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itr. 111
Douuevstag, de« 11. Mai 1916.
33. Iahrg.
Die amerikanische Rückantwort.
Das Reuter'sche Bureau hat aus Washington den Wortlaut der von der Regierung der Vereinigten Staaten auf die deutsche Staatsschrift vom 4. Mai gegebene Antwort mitgeteilt:
Die Note der kaiserlichen Regierung vom 4. Mai ist von unserer Regierung sorgfältig erwogen worden. Insbesondere ist zur Kenntnis gencmmcn worden, daß sie die Absicht der kaiserlichen Regierung zeigt, fortan alles Mögliche zu tun, um die Kricgsoperationen für die weitere Dauer des Krieges auf die Streitkräste der kriegführenden Mächte zu beschränken. Die deutsche Note gilt als ein Beweis dafür, daß die kaiserliche Regierung beschlossen hat, allen ihren Kommandanten zur See die Einschränkungen aufzuerlegcn, die durch die Bestimmungen des Völkerrechts anerkannt werden und worauf die Regierung der Vereinigten Staaten während der vielen Monate hingedrängt hatte. Die Regierung der Bereinigten Staaten hat sich stets von freundschaftlichen Beweggründen leiten lassen, nur durch ihre geduldigen Versuche die kritische Frage, die durch diese Politik entstanden ist und die die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern in ernste Gefahr brachte, auf gütlichem Wege beizuiegen. Die Regi-.uug der Bereinigten Staaten vertraut selbstverständlich darauf, daß diese Erklärungen fortan mit der größten Gewissenhaftigkeit in die Tat umgesetzt werden sollen. Die nun geänderte Politik der kaiserlichen Regierung ist eine solche, daß sie die vornehmlichste Gefahr eines Abbruchs der guten Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland beseitigen kann. Die Regierung der Bereinigten Staaten hält es für notwendig, daraus hinzn- ireise», daß sie es als selbstverständlich ansehe, daß Deutschland nicht beabsichtigt, die Aufrechterhaltung seiner soeben an- geküudigten Politik in irgend einer Weise von dem Verlauf oder Ausgang der diplomatischen Unterhandlungen zwischen der Regierung der Bereinigten Staaten und irgend einer anderen Regierung mit einer der kriegführenden Mächte abhängig zu machen, obschon bestimmte Abschnitte in der Note der kaiserlichen Regierung vom 4. Mat zu einer solchen Auffassung Anlaß zu geben scheinen. Um jedoch jedes Mißverhältnis zu vermeiden, erklärt die Regierung der Bereinigten Staaten hierdurch der kaiserlichen Regierung, daß sie keinen Augenblick d e Auffassung anerkennen und noch viel weniger darüber unterhandeln kann, daß die Eh netung vor den Rechten der amerikanischen Bürger zur See t, H die deutschen Marinebehdrden auf die eine oder andere Weise, f i es in noch so geringem'Maße, mit der Handlungsweise irgendeiner anderen Regierung in Verbindung gebracht werden könne. Weil sie die Rechte der Neutralen und der Nichtkombattanten betrifft, beruht die Verantwortung für eine solche Angelege, heit aus sich selbst und ist nicht an etwas anderes gebunden. Sie ist absolut und nicht relativ.
Ter Ton der Note ist, von einigen höflichen Re densarten abgesehen, durchaus derjenige des selbstbe wußten Siegers gegenüber dem gedemü'tigten Besiegte" - Amerika ist, so klingt es heraus, von seinen Forderungen an Deutschland bisher nicht abgewichen und wird es auch iil Zukunft nicht tun . Sie erwartet, daß die kaiserliche Negierung ihre nunmehr veränderte Politik streng einhält und daß sie in keiner Weise versucht, ihre soeben zugesagte Politikänderung von dem Verlaus oder Aus' gang von diplomatischen Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und einer oder allen Mächten der gegen Deutschland Verbündeten Kriegspartei abhängig zu machen. Amerika lehnt also den Hauptteik der deutschen Staatsschrift glatt ab; es verpflichtet sich weder mit England usw. überhaupt derartige Unterhandlung u zu Pflegen, noch läßt es zu, daß wenn solche Unterhand lungen je geführt und — wie nach dem ganzen Verlauf der Dinge selbstverständlich wäre — ergebnislos verlaufen würden, die kaiserliche Regierung darin eine neue Sachlage erblicken und für sich das Recht der freien Hand ableiten dürfte.
Besonders bedenklich — nach Reuter'scher Meldung — ist aber die Behauptung der amerikanischen Note: sie habe Kenntnis genommen von der Zusicherung der kaiserlichen Regierung, fortan für die Tauer des Kriegs ihre Kriegsoperationen auf die Streitkräste der kriegführenden Mächte zu beschränken, und diese Auffassung legt >ie geradezu dem ganzen Gedankengang ihrer Antwort zugrunde. Das würde für den Seekrieg bedeuten, daß von nun ab überhaupt kein Handelsschiff, namentlich kein neutrales, mehr angehalten und versenkt werden dürste, und wäre es mit Kriegszeug oder Bannware bis zum Rande gefüllt. Die Tauchbootwaffe würde dadurch fast zur Bedeutungslosigkeit verurteilt, um so mehr als England seine Kriegsschiffe in den sicheren Häfen verborgen hält und für eine spätere günstige Gelegenheit aufspart.
Aber wann und wo hat die deutsche Regierung eine solche Zusage gemacht? Hat sie nicht vielmehr in der .Staatsschrist vom 4. Mai, wie sie dem deutschen Volk bekannt gegeben wurde, ausdrücklich gesagt, daß sie aus die Verwendung der Tauchboote auch im Handelskrieg nicht verzichten könne? Wie kann geaeni'G " "--cker un-
Pulver unck 6o>ci.
Von Lcvin Schücking
Nachdruck verboten.
„Nehmen wir den Menschen zwischen uns: er sok uns folgen und uns durch die Allee zum Flusse führen/ sagte Glauvoth.
„Also vorwärts," rief ich unserem Gefangenen zu, „geht mit uns bis zum Flusse hinab!"
„Ich werde mich hüten," versetzte er mürrisch; „ich ... ich habe nichts im Gehölze zu tun und will schlafen gehen!"
„Ihr geht mit uns, wie wir's euch befehlen..."
' „Und wenn ich nicht will?!"
„Es ist offenbar, daß er seinen Wachtposten hier nicht verlassen will!" rief mein Kamerad. „Es wäre gut, wenn wir . . ."
„Still!" sagte ich, mich wendend, weil ich Schritte vernahm — ich sah dieselbe Gestalt, welche vorhin in's Dunkel zurückgetreten war, herankommen; es waren leichte Schritte, die auf dem Boden knirschten; begleitet von dem Rauschen von Seide u. ^das Nahen einer Dame ankündigten — iw der Tat, eine junge Dame trat rasch aus der Schattenregion in das Helle Mondlicht.
Wir beide starrten sie überrascht an, diese schlanke elegante Gestalt mit, wie es schien, feinen und edlen Zügen — deutlich erkennen konnten wir nur das schöne Oval des Gesichts, um das sie ein schnoarzes Spitzentuch geknüpft trug: auch ihr Kleid war schwarz, der Mondschein rieselte hell an den Falten desselben nieder.
Sie hatte beim Herankommen den rechten Arm ein wenig erhoben, wie eine Bewegung der Beschwichtigung machend, und in langsamem, französisch akzentuiertem Deutsch sagte sie:
„Lassen Sie den Mann, lassen Sie ihn ... es ist unser Gärtner . . . was verlangen Sie von ihm?"
Tie Worte waren mit einer gewissen Betonung von Entrüstung ausgesprochen.
„Verzeihung, Mademoiselle," sagte ich, mich verbeugend, „wir fanden ihn in einer Weise, die uns Verdacht einflößen mußte, wenigstens verbarg er sich vor uns und weigerte sich, uns zu führen."
„Beides war sehr natürlich," fiel sie mit einer mich eigentümlich berührenden metallhellen und doch weichen Stimme ein, die ein wenig wie von einer Aufregung vibrierte, „ich hatte ihm besohlen, dort zu bleiben — ich wollte, während ich im Garten spazieren ging, ihn zu meinem Schutze da wissen."
„Dann," versetzte ich, „müssen wir abermals um Verzeihung wegen dieser Störung bitten; wir konnten das nicht ahnen — es tat uns in der Tat leid, Sie hier, in Ihren Gartenanlagen — denn ich darf voraussetzen, daß ich mit der Herrin dieser schönen Besitzung rede — belästigt zu haben —"
„O, Sie verzeihen uns das gewiß," fiel hier der unausstehliche Glauroth ein, „Sie selbst haben-»fich ja von dieser schönen Mondscheinnacht herauslocken lasten — wir dürfen deshalb hoffen, daß Sie Nachsicht mit der deutschen Sentimentalität haben, die sich unwiderstehlich hinausgezogen fühlte in diese tauige und blumendufterfüllte Mondscheinnacht, in welcher wir Wohl erwarten konnten, der Elsentönigin, nicht aber der . . ."
Ich fühlte, daß er im Begriffe stand, ein taktloses Kompliment vorznbringen, und darum unterbrach ich ihn rasch: „Und als ein Zeichen Ihrer Verzeihung würden wir es betrachten, Fräulein, wenn Sie uns gestatten, Sie durch den Garten zu Ihrem Schlosse heimzugeleiten."
Es war jedenfalls ein wenig zudringlich, auch antwortete die junge Dame nicht darauf; doch wandte sie sich zum Gehen und darin lag denn freilich eine Art Erlaubnis, sie'zu begleiten.
„Sie reden von deutscher Sentimentalität," sagte sie dabei, „während Sie uns den Krieg und alle seine Schrecken bringen — jetzt, wo der Krieg gar keinen Fweck mehr hat. Ist das deutsches Gemüt?"
Sie wrach das Wort mit Auer unendlich bitteren.
zweideutigen Erklärung die Regierung der Bereinigten Staaten, und zwar in so bestimmtem Tone, vvn einen Beschränkung der Tauchbootwaffe aus die „Streitkräste"' ^»rechen? In Amerika muß man doch ganz genau wis-
sen, daß Deutschland, wenn es auf seine wirksamsten Maßen verzichtete, angesichts der brutalsten Absperrungs- maßregeln Englands — gegen die Amerika nichts em- zuwenden hat — in der Abwehr Hände und Arme gebunden waren. Wie läßt sich das mit dem Völkerrecht und der Menschlichkeit, wie mit der Neutralität vereinigen? Das wäre ein einseitiger Eingriff in den Gang des Krieges, wie er in der Kriegsgeschichte noch nicht erhört wäre und wie ihn kein kriegführendes Voll sich gefallen lassen kann. Gesetzt den Fall, die Vereinigten Staaten würden etwa mit Japan einen Wafsen- gang auszulämpsen haben, gibt es da einen einzigen Menschen auf der Welt, der glauben würde, Amerika würde sich derartigen Einmischungen Neutraler unterwerfen?
Man ist somit zu der Vermutung genötigt, daß Reuter in üblicher Weise in die amerikanische Note wieder hineinübersetzt hat, was den Engländern in den Kram paßt. Tenn daß die angebliche amerikanische Auslegung für England wertvoller wäre als zwei gewonnene Seeschlachten, darüber kann kein Zweifel jein. Die Vermutung, daß Reuter seine „verbessernde" Hand im Spiele lwt'.e, gewinnt an Wahrscheinlichkeit durch die Tatsache, daß die deutsche Regierung, wie das Wolss'sche Telegraf! Heu-Bureau meldet, noch nicht im Besitz der amtliche:: Note war, als sie bereits den deutschen Zeitungen übergeben wurde.
Scküießlich möchten wir noch einem Irrtum Vorbeugen, der, soweit wir sehen, eine Anzahl deutscher Zeitungen gefangen hält. Die Regierung der Vereinigten Staaten erklärt sich keineswegs durch den für uns so lütteren Verzicht Deutschlands für vollkommen befriedigt, sie sagt vielmehr ausdrücklich, da; dieser Verzicht nur die vornehmlichste Gefahr des Abbruchs der guten Beziehungen best „gen könne. Es bestehen also noch weitere, zunächst anscheinend weniger dringliche „Gefahren", die Amerika gekk->entlich vorzubringen sich vorbe- Istilt. Wer kann da ein Ende absehen, wer von Beseitigung der Gefahr reden? Und was müßte,von Deutsch?
spöttischen Betonung, die mich sehr lebhaft erwidern ließ: -Gewiß, Fräulein; nie war ein Krieg mehr eine Ge- ütssache, als just der, den wir mit Frankreich führen gzst die brausende Begeisterung, mit der sich ganz Deutsch land in diesen Krieg gestürzt hat, nicht eine Sache dB Gemüts? Ist das stürmische Verlangen jedes deutscher Mannes, die alten geraubten Reichslande mit dem tüchtigen deutschen Bruderstamme, dem reinen deutschen Blut, darin, wiederzuerobern, sie zu ihrem Mutterlande zurückzuführen, nicht Sache des Gemüts?"
„Und ist es nicht äußerst gemütlich," unterbrach mich Glauvot, „in dieser mondbeglänzten Zaubernacht, in dieser uns fremden-,Welt, an der Seite einer schönen jungen Dame durch abendliche Gärten zu wandeln?
In dem abendlichen Garten Wandelt des Alcadeu Tochter. . ."
Sie wandte sich mit einer ausdrucksvollen, für ihn nicht sehr schmeichelhaften Kopfbewegung von ihm ab und sagte mir zugewendet: „Sie wollen erobekk, das ist's! Ein zivilisiertes Volk will nie erobern.'/Aus Deutschland sind immer die Eroberer gekommen —'jdie Hunnen, die Gothen, die Franken —"
„Die Ulanen!" siel der Primaner lächelnd ein/«Ms uuzivilisierte Volk von ihnen allen!" ,//-/
„Und Frankreich fuhr sie, ohne au fihu zu Hot«, fort, „hat immer die traurige Aufgabe gehabt, sich üisftr eroberungssüchtigen Nation zu erwehren, und sein üeM Herzblut dabei vergossen. Es ist kein Jahrhundert/in unserer Geschichte, m welchem wir Frieden gehabt und nicht zu schweren Kriegen gegen Deutschland gezwungen gewesen wären. Welche Zeit wäre für die'Welt 'die Ludwig's des Vierzehnten gewesen, wenn er sich nicht in -0en Kriegen mit Deutschland in seiner besten Kraft, in ' einen hochfliegcudsteu Plänen gelähmt gesehen! Doch ich am: nicht voraussctzcn, daß Sie die Geschichte Frankreichs kennen, um ..."