Die schlauen Engländer. i

G.K.G. Athen, 9. Jn>, Die englisch- Flotte soN aus dem ägäischen Meer und Saloniki zurückge­zogen werden, da das Meer von Minen und Tauch­booten wimmelt. Tie Ueberwachung von Saloniki soll der französischen Flotte übertragen werden. (Man sieht, England hat seine Leute gesunden.)

Die Lage im Osten.

' WTB. Wien, 9. Juni. Amtlich wrrd verlautbart vom 9. Juni 1916:

Russischer Kriegsschauplatz: Die Kämpfe im Nordosten waren gestern weniger lebhaft. Ber Kolkst nördlich von Nowo-Alexinien, nordwestlich von Tarno- pol und am Tujestr wurden russische Angriffe unter schweren feindlichen Verlusten abgeschlagen. Ml der best- arabischen Grenze herrschte Ruhe.

London, 9. Juni. Die Times meldet aus Peters­burg, man gebe in dortigen amtlichen Kreisen offen zu, daß die Russen ihre letzten Erfolge mit schweren Verlusten erkaufen mußten.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 9. Juni. Amtlich wird v'r'autbart vom 9. Juni 1916:

Italienischer Kriegsschauplatz: Aus der Hochfläche von Asiago eroberten unsere Truppen den Monte Siscmol und nördlich des Münte Meletta den von Alpiui stark besetzten Monte Caste.gomberto. Unsere schweren Mörser haben das Feuer gegen den Monte Lisser, das westliche Panzerwerk des befestigten Rau­mes von Primolano, eröffnet. Tie Zahl der ge­fangenen Italiener hat sich um 26 Offiziere und 550 Mann, unsere Beute um 5 Maschinengewehre erhöht. Unsere Marineflieger belegten die Bahnanlagen von Portogruaro, Latisana, Palazznolo, den Jnnenhafen von Grado und eine feindliche Seeflugzeugstation ausgreb g mit Bomben. Unsere Landflieger warfen aus dre Bahn­höfe von Schio und Piovene Bomben.

Neues vom Tage.

Die Abstimmung über die Kriegsanleihe.

Berlin, 9. Juni. Nicht nur die soz. Arbeitsgemein­schaft sind gegen die 5. Kriegsanleihe gewesen, son­dern es haben auch 22 Mitglieder der soz. Fraktion vor der Abstimmung den Saal verlassen.

GKG. Wien, 9. Z ni. Generaloberst v. Hötzen- dorff antwortete einem O.. Träger, der die Ansicht des Generals über die Friedensaussichten hören wollte:Das ist eine Sache, die ich meinerseits geneigt bin, unsere Feinde bestimmen zu lassen. Haben die Lust und Ge­schmack, den Krieg weiter zu führen, dann nach Be­lieben. Sie haben ja selbst gesehen, wie die Lage auf allen unseren Fronten ist. Sie haben gesehen, daß wir weder verhungern, noch Mangel an Krregsmaterial ha­ben, wir fürchten auch nicht, daß unsere Feinde uns aushnugern könnten. Zwei Jahre haben wir ausgehal­ten, und diese Jahre waren die schlimmsten. Jetzt kön­nen wir mit Zuversicht und Ruhe solange ausharren, wie es unseren Feinden beliebt."

G.K.G. Budapest, 9. Juni. Es verlautet, Gral Julius Andrassy sei im Schützengraben gefallen. (An- drassy war ein Sohn des Ministers Andrassy, der mit Bismarck das Bündnis abschloß.)

G. K. G. Wien, 9. Juni. Ter amerikanische Bot ichaster Penfield teilte mrt, daß fünf weitere Sanitäts­sachverständige aus Amerika nach Petersburg entsandt seien, um die Lage der österreichischen und deutschen Gefangenen zu untersuchen.

Paris, 9. Juni. Kammer und Senat haben den Gesetzentwurf über die Kriegsgewinnsteuer und den Ent­wurf über die Einführung der Sommerzeit angenommen. Danach wird die Zeit in der Nacht vom 14. zum 15. Juni um eine Stunde vorgerückt werden. c

Paris, 9. Juni. Der Prozeß gegen den Mörder Jaures' wird wiederum hinausgeschoben, da die Ver­handlung den öffentlichen Frieden gefährden könne.

Bern, 9. Juni. Die Schweiz beabsichtigt die Auf­nahme einer neuen Mobilisationsanleihe im Betrag von 100 Millionen zu 4i/s Prozent.

G.K.G. Rom, 9. Juni. Tie militärischen Tuch­fabriken in Schio (östlich von dem von den Oester- reicher« erstürmten Cengio alto und Pasubio) sind g?- rittlrnt worden.

In der Kammer sagte Salandra, es sei kein Grund mr Aufregung über die Lage in Tirol vorhanden. In Tripolitamen (Nordafrika) haben sich die Verhältnisse gebessert.

^ Der Bierverband gegen Griechenland.

Athen, 9. Juni. Alle griechischen Dampfer, die auf dem Weg nach einem griechischen Hafen angetroffer werden, werden nasch Malta oder nach französischen Mittelmeerhäfen geschickt. Wie verlautet, will England dadurch die Demobilisierung des griechischen Heeres er- pvtngen.

Tie britischen Kriegsschiffe, die bei Phalerou kreuz teu, verwehrten den griechischen Schiffen, in den P rau und in die Häfen von Siros Milos eruzusahren, oder sie zu verlassen. Man glaubt infolgedessen, daß die Blockade schon in Kraft ist. Nach der Besetzung des Forts Rüpel teilten die Gesandten des Vierverba d der griechischen Regierung mit, daß die Folgen eci^ fein würden, wenn den bulgarisch de Ochen Truppen ge­stattet würde, Weiler ans griechischem Geb ete vorzn

du i

Li '

Mir

20 griechischen Schissen in englischen Häfen ist die niug von Bunkerkohlen verweigert worden. Sr .rn die Docks räumen, um' andere schiffe Pta

Achen, 9. Juni. Der Ministerrat beschkost gesten' ein Dekret zu veröffentlichen, durch das die t ^ älteste., Jahrgänge, die unter den Fahnen stehen, entlaßen wer­den.

Der charakterlose Botha G.K.G. Kapstadt, 9. Juni, Reg'ernngsrat schlug Minister Botha vor, an den König von E gland eine Beileidskundgebung wegen des Todes Kitchc r?, der der Meister des Weltkrieges gewesen ser, zu r.cr- ten. (Botha hat die 30000 Opfer Kitcheners in den Konzentrazionslagern offenbar schon ganz vergessen.) Botha wird sich aus den deutsch-ostasrikanischen Kriegs­schauplatz begeben. -

- ' ...chPsAMch

Vermischtes. ^

Was rr Jammerbrief anrichtete.

Der Pionterfeldwebei P. war beim ganzen Regiment be­liebt. Das war durchaus verdient, denn gab es einen schmierigen Auftrag auszuführen, dann war P. es. der ihn mit uner­schrockener Kühnheit, mit k»e. .. und aliezeit gutem

Humor ausführte.. Eines Tages war es anders. P. schien verstört, sein sprudelnder Humor war verstummt. Dieser Zu­stand des P. war derart ungewohnt, blitz er sofort seinem Haupt­mann auffiel. Da kam ein heikler Auftrag: er erforderte den umsichtigsten, gewandtesten Mann, den die Kompagnie hatte. P. iwar sofort'd i der Ardei. Ader der Hauptmann hatte recht gesehen, diesmal war es nicht der King berechnende gewandte Pionier, fondern seine Gedanken waren ganz wo anders. Der Hauptmann bemerkte es, hielt P. für krank und wollte ihn rMöjen lassen, als ein unterdrückiec Schrei von der Brücke zu hören war und gleich darauf ein dumpfer Fall erfolgte. Feld­webel P. war abgestürzt. Man halte den Leichnam des Ver­unglückten bald geborgen, die Sachen wurden ihm adgenommen und dem Hauptmann übergeben. Diesem fiel dabei ein Brief der fungen Frau auf, mit der sich P. bei Knegsbegmn hatte kriegstraucn taffen Er bemerkte, daß Tränen stincs oravcn Feldwebels den Bncs benetzt hatten. Er las ihn, fein Gesicht rötete sich vor Zorn: em niederträchtiger Fammcrdrtes valicr Klagen und schiechter Laune, wie ihn cdcn nur jemand schrei­ben kann, der m s-h'-ech e. S >mmung, der vc a gert war. Die­ser .'rief war alfo des Rätsels ungl Deshalb war der gute, stets heitere P. traurig, weil er hier . r , s als Klagen feiner Frau über Geldverlegenheit und kleinliche Mitzhelltgkciten des täglichen Lebens gelesen halte. Man wollte gerade der Frau den Heldentod ihres Mannes mi.teiien, da kam ein zweiter Brief. Der Hau/u, :m las auch ihn. Wie vor den Kopf geschlagen stand er da. Fetzt schrieb die wl.esmachertn in ju­belnden Tönen, bas für verloren gchrilci.e Geld war doch noch eingegangen, der N. hatte scgar mehr bezahlt,denke Dir, liebes, gutes Männchen, ich habe mir sogar noch einen schönen, neuen Hut Kausen können. Entschuldige den häßlichen Brief von gestern, aber ich war so in schlechter Stimmung, heute ist alles wieder gut, heule bin ich selbst wieder fröhlich." Bitter lachte der He.upimnnn aus: . . heute ist alles wieder gut,

heute bin ich selbst wieder fröhlich . . . Aber die gestrige schlechte Stimmung, die hat dir deinen Mann, mir aber meinen besten Kameraden und Freund gekostet!"

Bom Dragoner zum Obersten. Ter russische Dragoner La- dowskl ist vom Unteroffizier zum Range eines Obersten beför­dert worden. Die Be,ü.dcrung wird ln Zusammenhang mit einer Rettungshandlung vel der Ge,äh. bang des Lebens des Zaren und des Thornfvigers gebracht.

Italienisch« Sch »de. Fn Florenz wurde kürzlich ein Denk­mal des Triesttner Deserteurs Oberbank enthüllt, der am 17. August 1882 den Kaiser von Oesterreich hatte ermorden wollen. Der hochverräterische irredentisttsche Plan wurde jedoch ent­deckt uno Oberdank hingerichtet.

15 Mb Mark Geldstrafe. In Berlin wurde der Aitciseu- händler Löb Pinczowski wegen verschleierter Ueberschrcttung der Höchstpreise m 60 Fällen zu 15 0U0 Mk. Geldstrafe verurteilt.

ff

Kriegschronik 1915

Ib. Juni: Die Kämpfe nördlich Ar as und bei Hebuterne dauern an: in der Champagne maästen wir einen Ge­ländegewinn.

Sü,w- » - S/aw'-e m/cylen wv Fcr's' i e mach­ten in zw.t Lagen 2250 Mann Ersmigene.

In der Ge,,c.w Mikvlasow-Rohatyu gehen die 7 - sen zum Angriff vor.

Bon unseren U-Booten wurden 8 englisch« Fisch«rfal zeuge versenkt-

Am 2s n/o wurden i attsnische Angriffe abgewi.sen- Kleinere Gefechte an der Tiroler und Kärntner Grenze Bulga rin erklärt, seine Neutralität aufrecht crha teu zv wollen.

Die englische» Torpedoboote 10 und 12 wurden durch ein deutsches Unterseeboot in der Nordsee versenkt.

Das italisii s e Un e /erb ot ..MGusr' wurde von einem öste.r i if> cs Uu e je b ot v s«n t.

2m Schwarzen Meer wurde ein russischer Torpedo-

doolszerstorer von dem tink s cn K euz:r Mioilli versenkt

11. Juni: Die Kämpfe an der Lorettohche bet Hebu­terne, Beaumont und in der tzh mpagne dauern an.

An der Dubsssa wurden insische Angriffe abgewi.sen.

2:a t Kis . Angriffe wurden an allen Fronten abge­

schlagen.

Die Antwortnote des Präsidenten Wilson in der Lu-

sitaniasrage wurde in Berlin überreicht.

Die Besserung tm Zustande des Kdnigs von Grie­

chenland sch ei et s t

Baden.

(-) Mannheim, 9. Juni. Zu den von der Stadt Ludwigshafen eingerichteten Massenspeisnngen hat ein Bürger den Betrag von 100 000 Mark gestiftet. Die Speisungen erfolgen in der Art, daß in mehreren Stadt­teilen Volksküchen errichtet werden, in denen ein Ein­heitsessen zu 25 Pfg. abgegeben wird.

(-) Mannheim, 9. Juni. Wegen eines frechen Dieb­stahls standen der 57jährige Taglöhner Franz Kübert und der 48jährige Kaspar Stuck, beide schon mit Zucht­haus vorbestraft, vor der Strafkammer. Sie hatten von einem in Rheinau stehenden Eisenbahnwagen die Plomben abgerissen und zwei Säcke mit Spelz gestoh­len und weiterverkauft. Jeder der Diebe erhielt 14/? Jahre Zuchthaus. Der Muser des Spelzes wurde mit 8 Tagen Gefängnis bestraft.

(-) Mannheim, 9. Juni. (Rettung.) Beim Spielen am Ufer, des Neckars wurde gestern ein drei Jahre alter Knabe von hier von einem 7jälfrigen Schüler ans Feudenheim in den Neckar gestoßen. Dem 8jHriaen Schüler Ernst Lehmann gelang es, den nn Wasier treibenden Knaben ans Ufer zu ziehen. Unterhalb der neuen Rhcinbrncke stürzte der 5jährige Sohn eines Maschinenformers in den Neckar. Ter 18 Jahre alte Schreiner Karl Kraft rettete das Kind.

(-) Heidelberg, 9. Juni. (Verurteilung.) We­gen Vergehen gegen die Höchstprcisgesetze wurde der Ptetzgcrmeister Johann Hardond vom Schöffengericht zu 300 Mk. Geldstrafe verurteilt. Er hatte das Pfund Fett in der Weise verkauft, daß er 100 Gr. Knochen beilegte. Wenn keine Knochen da waren, gab er nur 400 Gram«,

Fett ab und forderte die Käufer auf, das fehlende Ge­wicht an Knochen später zu holen.

(--) EPPingen, 9. Juni. (Verhaftung.) In Heilbronn wurde die beruflose Marie Henninger wegen Kindsmord verhaftet. Das Mädchen hatte vor unge­fähr 2 Jahren im Zug auf der Strecke EPPingenKarls­ruhe ein Kind geboren und es aus ?"m Zug herausge­worfen.

(-) Mm bei Oberkirch, 9. Juni. Der 38jährige gei­stesgestörte Maurer Franz Kirn von hier machte seinem Leben durch einen Schuß in den Kopf ein Ende. Kirn zog sich im Militärdienst eine Kopfwunde zu, die ihni gei­stige Umnachtung brachte.

(-) Lörrach, 9. Juni. Im badischen Güterbahnhof Besel wurden einem Eisenbahnarbeiter beide Beine abge­fahren, Der Verunalückte schwebt in Lebensgefahr.

(-) Gremmetsbach bei Triberg, 7. Juni. Beim Holzhanen wurde der 15jährige Lanßwirtssohn Karl Dold von dem Ast eines fallenden Baumes derart auf den Unterleib geschlagen, daß, der Tod des jungen Mannes herbeigeführt wurde.

(-) Villingen, 7. Juni. Beim Kaserneneubau ist der 54jährige Taglöhner Johann Scherer von Kirchdorß Vater von 5 Kindern, derart verunglückt, daß er seinen Verletzungen erlag.

(-) Schopfherm, 7. Juni. Ter Vergleich in dem! Testamentsprozeß Bartlin Lanner von hier stützt sich auf das Testament vom 10. November 1912. Tanner hin­terließ bekanntlich ein Reinvermögen von 1100 00 Frcs. und hatte innerhalb 17 Tagen drei Testamente gemacht. Wegen dieser Testamente kam es dann zu einem groß- len Prozeß, der noch nicht abgeschlossen war. Durch den Vergleich ist jetzt eine neue Verhandlung hinfällig geworden. Tie Verwandten des Verstorbenen erhoben nun ebenso wie 18 Basler gemeinnützige Anstalten grö­ßere Summen.

Schopfheim, 7. Juni. Ter 42jährige Biersüh- rer Fr. Weiß stürzte vorn Wagen und erlitt anscheinend nur leichte Verletzungen. Einige Zeit nach dem Uns ll trat aber Starrkrampf ein, der den Tod des Mannes! herbeijü rte. . , ,

Württemberg.

..(-) Stuttgart, 9. Juni. (Stuttgart" im Kampf.) Ter Kommandant von S. M. SchiffStutt­gart", Fregattenkapitän Hagedorn, hat dem Ober­bürgermeister davon Kenntnis gegeben, daß das Paten- schifj der Stadt insbesondere an den Nachtgefechten vor dem Skagerrak wichtigen und erfolgreichen Anteil ge- mmen habe. Es sei der Artillerie des Schiffes ge­lungen, einen überlegenen Gegner schwer in Brand zu schießen, während dem Schiff selbst Verluste erspart ge­blieben sind. Die Haltung der Besatzung war in allen Gefechtslagen von Begeisterung getragen. Oberbürger­meister Lantenschlager antwortete im Namen der Bür­gerschaft Stuttgarts, daß alle Herzen erfüllt seien von Dank und Stolz sowie von dem innigsten Wunsche für glückliche Fahrt, wenn zu neuem Schlage ausgeholt werde.

(-) Stuttgart, 9. Juni. (Massenspei sung.) Ter Kriegsausschuß für Konsnmenteninteressen hat in einer Eingabe an die Stadtverwol uiig gebeten, zweck­mäßige Einrichtungen zur Masseiispeisung zu treffen/ da die bestehenden Volks- und Kinderküchen dem Be­dürfnis nicht genügen.

(-) Hellbraun, 9! Juni (Zur Nachahmung.,) In Anbetracht der vermehrten städtischen Bekannt­machungen erhalten die hiesigen vier Amtsblätter i« 600 Mark mehr zugewiesen.

(-) Heilbrouu, 9. Juni. (Vom Rathaus.) Der Gemeinderat hat beschlossen, aus dem städtischen Gut Neckarau einen weiteren Schweinestall für hundert Stück Schweine zu erstellen, sodaß die Stadtverwaltung Heil­bronn nunmehr gegen 300 Schweine zu mästen in der Lage ist. Tie Zahl der Hunde ist im Jahre 1915 ans 1218 zurückgeganaen mit einem Steuerbetraa von 23195 Mk.

(-) Bietigheim, 9. Juni. (Junger Messer­held.) Am Dienstag gerieten zwei Knaben im Alter von 11 und 12 Jahren miteinander in Streit, in dessen Verlauf der ältere einen tödlichen Stich in den Un­terleib erhielt.

(-) Kupferzell, 9. Juni. (Inbiläu m.) Am Mitt­woch konnte Pfarrer Banmann die Feier seiner 25jähngen segensreichen Amtstätigkeit in der Gemeinde begehen.

(-) Nürtingen, 9. Juni. (Tödlicher Sturz.) Ter neunjährige Sohn eines Bierbrauers ist in der Scheuer eines Nachbarn von dem Barn herunlergestürzt und seiner Verletzung erlegen.

(-) Dußlingen, OA. Tübingen, 9. Juni. (Meb er­fahren.) Ein vierjähriger Knabe ist aus der Orts­straße von einem Langholzwagen erfaßt und zu Tobe gedrückt worden.

(-) Snlz a. N., 9. Juni. (,P a P i e r s Pin n ere i.) Tie Mechanische Buntweberei Gebrüder Stehle hat ei­nen neuen Betrieb eingeführt, die Papierspinnerei ui Weberei, für die besondere Maschinen und Einrichtung' beschafft wurden. Tie Papiergew be und Papicrgespinst dienen als Ersatz für Jutefabrikate und sind, wie der Schwarzw. Bote" berichtet, durchaus zweckentsprechend. Ter gute Erfolcp der bisher erzielt wurde, veranlaß jetzt mehrere süddeutsche Tex ilfirmen, sich eben alls d e sein neuen Fabrikationszweig znzuwenden. Gute Er­folge verspricht man sich in Jndustriekreisen auch von der Verwendung der Brennessel-, Hopsen- und Korb- weiden-Bastsasern als Ersatz für Baumwolle. Weil die Brcnnessel für Gespinstzwecke am besten vor der Mütk und Verästelung gewonnen wird, lädt die Firma zur Zeit zum Sammeln von entblätterten gedörrten unk getrockneten Stengeln (Nesselstroh) ein, die in ca. 16 Kilo-Bündel verpackt, abgenommen werden, wibei pro Kilo je nach Qualität 1015 Pfennig bezahlt werden.

(--) Crcglingen, 9. Juni. (Po st Verbindung.) Tie bisherige Krastwagenpost zwischen hier und Rothen­burg soll vom 15. Juni ab eingestellt werden. Der Ge­meinderat will sich bemühen, die Fortsetzung des Be­triebs zu erwirken, oder wenigstens bis zur Wiederauf­nahme eine Postwagenverbindung zu erlangen.