M d« Zeit, als dienichtamtliche Wiedergabe" bereits in allen amerikanischen Zeitungen zu lesen war, worauf die allgemeine Aufregung (nach Reuter) ersolgte. Aber der amerikanische Botschafter hat die deutsche Antwort doch bereits am Donnerstag, den 4. Mai, nachmittags zugestellt erhalten und sie noch in der Nacht der Re­gierung der Bereinigten Staaten drahllos übermittelt, während sie in Deutschland erst am Freitag nachmittags bekannt gegeben werden durste. Tie Darstellung, als- der amerikanischen Regierung der amtliche Wortlau? der Antwort noch nicht bekannt gewesen wäre, als die nichtamtliche Wiedergabe schon Gemeingut war, kann also nicht stimmen. Vielleicht wollte gesagt werden, daß Präsident Wilson erst erläuternde Erklärungen zu dem ihm bekannten amtlichen Wortlaut erwartet habe, die ihn veranlassen könnten, dem amtlichen Wortlaut keine von der nichtamtlichen Wiedergabe verschiedene Deutung zu geben, die sich aus Austastungen des Botschafters Gevard gründete, die Dieser bei seinem Aufenthalt im Großen Hauptquartier sich angeeignet haben mochte. Aber auch bei dieser Möglichkeit bleibt die Sache einigermaßen auffällig. Tenn wenn nicht der Telegraphenteusel hier ein schlimmes Spiel getrieben haben sollte, was er sich bei seinem Freunde Reuter dann und wann erlaubt, so mußte die amerikanische Regierung unter allen Um­ständen vor den Zeitungen von der Sachlage unterrich­tet sein und brauchte sich, nicht erst durch die nichtamt­liche Wiedergabe beunruhigen zu lassen. War sie aber überhaupt nicht beunruhigt, war die Behauptung nur wieder ein deutschfeindlicher Bluff, so hat die angeführte Meldung derAssociated Preß" gar keinen Sinn. Umso weniger wenn gesagt wird, daß eben die nichtamtliche Wiedergabe, die immer nach Reuter Widerspruch erzeugt haben soll, nun der amerikanischen Regierung zur zufriedenstellenden Bestätigung dienen solle. Wie man die Sache also auch tetrachten mag, immer stößt man auf Widersprüche, die sich woh: auch nicht lösen lassen, so lange man das nicht genau kennt, was hinüber­telegraphiert worden ist. Im übrigen solite man mei­nen, daß die amerikanische Regierung, wenn sie guten .Äillcns ist, mit der deutschen Antwort sachlich wohl zu­frieden sein könnte, denn sie hat erreicht, was unter den gegebenen Verhältnissen möglich war. Und wenn die deutsche Regierung sich erlaubt hat, darauf hinzu- weisen, daß auch das deutsche Volk berechtigte Ursache habe, mit der seitherigen Austastung der Neutralität sei­tens der Vereinigten Staaten unzufrieden zu sein, so wird Man dieser Erinnerung nichts Stichhaltiges ent­gegensetzen und sie deshalb auch nicht übel nehmen kön­nen.

Baden.

(-) Karlsruhe, 8. Mai. Aus Konstantinopel wird gedrahtet: Gestern abend fand im lästerlichen Palais zu Ehren der badischen Mission ein Essen statt, dem alle Minister beiwohnten. Dem Chef der Mi '.cm, General Dürr, wurde der Großkordon des Os manisch Ordens ver­liehen.

(--) Bruchsal, 8. Mai. (DieWeißdornfrüch- re als Kaffee-Ersatz.) In der Karlsruher Zei­tung wird halbamtlich geschrieben: Es ist beabsichtigt, die Früchte des Weißdorns auf Kaffee-Ersatz zu ver­arbeiten, da sowohl die gerösteten Samen, als das ge­röstete getrocknete Fruchtfleisch dieser Beeren, das er­hebliche Zuckermengen enthält, zur Herstellung von Kaf­fee-Ersatz geeignet sind. Um eine möglichst große Ernte zu erzielen, sollte davon abgesehen werden, in diesem Frühsahr die Weihdornhecken zu beschneiden. Denn durch die Beseitigung der vorjährigen sowie der etwa noch vor­handenen älteren Schößlinge wird der Blütenansatz und somit die Fruchtgewinnung fast vollständig unterbunden. Samen und Fruchtfleisch sollen getrennt getrocknet, ge­röstet, gemahlen und . sodann gemischt werden. Es ist beabsichtigt, die Beeren zu sammeln und gegen eine an­gemessene Entschädigung für die in Betracht kommenden Zwecke erwerben zu lassen.

(-) Offeu-urg, 8. Mai. Der Bürgerausschuß be­schloß, eine Schweinestall mit 12 Stallräumen für je vier Tiere beim städtischen Schlachthause errichten zu lassen. Die Tiere sollen in erster Linie mit den in!den Haushaltungen gesammelten Küchenabfällen gefüttert werden. Ter Bürgerausschuß genehmigte einstimmig den städtischen Voranschlag.

(-) Singen, 8. Mai. (Verdacht des Mords.) Zu der Vergiftungsangelegenheit, über die wir schon be­richteten, wird in derKonstanzer Zeitung" noch gemel­det, daß außer den beiden kurz hintereinander gestorbenen Schwestern noch eine dritte erkrankte und zwar an Er­scheinungen, die dem behandelnden Arzte auffielen und ihn zur Erstattung einer Anzeige veranlassen. Man vermutet Arsenikvergiftung. Die Stiefmutter, der Ver­storbenen und ihr Liebhaber sollen sich in Haft be­finden.

(--j'Villiiigen, 8. Mai. Ter Kommunalverband Vil- lingen-Land hat jetzt ebenfalls Zückerkarten zur Rege­lung des Verkehrs mit Verbrauchszucker eingeführt.

(-) Boin Boderrsee, 8. Mai. (Aus gewiesen.) Am letzten Donnerstag trafen in Konstanz 7 Kloster­frauen ein, die von den Engländern aus einem Lehr­institut in Kairo ausgewiesen wurden. Am Karsamstag erfolgte der Ansbruch, die Reise dauerte 10 Tage. Die Schilderungen der Klosterfrauen stimmen mit den von Zeit zu Zeit durchsickernden Nachrichten ans Aegypten überein: Der Haß der Engländer gegen alles Deutsche, die unverkennbare Hochachtung der einheimischen Be­völkerung gegen Deutschland, das schandbare Treiben der australischen Truppen: außerdem auch die Bestätigung der großen Niederlage der Engländer an den Dardanellen. Auf dem Mittelmeer wurde das Schiff angehalten. Alle, mit Ausnahme der Deutschen, durften das Schiff ver­lassen. (Ter feindliche Kapitän wollte also die deutschen Reisenden mit der erwarteten Torpedierung des Schiffs dem Tode preisgeben!) Der U-Äootskommandant hctt aber mit Rücksicht auf das Leben der Ordensfraueu von der Torpedierung des Schiffes abgesehen. In Ita­lien (Genua und Como) widerfuhr den Ordensfrauen eine

schmähliche Behandlung. Ihr Geld wurde ihnen abge- ! nommen, ihre Koffer untersucht und sie selbst wurden ebenfalls aufs Peinlichste untersucht. Sie waren froh, als sie wieder auf Schweizer Boden kamen und waren überglücklich, in Gottmadingen auf deutschem Gebiet an-- qekommen zu sein. Auf der ganzen Reise hatten sie fast keine Nahrung und nie ein Bett. Kein Wunder, daß sie vor Müdigkeit ganz erschöpft waren und die Gastfreund­schaft des St. Marienhauses dankbar annahmen.

Württemberg.

(-) Stuttgart, 8. Mai. (KriegsausfiellUng., Am 25. Mai wird im Stadtgarten die Kriegsausstellung eröffnet werden. An den Vorbereitungen wird emsig ge­arbeitet, namentlich erregt die Aushebung von Schützen­gräben, Unterständen usw. großes Interesse. Die Aus­stellung wird des Sehenswerten und Belehrenden außer­ordentlich viel bieten und dem Besucher so manches deut­lich vor Augen führen, wovon er zwar schon viel ge­lesen und gehört, sich aber noch kein rechtes Bild ma­chen konnte. Für alle wird die Ausstellung eine dan­kenswerte Erinnerung an die große Zeit des Weltkriegs bleiben.

(-) Stuttgart, 8. Mai. (Tie Württembergs- schen Molkereigenossenschaften.) Im Gasthch Textor hier fand gestern eine aus allen Landesteilen überaus zahlreich besuchte Versammlung der Molkereige­nossenschaften und aller sonst an der Milcbwirt'chi't beteiligten Interessenten statt. Landtagsabg. Körner, der die (Versammlung einberufen hatte, verlangte, daß tue Schranken für die Erzeugung von Nahrungsmitteln ;e- der Ar,t voran die Milch, fallen müssen. Der demnächst zusammentretende Landtag werde sich mit den einschlä gigen Fragen zu beschäftigen haben. Tie Milch se> auch in der Kriegszeit mit 24 Pfennig der Mer ab Stall und etwa 30 Pfennig frei ins Haus immer noch das bil­ligste Nahrungsmittel. Es wurde besckstossen, die Ge­neraldirektion der Württ. Staatseisenbahuen zu ersuchen, so -rasch als möglich die zur Milchbeförderung bestimm ten Zugverbindungen den durch die Sommerzeit geschaf­fenen neuen Berhäklnisien anzupassen. da sonst die Zufuhr von Milch sich weiter vermindern müsse. Tie An­schaffung von Küh.cinAchtungen durch die Landwirte könne bei den niederen Milchpreisen und der Beschlag­nahme des Kupfers zur Zeit nicht in Betracht kommen. Nach einem Antrag Körner sollen aus allen vier Krei­sen Württembergs' Sachverständige einberusen werden die unter Leitung der Zentralstelle für die Landwirtschaft ein Gutachten darüber abzugeben haben, welches unter Annahme eines Heupreises von 4 Mk. für den Zentner ^nd unter Berechnung der übrigen Futtermittel im Ver­hältnis zu diesem Heupreis der für die Kriegszeit an­gemessene Milchpreis ist. Dieser von den Sachverstän­digen sestzusetzende Milchpreis soll der Festsetzung eines einheitlichen für 'ganz Württemberg geltenden Erzeu­gerhöchstpreises für das nächste Wirtschaftsjahr z» Grunßc gelegt werden. Jedes einseitige Vorgehen der Oberamts­bezirke sei zu unterlassen. Landwirte und Milchgenossen­schaften, die sich verpflichten, wertvolle und deshalb be­sonders teure Futtermittel zur Vermehrung ihrer Milch erzeugung zu kaufen, sollen durch Prämien oder Zuschüsse unterstützt werden. Ein Unterschied zwischen den einzelne. Verwendnngsarten der Milch soll nicht gemacht werden. Nach dem Erzeugermilchhöchstpreis richten sich die Preise von Butter, Rindschmalz, Käse und allen aus Milch hergestellten Erzeugnissen. Eine Reihe von Einzelwün schen soll noch dem Ministerium dös Innern übergeben werden. Es wurde schließlich die Notwendigkeit der Organisation aller Milch- und Milchprodukte-Erzenger und der sofortige Zusammenschluß sämilicher wirtschaft­lichen Verbände in einen großen m il ch w i r t s ch astli- chen württembergischen Landesverband, da­mit die Staatsregierung sich an diesen wenden kann, in der Versammlung anerkannt.

(-) Vom Boderrsee 8. Mai. (Ans ge wiesen.) Am letzten Donnerstag trafen in Konstanz 7 Kloster­frauen ein, die von den Engländern aus einem Lehr­institut in K..ro ausgewiesen wurden. Am Karsamstag erfolgte der Aufbruch, die Reise dauerte 10 Tage. Die Schilderungen der Klosterfrauen stimmen mit den von Zeit zu Zeit durchsickernden Nachrichten aus Aegypten überein: Der Haß der Engländer gegen alles Deutsche, die unverkennbare Hochachtung der einheimischen Be­völkerung gegen Deutschland, das schandbare Treiben der australischen Truppen; außerdem auch die Bestätigung der großen Niederlage der Engländer an den Dardanellen. Äus dem Mittelmeer wurde das Schiff angehalten. Alle, mit Ausnahme der Deutschen, dursten das Schiss ver­lassen. (Der feindliche Kapitän wollte also die deutschen Reisenden mit der erwarteten Torpedierung des Schiffs dem Tode preisgeben!) Der U-Äootskommandant hat iaber mit Rücksicht auf das Leben der Ordensfrauen von der Torpedierung des Schiffes abgesehen. In Ita­lien (Genua und Como) widerfuhr den Ordensstauen eine schmähliche Behandlung. Ihr Geld wurde ihnen abge­nommen, ihre Koffer untersucht und sie selbst wurden ebenfalls aufs Peinlichste untersucht. Sie waren froh, als sie wieder auf Schweizer Boden kamen und waren überglücklich, in Gottmadingen auf deutschem Gebiet an­gekommen zu sein. Auf der ganzen Reise hatten sie fast keine Nahrung und nie ein Bett. Kein Wunder, daß sie vor Müdigkeit ganz erschöpft waren und die Gastfreund­schaft des St. Marienhauses dankbar annahmen.

Lokales.

Immer dasselbe. Nack) der Bekanntmachung über den Verkehr mit Gerste vom 28. Juni 1015 sollte kein freier Verkehr mit Malz stattfinden. Dennoch haben sich Mälzereien frei verkäufliche Mast" mengen zu verschaffen gewußt unter anderem daduru,, oaß sie aus der Gellte mehr Malz erzeugten, als sie vertragsmäßig abz: Krn vcrpll'-hlet waren. Der aus diese unredliche Weisefreie" Vcriehr wurde zu hohen I Pjl»isstei 3 erunaen benutzt. Eine Bekanntmachung deS

Bnrwcsrats vom 4. Mai ordnet deshalb die Anzeige- und Ablieferungspflicht für alle frei versa,(Laren Matzmengen an. Malz- oder Gerstenverkaus durch Kvntiugentbetriebe ohne gleichzeitige Kontingentübertrag mg ist verboten. Die Mälzereien dürfen in Zukunft kein Malz zurückbe­halten, sondern müssen alles an den Betrieb abliefern, ans dessen Kontingent die verarbeitete Gerste stammt.

Auslandwertbrrefe in deutscher Sprache. Bei den an den Annahmestellen der Postämter offen Mr Einlieferung vorgelegten Wertbriefen nach dem Ausland müssen briefliche Mitteilungen, soweit sie überhaupt zu­lässig sind, in deutscher Sprache abgefaßt sein und dür­fen nur kurze Angaben über Inhalt und Zweck der Sen­dung enthalten. j

Unübertragbarkeit der Fleischkarte. Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß es nicht zu­lässig ist, Fleisch, das aus Grund der F-lesichkarte einge­holt ist, an andere Personen gegen Bezahlung weiter­zugeben oder gegen Brot, Butter und andere Nahrungs­mittel mnzutanschen. Tie Ucbertragung der Fleischkarte an ei e Person, die nicht dem gleichen Haushalt crn- gehröt, und die Benützung einer unbefugt übertragenen Fleischkarte ist verboten. Dagegen können Stövarbei- per (Taglöhner, Putzstauen, Nähterinnen usw.) dem Haus- Haltungsvorstand, in dessen Wirtschaft sie arbeiten, ihre Karte zu dem Zweck übergeben, daß das für sie nötige Fleisch ans Grund der Karte 'eingeholt und ihnen die Karte dann wieder zurückgegeben wird. ' ,

Falsches Geld. Falsche I-Mark-Stücke sind ivicder in verschiedenen Städten im Umlauf. Die Fäl­schungen tragen das Münzzeichcn .4 und die Jahreszahl 1R>7 und sind erkennbar an der i niauberen Prägung und an der unregelmäßigen Rcmdrgwluna.

Eine zeitgemäße Warnung. In einemNach- barbezirk, wo gefangene Russen, Serben und Franzosen zur Unterstützung den Landwirten und Gewerbetreibenden beigeaeben sind, mnrdc, wie derOberländer" in Saul- gan beuchtet, von der Kanzel herab folgendes verkündet: Bedeutet, daß die Männer (Serben), die euch für die iandim!Uchasilichcn Arbeiten Angewiesen wurden, dem Volte angeboren, das zu dem schrecklichen Weltkrieg den nächsten Anlaß gegeben hat, und daß dieses Volk sitt- ü>>) sehr tief sieht. Bedeutet weiter, wie scheußlich dort die deu:s,l.en und österreichischen Gefangenen behandelt winden und denkt auch an unsere deutschen Brüder, die jetzt noch in harter Gefangenschaft schmachten. Treibet darum die Gutmütigkeit nicht zu weit, hütet euch vor aller Ver'traulichleit oder Freuud.schasikichkcit gegen diese -Männer, damit ihr nicht hiittergangeu und betrogen und angeführt und schließlich noch von ihnen ausgelacht wer­det. Gebet acht auf eure Kinder, au> die Dienstboten und Töchter und die Frauenspersonen; alle sollen ihre Ehre Hochhalten."

ScifcnSezug der Wäschereien und techni­schen Betriebe. Bekanntlich erhallen Wäschereien und sonstige technische Betrstebc auf AnÄag Ausweise, welche sie zum Bezug von Seife ber ch.JKN. Diese Ausweise, werden auf Antrag solchen Wchcheberrieben, welche we­niger als 10 Arbeiter beschäftigen, von der zuständigen Ortsbehörde erteilt, Wäschereiöetrie-en mit 10 Arbeitern und darüber sowie allen sonstigen technischen Betrieben dagegen vom Kriegsausschaß, Seifnttm: rolle, Berlin, Unter den Linden 68a. Das BezugsnG. Kr Seife wird nur von Monat zu Monat erteilt. Dauert Verzögerun­gen nicht eintreten, ist es besonders für die vom Kriegs­ausschuß aus mit Bezugsscheinen zu versehenden größeren Betriebe erforderlich, rhren Antrag rechtzeitig zu stel­len. Es kann keine Gewähr dafür übernommen werden, v,aß die Firmen ihren Bezugschein bis zum 1. des nächsten Monats in Händen haben, wenn die Anträge nicht bis zum 15. bei dem Kciegscmsschuß vorliegen. Da der Antrag aus den vorgeschriebenen Formularen un­ter Beantwortung des oblcgalvrischen Fragebogens er­folgen muß, haben die Betriebe sich möglichst bis zum 10. dieses Monats an den Kci fsausschuß mit dem Er­suchen um Zusendung eines Anttagfvrnmlars zu wenden. Es sei ausdrücklich daraus hingewiesen, daß technische Betriebe das Bezugsrecht für Seifen lediglich für die technischen Zwecke selbst, d. h. für die Fabrikation selbst erhalten. Unzulässig ist der Bezug von Seife für Rer- ligungszwecke des Personals, für Scheuerzwecke usw.'

^ Das Personal hat cw: für seine Reinigung während der Betriebsstunden erforderlichen Seifenbedarf aus dem Quantum, welches ihm auf Grund der Brotkarte zusteht, zu entnehmen. Anträge auf Erteilung von Bezugsschei­nen zur Belieferung des Personals mit Seist und für Heinigungs- mrd Scheuerzwecke sind daher zwecklos.

Vermischtes.

Die Kaiserin Eugenie. Unter den abenteuernden Persönlich­keiten, sie sich, vor mehr als 60 Jahren, am Hose Louis Napo- eons, des Pinz-Prüsioenien und dann Kaisers der Franzosen, uängten, tauchte auch eine spanische Gräfin Theba auf, mit hrer 20610 - Eugenie von Montijo. Die Tochter war schön, tlug und willensstark. Napoleon hatte sich auf einer euro- mischen Brautfahrt soeben, am Petersburger Hofe, den letzten "n mehrere:' Köllen geholt, als er die anmutige Spanierin inen lernte, die er dann zu feinet rechtmäßigen Gemahlin »achte. Diese Frau lebt als letzte Zeugin einer abgeschlossenen Zeit noch unter uns! Kaiserin Eugenie wurde am 5. Mat 90 oahre alt. Sie, die einst den Krieg von 1970-71, dieR mnche für Sadowa" verschuldet, hat noch den Revanche-Krieg ür Sedan erlebt. Wenn die Frau im weißen Haar vernimmt, rte Frankreich sich zum zwei en Mate für einen Wahn ver- 'iutei, dann mag in ihr wohl die Erinnerung aufsteigen an die ügene Schicksatsstunde. Napoleon kannte von Deutschland und mm D>utschnim mehr als die anderen Franzosen, und jedenfalls lenug, um der kriegerischen Auseinandersetzung freudlos und .msti.u: o.clos entgegenzugehen. Die Kaiserin aber, durch und nirch Romanin, verstand Deutschland und deutsches Wesen ganz tnd gar nicht, und dieser ihr Irrtum wurde ihre tragische Schuld. Oie Kaiserin hat wohl geglaubt, dieRevanche für Sadowa" ihrer Dynasti« schuldig zu sein. Und das Empfinden, nur durch Wien siegreichen Krieg werde ihr Gatte sich auf dem Throne ichaiipten können, darf nicht einmal als trügerisch bezeichnet roen Die Deutschen hatte Eugenie schlecht, die Franz-

ha: sic um so besser gekannt. Jene gewissenlose Sippe vv.. Ztrebcrn, denen dies kindische Volk, allen trüben Erfahrungen ;um Trotz, sein Geschick immer wieder anvertrcmt, hat anno 70 )en Kriea aew-Olt. wte iie tbn 1914 aewoilt hat. Hätte der