellung.) Bereits vor den Festtagen wurden 53 000 Tageskarten verkauft, ein Beweis für das große Interesse, das aus allen Kreisen ldisr Be­völkerung der Kriegsausstellung entgegengebracht wird. Am Pfingstsonntag konnte auch die Marineausstellung eröffnet werden, die zweifellos eine weitere Bereicherung und einen neuen Anziehungspunkt für die so vielseitige Ausstellung bilden wird.

(--) Eänn-tatt, 10. Juni (Leichenländnng.) Gestern nachmftlag wurde bei der Wilhelma der Leich- nam eines 71 Jahre alten Mannes aus dem Neckar geländet. Es liegt Selbstmord vor.

(-) Zuffenhausen, 12 Juni. (Spende.) Samuel Rotschild und Artur Levi (Inhaber der hiesigen Leder­fabrik Sihler u. Cie.) haben 20 000 Mk. dem Stadtschult- heiß Gutenknnst zur Verwendung an bedürftige Krie­gerfrauen zur Verfügung gestellt.

(-) B.'etiützeim,'. J. ni. (L e b e ns r e t t n n g ) Ter 12 Jahre alte Schüler Kodwei? fiel gestern vor­mittag in die Mctter und war dem Ertrin en nah', als der auf Urlaub hier weilende Ulan Kar! K lier in das Wasser sprang und den Knaben ini letzten Augenblick noch heraus iahen konnte.

(-) Weilderstadt, 10. Juni. (Erstickt.) Tiefer Tage wurde eine Frau tot im Bell aiftg sunen. Tie Sektion der Leiche ergab, daß der Tod durch Ersticken eingetreten -ist. Untersuchung ist eingeteitet.

(- )SvNve!fi'.rges;, SA. Urach, 10. Jum (Natur­erscheinung?) Eine höchst ausfallende. Ersch rnung konnte gestern Fni.aa abend Vr 10 Uhr am Eidlichen Himmel beobachtet werden. Man sah ein großes rot s Kreuz, dessen Längsbalken einen schwachen B - gen d r- stellte, der nach Osten geöf.net war. Er z i tPneb n seiner überwiegend roten Farbe schwach die Fareen des Negenbogens. Tie ganze Erscheinung war eova eine halbe Minute sichtbar.

(-) Ulm, 10. Juni (Im goldenen Kranz.) Reallehrer a. T. Ktirl Eichler feierte dieser Tage, mit seiner Ehefrau Margitte geb. Spahn das Fest der g ll denen Hochzeit. ' Ter Jubilar ist 81, die Jubilarin 72 Jalne alt.

r. Stuttgart, 9. Juni. (Die Zucker frage.) Tie bürgerlichen Kollegen haben beschlossen, her der btaatsregrernng vorstellig zu werden, daß eine öc^sere Versorgung mit Zucker erfolge und soweit ein Ersatz­mittel nötig sein sollte, das Saccharin sreigegeben werde.

(-) Stuttgart, 9. Jum. (Begnadigung.) Die über den 18jährigen Raubmörder Leonhard Gsandner verhängte Todesstrafe ist vom König in lebenslängliche Zuchthausstrafe ümgewandelt worden.

(-) Winnenden, 9. Juni. (Auf dem Felde der Ehre gefallen.) Der Besitzer des hiesigen Volks- und Anzeigeblatts", Otto Huß, Offiziersstell­vertreter in der 8. Kompagnie Inf-Reg. 121, ist nach eivgetroffener Nachricht am 2. Juni gefallen und in Feindesland bestattet worden. Der gefallene Held, In­haber des Eisernen Kreuzes, ist zu Anfang des Kriegs mit seinem Regiment ins Feld gerückt und hat in vie­len Schlachten und Gefechten tapfer und mit Auszeich­nung mitgekämpft. Im Dezember 1914 wurde er in Rußland schwer verwundet. Kaum geiresen, zog er wieder ins Feld. Er hat nur ein Alter von 30 Jahren erreicht.

Gmünd, 9. Juni. (Jubiläum.) Ober'eh- rer Alexander Ruf feierte gestern das Fest seiner 50- jährigeu Wirksamkeit in Waldstetten. l

Handel und Verkehr.

(>) Stu.tzact, 10. Zum. (Vom Markt) Nach den Mit­teilungen der Zentralvecmiltalngs,teile für Odstvenvertung in Stuttgart war die Zu.uhr tu Löst uud Gemüse ganz bedeutend, wurde aber trotz des äutzersi schlechten Wetters rasch geräumt. Der anhaltende biegen hat den Crdbcerkulturen bereits erheb­lich geschadet. Are umiausenden Gerüchte überHöchstpreise" und das Ausbleiben >eder sicheren Nachricht über die Freigabe des zum Einmachen benötigten Zucke,s wirken im höchsten Grad störend auf den geregelten Absatz. Von gewissen Seiten scheint die Lage ausgenützt zu werde», üre Preise an den Crzeugungs- vrten schwanken in ganz ungerechtfertigter Weise.

lokales.

Schaffung fahrbarer Kriegs-üchereien Vor

«Niger Zeit hatte das Rote Kreuz sich in einem Aus- ckst an die Städte und leistungsfähige Korporationen gewandt, an der Schaffung fahrbarm: Kriegsbüchereien umzuBelfen. Bis jetzt sind am 'den Aufruf hm m Baden sieben Wagen gestiftet worden unk, zwar von

Großherzogspaar und der Großh.rzogin Luise, va ' aer Stadt Karlsruhe, von der Handelskammer in Mann­heim, vom Bad. Landesveiein vom Roten Kreuz, vom Kreisansschuß Heidelberg, vom Kreisausschutz und Stadt­rat Freiburg und vom Kreisausschuß Karlsruhe und Baden.

Die Fürsorge für die deutschen Gefange­nen iir Feindesland beschäftigt das Rote Kreuz in er­höhtem Maße. Soweit bis jetzt festgestellt werden konnte, hat die Laudessammlung mit dem Verkauf des Schrift- cheusVermißt Kriegsgefangen" ein recht günstiges : Ergebnis gezeitigt. Genaue Zahlen stehen noch nicht ff'st. mau muß aber schon heute sagen, das; auch die an.) dieser Sammlung gewonnenen Mittel nicht ausreichen werden, um es dem Roten Kreuz zu ermöglichen, all den gestellten Anforderungen nachzukommen. Es ist des­halb die Abhaltung einer Lotterie zugunsten der Gefange­nenfürsorge in die Wege geleitet, zu welcher das Mini­sterium des Innern die Genehmigung bereits erteilt hat. Ferner wird einer Anregung aus Berlin folgend vom 1. bis 9. Juli durch das ganze deutsche Reich und so­mit auch durch Baden eine Sammlung veranstaltet, die den NamenVolksspende für die Deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen im Auslande" tragen soll. Die Erträg­nisse ans dieser Sammlung sollen in allererster Linie unseren Gefangenen in Marokko, Afrika, in Sibirien und in Japan zugute kommen.

Dhnlyfia. Ter weite Faltenrock mit den Stöck- lesschnhen will immer noch nicht verschwinden, trotzdem eine Reihe deutscher Frauen in allen deutschen Ländern entschieden gegen diese verkappte Pariser Mode vorgs- gangen sind. Man sollte es ja nicht für mögllch halten, daß angesichts der Kriegslage aus eine solch unver­antwortliche Verschwendung von Kleidcrstof eu und Leder nicht freiwillig und allseitig verzichtet wird.Wir ha­ben eben keine deutsche Mode", entschuldigt man sich. Das Ergänzungshest zur Kriegsausgabe Thal sia-Mode (1.3 Folge, Paul Garms, Leipzig 13) bringt eine Fülle bester Modelle für eine deutsche Mode, die eine Ent­lehnung von Parisers Mustern sicherlich entbehrlich ma chen. ._, . . .

Die würLLembc gische Verlustliste Nr. 400 betrifft das Ers.-Jnf.-Regt. Nr. 52, die Lanvw.-Jns.- Regimenter Nr. 120, 122, 123 und 125, die Jnf.-Regi- menter Nr. 127 und 180, Ulanen Regt. Nr. 19, Landw - Feldartill.-Regt. Nr. 2, F-eldartill-Regt. Nr. 49, die 2i und 4. Feld-Pionier-Komp., die Minenwerser-K'omp. Nr. 26 und 27 und Sanitäts-Komp. Nr. 2. Ferner werden Verluste durch Krankheiten und Berichtigungen früherer Verlustlisien milgeteilt.

Berffcherttugsanstalt. Von der Versicherungs­anstalt Württemberg sind seit Kriegsbeginn bis 31. Mai d. I. an Renten und Gaben für Kriegsteilnehmer oder deren Angehörige 1119 270 Mk. ausbezahkt worden und zwar an Witwen und Waisen gefallener oder seit einem Jahr vermißter Krieger in 9700 Fällen 416 462 Mk., an invalide Kriegsteilnehmer in 3097 Fällen 604177 Mk., an Ehrengaben an solche Hinterbliebene, denen ein gesetzlicher Anspruch nicht zustand, in 1707 Fällen 98 630 Mark.

Rohfett. Ter Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette hat nun durch seineRoh­fett-Abteilung" in etwa 11090 Gemeinden Deutschlands von dem ihm übertragenen Rechte in vollem Umfang Gebrauch gemacht, die bei den Schlachtungen, anfallenden Rohsette von Rindern und Schasen für sich in Anspruch zu nehmen. Tie Rohfette werden den dem K.igsemsschuß angegliederten Feintalgschmelzen angcliesert. Hier wer­den die Rohsette zu Feintalg verarbeitet. Tie eine Hälfte des gewonnenen Feiutatges geht in die Gemeinden zu­rück, aus denen der Feintalg angcliesert worden ist. Nur dort, wo die Gemeindeverwaltungen davon keinen Ge­brauch machen, wird der Feintalg den Metzgereien zu- rückgegebcn, die die Rohfette angel-esert haben. Von den Äietzgern dürfen nicht mehr als l25 Gramm auk einmal an einen Verbraucher abgegeben werden-

Feintalg. Als Höchstpreis für den Verkauf von Feintakg an' den Verbraucher ist zunächst der für den Verkauf der übrigen 100°/oigen Speisefette festge­setzte Höchstpreis von 2,32 Mk. für ein Pfund beibe­halten worden. Es ist aber anzunehmen, daß dieser Preis sich demnächst ermäßigen lassen wird. Tie andere Halste des Feintalges wird durch den Kriegsansschuß den Mar- aarinefabriken zugesührt. Tie Margarine wird vom 5. Juni ab durch den Kriegsansschuß nach den Weisungen des Buttervertcilungsbeirats aus die Bundesstaaten, be­ziehungsweise die Gemeindeverbäude verteilt, denen die Unterverleilnng auf die Gemeinden ihrer Bezirke ob liegt.

ep. Basler Misfionsfest. Mit Rücksicht ans die andauernde Kriegszeit wird auch in diesem Jahr das Missionsfest in Basel nur in ganz engem Rahmen ge feiert werden und sich ans zwei Missionsversammlungen am Mittwoch, 28. Juni beschränken. Bei der Jahres­feier der Missionskinderhäuser und der Frauenmffffon vormittags in der Martinskirche wird Pfarrer Mohr über die beiden Kinderhäuser, Inspektor Frohmneyer über die Frauenmission berichten. Im Mittelpunkt der Jah­resfeier der Missionsgesellschaft nachmittags in der Lnon- Harbsllrrche wird die Berichterstattung von Missionsdi­rektor Tipper, Missionsinspektor Frohnmeyer m?o Mis­sionsinspektor Oettli stehen.

Vor 45 Jahren. Am 14. Juni 1871 kam die württembergische Felddivision bei Saales wieder über die deutsche Grenze und zog der Heimat zu.

Bienenzucht. An dem Bienenznchtlehrkur? in Hohenheim, vom 29. Mai bis 3. Juni, haben sich 17. Frauen und Mädchen beteiligt.

Billige Eier. Tas Bezi ksamt Lind u r. B. hat den Preis von Eiern vom Geslüge Haller ans 12, vom Großhändler aus 13 und vom Klei h indlee ans

Pfg- für das Stück festgesetzt. ^ . , 1 (

Die tvürktembe.gische Berlnstlistc Nr. 401

betrifft Landst.-Jnf. Regt. Nr. 13, Grem-Regt. Nr. 119, Füs.-Regt. Nr. 122 ,J»s. R gt. Nr 127. die Res-Jnf.- Regrmenter Nr. 120, 246 und 248, die Landw. Inf.- Regimenter Nr. 122, 124 und 125, Lauest. In) *Lat- Ehrngen, Rei. Kav. Abt. Nr. 54. F.leart-Regt. Nr. 29 die Res.-Fcldart.-Regimcnter Nr. 26 und 54, die 2 Res.-Pioniec KomV-, die 6. Landw.-Pronier-Äisrnp., die

Minenwerfer-Komp. Nr. 307 und die Landw.-Proviam- Kolonne Nr. 1.

Flcischversorgung. Hohenzollern ist nach amtlicher Bekanntgabe hinsichtlich der Fleischversorgung mit dem Königreich Württemberg zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet verbunden worden.

Tee-Ersatz. Alle »löblichen und unmöglichen Ratschläge kann man gegenwärtig hören und lesen, wie man sich einen billigen Ersatz für den chinesischen Tee verschaffen könne. Die Folge ist, daß keine Himbeer- und Brombeerstaude, kein Erdbeerstöcklein mehr sicher ist vor dein eifrigen Suchen nach jungen Trieben, Blü­ten nsw. Neuerdings wird sogar junges Rebenlaub emp­fohlen. Das ist doch zu toll. Bedenkt man denn gar nicht, daß damit ein Schaden angerichtet wird, der den Gewinn von einenr bißchen Tee um das Vielfache über­steigt! Es ist so einfach, von einer Redaktionsstnbe in Berlin aus Artikel zu fabrizieren, die sich nett lesen und -en Anschein wunder welcher Gelehrsamkeit und Volk-° fürsorge erwecken. Wenn man aber die Sache in der Praxis besieht, so stellt sie sich ganz anders dar. Bei einiger lleberlcgnng mußte sich das jeder selbst sagen.

Die württembergische Verlustliste Nr. 402

betrisst die Gren.-Regimenter Nr. 119 und 123, die Jns.-Regimcn:ec Nr. 121, 124. 126 und 180, die Landw- Jns.-Nftogimenter Nr. 122, 124, 125 und 126, das 2. Landst.-Jnf.-Ball. Ludwigsbmg, das Feldart.-Regt. Nr. 29, die 1. Landw.-Pionier Komp, und die Mrnen- werfer-Komp. Nr. 226. Ferner werden mllgeteilt:Wer­tere Verluste", Verzeichnis Nr. 4 der in Kr egsgefangen-- schaft befindlichen und jetzt in der Schwe.z untergebrach­ten Heeresangehörigen, Verzeichnis Nr. 4 ernes ans Rußland zurückgekehrten, Verzeichnis Nr. 5 der aus Eng­land zurückgekehrten, Verzeichnis Nr. 6 der aus Frank­reich zurückgekehrten Austauschverwundeten, sowie Be­richtigungen früherer Verlustlisten. '

Aus die vierte Kriegsanleihe srnd insgesamt 10 767 598000 Mark gezeichnet worden.

Die württembergischen Lehrer rm Kriege. Nach der neuesten Stall slik sind von württembergifchen evangelischen Bölkss-chulleh ern fürs Vcllerlaub gestorben 374, von tatst lifthen Lehrern 195'. Das Eiserne Kreuz erhielten 583, andere Auszeichnungen (meist die Srll- berne Verdienstmedaille für Tapferkeit und Treue!'367 Lehrer.

Deutsche Jungen. Au) 2. Jum waren in Wilhelmshaven die Fähnrichsprnfnngen ange'etzt. Die­jenigen Fähnriche, die an der Seeschlacht am Skagerrak beteiligt waren, gingen nach ilner Rück.ehr vom Schiff weg ins Examen und sie haben durchweg gut bestanden.

Verkehr mit Gemüse und Obst. Der Landes- versorgungsstclle in Stuttgart (Landesgemerbemuseum) ist eine neuerrichtete Landesvermit k ingsstelle für Ge­müse und Obst angegliedert worden, die im Einver­nehmen mit der Reich: stelle diese im Verkehr mit Ge­müse und Obst zu unterstützen und insbesondere für den nötigen Ausgleich der Vorräte innerhalb Württembergs zu sorgen hat. Zuständige Behörden sind die Ober­ämter und das Stadtschul'heißenamt in Slut.girt: Groß- lMiidcl, also Wi-de.verkam an Händler, ist nur mit amt­licher Erlaubnis gestattet und es werden nur solche Per­sonen z»belassen, die vor dem 1. August 1914 Groß­handel mit Obst uullo Gemüse bet'el eu und vor dieser Zeit eine gewerbliche Niederlassung in Württemberg besessen haben. Ter Auffaus von Gemüse und Obst me gewerbliche Verarbeitung, z. B. in Konservesabri- ken, darf auch für bereits abgeschlossene Verträge nur durch die für jeden Bezirk amtlich beauftragten Ver­mittler erfolgen,die Persönlich uud g'schäjtlich einwands­frei sein müssen. Tie Gebühr des Käufers an den Ver­mittler wird genau festgesetzt. Die amtlichen Richt- . Preise sollen nicht überschritten werden. Von Wichtig­keit ist besonders die Bestimmung, daß die Landesve'r- sorguiigsstelle für die Mengen, die von den '-»gelas­senen Großhändlern und den gem rblichen Bearbeitern ausgekauft werden dürfen, für ihre Ankaufs- und Ab­satzgebiete b.st minte Schr irken fe se en und ü ee die von ihnen beim Ein- und Verkaus einzuhaltenden Preste bindende Bestimmungen treffen kann. Wer dem zuwider­handelt, dessen Belliev wird geschlossen, außerdem ver­fällt er der gesetzliche» Strafe. An solche Personen- die dergestalt vom Einlaus ausgeschlossen sind, dürfen die Erzeuger nichts mehr abgeben und frühere Verträge sind nichtig. Zuwiderhandlungen werden mit Gefäng­nis bis zu 6 Monaten oder mit Gel strafe bi? zu 1500 Mark geahndet. Als Großhändler und Verarbeiter kön­nen auch Genieindeverbäude, einzelne Gemeinden und .aemeinnützige Unternehmungen in Betracht kommen.

Einschränkung des Verbrauchs von Be- kleidungsstvffen. Tic Reich,belleidungsste'.ls ist am 10. d. M. ins Leben getreten. Vorsitzender ist der frühere Oberbürgermeister Tr. Beutler. Es ist eme Uebergaugszeir bis zum 1. August d. I. vorgesehen. Jeder Kleinhändler hat nun unverzüglich eine Be- standauftiahme seiner Vorräte (Inventur) an Web-, Wirk- und Stri.livaren vorzunehmen und von den dabei fest- gestellten Vorräten können in der Uebergangszeit höch­stens 20 v. H. in den Verkehr kommen, wahr nd der Be­standsaufnahme dürfen aber retnerlei Waren dieser Art verkauft werden. Vom 1. August an sind die Waren im Kleinhandel nur noch gegen Bezugsschein (ähnlich den Brotkarten) an die Verbraucher abzugeben. Fabrikan­ten und Großhändler dürfen nur an solche Abnehmer liefern, mit denen sie bereits vor dem 1. Mar 1916 tu dauernder Geich s sve b nd ng gestand u haben. Von der Perbrauchseinschräukuug sind eine Reihe von Wa­ren ausgenommen, wie Se>deastossc, Batiste, Schirme, Schleier nsw., die unter 34 Nummern in einer sogenann­ten Freiliste Verbs entlieht sind.

C'ied'persvr-'.nng. Ti' S:adtvenv l ung in Ulm hat die uachechmenseueUe Ein lchii.ng getr.s en, daß im Stadtgebiet 20 Eietverkaussstellen errnchiet werden, wo aus Grund der F ei ch arlen 2 Eier wöchen.U h aus den Kops zum Preis von 17 Psg. für das Stück abgegeben werden.